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Schicht davon, in einem Kolben mit langem Halse, indem man Wasserstoff gas einleitet. Nach dem Erkalten füllt man den Kolben mit Wasser und stürzt ihn, umgekehrt, in ein Glas mit Wasser. Tellurkalium löst sich mit weinrother Farbe; die Lösung wird verdünnt und ein Strom Luft hindurchgeleitet. Das Tellur’ fällt metallisch und wird bei 100° C. getrocknet. — Durch Schmelzen mit kohlensaurem Alkali in einem Strome Wasserstoffgas kann die Reduction ebenfalls bewerkstelligt werden; der Porzellantiegel wird dabei angegriffen. Sehr gut lässt sich das Tellur auch als Schwefeltellur fällen. Ist man überzeugt, dass dies rein, so kann man daraus das Tellur berechnen. Im anderen Falle bringt man das Schwefeltellur mit dem Filter und ein wenig Wasser in einen Kolben und leitet Chlorgas ein. Das entweichende Gas lässt man durch ein zweites Gefäss mit Wasser gehen, um etwas fortge rissenes Tellurchlorid zurückzuhalten. Die entstandene Lösung wird ver dünnt, erwärmt, bis sie nicht mehr nach Chlor riecht, dann reducirt man die tellurige Säure. Beim Verdampfen der Lösungen von teiluriger Säure in Salpetersäure bleibt die tellurige Säure zurück, die man schliesslich auf 200°C. erhitzt. Salzsäure lässt sich durch Salpetersäure entfernen. Selbst Schwefelsäure kann, bei der Temperatur des schmelzenden Zinks, vollständig verjagt werden, auch sie treibt die Salzsäure aus, ohne dass sich Tellurchlorid verflüchtigt. Obgleich Schwefeltellur in Schwefelammonium löslich ist, kann es da durch doch nicht von den darin unlöslichen Schwefelmetallen getrennt werden. Auch nicht durch Schmelzen mit kohlensaurem Alkali und Schwefel und Behandeln der Schmelze mit Wasser. Man muss in den meisten Fällen, in Lösungen, die tellurige Säure durch schweflige Säure von den Metalloxyden zu trennen suchen. Tellurmetalle, welche Metalle enthalten, deren Chloride nicht flüchtig sind, werden zweckmässig in Chlorgas behandelt. Soll in Schwefeltellur oder in schwefelhaltigem Tellur nur das Tellur bestimmt werden, so oxydirt man dieselben durch Salzsäure und chlorsaures Kali, verjagt das Chlor, verwandelt die Tellursäure duich Erhitzen mit Salzsäure in tellurige Säure und reducirt aus dieser das Tellur durch schwef lige Säure. — Soll auch der Schwefel bestimmt werden, so schmilzt man, wie oben angegeben, mit Cyankalium, wobei kein Polysulfuret des Kaliums entsteht, wenn hinreichend Cyankalium angewandt wird. Es bildet sich Rhodankalium, aber kein diesem entsprechendes Tellurcyankalium (Seite 541), sondern nur Tellurkalium. Hat man dann aus der Lösung der Schmelze, durch einen Luftstrom das Tellur gefällt, so giebt man zu der abgegangenen Flüssigkeit Kalihydrat, leitet Chlorgas durch dieselbe, wäh rend sie erhitzt wird, und fällt die so entstandene Schwefelsäure durch Chlorbarium. — Oder man behandelt das schwefelhaltige Tellur mit Kö nigswasser bis der Schwefel gelb geworden, oder löst es in Königswasser, fällt die Schwefelsäure durch Chlorbarium, beseitigt den Baryt, und fällt dann das Tellur durch schweflige Säure. Der schwefelsaure Baryt kann aber, äusser salpetersauren, tellursauren und teilurigsauren Baryt enthal ten (H. Rose ’)•