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Kupfer. 1097 Zum Schwarzfärben des Messings dient im optischen Institute zu München eine möglichst gesättigte Lösung von Kupfer in Salpetersäure. Die Gegenstände werden, nachdem sie metallisch geschliffen, eingetaucht und über Kohlenfeuer abgebrannt, dann mit Läppchen abgerieben; derPro- cess wird öfter wiederholt. Zur Erhöhung des Tons reibt man schliesslich mit Baumöl ab. (Zu Seite 280). — Zur Darstellung der blauen Bronze wird eine Legirung aus 100 Zinn, 3 Antimon, 1 / G Kupfer auf gewöhnliche Weise in Metallschlägerformen zu Blättchen geschlagen und diese Blättchen werden zu weisser Bronze verrieben. Das Metall darf beim Schlagen nicht zu warm werden, man wechselt deshalb die Form öfter. IPfund der weissen Bronze wird mit 2 Pfund Schwefelwasserstoffwasser übergossen und alle Stunden geschüttelt. Nach 10 bis 12 Stunden ist die Bronze gelb; das Schwefel wasserstoffwasser wird abgegossen, reines Wasser darauf gegeben u. s. f. Die so ausgewaschene Bronze wird getrocknet, in einem Oelbade aus Rapsöl und */ 4 Colophonium unter fortwährendem Umrühren auf 200 bis 230° C. erhitzt. Sie färbt sich dunkelgelb, orange, hellviolett, blauviolett und end lich blau. Einige Grade darüber verglimmt sie (Beckmann 1 ). (Zu Seite 286). — Bolley hat zwei neue Geschützrohre aus dem Zeughause zu Luzern analysirt. Sie enthielten: Kupfer .... 88,9 89,8 Zinn 10,4 9,8 Eisen 0,1 0,04 Blei 0,06 0,13 Zink 0,40 0,04 (Zu Seite 291). — Von allen Legirungen zu Achsenlagern und dergl. wird vorzüglich Fentons Metall (Weissmetall, Weissguss) empfohlen. Es kommt aber bei der Anfertigung auf gewisse Handgriffe an, soll es gut er halten werden. Das Kupfer wird nahe zum Schmelzen erhitzt, das Zinn dazu gegeben, der Tiegel etwas aus dem Feuer gezogen, dass er nur schwach rothglüht, dann wird das Zink zugesetzt und mit einem eisernen Stabe umgerührt bis es geschmolzen. Nachdem die Asche abgezogen, wird die möglichst abgekühlte flüssige Legirung in nicht zu kalte Formen ge gossen. Man muss also bei möglichst niederer Temperatur schmelzen und ausgiessen und die Bildung von Krystallen durch Umrühren verhindern. Sehr ähnlich Fentons Metalle ist die von Becker analysirte, eben falls ausserordentlich empfohlene Legirung aus 76 Zink, 17,5 Zinn und 5,5 Kupfer. Als Legirung zu Compositionsfeilen (zum Aufträgen von Polirmitteln) empfiehlt Vogel eine Legirung aus 8 Kupfer und 4 Zink mit 1 Blei oder 1 Zink oder 1 Blei und 1 Zink. Eine Legirung aus 60 Kupfer, 38 Zink, 1,5 Eisen soll kalt und glü hend schmiedbar und ziehbar sein (Gedge). Galvanoplastische Abformungen, Verkupfern u. s. w. (zu Seite 300). — Eine verbesserte Daniell’sche Batterie ist beim Versilbern Seite 876 beschrieben. (Zu Seite 304). — Person und Sire verzinken Kupfer und Eisen, letzteres bei erhöhter Temperatur mit einer Lösung von 1 Zinkoxyd und 1) Polyt. Centralbl. 1861. S. 527.