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Erkalten und Krystallisiren hingestellt. Das meiste Iridium scheidet sich als rothschwarzes Kalium-Iridiumchlorid aus, weil das erwähnte schwarze Pulver viel saures iridiumsaures Kali enthält. Zu der abfiltrirten Flüssig keit giebt man gepulverten Salmiak; es fällt nach längerer Zeit das Iri dium fast vollständig als schwerlösliches krystallinisches Ammonium-Iri diumchlorid (Iridsalmiak) heraus, während in der Mutterlauge das Ruthen- salz bleibt. Durch ferneren Zusatz von Salmiak zu der abfiltrirten Mut terlauge erhält man schliesslich Ammonium-Rutheniumsesquichlorür (siehe Ruthenium). Die so gewonnenen Iridiumsalze sind noch nicht völlig frei von Ru- thensalz, enthalten auch etwas Platinsalz. Man reinigt sie, wie auf Seite 1012 u.f. angegeben, durch fractionirte Lösung von dem Ruthensalze, durch Behandeln mit dechlorisirenden Mitteln von dem Platin, und verarbeitet sie überhaupt weiter, wie es a. a. 0. gelehrt ist, auf reines metallisches Iridium. Auch Gibbs 1 ) empfiehlt Claus’Verfahren des Aufschliessens, hat aber die Verarbeitung der aufgeschlossenen Masse etwas abgeändert. Er wendet das Osmium-Iridium von Sand befreit an (durch Schmelzen mit kohlensau rem Natron) und benutzt zum Schmelzen mit Salpeter und Aetzkali einen eisernen Tiegel, aus einer Quecksilberflasche durch Abschneiden des oberen Theils dargestellt. Es können darin 600 Grm. Erz verarbeitet werden; man bringt die geschmolzene, ausgegossenfe Masse, zerschlagen, in ein eiser nes Kochgefäss, giesst kochendes Wasser, das mit 1 / le Volum starken Weingeistes vermischt ist, darauf und kocht, bis Alles zergangen ist. Das überosmiumsaure Kali wird dadurch in osmiumsaures verwandelt, das ru- thensaure Kali vollständig so zersetzt, dass sich schwarzes Ruthenoxyd oder Sesqu oxydul (oder Hydrat) abscheidet. Man decantirtdie Flüssigkeit mit dem leichteren Theile des schwarzen Pulvers und kocht den Rückstand wieder mit alkoholhaltigem Wasser. Schliesslich schlämmt man das Aufgeschlossene völlig von dem Unaufgeschlossenen ab, um letzteres einer erneuten Schmel zung zu unterwerfen. Die Schmelze wird ebenfalls wie angegeben behan delt und das, was hier unaufgeschlossen bleibt, wenn es erforderlich, noch mals geschmolzen. Meist bleibt aber nach der zweiten Schmelzung nur Eisenoxyd zurück, das vom Tiegel herrührt. Sämmtliche erhaltene trübe Flüssigkeiten lässt man durch Absetzen sich klären, dann giebt man die klare Lösung von den schwarzen Oxyden ab und wäscht diese mit heissem Wasser aus, dem etwas Weingeist zuge setzt ist. Die Lösung enthält nur einen Theil des Osmiums als osrnium- saures Kali, ein anderer Theil ist bei den schwarzen Oxyden (als osmium saures Kali?). Man bringt dieselben in eine geräumige Retorte, durch de ren Tubulus ein Sicherheitsrohr geht, und welche mit einer kalt zu halten den Vorlage und einigen Woulf’sehen Flaschen verbunden ist. In letztere kommt Kalilauge und etwas Weingeist. Man giesst durch das Sicherheitsrohr concentrirte Salzsäure (nicht auch Salpetersäure?) in kleinen Mengen in die Retorte; es findet heftige Einwirkung unter Erhitzung statt, so dass ein Theil der Ueberosmiumsäure ohne Weiteres übergeht. Ist die Salzsäure in beträchtlicher Menge eingegossen und hört die Einwirkung auf, so erhitzt man die Retorte, um alle Ueberosmiumsäure abzudestilliren. Der Hals der 'Q Ann. d. Chem. ü. Pharm, Bd. CXX, S. 108.