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dampfen das Salz entweder in Blättchen, welche 1 Aeq. Wasser enthalten, oder als verwitternde Säulen, deren Wassergehalt 3 Aeq. beträgt (Gmelin, Rammeisberg ] ). Palladium fluorür: PdFl, ist braun, in Wasser wenig löslich, auch wenig löslich in Fluorwasserstoffsäure. — Es bildet mit positiven Fluoriden Doppelsalze (siehe auch Palladiumbasen). Verbindungen durch Einwirkung von Ammoniak auf Palladiumsalze. (Palladiumbasen; ammoniakalische). Nachdem früher Kane 2 ), Fehling 3 ) und Fischer 4 ) verschiedene sogenannte ammoniakalische Palladiumsalze, durch Einwirkung von Am moniak auf Palladium salze dargestellt hatten, sind die Producte dieser Ein wirkung später von Hugo Müller 5 ) näher untersucht worden, in der Absicht, zu ermitteln, ob Palladiumbasen existirten, den sogenannten Pla tinbasen analog. Die Untersuchung hat dies in der That erwiesen, wie es bei der Aehnlichkeit zwischen Palladium und Platin vorhergesehen werden konnte. Die, durch Einwirkung von Ammoniak auf Palladium salze resultiren- den Verbindungen enthalten zwei Basen, resp. deren Radicale, welche der zweiten und der ersten Reiset’schen Platinbase, resp. deren Radicale, ent sprechen. Das, dem Radicale der zweiten Reiset’schen Base analoge Radical ist daherPalladammonium: (H 3 .Pd)N oderAmin-Palladium: H 3 N Pd (Claus; neuerlichst nennt er es Palladmonammoniak). Nach Gerhardt würde die Base Palladosamin sein: (H. 2 .Pd)NO,IIO (S. 972); Müller nennt sie Pal- ladamin. Das dem Radicale der zweiten Reiset’schen Platinbase entsprechende Radical ist Ammoniumpalladammonium: (H.>.II 4 N.Pd)N, oder Diamin-Pal ladium: 2 II 3 N~Pd (Claus; Palladdiammoniak). Nach Gerhardt würde die Base Dipalladosamin sein: (H 5 .Pd)NO,HO. Müller nennt sie Pal laddiamin 6 )- Palladammonium-Verbindungen. — (Amin-Palladiumverbindun gen 1 ; Palladamin-Verbindungen.) Diese Verbindungen entstehen bei der Einwirkung von Ammoniak auf Palladiumchlorür, Palladiumbromür u. s. w. und auf Palladiumoxydulsalze, wenn das Ammoniak nicht in grossem Uebermaasse vorhanden ist. Palladiumchlorür-Ammoniak und Palladammonium chlorid 7 ) (Amin-Palladiumchlorür). Giebt man zu einer nicht zu verdünnten Lösung von Palladiumchlorür, in der Kälte, Ammoniakflüssigkeit in geringem Ueber maasse, so bildet sich ein rother Niederschlag, der zuerst vonVauquelin 1) Pogg. Ann. Bd. XLIT, S. 139. — 2 ) Berzelius, Jahresber. Bd. XXIV, S. 232. — 3 ) Pogg. Ann. Bd. XIII, S. 460;' auch: Ann. d. Chem. u. Pharm. Bd. XXXIX, S. HO. — 4 ) Pogg. Ann. Bd. LXXI, S. 431. — 5 ) Ann. d. Chem. u. Pharm. Bd. LXXXVI, S. 341. — 6 ) Müller wendet die Namen Palladamin und Palladdiamin so ¬ wohl auf die Basen als auch auf deren Radicale an, was nicht zu billigen. — 7 ) Siehe die Anmerkung 3 auf Seite 970.