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säure, so entsteht nach kurzer Zeit ein Niederschlag von farblosen, ziemlich grossen, perlglänzenden Krystallsch upper, die unlöslich sind in Weingeist, schwer löslich in kaltem Wasser, leicht in warmem Wasser und sich aus der Lösung in grossen Blättern wieder ausscheiden. Die Lösung des Salzes giebt mit Kieselfluorwasserstoffsäure kein Palladammoniumkieselfluorid, aber Salzsäure fällt daraus allmälig l’alladammoniumchlorid. Ammoniumpall adamm onium oxy d: (H 2 .H 4 N.Pd)NO. (Diamin- Palladiumoxydul: 2H 3 N~PdO, Palladdiamin Müller’s). — Das Oxyd des Ammoniumpalladammoniums, die Base der Sauerstoffsalze, lässt sich aus dem Schwefelsäure-Salze durch Baryt abscheiden. Man giebt zu einer Lösung von schwefelsaurem'Palladiumoxydul Ammoniakflüssigkeit in Ueberschuss und kocht, fällt aus der Lösung die Schwefelsäure durch Barythydrat und erwärmt, um die kleine Menge Ammoniak zu entfernen, welche von schwe felsaurem Ammon herrührt. Es resultirt eine blassgelbe Flüssigkeit, welche beim Verdunsten die Base, jedoch nicht ganz unzersetzt, als krystallinische Masse zurücklässt. Die Lösung der Base ist geruchlos, reagirt stark alkalisch und fällt aus den Salzen von Kupfer, Eisen, Kobalt, Nickel und Thonerde die Ba sen, fällt aber nicht Silbersalze. Wird die Lösung stark gekocht, so entwickelt sich etwas Ammoniak und sie färbt sich gelb. Leicht wird sie durch organische Stoffe zersetzt. An der Luft absorbirt sie Kohlensäure, jedoch nicht so stark wie die Lö sung des Palladammoniumoxyds. Mit Säuren kalt genau gesättigt, giebt sie Ammoniumpalladammoniumsalze; ein Ueberschuss von Säure aber, besonders einer Wasserstoffsäure, bewirkt sogleich das Zerfallen in Am moniak und Palladammoniumsalz. Schwefelsaures Ammoniumpalladammoniumoxyd (schwe felsaures Diamin-Palladiumoxydul). — Versetzt man die Lösung von schwe felsaurem Palladiumoxydul mit Ammoniakflüssigkeit in Ueberschuss, so löst sich der anfangs entstehende Niederschlag wieder auf und es bildet sich, neben etwas schwefelsaurem Ammon, das schwefelsaure Ammoniumpallad ammoniumoxyd. Durch Erwärmen der Lösung mit ein wenig Barythydrat kann man das Ammonsalz zersetzen. Die concentrirte Lösung giebt farb lose, prismatische Krystalle, die sich leicht in Wasser, nicht in Alkohol lösen und welche mit Salzsäure Palladammoniumchlorid liefern. Schwefligsaures Ammoniumpalladammoniumoxyd. Das farb lose Salz, welches bei der Einwirkung von Ammoniak auf schwefligsaures Palladammoniumoxyd entsteht, ist unser Salz. Man erhält es auch un mittelbar aus der Base und der Säure. Es krystallisirt in kleinen prisma tischen Krystallen und zeichnet sich durch Schwerlöslichkeit in Wasser aus. Es ist sehr beständig und wird erst bei 200° C. gelb. Kohlensaures Am monium p alladam m o niu m oxy d. — Die Lösung der Base, des Ammoniumpalladammoniumoxyds, zieht aus der Luft Kohlensäure an und trocknet zu einer krystallinischen Salzrinde ein. Man kann das Salz auch durch Zersetzung des Chlorids mit kohlensaurem Sil beroxyd, jedoch nicht völlig frei von Silber erhalten, so wie durch Zer setzung des Schwefelsäure-Salzes mit kohlensaurem Baryt. Das Salz kry stallisirt aus der concentrirten Lösung in glänzenden farblosen prisma tischen Krystallen, die wenige Grade über 100° C. gelb werden. Die