Volltext Seite (XML)
Hüttenmännische Gewinnung des Kupfers. 265 Die Schlacke bestand also aus Silicaten von Thonerde und der Ba sen BO. Der gefallene Stein wird nun, je nach den Umständen verschieden oft, zweimal bis sechsmal, selbst noch öfter geröstet, um den Schwefel mehr oder weniger zu entfernen und Oxyde der Metalle zu bilden. Das Rösten geschieht entweder in Haufen, oder aber in sogenannten Stadeln, das heisst in, von drei Mauern begrenzten Räumen, Fig. 17, welche bisweilen Fig. 17. vorn mit einer vierten losen Mauer zugesetzt werden. In der gemeinschaftlichen Hinterwand der Stadeln fin den sich häufig kleine Ca näle o.o.o ausgespart, zur Regulirung des Zuges. Der im ersten Stadel geröstete Stein kommt zur ferneren Röstung in den zweiten Stadel, aus diesem in den dritten u. s. w. Bei diesem Rösten entstehen namhafte Mengen von Kupfervitriol und Eisen vitriol, welche bisweilen durch Auslaugen gewonnen werden (Seite 237). Der geröstete resp. ausgelaugte Stein wird in niederen Schachtöfen (Krummöfen) niedergeschmolzen, unter Anwendung eines quarzigen Zu schlags, gewöhnlich die kieselsäurereiche Rohschlacke, zur Verschlackung des Eisenoxyds. Bei diesem Schmelzen fällt, wenn die Röstung des Steins sehr vollständig bewirkt wurde (Gahrrost), neben der Schlacke (Schwarzkupferschlacke), welche im Wesentlichen ein Eisenoxydul- semisilicat ist: 2 Fe 0, SiO 2 (Drittelsilicat: 3FeO,SiO s ), das Schwarz kupfer oder Rohkupfer, welches bis 96 Proc. Kupfer, ausserdem aber Schwefel, Eisen, Zink u. s. w. enthält, aber auch zugleich ein an Schwefel kupfer reicherer Stein, der Dünn stein oder Spur st ein. War das Rösten nicht weit genug getrieben, so erhält man bei diesem zweitep Schmelzen kein Schwarzkupfer, sondern nur einen kupferreicheren Stein (Concentra- tionsstein), welcher erst nach wiederholtem Rösten (Gahrrost) und Durch setzen Schwarzkupfer liefert (das Kupfermachen). Bei kupferarmen Er zen muss, wie oben gesagt, erst mehrmals Stein geschmolzen werden, darf man also das Entschwefeln nicht anfangs zu weit treiben. Manche Erze geben beim Steinschmelzen zugleich einen speiseartigen Regulus (Königs- kupfer). Die folgenden Analysen der bei diesem Schmelzen fallenden Producte mögen hier eine Stelle finden : In einem Dünnsteine fand Sefström: Berthier: Kupfer . . . 57,48 .... .... 59,8.. Eisen . . . 17,12 .... .... 15,8 Schwefel . . . . . . . 24,15 .... .... 22,6 Zink ■ . . 0,74 .... 99,49 98,2