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Legirungen des Rutheniums. Es sind hier nur die von Deville und Debray dargestellten Le girungen mit Zink und Zinn zu erwähnen. Ruthen schmilzt mit Zink zusammen; wird aus der Legirung das Zink zum grössten Theile abge dampft, so bleiben Krystalle einer Legirung, welche sich an der Luft ent zünden. — Wird Ruthen mit dem 10- bis löfachen Gewicht Zinn in einem Kohlentiegel zusammengeschmolzen und die erkaltete Masse mit Salzsäure behandelt, so bleibt eine sehr schöne, in Würfeln krystallisirte Legirung zurück, der Formel: Sn 2 Ru entsprechend (31 Proc. Ruthenium). Zur Bestimmung und Scheidung des Rüthens. Die Bestimmung des Rüthens in den Ruthenverbindungen wird im Wesentlichen wie die Bestimmung der übrigen Platinmetalle ausgeführt (siehe Platin, Palladium u. s. w.). Die Scheidung von den anderen Platin metallen ist noch eine unvollständige; es giebt keine anderen Wege als die, welche bei der Abscheidung des Rüthens aus dem Osmium-Iridium angeführt worden sind (Seite 1048 u. f.). Osmium. Literatur siehe Iridium. Zeichen: Os; Aequivalent: 99,5 oder 1244 (Berzelius).— Fremy >) fand das Aequivalent = 1247,8, welche Zahl er indess nur als eine annä hernde betrachtet. Das Osmium (Osm) ist gleichzeitig mit dem Iridium im Jahre 1803 von Tennant entdeckt worden. Es findet sieh in dem Osmium-Iridium des Platinerzes, nicht in dem gediegenen Platin (S. 925 u. 1009). Seinen Namen (von ogurj, Geruch) hat es davon erhalten, dass es in fein vertheil- tem Zustande, beim Erwärmen oder schon bei gewöhnlicher Temperatur, Geruch zeigt, indem es sich äusserst leicht zu einer flüchtigen, höchst durch dringend riechenden Säure oxydirt. Das Material für die Gewinnung des Osmiums sind die unlöslichen Platinrückstände (Seite 927) oder das durch Reinigungsprocesse daraus er haltene reinere Osmium-Iridium (Seite 1010). Da diese auch das Material für die Gewinnung von Iridium und Ruthenium sind und da bei der Ge winnung dieser Metalle das Osmium vorher abgeschieden werden muss, so wurden die Wege zur Gewinnung des Osmiums schon bei Iridium und Ruthenium so vorgezeichnet, dass hier kaum noch etwas darüber zu sagen ist (S. 1011 ff. u. 1048 ff). Die Abscheidung des Osmiums hat keine Schwie rigkeiten , weil die höchste Oxydationsstufe desselben, die Ueberosmium- säure (frühere Osmiumsäure), in welche das Osmium leicht übergeführt werden kann, sehr flüchtig ist, so dass sie sich abdestilliren lässt. Aber die D Journ. f. prakt. Chem. Bd. XXXIII, S. 410.