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bitter schmeckt. Auch eine bemerkbare Veränderung der Farbe findet statt; die dunkel himbeerrothe ins Violette spielende Farbe der Lösung wird nämlich durchs Erhitzen bräunlich. Die Lösungen aller anderen Salze der Reihe: 3RGl,Rh 2 Cl 3 , verhalten sich auf gleiche Weise (Claus); nur das Natriumsalz konnte noch nicht er halten werden. Kalium-Rhodiumsesquichlorür. — Das Salz: 3KaCl,Rh 2 Cl 8 -|-6HO entsteht, wenn man eine Lösung von Rhodiumsesquichlorür, mit einer con- centrirten Lösung von Chlorkalium vermischt, dem freiwilligen Verdunsten überlässt. Es krystallisirt nach längerer Zeit in dunkelrothen schwer lös lichen Prismen, welche an der Luft verwittern, indem sie 3 Aeq. Wasser verlieren. Das Salz: 2KaCl,Rh 2 Cl 3 -|-2HO ist schon von Berzelius und Wol laston beschrieben worden. Man erhält es durch Glühen von Rhodium oder Rhodiumsesquichlorür mit Chlorkalium in einem Strome Chlorgases, Auflösen der schwarzen Salzmasse in Wasser und Verdunsten der schön rothen Lösung. Es krystallisirt in kleinen braunen triklinometrischen Pris men, welche ziemlich schwer von Wasser, nicht von Alkohol gelöst werden. Claus hat auch Verbindungen des Rhodiumsesquichlorürs mit Chlor silber, Quecksilberchlorür und Chlorblei dargestellt. Sie sind hellrosen- roth, unlöslich in Wasser (siehe oben Natrium-Rhodiumsesquichlorür). Rhodiumsesquicyanür: Rh 2 Cy 3 . — Es scheidet sich als carmin- rothes Pulver aus, wenn man Kalium ■ Rhodiumsesquicyanür (siehe das fol gende Salz), in concentrirter Lösung, mit concentrirter Essigsäure kocht. Geglüht giebt es Metall; Säuren wirken nur schwierig darauf, von Cyan kaliumlösung wird es aufgelöst. Da Kalium - Iridiumsesquicyanür durch Essigsäure nicht auf angegebene Weise zersetzt wird, so hat man in dem abweichenden Verhalten ein Mittel, Rhodium von Iridium zu trennen (Martins, Seite 1014). Kalium-Rhodiumsesquicyanür: 3KaCy,Rh>Cy 3 . — Dies Doppel- cyanür wird, nach Claus, wie das entsprechende Iridiumsalz, mit welchem es grosse Aehnlichkeit hat, durch Schmelzen von Ammonium-Rhodiumses quichlorür mit Cyankalium erhalten (Seite 1030). Die geschmolzene Masse ist aber roth, nicht gelblichgrün. Die Gewinnung des Salzes wird dadurch erschwert, dass es gleiche Löslichkeit hat mit dem zugleich entstehenden Chlorkalium. Martins stellte es durch Glühen von Rhodium mit Ferro- cyankalium dar. Schon Claus beobachtete eine vorübergehende rotheFär bung der Lösung des Salzes auf Zusatz einer geringen Menge von Säure namentlich Essigsäure (siehe Rhodiumsesquicyanür). Verbindungen mit Schwefel. Nach Berzelius giebt in Schwefeldampf erhitztes, fein zertheiltes Rhodium unter Erglühen das Sulfuret: RhS. — Nach Vauquelin ent steht dies Sulfuret beim Glühen von Ammonium-Rhodiumsesquichlorür mit Schwefel. — Fellenberg 1 ) erhielt es durch Glühen des Sesquisulfurets in einem Strome Kohlensäuregases. D Pogg. Ann. Bd. L, S. 63.