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Iridiumjodid: IrJ 2 fällt, nach Lassaigne, als schwarzes Pulver nieder, wenn man eine Auflösung des Chlorids mit Jodkalium und Salz säure versetzt, und zum Kochen erhitzt, oder wenn man Ammonium-Iri- diumchlorid in Jodkalium löst und längere Zeit kocht (Oppler). Es ist unlöslich in Wasser und Säuren und hinterlässt beim Glühen Iridium. Kalium-Iridiumjodid: KaJ,IrJ 2 scheidet sich aus, wenn man eine Lösung von Iridiumchlorid in überschüssige Jodkaliumlösung giesst. Iri diumjodid in überschüssigem Jodkalium bei mässiger Wärme gelöst und dem Krystallisiren überlassen, liefert die nämliche Verbindung. Dunkele, in Wasser leicht mit tiefbraunrother Farbe lösliche octaedrische Krystalle, von schönem Metallglanz. Schwefelwasserstoff, schweflige Säure, ja selbst Alkalien bewirken eine Reduction desselben zuKalium-Iridiumsesquijodür. — Das Natrium-Iridiumjodid: NaJ,IrJ 2 entspricht der vorigen Verbindung. Das Ammonium-Iridiumjodid entsteht beim Auflösen der Ammo nium-Chloridverbindung in concentrirter Jodkaliumlösung. Dunkelbraune stark glänzende, im Wasser leicht lösliche Krystalle, welche für sich sowohl als in wässeriger Lösung bei gelindem Erwärmen in Iridium, Jod und Jod ammonium zersetzt werden (Oppler). Iridiumsesquicyanür: Ir 2 Cy 3 . — Nur in Verbindung mit anderen Cyanüren gekannt. Auf demselben Wege, auf welchem Claus Kalium- Platincyanür erhielt, nämlich durch Schmelzen von Iridiumsalmiak mit Cyankalium u. s. w. (Seite 958), wurde von ihm Kalium-Iridiumses- quicyanür erhalten: 3KaCy,Ir 2 Cy s . Es krystallisirt in vierseitigen, farb losen, luftbeständigen Prismen, ist löslich in Wasser, wenig löslich in Wein geist. Das Salz wurde früher für Kalium-Iridiumcyanür: 2KaCy,IrCy ge nommen (Wöhler und Booth >), Rammeisberg 1 2 ), Claus 3 ). Das Barium-Iridiumsesquicyanür erhält man durch Kochen des Kupfer-Iridiumsesquicyanürs mit Barytwasser. Nachdem man den über schüssigen Baryt durch Kohlensäure entfernt hat, krystallisirt dasselbe so gleich in schönen, grossen, weissen, dem trimetrischen System angehören den Krystallen von der Zusammensetzung: 3BaCy,Ir 2 Cy 3 -|-18HO. An der Luft zerfallen die Krystalle zu einem weissen Pulver, das nur noch 6 Aeq. Wasser enthält; bei 100° C. wird das Salz wasserfrei. Selbst wenn die an gewandte Verbindung platinhaltig war, gelingt es leicht, wie oben S. 1014 angeführt wurde, reines Iridiumsalz zu erhalten. — Durch Fällen einer Ka- lium-Iridiumsesquicyanürlösung mittelst schwefelsauren Kupferoxyds ent steht violettes unlösliches Kupfer-Iridiumsesquicyanür (Martius 4 ). Wasserstoff-Iridiumsesquicyanür: 3HCy,Ir 2 Cy 3 . Schon Dö bereiner 5 ) hatte die Existenz dieser Verbindung wahrscheinlich gemacht. NachMartius erhält man dieselbe, wenn man eine Lösung von Barium-Iri diumsesquicyanür vorsichtig mit Schwefelsäure ausfällt und die concentrirte Lösung mit Aether schüttelt. Nach dem Verdunsten des Aethers bleibt die Verbindung in Form von Krystallkrusten zurück. Sie ist' leicht löslich in Wasser, noch leichter in Alkohol, schwerer in Aether, reagirt stark sauer und zersetzt Kohlensäure-Salze. Ihre wässerige Lösung scheidet bei längerem Stehen einen grünen Niederschlag aus, vielleicht Iridiumcyanür (Martius). 1) Pogg. Ann. Bd. XXXI, S. 167. — 2 ) Ebend. Bd. XLII, S. 139. — s ) Beiträge zur Chem. d. Platinmetalle. Dorpat 1854. — 4 ) Ueber die Cyanverbindungen der Pla ¬ tinmetalle, Inaug. Dissert. Götting. 1860. Ann. d. Chem. u. Pharm. Bd. CVII, S. 369. — B ) Pogg. Ann. Bd. XXXVII, S. 548.