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Freitag, äen 14. März ISIS Nr. St Rue. s Monat» 17. mar. »u spät wird. lll, Beur» H7LSÜ eer Stadt- g Lessing» l« übrigen Stadt. /luer Tageblatt Anzeiger für öas Erzgebirge «et In, a«u, »l.et.Iglhrllch «.»« »»., m»-atllch I.» mk. «rich.Inl 5« — . , » n tHillch In »«» aa«>mM«s«stunt«n K*««» WL:'ZW?L.« . . . mit öer wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: /luer Sonntagsblatt. ?'«!»'UN» fu>»i'b.^.ü.n^ s»Ä! Sprechgun-, -er Ne-aktlon mit Ausnahme -er Sonnlag» nachmittag« 4—s Uhr. — reiegramm-flüress», Tageblatt flurerzgrbikge. Zernsprecher LS. «!^ll»"n«k,ad»'^tt Nn!»Ä :"-V'7.S:.7.'. °!U'.L »°- ,-E «.-«»- °lch< «.(.MN S.WM.LWL«! 14. Fahrgang elbmann. It m. b. H. es § k-, ellung. > m». s >»»» n^en äüngert 4^us i vstr ea-W» sl. Inevnöl iielnen. iait ill i herzlichst ivnrat. , !lb meinen» », Mus, Ml». Das Neueste vom läge. Die Nationalversammlung in Weimar hat gestern In dritter Lesung die Gesetze über die Sozialisierung und die Kvhlenbewirtschaftung angenommen. Sie ver tagte sich bi». 25. März. Die Sächsische Volkslamndcr beschäftigte sich gestern Mit der wendischen Frage und der Tschechengefa.hr. DaS neue Sächsische Ministerium wird nur aus Mehrheitssozialisten gebildet werden. » Der Zentralrat der bayrischen Soldaten-, Arbeiter und Dauernräte beschloß die soforttge'Einführung^der BoltsoztalrsDerung ui-v trat wegen eines gemeinsamen Vorgehens an. die Negierung von Sachsen heran. Der Bischof von Oxford (England) forderte die so- fortige Lieferung von Lebensmitteln an Deutschland. Nationalversammlung Weimar, 18. März. AuS dem .Schluss der L. Beratung des Sozia li- 1 terung « g «setzes ist folgende Erklärung de» Reichs- mtnisters Wissell bemerkenswert r Tie Anträge de» Herrn Traub und seiner Freunde gehen daraus hinaus: man darf Wohl an den Grundlagen de» Staat» und der Wirtschaft rütteln, aber man muß den davon Be troffenen ein« angemessene Entschädigung zahlen. (Sehr gut! bei den Svz.) Wenn nach dem Antrag Nteßer gewisse Unternehmungen für die Gesamtheit der Volkswirtschaft „nutzbar" gemacht werden .sollen, so liegt darin das Zugeständnis, daß es Unternehmungen gibt, die der gesamten Volkswirtschaft nicht dienstbar sind. In unserer Zeit hat kein Privat unternehm men noch einen Anspruch daraus, Privatverdienste zu mach een, sobald da» Wohl der Allgemeinheit for dert, daß es in ihren Besitz übergeführt wird. Nach 8 4 der NegtcrungSvorlage soll die durch dieses Gesetz vorgesehene Soztalisierungsbesugnis ungesäumt durch be sondere Neichsgesctze zur Ausnutzung von Energiequellen nach gemeinwirtschaftlichen Gesichtspunkten geregelt wer den. Tie Kommission hat daS Wort „ungesäumt" ge strichen. Sie hat da» nur getan, um jeden Schein zu vermeiden, als ob nun etwa von heute auf morgen ge handelt werden soll«. Ti« Regierung fühlt die Ver pflichtung, ungesäumt an die Durchführung deS ihr mit Annahme« des Gesetzes gewordenen Auftrages heran zugehen. Abg. Hugenberg (Deutschnatl.) begründet einen Antrag, dem Gesetz die Ueberschrift „Gemeinwirt- schaftSgesetz" zu geben. Er sagte: Wir fegelu mit diesem Gesetz in das offene Meer he» Kommunismus hinein. Ta ist es nur ehrlich, diesen Kur» quch im Namen zuur Ausdruck zu bringen. Vor Eintritt in die Tagesordnung der gestrigen Sitzung führt Rctchöwchrmintster Noble über die Berliner Vorgänge aus, daß, nachdem die. Schlacht mit allen ihren Schreib /en eine Woche laug getobt hat, der Auf stand al» niedergeschlagen gelten könne. Nur noch in ein zelnen Vororten sei die Säuberungsaktion vorzunchmen. ES müsse versucht werden, die Entwaffnung soweit als möglich durchzusühren. Daß es in Berlin zu dem wahnwitzigen Kampf, zu Mord und Plünderuisg kam, sei -um größten Teil auf da» Schuldkonto einiger Blätter, voran der „Noten Fahne" und dzr „Frei heit" zu setzen. '(Ter Abg. Haas« wird vom Prüft- denten zur Ordnung gerufen, weil er in einem Zwischen ruf Noske als unverschämten Gesellen bezeichn net hatte.) Monatelang hätten diese Organe di« Ber liner Bevölkerung skrupellos aufgl hetzt. Tie groß« Masse der Berliner Arbeiter sind selbstverständlich an ständige Menschen, aber wie bet allen großen Massen bewegungen, so heften sich auch bei diesem politischen Generalstreik allerlei unsaubere Elemente an die Fußspuren der ehrlichen und besonnenen Arbeiter schaft. Tiefe Hyänen der Revolution haben mit ihrem Treiben begonnen, eh« der Belagerungszustand verhängt war und ehe ich auch nur eine» einzigen Sol daten nach Berlin habe einmarschieren lassen. Der Mi nister gibt dann «in« Schilderung der Vorgänge in Berlin. Di« Marsnedtvision Habe da» abgeschlos sene Abkommen gebrochen, indem sie zahlreiche Waffen an die Zivilbevölkerung ausgab. Die Volköinarinedivt» fiou, die so unendlich« Mühe in Berlin Lemqcht Hat, besteht nicht mehr. (Stürmischer Beifall.) Ich gedenk ttes erschüttert der Männer, d!f »in 'diesen Schreck«n»b tagen ihr Leben ließen. Fast ein« ganz« Woche lang habe ich verhandelt, um mit der Gewalt.zu zö- gern. Schweren Herzen» und in höchster Not Hab« ich am 9. Mürz abend» mich! zu der Anordnung de». Stand rechts entschlossen, denn ich durfte die ALfchlachtüng ein zelner Soldaten nicht weiter dauern lassen. Mögen Pie Rasenden, die da» Reich setzt zerstören, wieder zur Ver nunft kommen, damit ein normaler RechtSzustand bald wieder eintreten kann. Wa» geschah, verantworte ich vor dem Staate, dery Lande und dem Volke. Ich.scheue da»'Urteil der Nation nicht. ^Stürmischer Beifall bei der Mehrheit, Zischen bet den Unabhängigen.) Es folgt der Gesetzentwurf über die russische« Zahlungsmittel. Zn der Debatte wendet sich Abg, Haase (Unabh. Soz.) gegen da» Gesetz, da» eine neue Feindseligkeit gegen diee Sowjetrepublik darstelle. Finanzminister Schiffer: Ter Rubel rollt in Deutschland, und zwar au» politischen Grün den. Wir müssen uu» gegen diese Verglftüngs- und BestechungSgeld « r wehren. Ta» Gesetz wird in allen drei Lesungen mit einem Antrag« der BteychettSparteien aus Anmeldepflicht der Bestände von russischen Zahlungsmitteln angenom- m « n.. Es folgt di« Abstimmung über dM GoMMernngsgefetz. 8 1 wird, nachdem ein Antrag der Unabhängigen, für den auch die MehrHvitssozialisten stimmen, mit 169 gegen 185 Stimmen abgelehnt worden war, in der Ausschußsassung einstimmig, angenommen. Bei ß <2 wird der Antrag Auer», der die Entschädig ung»- Pshicht beseitigen will, mst 196 gegen 92 Sttznmen angenommen, was im Haufe große Bewegung und Unruhe hervorruft. ES.stellt sich schließlich her an», daß ein Posten Stimmzettel nicht mitgezählt wurde und nach endgültiger Ausstellung, ist der Antrag mit 165 gegen 135 Stimmen ab gelehnt, ß 2 wird Mer ans in namentlicher Abstimmung in der Kommissions fassung mit 246 gegen 53 Stimmen bei einer Stimm enthaltung angenommen, ebenso unter Ablehnung al ler Abünderungsanträg« der Nest des Gesetzes. ES folgt die zweite Beratung des Kohlenwirt- schaftSgesetzes. Es liegen verschiedene Abände rungsanträge vor. Außerdem beantragt die Kommission eine Entschließung, wonach her Nationalversammlung mit möglichster Beschleunigung tzcr Gesetzentwurf über die Arbeiterräte vorgelegt werden soll. Unter Ablehnung aller Abänderungsanträge werden darauf die einzelnen Paragraphen des Gesetzes ange nommen, ebenso die Entschließung der Kommission über die Arbeiterräte. Darauf wird das Gesetz sofort auch in der dritten Lesung gegen die Stimmen der Unab hängigen und des größten Teiles der Rechten ange nommen. La» SozialisierungSgesctz wird in dritter Lesung ge gen die Stimmen der Rechten angenommen. , Damit ist diee Tagesordnung erschvvft. iMi nl sterp rä fipent Scheide mann r Pressenachrichten zufolge Wird von fr an-Psi sch er Seite in den besetzten Gebieten eins überaus rege Pro paganda betrieben, die auf eine Losretßung rhei- nischer Gebietsteile vom Reiche hinzielt. Die Reichsregterung sieht darin einen durch keinen Vor-! wand zu beschönigenden Verstoß gegen das allgemein an- erlannt« Nationalitätsprinzip und eins unerhörte Ver gewaltigung des einheitlich fühlenden deutschen Volkes. Tie rheinische Bevölkerung, die nichts gemein Haben will mit den eigennützigen Bestrebungen einzelner in teressierten Personen, ist deutsch und wird deut sch bleiben. (Stürmischer Beifall.) Tie Regelung der Verhältnisse der Rheinlande zum Reiche ist eine rein innerdeutsche Llngel«genheit. (Lebhafter abseitiger Bei. fall.) Hierauf gelangt folgende von allen.Parteien unter zeichnet« Entschließung zur einstimmigen Annqhme, Die Nationalversammlung stimmt der Erklärung der Neichsregierung zu und ersucht die Negiermgp dseso Er klärung allgemein bekanntzumachen. Präsident Fehrenbach beraumte hieraus die nächste Sitzung auf Dienstag, den Lö. März an. Dollsozialisierung in Bagern. Gemeinsam« Arbeit mit Sachsen. Li« MUnchener Korrespondenz Hoffmann meldet amtlich: Der Zentralrat Hot «inen entscheidenden Schritt getan. Li« So- zlaltsierungomahnahmen de» Reiche» sindnichtda», «a» ein« entschlossen« R«volutlon»ge«alt durchsiihren muß. «» gilt nicht, lahm« Leilverftaatüchungen, e» gilt den Sozialtvmu»! Li« voll, sozialisier«»« vayern» nach umfassenden Pläne« ist auf dem Mar. sche. Der gentralrat will d«»halö »in sozialistisch,. Zentral- wtrtschastaamt mit weitgehende« Vollmacht«« errichtet wis ¬ sen. In dem Zentralkontrollrat diese» Amte» sollen körperliche und geistige Arbeiter und Bauern «inen »«»giebigr« Einfluß auf dP Sozialisierung erhalten. Da im benachbarten Voltestaat Sachsen in der Volkskammer ein Beschluß Uber die Sozialist«» rung Sachsens angenommen wurde, hat der Zentralrat Bayern» sich heute mit einem Telegramm an den Zentralrar, an bi« Ve» gierung und die Volkskammer Sachsen» gewandt, in dem gemein same Arbeit »orgeschlagen wird. E» soll sofort in Hof oder Plaue» eine »»« Bayer« und Sachse« zu beschickend« Konferenz stattsinden. Als Verhandlungsgrundlage wird »orgeschlagen: Je der der beiden Staaten errichtet z»r sofortigen Durchführung der Vollsozia!isi,r»ng ein Z«ntral»irtschasr»amt, welche« mit besoudere» Vollmacht«» arbeitet »»d i» de« vauer», körper liche und geistig« Arbeiter entsprechend zur Geltung kommen. Außer« dem wäre eine gemeinsame bayrisch,sächsisch« Sozialist«» runqsstelle in Hof oder Plauen zu errichten, welche die «in, heitlichen Grundsätze sür die Mrtschast«plän« sowie sUr di« Ver teilung auszuaebeiten, sUr entsprechende Aufklärung zu sorgen und die Leitung des zu gründenden bayrisch-sächstschrn Kompensations oerbandes zn übernehmen Hütte. Da» Zusammenwirken de» vor wiegend agrarischen Bayern» mit dem vorwiegend (industriellen SaBsri, würde beiden Wttrrn bedeutende Vorteil» sichern. Die Lebensmittelversorgung Deutschlanäs. Liv Bedingungen fü« SptttMamd. Gestern sind in Brüssel bekanntlich' die Verhand lungen mit unseren Vertretern über die Lebensmittel versorgung Deutschland» wieder ausgenommen worden. Ueber die Bedingungen..Welche ver Wuniral We- mvß der Deutschen Wafsenstillstandskommtsston in bezug »ns die Auslieferung der deutschen Handel»» schiffe und die Nahrungsmittelversorgung Deutschland» mitzuteilen beauftragt ist, wird dem ^Lyoner Progre»" aus Paris folgende, aus zuständigvr Stelle geschöpft» Mitteilung telegraphiert: Die Alliierten haben beschlos sen, daß Me deutsche Handelsflotte nur unter streng«! Kontrolle der bei Erneuerung de» Waffenstillstandes festgelegten Bedingungen in See gehen kann. Unter diesen Voraussetzungen können die deutschen Schiffe bis zum Monat August, wie es di« Deutschen verlangen, diese mit Nahrungsmitteln versorgen. Man darf so gar Voraussagen, daß der ganze Versorgungstransport reichlich ausgestattet sein wird. Kein Lebensmittel-, styrvcrn Schiss- rmtnnnaugek. Der britische LebenSmittelKontrolleur Robert» er- klärte Pariser Pressevertretern, daß im ganzen genonp» men in der Welt kein Lebensmittelmangel, sondern nur Manuel an dem nötigen Schiffsraum herrsche. Zweifel los sei die Lebensmittellage in ganz Deutschland sehr schlecht. Die von den britischen Vertretern au» Deutschland «inlausenden Berichte beweisen, daß dal deutsche Volk in einem Zustand lebe, der an Verhun gern grenze. M müßten Schritte getan werden, UM die Versorgung Deutschland» mit Lebensmitteln zu er leichtern. Tas Los der armen Leute in diesen Ländern sei entsetzlich. TW erste »merikauiM Mehl. Der „Köln. Zeitung" zufolge soll die erste Sendung amerikanischen Weizenmehls, die im Duisburger Hafen etngetrosfen ist, durch regelmäßige weitere Sen dungen ergänzt werden, da in Rotterdam größere Men gen zur Verschiffung bereitliegen sollen. DaS Mehl war ursprünglich für die amerikanische Besatzung bestimmt, doch ist sein Verwendungszweck später dahin abgeündert worden, daß es fündie rechtsrheinische Bevölkerung ver wendet werden Ml. . ' Vom Aieäen. Alle deutsche Frledensdelechetlan. Wie der „Lokalanzeiger" erfährt, wird der Reich», Minister de» Meußern, Graf Brock Vor k,f-Raqtz au, unsere Abordnung führen. Tie Regierung werden der Neichsminister David und Gtesbert» vertreten. Daun werden noch der Delegation angehvren der bay rische Gesandte in Vern, Tr. Müller, Professor Schüb ling und Warburg, Hamburg. Man rechnet damit, daß die Delegat,on Dritte APM nach Pari» «eisen wird. «rzberger lehnt echt . Neichsminister Erzberger hat trotz wiederholter Bit ten den Eintritt tu die deutsch« FriedenZdelegation ab» gelehnt. Die NheiuschifWvt wir» internativmUisierti Da» Unterkvmttce für Schiffahrt der Kommission für Hüfen und Wasserwiege schlägt vor, da- der Schein