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so z. B. von Kupfer, welches mit dem Palladium durch Cyanquecksilber niedergeschlagen wird, bei welchem also die Scheidung durch Cyanqueck silber nicht anwendbar ist. Von den Metallen, welche durch Schmelzen mit zweifach-schwefel saurem Kali nicht angegriffen werden, z. B. Platin, Gold, Iridium, lässt sich das Palladium auf diese Weise trennen. Das Palladium wird dadurch in schwefelsaures Palladiumoxydul verwandelt. I r i d i u m. Literatur. T ennant, Philos. Transact. 1804. p. 411; auch Gehl ens’neues Jour nal der Chemie. Bd. V, S. 166. — Descotils, Gehlens’ neues Journ. Bd. II, S. 73.— Fourcroy und Vauquelin, Ebend. Bd. III, S. 362. — Vauquelin, Schweigger’s Journ. Bd. XXIV, S. 21. — Berzelius. Pogg. Ann. Bd. XIII, S. 463; Bd. XV, S. 208 und 527. Zeichen: Ir. — Aequivalent 98,5 oder 1232 (Berzelius, durch die Analyse des Kalium-Iridiumchlorids). Das Iridium (Irid) ist im Jahre 1803 von Smithson Tennant ent deckt worden (S. 923). Er gab ihm den Namen von der Mannigfaltigkeit der Farben, welche seine Lösungen zeigen. Die Körner von Osmium-Iridium, welche sich in dem Platinerze finden und welche sich durch eine weissere Farbe, grössere Härte und durch ihr blätteriges Gefüge von den Körnern des gediegenen Platins leicht unter scheiden, so wie das Osmium-Iridium, welches in den Körnern des gediege nen Platins gleichsam eingesprengt vorkommt, sind das Material für die Gewinnung des Iridiums (Seite 925 u. f.). In einigen Platinerzen finden sich auch Körner von Iridium-Platin, welche gegen 80 Proc. Iridium enthal ten, bisweilen Fragmente von Octaedern erkennen lassen und sich durch weissere Farbe und durch das grosse specif. Gewicht von 22,66 auszeich nen (Breithaupt *), Rose 1 2 ). Beim Behandeln des Platinerzes mit Königswasser werden die Körner des Osmium-Iridiums und des Iridium-Platins nicht angegriffen, und auch das Osmium-Iridium aus den Körnern des gediegenen Platins bleibt in Gestalt schwarzer Schuppen zurück (S. 925 und 930). Dieser Rückstand von der Behandlung des Platinerzes mit Königswasser ist es, welcher auf Iridium verarbeitet wird und welcher zur Gewinnung von Osmium und Ruthenium, auch Rhodium dient 3 ). Man kann ihn aus den Anstalten beziehen, in denen das Platin aus dem Platinerze dargestellt wird (Pla tinrückstände, unlösliche, S. 926 und 927); er enthält dann begreif lich neben Osmium-Iridium u. s. w. denjenigen Theil des Sandes des Pla tinerzes, auf welchen das Königswasser nicht wirkte und der oft über zwei Drittheile des Gewichtes beträgt. Die Zusammensetzung dieser Platinrück stände ist Seite 927 mitgetheilt. 1) Schweigger’s Journ. Bd. LXIX, S. 9ß. — 2 ) Pogg. Ann. Bd. XXXIV, S. 377. — 8 ) Siehe Fremy, Journ. f. prakt. Chem. Bd. LXII, 8. 340. Graham-Otto’s Chemie. Bd. II, Abtheil. III, 64