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geben (siehe unten). Oxydirte Verbindungen müssen erst durch Wasser stoff reducirt werden (im Tiegel). H. Rose empfiehlt für manche Fälle die Abscheidung des Zinnoxyds durch Schwefelsäure. Jede Modification des Oxyds wird bei hinreichender Verdünnung durch Schwefelsäure vollständig gefällt. Man muss den Nie derschlag vor dem Filtriren völlig sich absetzen lassen (12 bis 24 Stunden, wenn die Flüssigkeit Salzsäure enthält), dann giesst man die Flüssigkeit ab, bringt den Niederschlag aufs Filter, und glüht ihn nach dem Trocknen, unter Zusatz von kohlensaurem Ammon. Der Niederschlag und das koh lensaure Ammon müssen begreiflich frei sein von Chloriden. Ist Phosphor säure in der zu fällenden Flüssigkeit, so geht diese in den Niederschlag ein, das Verfahren ist dann also nicht brauchbar. Salze anstatt der Schwe felsäure anzuwenden, wie Löwenthal empfohlen, bietet keinen Vortheil. Von Blei kann das Zinn durch Salpetersäure getrennt werden; das Zinnoxyd ist indess schwierig frei von Bleioxyd zu erhalten. Am besten ist es, die Legirung mit Schwefel und kohlensaurem Natron zu schmelzen, so auch die leichtflüssigen Legirungen aus Zinn, Blei und Wismuth. Von Zink lässt sich das Zinn durch Salpetersäure, aber auch durch Schwefelsäure scheiden; in Lösungen auch durch Schwefelwasserstoff. Die Trennung vom Eisen kann nicht durch Salpetersäure erreicht werden, da sich Zinnoxyd bei Gegenwart von Eisenoxyd in Salpetersäure löst. Auch nicht durch Schwefelsäure ist die Scheidung möglich, weil das Zinnoxyd eisenoxydhaltig niederfällt. Man muss durch Schwefelwasserstoff scheiden. Aus Lösungen, in denen Zinn neben Mangan vorkommt, fällt man erste res durch Schwefelsäure. Wie die Verbindungen des Zinnoxyds mit den Alkalien, können auch die Verbindungen desselben mit den alkalischen Erden durch Glühen mit Salmiak analysirt werden. Legirungen (zu Seite 409). — Im Gegensatz zu den Angaben von Kupffer findet nach Pillichody *) für jede Legirung von Zinn und Blei Ausdehnung statt, hat also jede Legirung ein geringeres specifisches Ge wicht als das berechnete. Er giebt eine Tabelle für 9 Legirungen. Beim Erkalten der Legirungen bleibt schliesslich stets die Legirung: PbSn 3 flüssig (3 Blei, 5 Zinn), welche bei 181°C. erstarrt, vorher scheidet sich Zinn oder Blei aus, je nachdem das eine oder andere überschüssig ist. Die Legirung PbSn 3 ist also die leichstflüssige. (Zu Seite 410). — Ein sehr schönes silberähnliches Britanniametall bestand nachR. Wagner aus Zinn 85,6, Antimon 9,7, Arsen 0,8, Kupfer 0,8, Zink 3,0. T i t a n. Bestimmung und Scheidung (zu Seite 426). — Die kleine Menge von Titansäure, welche in Silicaten häufig vorkommt und leicht übersehen wird, lässt sich nach Scheer er * 2 ) auf folgende Weise finden und bestim- J ) Dingi. Polyt. Journ. Bd. CLXII, S. 217; Chem. Centralbl. 1861, S. 916, — 2 ) Ann. d. Cbem. u. Pharm. Bd. CXII, 8. 178.