v. Bonsdorff hat ausserdem Verbindungen mit vielen anderen Chlo riden dargestellt. Palladiumchlorid: PdClj. Palladiumchlorid entsteht beim Auf lösen von Palladiumchlorür in concentrirtem Königswasser. Die Lösung ist so dunkelbraun, dass sie schwarz erscheint; sie giebt mit Chlorkalium einen rothen Niederschlag von Kalium-Palladiumchlorid, was sie von der Chlorürlösung unterscheidet. Wird die Lösung verdünnt oder erhitzt, so entweicht Chlorgas, indem wieder Palladiumchlorür gebildet wird. Des halb enthält die gewöhnliche Lösung des Palladiums in Königswasser Chlorür. Das Palladiumchlorid giebt mit positiven Chloriden Doppelchloride. Kalium-Palladiumchlorid: KaCl, PdCl 2 erhält man durch Ab dampfen von Königswasser über feingepulvertem Kalium-Palladiumchlorür. Es ist ein zinnoberrothes Pulver, in welchem sich kleine Octaeder Erken nen lassen. Durch kochendes Wasser wird es, unter Entwickelung von Chlor, grösstentheils zersetzt. Beim Behandeln mit Ammoniakflüssigkeit wird Stickstoffgas frei und es bildet sich Chlorürsalz. Ammonium-Palladiumchlorid: AmCl,PdCl 2 , gleicht der Kalium-Verbindung. Sowohl die Verbindungen des Palladiumchlorids, als auch die des Palladiumchlorürs sind isomorph mit den entsprechenden Platin- und Iri dium-V erbindungen. Palladiumbromür: PdBr. Die Auflösung des Palladiums in einem Gemenge von Bromwasserstoffsäure und Salpetersäure hinterlässt beim Ver dampfen eine braune Salzmasse, welche grösstentheils aus basischem Salze besteht, das beim Abdampfen entstand. — Beim Zusammenbringen von feinzertheiltem Palladium mit Brom und Wasser entsteht ebenfalls eine Bromürlösun|j, welche aber stets freies Brom enthält. — Mit den alkali schen Bromiden bildet das Palladiumbromür Doppelbromide. Palladi umj o dür: PdJ. — Das Palladiumjodür wird als dunkel brauner, fast schwarzer Niederschlag erhalten, beim Vermischen der Auf lösungen von Palladiumchlorür oder salpetersaurem Palladiumoxydul und Jodkalium. An der Luft getrocknet, hält es 1 Aeq. Wasser zurück, das beim Erwärmen weggeht. In höherer Temperatur giebt es Jod aus und es bleibt Palladium zurück. Das Jodür ist so schwer löslich, dass man Palladiumlösung zur quantitativen Bestimmung [des Jods anwenden kann. — Kalium - P al ladiumj odür schiesst in rothen Krystallen an. P alladiumcyanür: PdCy. — Diese, für die Abscheidung des Pal ladiums so wichtige Verbindung (S. 993) fällt als gelblichweisser Nieder schlag beim Vermischen einer neutralen Palladiumlösung mit einer Lösung von Cyanquecksilber. Getrocknet ist das Cyanür ein graugelbes Pulver. Beim Glühen hinterlässt es schwammiges Palladium. Ammoniakflüssigkeit und Cyankaliumlösung lösen es auf (siehe die folgende Verbindung). Fällt man Palladium aus einer Lösung, welche viel Kupfer enthielt, durch Cyan quecksilber, so entsteht ein schön himmelblauer, beim Trocknen schmutzig blau werdender Niederschlag, muthmaasslich eine Verbindung von Kupfer cyan ür und Palladiumcyanür (Claus). Kalium-P alladiumcyanür. Wasserfrei: KaCy,PdCy. Aus der Lösung von Palladiumcyanür in Cyankaliumlösung erhält man beim Ver-