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sesquichlorür verwandelt sich beim Erhitzen mit Salpetersäure in eine Lö sung von Natrium-Iridiumchlorid. Ammonium - Iridiumchlorid, Iridiumsalmiak: AmCl, IrCl,. — Dies dem Kalium-Iridiumchlorid völlig gleichende Salz wird aus einer Iri- diumchloridlösung oder aus der Lösung des Natriura-Iridiumchlorids durch Zusatz von Salmiak als rothes krystallinisches Pulver niedergeschlagen. Kaltes Wasser löst es nur wenig, kochendes mehr, aus der Lösung kry- stallisirt es in rothschwarzen Octaedern. Es hinterlässt beim Glühen 44,3 Proc. schwammiges Iridium. Das von Berzelius aufgeführte K alium-Iridi umsesquichlorid: KaClJrClg konnte Claus nicht erhalten. Iridiumjodür: IrJ ist in festem Zustande für sich nicht bekannt. In Wasser gelöst scheint es in der braunen Flüssigkeit enthalten zu sein, welche beim Einleiten von Schwefligsäuregas zu in Wasser suspendirtem Iridiumjodid entsteht. In Verbindung mit Jodammonium scheidet es sich als Ammonium-Iridiumjodür: H t NJ,IrJ in Form von kleinen schwar zen prismatischen Krystallen nach einiger Zeit aus, wenn man die fein zerriebenen Krystalle von Ammonium-Iridiumchlorid in einer heissen con- centrirten Lösung von Jodkalium oder Jodnatrium löst. Unlöslich in kaltem und heissem Wasser, sowie in Alkohol (Oppler 1 ). Iridiumsesquijodür: Ir Jj scheidet sich als schwarzer krystallini- scher Niederschlag aus, unter Freiwerden von Jod, wenn man die Lösun gen von Kalium-Iridiumjodid und Chlorammonium vermischt. In kaltem Wasser nur wenig, in heissem etwas mehr löslich. — Kalium-Iridium- sesquijodür: 3KaJ,Ir 2 J 3 entsteht beim Vermischen einer Iridiumsesquichlo- rürlösung mit einer concentrirten Lösung von Jodkalium. Grünglänzendes Krystallpulver. — Das Ammonium-Iridiumsesquijodür ist in der Mutterlauge enthalten, welche nach der Abscheidung des Ammonium-Iri» diumjodürs (siehe dieses) bleibt und kann daraus durch Abdampfen in Form nadelförmiger Krystalle gewonnen werden , die, in der Flüssigkeit suspen- dirt, schönes Farbenspiel zeigen. Seine Zusammensetzung entspricht der Formel: 3H 4 NJ,Ir>J 3 + HO. Die rothe wässerige Lösung wird bei der geringsten Erwärmung unter Bildung von unlöslichem Ammonium-Iridium- jodür und freiem Jod vollständig zersetzt (Oppler). Versetzt man eine concentrirte Lösung von Kalium-Iridiumjodid mit salpetersaurem Silberoxyd, so scheidet sich augenblicklich, unter gänzlicher Entfärbung der Flüssigkeit,, ein dunkelgrüner amorpher Niederschlag ab, welcher nach 24 bis 36 Stunden dunkelbraun wird; derselbe enthält sämmt- liches Iridium und ist Silber-Iridiumsesquijodür: 3AgJ,Ir 2 J.. Nach Claus verläuft die Umsetzung in der Art, dass sich zuerst gelbes Jod silber und blaues Iridiumoxydhydrat neben freier Salpetersäure bildet (grüner Niederschlag), hierauf das Iridiumoxyd aber unter Sauerstoffver lust zu Iridiumsesquoxydul wird, welches mit einem entsprechenden Theile des Jodsilbers Iridiumsesquijodür und Silberoxyd bildet, welches letztere in der freien Salpetersäure sich wieder löst. Die zuerst entstandene freie Salpetersäure geht keine Verbindung mit dem gefärbten Iridiumoxyd ein, da dasselbe einen mehr sauren als basischen Charakter zeigt: 3AgO,NO 5 + 2(KaJ.IrJ 2 )=3AgJ,Ir,J ! + 2(KaO,NO 5 )4-NO 5 -|-O. 1) Ueber die Jodverbindungen des Iridiums, Inaug. Dissert. Göttingen 1857.