Hüttenmännische Gewinnung des Kupfers. 269 zu einem Zaine gegossene Probe sich gehörig hämmerbar zeigt. Bleibt das hämmerbar gewordene Kupfer zu lange der Einwirkung der Kohlen aus gesetzt, so nimmt es Kohlenstoff auf, und verliert dadurch wieder die Häm merbarkeit; der Arbeiter muss dann die Luft des Gebläses auf das Metall wirken lassen, um den Kohlenstoff zu oxydiren. Auch das Kupfer von al ten Kupfergeräthschaften muss, wegen des Gehalts an Kupferoxydul auf dei' Oberfläche, vor weiterer Verarbeitung wieder hammergahr gemacht werden. Wenn die Kupfererze so silberhaltig sind, dass die Gewinnung des Silbers lohnt, so wird dem Schwarzkupfer vor dem Gahrmachen das Silber durch die Operation des Saigerns entzogen. Man schmilzt das Schwarz kupfer, welches gewöhnlich für diesen Zweck unvollständig gahr gemacht, Verblasen und gekörnt (granulirt) wird, mit Blei zusammen oder man schmilzt die Granalien mit Glätte und silberarmem Blei nieder (frischen), giesst die geschmolzene Metalllegirung in Scheiben und lässt diese langsam erkalten, wodurch die Legirung (welche beim raschen Erkalten gleichför mig bleibt) in silberhaltiges Blei und bleihaltiges Kupfer sich scheidet, so dass also das Blei dem Kupfer das Silber entzieht. Die Scheiben (Sai gerstücke) werden hierauf zwischen Kohlen so stark erhitzt, dass das leicht schmelzbare silberhaltige Blei von dem schwerer schmelzbaren blei haltigen Kupfer abfliesst (absaigert). Fig. 22 und 23 zeigen die Einrichtung des Saigerheerdes. Die Saigerstücke Z>, Fig. 23, werden auf die Saiger bänke dicht neben einander gestellt, durch dazwischen gesteckte Eisen stücke an der gegenseitigen Berührung gehindert und Raum lassend für die dazwischen zu schüttenden Kohlen. Mittelst schräg angelegter Eisen- Fig. 22. bleche (Saigerbleche) FF, Fig. 22, hält man diese Kohlen zusammen. Man bringt nun Holz in die Saigergasse MM, entzündet dies und dadurch die Kohlen. Das durch die Erhitzung flüssig gewordene silberhaltige Blei tröpfelt durch die Spalte, welche die beiden schrägen Eisenplatten der .Sai gerbänke zwischen sich lassen, in die Saigergasse, deren mit Eisenplatten oder Steinplatten belegter Boden aa nach vorn zu abschüssig und in der Mitte rinnenförmig vertieft ist. Das flüssige Blei fliesst in die Bleigruben cc, Fig. 22, aus denen es von Zeit zu Zeit in die Vertiefung e geschöpft wird, worin es zu Broden erstarrt. Aus diesem silberhaltigen Blei wird durch die Operation des Abtreibens das Silber gewonnen (siehe Blei). Die rückständigen Kupferscheiben (Kienstöcke) enthalten noch sehr viel Blei; durch ein zweites Absaigern bei Luftzutritt in Oefen, welche