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Wismuth. 1115 behandelt, so resultiren, je nachdem das Kali in grösserem oder geringerem Ueberschusse vorhanden ist, sauerstoffreichere oder sauerstoffarmere Pro- ducte. Die mit verdünnter Kalilauge dargestellten Producte sind in concen- trirter Salpetersäure löslich, mit der verdünnten Säure behandelt, entstehen braune wasserfreie Körper, der Formel: BiC>4 entsprechend. Wird concentrirte Lauge angewandt, von 1,385, so erhält man , je nach dem Verhältniss des Kalis zum Wismuthoxyd, sauerstoffreichere rothe und gelbe, oder sauerstoffarmere braune und schwarze Körper. Dieselben hinterlassen, mit concentrirter Salpetersäure gekocht, einen in dieser Säure schwer löslichen Rückstand von der Zusammensetzung: BiCL-j-SHO. Bei Anwendung von ganz concentrirter Lauge werden, unter allen Verhältnissen, rothe Körper erhalten, niemals entstand braune wasserfreie Wismuthsäure, wie Arppe angiebt. Das Endzersetzungsproduct dieser rothen Körper durch concentrirte Salpetersäure ist ebenfalls BiO4~{-2HO. Wismuthchlorid (zu Seite 717). — Trägt man Wismuthtersulfuret in schmelzendes Wismuthchlorid, so löst es sich, und beim Erstarren der Schmelze entstehen Krystalle des Sulfochlorids (Chlorosulfurets): Bi(Cl.S 2 ) =2BiS 3 ,BiCl 3 (Bissulfoehlorid), welche durch verdünnte Salzsäure von dem überschüssigen Chlorid befreit werden können (Schneider; siehe bei Antimon). Wismuthjodid (zu Seite 719). — Als Schneider 1 ) grössere Men gen von Wismuthjodid schmolz, wurde, unter einer Decke von Jodwismuth, eine schön kupferrothe Masse, aus kleinen glänzenden Krystallen bestehend, erhalten. Nach und nach liess sich ein grosser Theil des Jodids durch wiederholtes Schmelzen in diese verwandeln. Sie sind ebenfalls das Oxy- jodid Bi(J.O 2 ) = 2BiO 3 ,BiJ 3 (Bisoxyjodid). Glänzende, kupferrothe, rhom bische Blättchen, die bei Ausschluss der Luft erhitzt zum Theil unzersetzt sublimiren. An der Luft erhitzt hinterlassen sie gelbes Oxyd. Wasser wirkt nicht bemerkbar darauf, auch gegen verdünnte Lösungen von ätzen den und kohlensauren Alkalien zeigen sie sich sehr beständig. Durch ein Gemisch von Kalilauge und Schwefelammonium werden sie leicht zersetzt. In Salzsäure sind sie mit gelber Farbe löslich, von Salpetersäure werden sie unter Abscheidung von Jod zersetzt. Der Rückstand von der Bereitung des Wismuthjodids, nach Schnei der, besteht zum grössten Theil aus dem Sulfojodid (Jodosulfuret): Bi (J.S 2 )=2BiS 3 ,BiJ 3 (Bissulfojodid). Man erhält dasselbe, wenn man in schmelzendem Jodid so viel Tersulfuret löst, als sich lösen will; beim Er kalten erfüllt sich die Masse mit zahlreichen Krystallen der Verbindung. Das Wismuthjodid, in welchem sie eingelagert sind, lässt sich durch ver dünnte Salzsäure entfernen. Die Verbindung hat Aehnlichkeit mit Wis- muthglanz und verhält sich wie das Sulfochlorid (siehe dies und bei Anti mon). Salpetersaures Wismuthoxyd (zu Seite 728). — Nach Emil Rüge 2 ) giebt es auch noch die Salze: BiOj^NOs-j-HO und 2BiO 3 ,NOj +HO. 1) Chem. Centralbl. f. 1860, S. 277. — 2) Ann. d. Chem. u. Pharm. Bd. CX.IX.