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1039 Rhodiumsesquoxydul. Verbindungen des Rhodiums. i i s t Q 8 t r e n !• r i, o >■ h r d it ? n lt t, t. t 9 Die Verbindungen des Rhodiums sind von Berzelius, später und neuerlichst wieder von Claus 1 ) untersucht worden. Verbindungen mit Sauerstoff. Nach Claus sind vier Oxydationsstufen des Rhodiums gekannt; ein Oxydul: RhO, ein Sesquoxydul: Rh 2 O 3 , ein Oxyd: RhO 2 , und eine Säure: RhO s . Rhodiumoxydul: RhO. — Wenn man dasunten erwähnteRhodium- sesquoxydulhydrat: Rh 2 O 3 -|-3HO in einem Platintiegel erhitzt, so erglüht es plötzlich und es bleibt ein dunkelgraues Pulver, das entweder wasser freies Rhodiumoxydul oder ein Gemenge von Rhodiumsesquoxydul und Metall ist (Rh und Rh 2 O 3 ). Claus hält das erstere für viel wahrschein licher. Rhodiumsesquoxydul: Rh 2 O 3 . — In 100: Rhodium 81,3, Sauer stoff 18,7. — Das wasserfreie Sesquoxydul wird durch Erhitzen des salpe tersauren Rhodiumsesquoxyduls, bis zur vollständigen Zerstörung der Säure, erhalten. Es bleibt als poröse, schwammige, graue, mit Regenbogenfarben schillernde, metallglänzende Masse zurück, ist unlöslich in Säuren, wird durch Wasserstoff leicht reducirt (Claus). Auch das Hydrat hinterlässt beim Erhitzen die wasserfreie Verbindung. Giebt man zu einer Rhodiumlösung (Lösung von Natrium - Rho dium- sesquichlorür) Kalilauge und etwas Alkohol, so scheidet sich allmälig ein schwarzes Sesquoxydulhydrat von der Formel: Rh_,O ;! -|-3HO ab; ebenso wenn man die Rhodiumlösung mit concentrirter Kalilauge erhitzt. Feucht ist dies Hydrat gallertartig, trocken bildet es bräunlich - schwarze, metall glänzende Stücken. Nur concentrirte Salzsäure löst etwas davon zu einer rothen Lösung von Sesquichlorür (Claus). Es wurde früher für Metall gehalten. Ein gelbes, wasserreicheres Hydrat, nämlich: Rh 2 O 3 -|-5HO resultirt auf folgende Weise. Wenn man zu der Rhodiumlösung Kalilauge nicht im Ueberschusse giebt, so verliert sie allmälig die rothe Farbe, wird gelb, trübt sich und es fällt ein tief rosenrother Niederschlag heraus, ein Ge menge von Kalium-Rhodiumsesquichlorür und gelben Sesquoxydulhydrat. Nach einiger Zeit wird auch das erstere Salz zersetzt, der Niederschlag nimmt eine schön citrongelbe Farbe an, gleicht dann dem Kalium-Platin chlorid. Gut ausgewaschen und getrocknet giebt er ein blassgelbes Pulver, das erwähnte Hydrat, aber 3 bis 4 Proc. Kali enthaltend. In der Flüssig keit, aus welcher sich das Hydrat abgeschieden hat, bleibt noch viel Oxyd mit gelber Farbe gelöst zurück. Das gelbe Hydrat löst sich leicht in Schwefelsäure, schwefliger Säure, Salpetersäure, feucht auch in Essigsäure; es bildet mit den Säuren gelbe Salze (ausnahmsweise auch farblose), von herbem, nicht bitterem Geschmacke, aus deren Lösung durch Kalilauge sogleich gelbes Hydrat gefällt wird. (Siehe auch unten Rhodiumsesquichlorür). Von concentrirter Kalilauge !) Chem. Centralbl. 1860. S. 680 u. f.