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lösung vermischt (auf 2 Rückstand 1 Salmiak). Das Iridium fällt als roth- schwarzes Ammonium - Iridiumchlorid (Iridsalmiak) heraus, während das Rhodiumsalz gelöst bleibt und der Flüssigkeit eine tief rosenrothe, ins Violette spielende Farbe ertheilt. Die vom Iridiumsalmiak abgegossene Flüssigkeit wird noch etwas eingedampft und hingestellt, um zu sehen, oh alles Iridium abgeschieden ist. Ist dies der Fall, so lässt man sie an einem warmen Orte freiwillig verdunsten. Nach einigen Tagen ist Ammonium- Rhodiumsesquichlorür in ziemlich grossen rhombischen Säulen auskrystal- lisirt. Aus der Mutterlauge wird noch mehr des Salzes erhalten, so dass zuletzt nur Eisensalz, Kupfersalz und Palladiumsalz Zurückbleiben. Das Rhodiumsalz wird aus verdünnter Salmiaklösung umkrystallisirt. Die ge reinigten Krystalle geben geglüht reines Rhodium; die Mutterlauge, ein gedampft, liefert ein fast reines Metall (Claus). Wenn man die gereinigten gefällten Platinrückstände oder den reinen Niederschlag (siehe oben) in Königswasser gelöst, aus der Lösung, nach dem dieselbe mit kohlensaurem Natron neutralisirt worden ist, das Palla dium durch Cyanquecksilber entfernt hat (Seite 993), so lässt sich aus der vom Cyanpalladium abgegangenen Flüssigkeit das Rhodium auf folgende Weise gewinnen. Man verdampft sie, nach Zusatz von Salzsäure, zur Trockne, wodurch das überschüssig zugesetzte Cyanquecksilber zersetzt, nämlich in Quecksilberchlorid umgewandelt wird, und wäscht den getrock neten und sehr fein gepulverten Rückstand mit Weingeist von 0,837 spe- cif. Gewicht (90 Proc. Tr.). Es lösen sich Doppelchloride von Chlornatrium mit den Chloriden von Platin, Iridium, Kupfer und Quecksilber; Natrium- Rhodiumsesquichlorür bleibt als dunkelrothes Pulver ungelöst zurück. Man erhitzt dasselbe in einem Strom Wasserstoffgas und trennt das Chlornatrium von dem reducirten Metalle durch Wasser. — Man kann auch die trockne Salzmasse mit dem anderthalbfachen Gewichte kohlensauren Kalis mengen, das Gemenge glühen, mit Wasser behandeln, welches die Metalloxyde zu rücklässt, das Kupferoxyd durch Salzsäure ausziehen und die übrigen Oxyde mit dem fünffachen Gewichte zweifach schwefelsauren Kalis schmelzen, wo durch schwefelsaures Rhodiumoxyd-Kali gebildet wird, das sich löst. Man behandelt hierauf die geschmolzene Masse mit kochendem Wasser, schmilzt den Rückstand von neuem mit zweifach schwefelsaurem Kali und wieder holt dies so lange, als das Salz beim Schmelzen gefärbt ward. Die sauren Lösungen werden mit kohlensaurem Kali im Ueberschusse versetzt, einge dampft, die rückständige Masse wird geglüht. Durch Wasser zieht man aus dem Glührückstande die löslichen Salze aus; das zurückbleibende Rho- diumsesquoxydul reducirt man durch Erhitzen in Wasserstoffgas. Zur Gewinnung des Rhodiums aus dem Osmium-Iridium oder den un löslichen Platinrückständen (Seite 931), in denen neben. Iridium, Rhodium und mehr oder weniger Platin, auch noch Ruthenium und Osmium Vorkom men, wird zunächst operirt wie zur Gewinnung von Iridium aus denselben, das heisst, sie werden erst aufgeschlossen. Das Verfahren von Wöhler, mit Chlorgas (siehe Seite 1011), ist am geeignetsten, weil sich bei dem Schmelzverfahren das Rhodium der Beobachtung ganz entziehen kann (Claus). Das Osmium wird dabei zum grossen Theil entfernt und wenn dem Aufschliessen das Rösten in einem Luftstrome oder in Sauerstoffgas voranging, nach Fremy (Seite 1015), so ist auch schon ein Theil des Ru theniums beseitigt. Die weitere Verarbeitung der aufgeschlossenen Masse