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8 Kobalt. den, was für die weitere Verarbeitung zu beachten. Die geringe Menge Eisenoxydul, welche durch den angewandten kohlensauren Kalk in die Flüssigkeit kommt, Scheidet sich beim Erwärmen und Eindampfen als Eisenoxyd ab, kann auch durch vorsichtiges Zugeben von etwas Chlorkalk entfernt werden. Da bei der Fällung des Eisenoxyds durch kohlensauren Kalk, Kalk in die Kobaltlösung gebracht wird, so kann, wenn die Fällung auf diese Weise stattfinden soll, die, vor der Fällung auszuführende Umwandlung des Eisenchlorürs in Eisenchlorid (s. oben) durch Chlorkalk bewerkstelligt werden, den man der hinreichend sauren Lösung in erforderlicher Menge hinzusetzt. Etwa auftretendes freies Chlor verjagt man durch Erwärmen. Bei der Verarbeitung von geröstetem Kobalterze, oder Zaffer, nämlich in dem»Falle, wo nicht viel Arsen vorhanden ist, lässt sich die Scheidung des Eisens sehr zweckmässig mit der des Arsens verbinden. Werden näm lich die gerösteten Erze mit Salzsäure, unter Zusatz von Salpetersäure ausgezogen und fällt man die entstandene Lösung, welche neben Kobalt oxydul: Eisenoxyd, Arsensäure, arsenige Säure und überhaupt die, das Ko balt begleitenden Metalle enthält, in der Wärme, mit kohlensaurem Natron auf die Weise, wie es oben für die Fällung des Eisenoxyds beschrieben ist, so scheidet sich das Eisenoxyd in Verbindung mit den Säuren des Ar sens aus, so ist der Niederschlag arsensaures und arsenigsaures Eisenoxyd. Wäre die Menge des vorhandenen Eisenoxyds nicht hinreichend, um die vorhandenen Säuren des Arsens vollständig zu binden, so würde, bei voll kommener Neutralisation, auch (rosenrothes) arsensaures und arsenigsaures Kobaltoxydul mederfallen, also ein Verlust an Kobaltoxydul entstehen. Um diesen Verlust zu vermeiden, setzt man in solchem Falle, vor oder bei der Fällung, eine Eisenoxydauflösung zu, wodurch die erforderliche Menge von Eisenoxyd in die Flüssigkeit kommt. Es ist an der Farbe des, durch das kohlensaure Alkali entstehenden Niederschlags leicht zu erkennen, ob die Arsensäuren oder ob das Eisenoxyd überwiegend vorhanden sind. iDer Niederschlag ist nämlich im ersteren Falle weiss oder doch hell, im letz teren Falle mehr oder weniger braun. Wird daher ein weisser oder röth- licher Niederschlag erhalten, so fügt man Eisenoxydlösung so lange hinzu, bis ein bräunlicher Niederschlag entsteht (Berthier). Auch zur Fällung des Eisenoxyds in Verbindung mit den Säuren des Arsens kann kohlensaurer Kalk anstatt des kohlensauren Natrons genom men werden. Man operirt genau so, wie es für die alleinige Fällung des Eisenoxyds angegeben wurde. Der Niederschlag enthält die ganze Menge der Arsensäuren, wenn er braun ist, wenn es also an Eisenoxyd nicht fehlt; im anderen Falle muss Eisenoxydlösung zugesetzt werden. Für die Verarbeitung von gerösteten Erzen nach grösserem Maass- stabe, z. B. auf Hüttenwerken, giebt es kein billigeres und geeigneteres Verfahren zur Beseitigung des noch vorhandenen Arsens, als den Salzsäure auszug der gerösteten Erze, in beschriebenerWeise mit kohlensaurem Kalk zu behandeln, und so die Säuren des Arsens mit dem Eisenoxyde zu fällen. Hat ein zweites Rösten der Erze, unter Zusatz von Soda und Salpeter stattgefunden (siehe oben), ist also das ausgelaugte Röstproduct jedenfalls sehr arm an Arsen, so wird begreiflich das vorhandene Eisenoxyd zu des sen vollständiger Fällung wohl immer ausreichen. Bei der Scheidung des Eisenoxyds in Verbindung mit den Arsensäuren,