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schusse von Salpetersäure eingedampft, um den Salmiak zu zersetzen, und wenn nur noch Rhodiumsalz zurückbleibt, trocknet man den Rückstand im Porzellantiegel aus, befeuchtet ihn mit ein wenig Schwefelammonium, mengt ihn mit dem 3- bis 4fachen Gewichte Schwefel, setzt den Tiegel in einen irdenen Tiegel, den man bedeckt und erhitzt zum lebhaften Roth- glühen. Es bleibt metallisches Rhodium zurück, das nahezu rein ist, wenn man es längere Zeit abwechselnd mit Königswasser und concentrirter Schwefelsäure gekocht hat. Das Metall. Das schwammige oder pulverige Rhodium, wie es durch Erhitzen von Ammonium-Rhodiumsesquichlorür oder aus Rhodiumsesquoxydul und Na trium-Rhodiumsesquichlorür, durch Reduction in Wasserstoffgas erhalten wird (siehe oben) lässt sich durch Schweissen in dichtes, hämmerbares Me tall verwandeln (Seite 935). Es ist aber meist schwieriger schweissbar als das Platin. Durch heftiges Weissglühen von Schwefelrhodium oder Arsen rhodium wird es ebenfalls in zusammenhängenden Massen erhalten. Es ist weiss, etwa wie Aluminium, strengflüssiger als Platin. In der Knallgas flamme geschmolzen zeigt das erstarrte Metall bisweilen Krystallfacetten (Hare). Deville und Debray schmolzen es mittelst des Gasgebläses (Seite 936); es giebt keine Andeutung von Flüchtigkeit, aber es oxydirt sich oberflächlich etwas; die Oberfläche ist bisweilen bläulich. Beim Er starren verhält es sich wie das Palladium, es spratzt, erhält aber nur im Innern Blasen. Wollaston fand das specif. Gewicht 11,0, Deville und Debray fanden es 12,1. Das Rhodium wird von keiner Säure angegriffen. Ist es mit manchen Metallen legirt, z. B. mit Platin, Kupfer, Wismuth, so wird es neben die sen , von Königswasser gelöst. Mit Silber und Gold legirt wird es aber von Säuren nicht mit gelöst. Lösliche Rhodium-Verbindungen werden aus dem Rhodium erhalten, entweder, indem man das Metall mit Chlornatrium oder Chlorkalium ge mengt, in Chlorgas erhitzt, oder indem man es mit zweifach schwefelsaurem Kali schmilzt. In jenem Falle entstehen lösliche Doppelchloride, in letzte rem Falle entsteht lösliches Schwefelsäure-Doppelsalz. Deville und Debray fanden das Rhodium des Handels, welches sich etwas hämmerbar erwies, nachdem es geschmolzen worden, nicht mehr hämmerbar, ohngeachtet durch Einwirkung des Kalks beim Schmelzen und durch die hohe Temperatur, Silicium und Spuren von Osmium entfernt worden waren. Sie erhielten ein weicheres und gut schmiedbares völlig reines Metall auf folgende Weise. Das Rhodium wird mit dem 3-bis4fachen Gewichte Zink legirt. Im Augenblicke, wo die Legirung entsteht, entwickelt sich sehr viel Wärme. Die Legirung wird mit starker Salzsäure Gehandelt, welche viel Zink auszieht und eine krystallisirte Legirung zurücklässt. Diese wird in Königswasser gelöst und zu der Lösung Ammoniakflüssigkeit im Ueberschusse gegeben bis zur völligen oder fast völligen Auflösung des entstandenen Niederschlags, einige Zeit gekocht und dann eingedampft. Es krystallisirt ein gelbes Salz, das ammoniakalische Rhodiumsesquichlo rür von Claus, welches, wiederholt umkrystallisirt, mit ein wenig Schwefel im Kohlentiegel stark geglüht, reines gesintertes Rhodium giebt, das ohne Verlust geschmolzen" werden kann.