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1096 Nachträge. Salpetrigsaures Kupferoxyd (zu Seite 247). — Zertheiltes Ku pfer mit Ammoniakflüssigkeit benetzt, giebt salpetrigsaures Ammon und Kupferoxyd. Man breitet das Kupfer auf der Waud eines Ballons aus, so dass das Gas und die Luft darauf wirken können; es bilden sich Nebel von salpetrigsaurem Ammon. Dunstet man die blaue Lösung zur Trockne ein, zieht man den gepulverten Rückstand mit kochendem, mit Ammoniak ge sättigtem Alkohol aus, so resultirt eine Lösung, welche beim Erkalten blauyiolette Krystalle absetzt. Sie sind CuO,XO 3 +H 3 N-|-2HO, also wahr scheinlich (H 3 .C u)NO,NO 3 -|-2HO (salpetrigsaures Cuprammoniumoxyd) und hinterlassen bei 100°C. salpetrigsaures Kupferoxyd: CuO,NO 3 , welches durch Schlag detonirt. Durch viel Wasser wird die Lösung der ersteren Verbindung so zersetzt, dass sich Kupferoxydhydrat ausscheidet; weniger Wasser scheidet ein basisches Salz aus: 3CuO.NO 3 +H ; N4-HO also 2CuO 4-(H 3 .Cu)NO,NO 3 + HO ’). c Phosphorsaures Kupferoxyd (zu Seite 251).—Wird verdünnte Phosphorsäurelösung mit kohlensaurem Kupferoxyd digerirt, so entsteht eine blaue Lösung, aus welcher sich bei 70°C das blaue krystallinische Salz: 3 Cu0,P0 ä -|-3HO ausscheidet. Mit Wasser in einer zugeschmolze nen Röhre erhitzt, verwandelt sich dies in : 4 CuO,PO 5 -f- HO (Libethenit) indem Phosphorsäure in Lösung geht. Rascher noch erfolgt die Umwand lung in Lösungen von salpetersaurem und schwefelsaurem Kupferoxyd (Debray). Bestimmung und Scheidung (zu Seite 256). —Die Trennung des Schwefelcadmiums vom Schwefelkupfer kann nach Hofmann sehr leicht durch siedende, mit 5 Thln. Wasser verdünnte Schwefelsäure bewerkstel ligt werden. Schwefelcadmium löst sich, Schwefelkupfer bleibt zurück; in der verdünnten Lösung entsteht durch Schwefelwasserstoff ein rein gelber Niederschlag. Das durch Eisen oder Zink gefällte Kupfer muss schliesslich in einem Strome Wasserstoffgas geglüht werden, es enthält, namentlich durch Eisen gefällt, organische Substanz (Storer 2 ); auch zu Seite 261. Hüttenmännische Gewinnung des Kupfers (zu Seite 294). — Das Ausziehen des Gesteins mit Ammon'akflüssigkeit hat sich nicht be währt, weil von dem Gestein viel Ammoniak zurückgehalten wird (wie von der Ackererde). Legirungen (zu Seite 275). — Ueber die Legirungen von Kupfer und Zink ist eine schöne Arbeit von Storer 3 ) erschienen. Es giebt keine bestimmte Verbindungen beider Metalle; die Legirungen sind isomorphe Mischungen. Alle Krystalle, welche erhalten wurden, hatten die Zusam mensetzung der geschmolzenen Masse. Die Krystallform ist die reguläre. (Zu Seite 273). — Ein Messing, welches mehr als 31 Proc. Kupfer enthält, fördert, wie Kupfer, das Rosten des Eisens, mit dem es in Berüh rung ist; zinkreicheres schützt das Eisen; am kräftigsten schützend wirkt die Legirung aus 25,4 Kupfer, 74,6 Zink (Mailet 4 ). 1) Dingi. Polyt. Journ. Bd. CLXIII, S. 125. — 2 ) Memoirs of the American Academy. Dingi. Journ. Bd CLIX, S. 127. Chem. Centralbl. 1861. S. 279. Die Vorsichtsmaass- regeln bei der sogenannten schwedischenKupferprobe sind angeführt. — 3 ) Memoirs u. s. w. Dingi. Polyt. Journ. Bd. CLIX, S. 127. — 4 ) Dingi. Polyt. Journ. Bd. CLVIII, S. 396.