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1102 Nachträge. men. Wenn man das Silicat durch Säure oder kohlensaures Natron auf geschlossen und die von der Kieselsäure abfiltrirte Flüssigkeit durch Am moniak gefällt hat, ist der grösste Theil der Titansäure in diesem Nieder schlage enthalten, der kleinere Theil bei der Kieselsäure. Letztere wird mit Flusssäure und Schwefelsäure behandelt; der Rückstand jenem Nieder schlage, der geglüht wird, zugegeben. Man schmilzt denselben nun mit zweifach schwefelsaurem Kali bis zur Lösung, und raucht die überschüssige Säure grösstentheils ab, wonach die Masse dickflüssig ist. Nach völligem Erkalten löst man sie in Wasser; wurde gut operirt und ist keine Kiesel säure vorhanden, so entsteht eine klare Lösung. Durch diese leitet man, nachdem sie stark verdünnt worden, Schwefelwasserstoffgas, bis das Eisen oxyd in Oxydul verwandelt ist, dann erhitzt man sie in einem Kolben und kocht eine halbe Stunde lang, während man fortwährend Kohlensäuregas einleitet. Die Titansäure wird allmälig ausgefällt, während Thonerde, Eisen oxydul u. s. w. gelöst bleiben. Auch Rutil kann so behandelt werden. Niob. Unterniobsäure (zu Seite 459). — Das aus dem Chloride durch Wasser erhaltene Hydrat der Säure ist sehr voluminös, wahrscheinlich: HO,Nb 2 O 3 (6,9 Proc. Wasser); meist wird der Wassergehalt grösser gefun den (7,5 bis 8 Proc.). Das specif. Gewicht ist 4,3, nach dem Glühen 5,358 bis 5,456 (H. Rose 1 )- (Zu Seite 461). — In dem Wolfram ist etwas Unterniobsäure enthal ten (Wöhler, Bernouilli 2 ). (Zu Seite 462). — Die ausführlichere Arbeit von H. Rose über die Unterniobsäure-Salze ist nun veröffentlicht 3 ). Aus kohlensaurem Kali treibt die Unterniobsäure soviel Kohlensäure aus, als der Entstehung der Verbindung: 3KaO,Nb 2 O 3 entspricht. Eben so verhält es sich mit kohlensaurem Natron. Das basische Salz zersetzt sich in Wasser, in neutrales Salz und Natronhydrat. Das neutrale Natronsalz: NaO,Nb 2 O 3 kann mit 5 und mit 7 Aeq. Wasser krystallisiren. Es ist in verdünnten Lösungen von Natronhydrat und kohlensaurem Natron etwas löslicher als die Natronsalze der Tantal- und Niobsäure, namentlich beim Kochen, so dass man die letztere Säure auf keine andere Weise besser von der Unterniobsäure zu trennen vermag, als durch Behandeln mit Lösungen von Natronhydrat oder kohlensaurem Natron von einer gewissen Stärke. Bei 100°C. verliert das Salz den gröss ten Theil des Krystallwassers, behält aber die Löslichkeit in Wasser, wo durch es sich wesentlich von dem Niobsäure-Salze, besonders aber von dem Tantalsäure-Salze unterscheidet. Geglüht ist es in ein Gemenge von sau rem Salze und Natronhydrat, verwandelt, welches letztere seinen Wasser gehalt gegen Kohlensäure austauschen kann, wenn man in einer Atmosphäre von kohlensaurem Ammoniak glüht. Kohlensäure fällt aus einer Lösung von unterniobsaurem Natron erst nach sehr langer Zeit ein saures Salz. Die Lösung bleibt deshalb an der 1) Pogg. Ann. Bd. CXIII, S. 105. — 2 ) Ebend. Bd. CXI, S. 573. — 3 ) Ebend. Bd. CXIII, 8. 112,