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tinerze vorkommt, dient die Löslichkeit des Ammonium - Rhodiumsesqui- chlorürs in Salmiaklösung (Seite 1036), die Unlöslichkeit des Natrium-Rho- diumsesquichlorürs in Alkohol (a. a. 0.), seine Löslichkeit in schmelzen dem zweifach schwefelsaurem Kali (a. a. 0.), seine Unlöslichkeit in schmel zendem Kali und Salpeter (Seite 1037). Auch das Verhalten der alkalischen Lösung seines Sesquoxydulhydrats auf Zusatz von Alkohol (Seite 1044) und das Verhalten des Kalium - Rhodiumsesquicyanürs gegen Essigsäure (Seite 1045), können unter geeigneten Verhältnissen zur Scheidung dienen. (Ver gleiche übrigens Analyse des Platinerzes, bei Osmium). Auf welche Weise sich aus Rhodium lösliche Rhodiumverbindungen erhalten lassen, ist Seite 1038 angegeben. Durch Schwefelwasserstoff wird das Rhodium aus seinen Lösungen nur unvollständig gefällt. Legirungen mit Metallen, deren Chloride flüchtig sind, z. B. Zinn, Antimon, Arsen, können durch Erhitzen in Chlorgas ana- lysirt werden. R u t h en i u in. Zeichen: Ru. — Aequivalent: 52 oder 650 (gleich dem Aequivalente des Rhodiums; nach Claus aus der Analyse des Kalium-Ruthenchlorids). Das Ruthenium (Ruthen) ist von Claus entdeckt worden (Seite 924). Der in Königswasser lösliche Antheil des Platinerzes, das gediegene Platin, enthält nur Spuren des Metalls; es ist in dem Osmium-Iridium enthalten; das Material für die Gewinnung desselben und seiner Verbindungen sind also die unlöslichen Platinrückstände. Die an Osmium reichsten Körner des Osmium-Iridiums, die starkglänzenden Schuppen und Tafeln, sind auch am reichsten an Ruthen. Im Jahre 1828 machte Osann bekannt, dass von ihm in den Platin rückständen mehrere neue Metalle aufgefunden worden seien, von denen er das eine Ruthenium nannte. Die Untersuchung Osann’s, obgleich sie eigenthümliche Reactionen kennen lehrte, hatte doch die Körper nicht in dem Zustande solcher Reinheit geliefert, wie es erforderlich ist, um ihre Eigenthttmlichkeit sicher darzuthun. Sie kam deshalb in Vergessen heit. Da nun Claus in dem Rutheniumoxyde Osann’s, das grössten- theils aus titanhaltiger Kieselsäure und Thonerde bestand, auch sein neues Metall fand, so nannte er es, zur Erinnerung an Osann’s Versuche, Ruthenium (Claus J ). Die Wege zur Gewinnung des Rüthens aus dem Osmium-Iridium sind schon bei Iridium (S. 1011 f.) angedeutet worden; das Erz muss nämlich dazu auf dieselbe Weise aufgeschlossen werden, wie zur Gewinnung des Iridiums. Claus hält das Aufschliessen durch Schmelzen mit Salpeter und Aetzkali für das zur möglichst vollständigen und sicheren Erzielung des Rüthens geeignetste Verfahren. 1) Journ. f. prakt. Chem. Bd. XXXIV, S. 137 u. 420, Bd. XXXIX, S. 88; ferner Ann. der Cbem. u. Pharm. Bd. LVI, S. 257, Bd. LIX, S. 234; ferner Chem. Centralbl. 1859, S. 961. 1860, S. 674 u. f. 1862, S. 121, 129 u. f.