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Nr. 271. Auer Tageblatt und Anzeiger fUr da« «rzgevirge. Donmr-ta-, de» >1. November in >8. dl« Gefamtyrit d«, Marln« berechtigt Ist und Murn Bitz tn Wilhelmshaven hat. Er bestehl au- zwei Vertretern de« obersten Soldatenrat«- der Ostsee-, zwei Vertretern der Arbeiter, und Soldatenrare- der Nord seestationen Und einem Vertreter, de» obersten Marine» rate« der Niederelb«. »nmestie« lm Reich«. Li« provisorische Regierung von Sachsen-Wei. mar «rläßt eine Amnestie für Bergehen bi» zu zwei Jahren Gefängnis oder 3000 'Mark Geldstrafe. La- Meininger Ministerium verfügte einen weitgehenden Straferlaß, ausgenommen sollen davon nur Lebensmittel- und sonstiger erheblicher Krieg-Wucher fein. Ein« Amnestie in Form von Niederschlagung der Strafverfahren und Straferlasse wird in der nächsten Zeit für Bayern ergehen. Lum Aasfenslillstanck Osrläullg keine Mllüerung. Alle zurzeit tn der Presse auftauchenden Nachrichten über erreichte oder uns zugesagte Milderungen der Wasfenstillstandsbedingungen entsprechen nicht den Tat sachen. Vielmehr ist festzustellen r Trotz solcher Vor stellungen und aller bereits zutage getretenen Unzu träglichkeiten in der praktischen Durchführung der uns auserlegten schweren Waffenstillstandsbedingungen ist von unseren Gegnern nicht das geringste Entge genkommen betätigt worden. Deutsche Waffenstill- standskommission r Staatssekretär Erzberger. Die drohend« Katastrophe. Den gegnerischen Regierungen ist durch Vermitte lung der schweizerischen und der holländischen Negie rung folgende Note übermittelt worden: Mit jedem weiteren Tage der im Waffenstillstand aufgczwungenen übereilten Räumung droht, wenn nicht wirtschaftliche Rücksichten beachtet werden, die Gefahr katastro phaler Wirkungen, nicht nur für Deutschland und insbesondere seine linksrheinischen Gebiete, sondern vor allem auch für Luxemburg, Die deut sche Regierung bittet daher dringend, wirtschaftliche und etsenbahntechntsche Sachverständige schleunigst zur Waf fenstillstandskommission nach Spa zu entsendetr, da sonst wirtschaftliche Schädigungen eintreten könnten, die nach träglich nicht wieder gutzumachen sind, (gez.) So lf, Staatssekretär des Auswärtigen. Die Abgabe des Eiseubahnmatcriakj. Den gegnerischen Regierungen ist durch die Ver mittelung der schweizerischen und der holländischen Re- rungen folgende Note übermittelt worden r Der deutsche Bevollmächtigte bei der Waffensti llstands kom mt ssion tn Spa Übergab am 16. November folgende Note an die gegnerischen Vertreter: Im Auftrage der deutschen Regierung habe ich auf folgendes nachdrücklichst htnzuweisenr Bei Aufgabe der jetzt besetzten Strecken werden die dort eingesetzten Lokomotiven überge ben. Im ganzen handelt es sich dabet um rund 3000 Lokomotiven. Die Zuführung der übrigen etwa 2000 Lokomotiven würde den Zusammenbruch des deutschen Eisenbahnbetriebes und damit eine schwere Ge fährdung des deutschen Wirtschaftslebens be deuten. Hungerrevolten mit ihren unausbleib lichen Folgen wären zu erwarten. Außerdem würde infolge Lahmlegung des Eisenbahnverkehrs die Durch führung bestimmter Waffensttllstandsbedinguugen (z. B. Gefangenenablieferung) unmöglich sein. An Eisenbahnwagen werden voraussichtlich etwa 100 000 Wagen im besetzten Gebiete zurückgelassen werden. Die Zuführung des Restes der Wagen aus Deutschland stößt bei der gegenwärtigen Lage aus Schwie rigkeiten, deren Behebung nicht abzusehen ist. Hierauf erwiderte Marschall Foch durch Funkspruch folgendes: Die Frage ist nicht klar. Ar tikel 7 der Konvention setzt ein« Frist von 31 Tagen für die Auslieferung von 5000 Lokomotiven und 150000 Wagen fest. Diese Frist kann nicht geändert werden. Ich stelle anheim, mir Lieferungsstaffeln vorzuschlagen, um di« völlige Lieferung tn der festge setzten Frist zu erreichen. Die deutsche Rcgterung macht erneut auf die un absehbaren Folgen aufmerksam, welche bet strikter Durchführung der Bestimmungen des Artikels 7 der Waffenstillstandskonvention drohen, und bitter drin gend, eine Milderung dieser Bestimmungen herbeizu führen. (gez.) Solf, Staatssekretär des Auswärtigen Amtes. Wie die deutsche Waffeusttllstan dskvm- misstvn in Spa meldet, vermehren sich infolge des aufgezwungenen übereilten Rückzuges d>e Marsch schwierigkeiten des deutschen Heeres trotz bisher günstigen Wetters. Die Franzosen scheinen sich auf keine Verlängerung der Räumungsfrist einlasint zu wollen. Die Katastrophe, d. h. Auflösung des Heeres, zügelloses Zurückströmen unter Plünderung des Landes, bewaffneter Widerstand gegen den nachrückenden Feind ^ können jeden Lag etntreten, namentlich wenn schlechtes Wetter komm,t. -keine BesttMng Helgoland»? Eine Befetzung Helgolands wird, jo hofft man, nicht mehr tn Frage kommen. Die deutschen Schiffe, die nach dein Waffeiistillstandsvertrag zu in ternieren sind, sollten vom 18. ab in Bewegung ge setzt sein. Für den Fall, daß das nicht cintreren würde, sollte die Besetzung Helgolands erfolgen. Tie Schiffe haben nun von gestern ab zur Abfahrt lerettgestanden und dürften heute bereits in See gegangen lein. Apgekehnte Soldatenriitc. Zu deu Wassenstillstandsverhandlungen zur See wird gemeldet; Aus ein« mündlich« Mitteilung des Konteradmirals Meurer, daß au Bord der „Köntg » ber g" sich drei Mitglieder des Svldate n- rat«S der Flotte und der Republik Oldenburg und Ostsrte»land befänden, lehnte der englische A v» miral Beatth jede Verhandlung mir dieser Abordnung ab, da er nicht autorisiert sei, Mitglieder einer Regierung zu empfangen, die von der englischen Regierung nicht anerkannt sei. ver Rückmarsch üer truppen. In vollster Ordnung. Der Rückmarsch der gewaltigen deutschen Heere voll zieht sich bi- jetzt in vollster Ordnung. Die Woge der Frontsoldaten wird sich in den nächsten Tagen über Köln und Frankfurt a. M. ergießen. Nach der „Köln. Ztg." werden zwei große Armeen, die 6. und 17., in Kürze versuchen müssen, im schmalen Raum zwischen Deutz und nördlich Bonn den Weg über den Rhein zu nehmen. Zu jeder Armee gehören nicht weniger alS400 000 Mann, denen sich 140000 bis 150000 Pferde mit unzähligen Wagen und Geschützen anschließen werden. In fünf bis sechs Tagen muß eine ungeheuere Menge von Menschen über den Rhein und die neutrale Zone hinweg in das Innere Deutschlands befördert werden. Am 5. Dez em. ber ist die feindliche Besatzung zu erwarten. Was dann noch an Militär und Militärgut sich hier befindet, wird imerniert oder beschlagnahmt. DieäeutschenVerlusteimWeltkrieg. Auf Grund zuverlässiger Unterlagen können die „Politischparlamentarischen Nachrichten" die Verluste Deutschlands bis zum 31. Oktober 1918 genau augebcn. Deutschland hat 1580 000 Tote zu beklagen. Als vermißt werden 260000 Mann gemeldet, wovon aber ebenfalls ein großer Teil nicht mehr unter den Lebenden weilen wird. Die Zahl der in Feindeshand befindlichen deutschen Gefangenen beträgt490000. Verwundet wurden 4 Millionen Soldaten, wobei aber eine wieder holte Zählung in den Fällen vorgekommen ist, wo ein Soldat mehrmals verwundet morden ist. Dagegen machte der Vorsitzende des westpreußischen Arbeiterrates in einer großen Versammlung in Danzig folgende Mitteilung: Uever zme i Mi lli on en deutsche Soloatcn sind tot, darunter 60000 Offiziere, fünf Mil lionen Soldaten seien verkrüppelt! Brand der Brüsseler vahnhöf«. AuS Antwerpen wird gemeldet, daß es in ber Stadt beim Abzüge der Deutschen zu großen Plünde rungen durch die einheimische Bevölkerung kam. Nach einer anderen Meldung desselben Blattes stehen inBrUssel der Nordbahnhos und der Zuider-Scheerbeker Bahnhof infolge einer MunittonSexplosion in Brand. Der Rückmarsch unter roten Fahnen. Der Rückmarsch der Fronttruppen, der am Freitag in Rheinland-Westfalen einsetzte, nimmt ständig an Um- fang zu. Die Frontsoldaten kommen jedoch weniger auf den Bahnlinien an, sondern vorwiegend auf Last- und Personenautomobilen, die ausnahmslos die rote Fahne trugen. Die Heimbeförderung stellt an das ganze In dustriegebiet gewaltige Anforderungen, wickelt sich aber im allgemeinen ordnungsgemäß ab. Die Truppen werden überall im Rheinlands festlich empfangen. Der Reichsleitung in Berlin lst uns Wilhelmshöh (Hauptquartier Hindenburgs) vom 18. Nvv. folgendes Telegramm zugegangen: Das Feldheer würde es dankbar fbegrüßen, wenn eS beim Emrücken in die Garnstonen ei erlich empfangen würde. Di« Lebenrmlttelbestände link, de« Rhein«. Bezüglich der deutschen MiUtärlustände links d.s Nheins, namentlich soweit Lebensmittel in Frage kommen, ist folgendes bestimmt worden: Die Lebensmittel stehen in erster Linie den d urch ma r sch ier e n den Truppen zur Verfügung. Jeder Soldat erhält uu Lebensmitteln, soviel er tragen kann, d. h. also Verpflegung für mehrere Tage. Im übrigen soll der Abtransport samt- sicher Militärbestäudc unter Ausbietung aller Mäste bis zum MumungStermin, soweit irgend möglich, durchge- sührt werden. Die Franzosen in Saarbrücken. Die französischen Truppen sind vorgestern in Saar brücken eingezogen. Wilson auf äer Zrieäenskonferenz Die Bedeutung seiner Anwesenheit. „Newyork World" schreibt, daß Wilsons Teilnahme an der Friedenskonferenz mehr als irgend etwas andere» dazu beitragen wird, die Schwierigkeiten der Balkan fragen und der polnischen Frage zu lösen. „New-Pork Ti mes" hat die Ansichten der wichtigsten Zeitungen über dle Teilnahme Wilsons an der Friedenskonferenz eingeholl, wobei sich hcrausgestellt hat, daß die meisten gegen die persönliche Teilnahme des Präsidenten waren. Die Blätter, die für dle Teilnahme sind, weisen darauf hin, daß die Anwesenheit des Präsidenten von großen! Einfluß auf die Verhandlungen setn würde. Mit Wilson werden Staatssekretär Lansing, der frühere Staatssekretär Noot, Senator Curtis und der Bundes-Oberrichter Brandeis zur Friedenskonferenz eintreffcn. Associated Preß erfährt ans Washington, daß Wilson di« Absicht hat, kurz nach Eröffnung des Kongresse» an: L. Dezember nach Parts zu gehen. — Da» Weiße Hau» tn Washington teilt mit, daß der Präsident sofort nach Eröff nung des Kongresses nach Frankreich zu reisen beabsichtigt. Es ist unwahrscheinlich, daß er die ganze Konferenz mitmachen wird. Er wird von den Delegierten, welche die Bereinigten Staaten verbeten, begleitet werden. — Nach einer Reuter meldung aus London wird Frau Wilson den Präsidenten auf seiner Reise, nach Europa begleiten. Man glaubt, daß Wilson nitt Gemahlin außer Paris noch London besuchen wird und vielleicht auch Brüssel und Nom. Wilson» Dankgebit. Präsident Wilson hat tn einer Proklamation den !>8. November zum Dank- und Brttag bestimmt au« lnlaß des Stege» der Alliierten und de» bevorstehenden Friedensschlüße«. Kleine politisch« Melvu«,«». Zum Lchutz, d«r Ostmark. Geschloffen, Formationen »u lerer Truppen sind nach dem Osten unterwegs, um die von den Polen bedrohten Provinzen Posen, Vst- und Westpreußen zu schützen. »lsaß-Lothrtngen. In einer Red, über «gotz-Lothringen sagt, Präsident Po inearrj am Freitag tn Part, u. a.: Ich »rtnner, daran, daß «Isaß-Lothringen infolge seiner geographischen Lag, zu Frankreich gehärt. Um di« Rückkehr «lsaß-Lothrlngen» un Frankreich ,u rechtfertigen, genügt der Hinweis auf di, sahrhunderte. lang« Dauer gemeinsamen Ruhm« und auf die gemeinsam erlittenen sch«««» Lrtegetahr«. «in, volkiabst immung würde an der Wucht der Tatsachen nicht« ändern kännen. «« hieß, die Gr- rechttgkelt herauefordern, wollt» man di« Rückkehr der vergewaltigten voller zur Freiheit von einer neuen Befragung abhängig machen. Di« Rech«t»ansprüch«, di« man bet ihnen unterdrückt, bleiben un- wandelbar. Bildung eine« Lroßhamburg. Sn einer Offlzlersversamm. lung in Hamburg wurde mitgeteilt, di« Regierung beabsichtig« di« «rweiterung Hamburg, zu einem Lroßhamburg, dessen Grenzen da, gesamt, «lbbecken umfassen soll. Da« setzt also di, Einverleibung zahlreicher Gemeinden und bisher preußischer Landesieil« voraus. Vas belgisch» Königspaar ist tn Antwerpen angekommen. — Nach vorliegenden Nachrichten beabsichtigen di» belgischen Mininer, nach Brüssel zurückkehren. Der König wird dir Kammer am Freitag eröffnen. Vas Ministerium wird unmittelbar darauf seine Ent- laffung nehmen. Kein Friedensangebot lSsS. Zn den Berliner Kastrnen werden Gerücht« verbreitet, die deutsche Regierung habe im Herbst >y!« ein Friedensangebot Frankreich» abgelehnt, demgegenüber kann nur wiederholt werden, was schon früher mehr mals erklärt worden ist, daß keiner der Feinde Deutschlands im Welt krieg« jemals ein Friedensangebot gemacht hat. Vereinigung Montenegro» mit Serbien. »Slovonski Narod* meldet au» Lentinje. daß die Skupschtina am !<z. Novemi er Zusammentritt, um über die Vereinigung Montenegro» mit Serbien und anderen jugoslawischen Gebieten zu beraten. Vie k. und k. Flotte in der Hand der Kroaten. Na>, Meldungen aus Agram hat der Kriegs rat in "ersailles die Befehlshaber der verbandrflotte dahin verständigt, daß der Kriegsrut von dens im Waffenstillstand getroffenen Abmachungen über die Aus lieferung der ehemaligen öst rreichisch-ungariichen Flotte Abstand nimmt und anerkennt, daß die Flotte in den Besitz des südslawischen Freistaates übergeganaen ist. Ven Italienern ist au» diesem Grund« kein Schiff auszoliefern. Umsturz in der Ukraine. Lin Stockholmer Blatt meldet au» Kiew: Vie Stadt Kiew wurde von der ententesrenndlichen Astrachaner Freiwilligenarmee eingenommen. Ver ukrainische Nationalverband, der alle ukrainischen demokratischen, bürgerlich« sowohl wie sozialistische Verein» umfaßt, ist nach Beläja Aerkog geflohen. Dort s-tzt» er «in Direktorium ein, da» al» Voltsregierang der Ukraine bezeichnet wird. )n Berlin tritt mit großer Bestimmtheit di» Nach richt auf, daß der Hetmann der Ukraine, Skoropad»ki, gestürzt sei. wer seine Erbschaft antreten soll, ist noch nicht bekannt. Lin Erlaß der Hetmannr überträgt den Oberbefehl über alle Truppen in der Ukraine dem General Graf Keller un- erklärt do» ge> gesamt» Gebiet der Ukraine al» Kriegsschauplatz. All« Jivilbehörden find dem Oberbefehlshaber unterstellt, ver Anlaß ist zurückzuführen auf den Vormarsch nattonalukrainisch», Truppen- teile auf Kiew. Von Staät unä Lanä. Au«, 21- November. L»r«n»mitt«I am Freitag: Grieß und Zwieback. Di« Verlustlist« der «gl. Siichs- Armee Rr. 589 ist erschienen und kann in unserer Geschäftsstelle eingesehen werden. Einbrecher erwischt. Heute früh gegen 4 Uhr wurde hier durch die hiesige Polizei der österreichische Soldat Johann Nadwornack, wohnhaft angebl. tn Zwickau, festgenommen. Er war tn den Laden Schneeberger Straße 1, eingebrocheu, tn den er sich durch ein Fenster vom Hofe aus Zutritt verschafft hatte. Fensterladen und Fenster hatte er zertrümmert. Im Laden hatte er sich au« der Kasse 2b M. Geld angeeignet und für 700 M. verschiedene Waren zurechtgelegt, die er in seinem Rucksack fortschleppen wollte. N. wurde dem Amtsgericht zugeführt. Gründung «ine» „Bolkklrchenrata". Man schreibt uns: In deu letzten Tagen ist ein „Volkskirchenrat" ge bildet worden. Er rechnet bet dem allgemeinen Zusammen bruch des bisherigen Systems auch mit der Umwandlung der Landeskirchen. Er ist der Ueberzeugung, daß Religion nicht Schaden leiden wird, möchte aber Religionsgemein schaft erhaben und fördern - und dazu oor allem auch die vielen sammeln, die das bisherige Ktrchentum aoae- lehnt haben. Für diesen Volkskirchenrat zeichnen vorläufig Prof. D. Rade-Marburg und Pastor Gay-Chemnitz. Viehzählung am 1. Dezember 1918. Seit dem 1. März 1917 werden auf Beschluß des Bundesrats vierteljährige Viehzählungen vorgenommen, deren Ergebnisse für di« Beur teilung sowohl der Fleischversorgung wie der Futtermittel verteilung wichtig und unentbehrlich sind. Die Zählungen erstrecken sich auf Pferde, Rindvieh, Schafe, Schweine, Ziegen, Gänse, Enten, Hühner und zahme Kaninchen. Die nächste Zählung hätte am 1. Dezember ds. Js. stattzusinden. Da dieser Tag jedoch ein Sonntag ist, und da ferner durch Bundesiatsbeschluß eine allgemeine Volkszählung für Mittwoch, den 4. Dezember dss. Js. angeordnet ist, wurde bestimmt, daß auch die nächste Viehzählung an diesem Tage stattfinden soll. Durch die Zusammenlegung beider Zählnngcn auf einen Tag wird das Zühlgeschäft, die Austeilung und die Wieder- einsummlung der Zählpapirrr tn den Haushaltungen usw. für alle beteiligten Stellen, sowohl für die Behörden wie für die Zähler und di« gesamte Bevölkerung, wesentlich erleichtert und vereinfacht. Entlassungen au» dem Heer«. Aus Berlin wird ge- meldet. Alle in der Heimat, an ihren Wohnorten oder ihrem Arbeitsort mit Urlaubsscheinen anwesende Offiziere des Beurlaubtenstandti», Unteroffiziere und Mannschaften aller Jahrgänge, ausgenommen die Jahrgänge 18 96, 9 7, 98 und 99, sind bis zum 30. November d. I. aus dem Heeresdienst befehl-mäßig zu entlassen. St« erwirken sich bet der nächsten militärischen Dienststelle einen Entlassungsschein. Die gesetzlichen Bersorgunga- und Ent- lassnngvansprttche dieser befehlsmäßig in ihrem Urlanbsort Entlassenen werden später durch die Beztrkvkoininandov und Mtlttärämter geregelt. Urlauber, di« sich vor dem 80. Nov. bet ihrer CFatzformation meiden, werden dort mit ihrem Jahrgang ordnungsmäßig entlassen. Urlauber der Jahr gänge 1896, 97, 98 und 99 begeben sich znr nächsten Er- sahsormativu, wenn sie ihre Lttwpenteiie nicht erreichen können. — Zu den „Leuten in dem unentbehrlichen Dienst", die auf die Entlassung warten müssen, bi» sie ersetzt sind, gehört da» gesamt« Sanitätspersonal.