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Verbindungen mit den Halogenen. Die Verbindungen entsprechen den Oxyden des Palladiums. Palladiumsubchlorür: Pd 2 Cl. Wird Palladiumchlorür im Por zellantiegel erhitzt, so geht Chlorgas weg und der Rückstand schmilzt. Unterbricht man Jas Erhitzen, wenn bei völligem Rothglühen kein Chlor gas mehr entweicht, so ist der Rückstand Subchlorür. Dies stellt nach dem Erkalten eine tiefrothbraune, durch und durch krystallinische Masse dar, welche ein hellrothes Pulver giebt, an der Luft., zerfliesst, indem sie sich durch Einwirkung des Wassers, wegen der Bildung von Chlorür, und der Ausscheidung von Palladium dunkler färbt (Kane 1 ). Palladiumchlorür: PdCl. — Schwammiges und gefeiltes Palla dium lösen sich beim Erwärmen vollständig in Salzsäure auf, besonders leicht, wenn man zugleich Chlorgas in die Flüssigkeit leitet. Gewöhnlich stellt man sich die Lösung des Chlorürs dar, indem man das Palladium in Salzsäure unter Zusatz von etwas Salpetersäure auflöst. Sie ist dunkel braun und verhält sich im Allgemeinen gegen Reagentien wie die Lösungen der Palladiumoxydulsalze (Seite 997). Verdampft man die Lösung, so bilden sich prismatische Nadeln von PdCl 2 HO, welche luftbestäridig sind, wenn die Lösung nicht mit Hülfe von Salpetersäure bereitet war, im anderen Falle zerfliessen, weil sie, nach Fischer, dann stets Salpetersäure enthalten. Eingetrocknet stellt das Chlorür eine schwarzbraune krystallinische Masse dar. Beim Erwärmen verhält sich das Chlorür wie das Salpetersäure-Salz, es geht schon beim Verdampfen der Lösung in basisches Salz über. Stär ker erhitzt hinterbleibt Subchlorür, zuletzt Metall. Auch die wässerige Lösung des Chlorürs lässt allmälig basisches Salz fallen. — Das durch un vollständige Fällung der Lösung mit Kalilauge resultirende basische Salz ist, nach Kane: 3 PdO, PdCl 4HO. Es löst sich in verdünnten Säuren. P all adiumch 1 orür- Ammoniak. Aus der Lösung des Palla- diumchlorürs fällt Ammoniakflüssigkeit einen fleischfarbenen Niederschlag, der sich im Ueberschusse farblos löst. Aus dieser Lösung scheidet Salz säure eine gelbe Verbindung ab (siehe unten Palladiumbasen). Mit den positiven Chloriden giebt das Palladiumchlorür Doppelchloride. Sie werden durch Verdampfen der gemischten Lö sungen krystallisirt erhalten. Sie sind gelbbraun oder bronzefarben. Kalium-Palladiumchlorür: KaCl,PdCl. — Das Salz krystal lisirt in tiefgelben oder bräunlichen Prismen, ist in heissem Wasser weit mehr als in kaltem auflöslich. Weingeist fällt es aus einer warmen wässe rigen Lösung in goldgelben Blättchen. Fischer giebt an, dass die zarten Prismen bronzefarben, die grösseren Krystalle bei reflectirtem Lichte braun, im durchfallenden Lichte pistaziengrün seien. Natrium-Palladiumchlorür ist ein zerfliessliches, inWeingeist lösliches Salz. A'mmonium-Palladiumchlorür: AmCl,PdCl -|- HO, schiesst, nach Kane, in langen olivenfarbenen Prismen an, welche Bronzeglanz be sitzen. Es hinterlässt beim Glühen Metall. i) A. a. 0. S. 231.