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MÜS, lei' 2tr. 2SS Montag, äen 23. Dezember ISIS 13. Jahrgang Oie Oeuemleilung äer Republik GroK-Oeutleblanä Nue und -Nue 6n ülnun^ xsbiait, reeller 5,? argeldlosen n und mit tspor. >n6enr) ei nikili. üitattet. Nils Leipzig »konlv Löf, : Spnrknsjr isbcsonderr chrnng und diebessichere ctcrs gegen i V/ort > Sciirikt. e Isr guk- erbeten Spesen agen rücken- Uing. Hviever eine Gewalttat der UnaBHSngige«. Wie die Bremer „Wsftrzeitung" berichtet, erschie nen mehrere Unabhängig« de» Arbeiterrates in Be gleitung bon bewaffneten Soldaten in den Geschäftsräu men der „Bürgerzeitung" und «Märten, daß st« bon jetzt ab den Betrieb übernehmen würden. Di« bis herigen Leiter de» Geschäfts und der Redaktion iratpn unter Protest von ihren Posten zurück. Protest gegen die Ablegung dar vrdm Und Ehrenzeichen. "8000 aktive Unteroffiziere, Deckofsiziere usw. 'in Kiel haben durch eine Abordnung oct dem Kommen, deur von Kiel, Nooke, den schärfsten Einspruch gegen den Beschlust de» RätetongresseS bezüglich der Ablegung der Abzeichen, Orden und Ehrenzeichen ein- geli-gt und Unterstützung dun ihn» und.der Negierung verlangt, das-, Vieser Beschluß nicht zur Dnr^ftihrun» komm«. In Kiel herrscht groß« ErviMMg über den Ha- schlust de» Nätekongresse». !ß, inv?nturon und , rioppcitor nn^. -ziiZcle^eir- uiltstionen, ericvtliclier ellsckakten, evi8ionen > lt Letriebs- „kerliner Tageblatt." Mann endlich wird bei un» In Deutschland d«r hirnlose Kamps mit politischen Schlagworten ifhvren?! Wann endlich werden wir lernen, daß in i-r Politik allein di« Sache, höchsten» die Meinung, > ht aber die Person di« wichtigste Rolle spiel,? aven ivir noch! nicht genug an dem, was UN» da» ,-ersviilich« Regiment" der Ex-Kaiser» elngebracht hat'? Ist ein feiger Unsinn, wenn wir ihn für aIlses allein schuldig sprechen, »r war genau so, wie viele von uns noch sind und er war In Friede,i'Szett«» unbedingt bewundert und beliebt. Sein Fehler war unser aller Fehler. Während unsere Kaufwuti, und industriellen, Wissenschnstter nnd Techniker längst ge lernt Hutten, sachlich zu denken und zu handeln, ga ben wir alle uns in der Politik Gefühlen hin. Politik aber, die. nach weiteren Ziele,» «nchchaut, muß nach grlisn'ren Gesichtspunkten geführt werden al» da», größte Geschäft. Stimmung-Politik ist Stümperet/ rind dast er Stlmmungöpolittk getrieben hat, 'ist de» Kaisers größter Fehler gewesen, sein »weiter War 'der .'»haben« Dünkel, in dem er sich für den'deutschesten der Deutschen und den grüßten Politiker hielt. Er war ein Pharisäer und wir müssen alle Pharisäer au» unserer Mitt« ausrotten. Nun beginnt auch bei unv die Vemttenhetzel Und Über knrz wird die Antlsenlitenhetz« ihr auf dem Huste folgen! Beide sind blödsinnig. E» kommt gar- uicht darauf an, ob der, welcher Line Vach« vertritt, Hude oder Nichtjud« ist, sondern nur, ob dt« Sach« etwa» taugt! ! Unser« Deutsch-Nationalen, die sich aw die einzigen guten Deutschen betrachteten, obwohl sie im Augenblick die politisch dümmsten sind, bringen e» so- ;^r so weit, die Demokratische Partei einfach mit dem „Berliner Tageblatt" glelchzusetz«» und mit üc-srr Gleichsetzung zu agitle^en. Nun - «In« Partei st niemals eine Zeitung. Die Partei lebt ihr Leben sttr sich. Aber richtig ist «h, V«ß das „Beruner Tage« Matt" nicht erst seit vorgestern, sondern seit Jahren für da» Programm eingetreten ist, da» Nüv jetzt ver wirklichen lvvllen, Richtig ist, daß da» „Berliner Lage- >Wtt" manchen SPadsn angerichtet har, adtr unser« konservativen Blätter ftnd nicht berufen, dar- ilder zu urteilen, denn sie Haden noch größeres Un heil nUt herausbeschwvren hklfsu. Da», worauf e» au- unnnlt ist, daß "wir allo uu» «tnig«», nicht, daß wir uns trennen. Ml« diejenigen, di« jetzt iHv Sonder- stippchen kochen, beweisen schon damit, väß sie von den politischen Notwendigkeiten der Gegenwart nicht das geringste erfaßt haben. Und sie wollen Politiker sein, und über di« poli tisch« Richtung des „B. T." zu Gericht sitzen? 'Quer treiber sind sie, di« mit unlauteren Waffen kämpfen, Reaktionäre, die Liebknecht da» Wasser auf sein« Mühl, »ließen, schlechte Deutsch«, denn sie zersplittern unser Volk, statt an seiner Einigung mitzuardetten. /Auch wir sind der Meinung, daß da» deutsche Volk sich selbst regieren, nicht sich durch „Inden" regieren lassen soll, aber wir sind dafür, daß, man erst einmal dl« Tüchtigsten an die Spitz« stellt, di« tüchtigsten Richst- uden wie die nichtigsten Juden, und daß Witz Deut le Politiker hervorbrtngen müssen, dl« Theodor Wolf Verlegen sind, und ihn damit zurückdrängen, nicht -ber durch die Hetz« gegen s«tn Judentum. Wir sind gegen Jndenhetzen, nicht weil wir „ver ladet" sind, sondern weil wir Deutsch« Menschen Und, denen da» Menschentum an «rst«r Stell« steht. Wir brauchen di« Juden nicht zu »tnttrdrttcken. weil wir un» ihnen gewachsen, ja tiverlegen'füh- ien, freilich, wer sich dümmer weiß, als Theodor Wolf, der mag ihn al» Juden bekämpfen, aber er füll auch sagen, daß er in ihm den scharfen Verstand und di«! beißend« Kritik erschlagen will, di« mitgeholfen haben, da» deutsche Volk uuftzuwecken. Wir aber find wach und sind deutsch« Demo kraten und fürchten weder Dhevdoo Wolf noch dte Veutsch-Katioualen. i.Eng. Ihr,tag-- vor an tt-U Uhr. Vie Sozialisierung. Die Darlegungen auf dem Riltekongreß. In unserer Gonnadeudnummer Haben wir bereit» mitgetsitt, daß auf der Meichskonferen» der T.- und S.-Rüte in Berlin ein Antrag auf Sozialisierung (Verstaatlichung) der dazu reifen Betrieb« angenommen worden ist. In d«r Begründung de» Antrag«» sützrtv der Referent Hilferdtng au»r Es ist «in tragische» Verhängnis, daß wir zur Macht kommen in einem Augenblick, wo Deurschlanv verwüstet tst. DaH wird dte SoziaWierung -« n g « m e i n erschweren. Trotzdem tst die Aufgabe nicht unlösbar. Vie nimmst nur länger« Zeit in Anspruch. Muf dem Gebiete tww landwirtschaftlichen ^Produktion und der Exportindustri« kann zunächst von einer Verge sellschaftung kein« Rede sein. Dte Sszialisierung wird sich auf solch« Fäll« beschränken müssen, wo iHv durch Kartell« Und Truste vorgearbeitct tst. Witz verstehen unter Sozialisierung nicht hi« UeVergabe de» Betrieb« an di« Arbeiterschaft, Pas wurde zu einen Produktion-assoziativ» führen können, die tn Deutsch land längst abgewirtschaftet hat. Außerdem würde da durch an dem Charakter d«r kapitalistischen G-esellfchaist nicht» geändert. Schließlich ivürde sie auch je nach der Rentabilität der Betriebe zu den größten Ungleichheit«» innerhalb der Arbeiterschaft führen. Gerade dt« V«»> fllgnng über Kohlen und Eisen hat da» Großkapital bet un» so mächtig gemacht. Darauf beruht auch di« Macht der Großdanken. Man wird dte einzelnen Industriezweige aus ihr« Eignung für di« Sozialisie rung untersuchen müssen. Auf manchem! Gebiet kön nen wir dt« ganz« Produktion und de» gan zen Absatz übernehmen. Dte Bäckereien kön nen z. B. ohne wettere» von den Kommunen übernom men werden, ebenso verschieden können dte Mittel der Soztalisterung sein. In manchen Fällen empfiehlt «q sich, gewiss« Stoff« der Produktion zu übernahmen, während man di« Weiterverarbeitung sretltsßt. In an deren Fällen kann man durch Handel-Monopol« den Absatz tn dte Hand nehmen. Wir werdenple So zialisierung nicht beginnen beim Bankwesen, sondern bei der Produktion. Für die Banken wird dann von selbst nur noch der Ztrkulatton»kredtt übrigbletben. Die Versicherungen können ohne wertere» vom Reich« übernommen werden. Da« tst wichtig au» sozial politischen und wirtschaftlichen GrEndan, «denso ist e« mit d«n Hypothekenbanken. E» fragt sich nun, wie wol len wir sozialisieren? vollen wir kpnfi-zieren oder entschädigen? Ich bin der N«berz«ugung, daß der Ge danke der einfachen Konfiskation nicht der richtige wär«. Dadurch würden «ine vienae Ungleichheiten entstehen. Der mittler« und klein« Besitz ist in seht zahlreiche Hände zersplittert. Für den großen Besitz würde sich die Möglichkeit ergeben, den Besitz zu erwerben. D« Kapitalist wird entschädigt werden. Die Ent schädigung Wird natürlich von unserem Standpunkt an der» anzusehen sein, al» es früher bet der Verstaak ltchung 'geschehen tst. Da» MachtverhMni» -wischen Arbeiterschaft und Kapitalismus hat sich vollständig ge- ändert. Dt« Profitrate ist gesunken, di« Lvhnungsraw tst gestiegen. Ich stelle mir die Entschädigung so vor, daß sie in staatlichen R«nten erfolgen wird. Mi« Besitz« -«kommen in staatlicher Rente den wert ihre» Besitz«». Le« »weit« Akt wird diuch dl» Mteuer- Lur inneren Lage. Festigung der Reichsleitung. Der Reich »ko ngretz der Arbeiter- Soldaten rät« hat durch den, wie am Freitag fest gestellt wurde, mit großer Mehrheit angenommenen Be schluß, wonn-h vis zur endgültigen Regelung durch dir Aativnalversaüuiilttng di« gesamte gesetzgebende und vollziehende Gewalt der Reichsleitung zu «vertragen tst, ein Bersassuiigsinterregnnm geschaffen. Dt« gegenwärtige versassungspvliilsche Lage de» Reiche» tst nun dadurch charakterisiert, daß wt«d«r «tn« Reichs leitung besteht, dte sich zwar nicht auf den erklärten Willen de» gesamten Volke» zu stützen vermag, di« aber ihre Autorität auch nicht mebr aus «ine Nevolu- rioneznsalismehrd-it gründet. Die Abgesandte« der revolutionären Körperschaften au» ganz Deutschland ha ben durch den erwähnten Beschluß den Rat der Volks beauftragten mit allen Rechten und Pflichten de» reich», leitenden Organ» aus-estattet. Dadurch, daß den Volk», beauftragten die voll« Exekutive übertrage» worden ist, erhalten sie erst den erforderlichen, zur Entfaltung und Geltendmachung zur RegierungSgewalt nvtlgen Rückhalt. Die Nebenregierung, di« der Berlin«? Voll zug-rat bisher sehr zum Schaden der einheitlichen Führung der Staatsgeschülte etabliert hatte, verschwin det damit. Allerdings wird ein neue» Zentralorgan in einem Vom Kongreß gewählten Zsutvalrat Vvn 3 7 Mitgliedern errichtet. Diese Kontrollbahörd« wird sich aber au» Vertretern de» ganzen" Reiches zu- sammeiftetzen und damit dte Gewähr da,ur geben, daß dte staatlichen Obliegenheiten d«n Notwendigkeiten de» Volke» in höherem Maß« gerecht zu werden vermögen, al» da- bisher 'durch dt« einseitig« Berliner "Besetzung möglich war. Da» Programm de« Vctftschvn voUSPartel. Die „Nattonalltberale Korrespondenz veröffentlicht da» Programm der aü» einem Teil der früheren na,? tionalliberalen Partei bestehenden „Deutfchen Volkspartet". An der Spitz« stellt da» Programm den nationalen Gedanken, die Re ich sein Hei tr es betont das Reckst auf kolonisatorisch« Betätigung und verlanget völlige Neuordnung des Auswärtigen Amte» und un- wrrr ausländischen Vertretungen, ein Vvltsheer, umge staltet nach den Erfahrungen diese» Kriege», ausgebant auf den Grundsätzen r Gerechtigkeit, Manneszucht, Ka meradschaft, Sicherung der Freiheit für Met und Schrift, für Verein und Versammlung, der Unabhängig keit der Gericht«, weiteste Selbstverwaltung auf demo kratischer Grundlage kn Gemeinde, Kret» und Provinz, voll« Gleichberechttguns aller "deutschen Burger auf al le« Gebieten de» öffentlich«, Leben» ohne Rücksicht aus Herkunft, Konfession und Bürgerlich« Stettuna- Er- Haltung und Kräftigung eine- br«it«n Mittelstand«» in Industrie, Handel und Handwerk, umfassende Fürsorge- einrichtungen für d«n Mittelstand. Warmherzig« Für sorge und würdig« Versorgung der Kriegsbeschädigten und der Hinterbliebenen der Krteg-tetlnehmer durch da» Reich aus Grund reichögesetzltch gewährleisteten An spruchs. Sicherung der Stellung der Beamten, Offiziere und "Lehrer, materiell und rechtlich. Anenenüung der Organisationsfreihett, Errichtung von B«amwnau»schäs sen. In dem Programm finden sich ftrner Forderuttgen bezüglich einer großzügigen Stedlungspottttk, Koali- tionssveiheit, Schutz des Privateigentum», Beibehal tung de« Verbindung von Staat und Kirche, Religionsunterricht in Bor Schule, Gietchbe- rochtigung der Frauen, Sicherstellung der Staats- und Kriegsanleihen, unverzüglich« Einberufung der National versammlung und schleunigster yrtedensschluß. GW Ere»dner N-ckitonavtveraftn. In einer außerordentlichen Hauptversammlung am Freitag hat der Natlvnallikwrale deutsch« Relchsveretn zu Dresden mit überwälttgendev Mehrheit der anwesen den Mitglieder im Gegensatz ->» Leipzig beschlossen, die Organisation de» Verein» nicht in dt« Deutsch« demokra tische Partei, so,Gern in dt« Deutsch» Botkvpartei über, -ulviten. GW Berliner Oparstaktzstgmpp« ' rrnd v«i« Natwnalversammlung. Di« Berliner Spartckkustzrupp« hat "beschlossen, di« Wahlen zur Nationalversammlung nicht mi^t-»ma ch««, di» »um wahlUrmin ad«r die Massenbewegung weiter -u organisieren und die Wahles mit allen Mitt»!» zu Anzeiger für öas Erzgebirge ß ,-HKMHd mit öer wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: -wer Sonntagsblatt. W Eprichgunt» »,r Ne-aktlon m» Nu-n-hm, »<r »achmirag, »—» Uhr. — r»l»or-min.f,ür«ss», ragrslatt ftu,,r,g«birg,. Z»rnftr«ch,r S3, o-N'üüna«-, t»" un»»rl«ngt -tng-l«»»,« Uwnuskri»^ kann Srwühr nicht o«l,Igri w»rü,n. -rgkb., I 5'^8, Iter N NUN', nein