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Verbindungen mit Schwefel und Kohlenstoff. Iridiumsulfurete. Das Bissulfuret: IrS 2 entsteht, nach Fellen berg, heim Schmelzen von pulverigem Iridium mit Schwefelleber (kohlen saurem Natron und Schwefel). Beim Behandeln der Schmelze mit Wasser löst sich ein Sulfosalz, ein anderer Theil bleibt ungelöst und ist das Bis sulfuret. Böttger erhielt es auch mittelst Schwefelkohlenstoff wie das entsprechende Schwefelplatin (S. 946). Glüht man, nach Böttger, die höhere Schwefelungsstufe des Iridiums bei Ausschluss der Luft, so hinterlässt sie das Sulfuret: IrS, welches grau, dem Bleiglanz ähnlich ist. Das Verhalten des Schwefelwasserstoffs gegen die Lösung des Iridium chlorids ist früher ausführlich besprochen. Das Chlorid wird in Sesqui- chlorür verwandelt und erst nach längerer Zeit scheidet sich etwas Schwe feliridium als brauner Niederschlag ab. Kohlenstoffiridium. Hält man Iridium in die Flamme einer Spirituslampe, so entstehen auf der Oberfläche desselben schwarze Aus wüchse, eine Verbindung des Iridiums mit Kohlenstoff, deren Kohlenstoff an der Luft leicht verbrennt. Um die Verbindung zu erhalten, muss man dieselbe, nach der Bildung, in Wasser fallen lassen. Sie enthält 19,8 Koh lenstoff, ist daher I1C4. Verbindungen durch Einwirkung von Ammoniak auf Iridiumchlorür. (Iridiumbasen.) Von Skoblikoff 1 ) sind Verbindungen dargestellt worden, welche den Verbindungen der Platinbasen und Palladiumbasen, resp. deren Radi- calen entsprechen, für deren Constitution deshalb alles gilt, was bei jenen gesagt ist. Den Ausgangspunkt für diese Verbindungen bildet das Iridium chlorür IrCl, das Skoblikoff durch Erhitzen von Iridiumchlorid als eine harzige, braune Masse erhielt (Seite 1025). Iridammoniumchlorür: (H 3 .Ir)NCl (Amin-Iridiumchlorür, Iridmon- ammoniakchlorür: H 3 N~IrCl; salzsaures Iridosamin: (H 2 .Ir)N, HCl). — Wird Iridiumchlorür in einer Lösung von kohlensaurem Ammon gelöst und die Lösung mit einem kleinen Ueberschusse von Salzsäure versetzt, so entsteht ein körniger, gelber, in kaltem und heissem Wasser unlöslicher Niederschlag von der empirischen Formel: IrCl,H 3 N, also analog dem Chlorüre des Radicals der zweiten Reiset’schen Platinbase. Sch wefel saures Iridammoniumoxyd (H 3 .Ir)NO, SO 3 (schwefel saures Amin-Iridiumoxydul: H 3 N’ - IrO,SO 3 u. s. w.). — Verdünnte Schwe felsäure entwickelt aus dem Chlorüre Salzsäure und giebt das Schwefel säure-Salz. Es krystallisirt in grossen, in Wasser leicht löslichen, orange gelben Blättern. Ammoniumiridammoniutnchlorid:( H 4 N.Ir.H 2 )N CI (Diami n-Iridium- chlorür: 2H 3 N'~IrCl. Salzsaures Disiridosamin: (H ö .Ir)N 2 ,HCl). — Dies, !) Ann. d. Chem. u. Pharm. Bd. LXXXIV, S. 275.