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ir- Ur--L ll» Dienstafl» 3. Dezember 1918 Nr. 281 13. Jahrgang ein brutales Ultimatum Kochs die unerhört« Bedingungen hät Oberst Reichstag Sschwätzerband«. Bst ver Gn«rai» Kommandant der belgischen Besatzung». losigkeit und Schwachheit dsr jetzigen Regisrttng könu« - Ültch gestellt. Auch er verlangt« vün es sehr wohl passieren, daß.nach! dem^-ept ds» Hm.' >ung deut- Unseren fronnrnppen. Jeden Tag komm«« nrue Zvg« mit Euch, feldgrauen Männcrn, bei uns hier an. Di« Straßen schwarz von er- wartunn«volle« Menschen, die Luch willkommen heißen, so findet Mr di« Stadt. -- Ader der recht« Jubel ist nicht du. — Bei Euch nicht «Nd del un» nicht I — Richt dann» liegt das, daß der Krieg vrrloren wurde, — wir wissen sehr genau, girade so wir Ihr ,» wißt: — Ihr sridgrauen Männer habt idn nicht verlorenl - Nnd auch l>«i uns könnt.- die Sorge um den schweren Friede.; nie stark genug sein, d-n Jubel in dek Keh^e zu er sticken, ' >r Euch begrüßen sollt« bei Euerer "ndi.chen Heimkehr! — w.'^'.'eti "los Bl-t und Traufen '.ne Nil^hörtcn Er« fahren Leiden! therette! l O, wie wäre die Freude 'o riesengrsh, daß selbst di« traucrklrlchen Gesichter derer, dir keinen Erretteten mehr erwarten können, in t aufgestammt wären im allgemeinen Glück! — Da« ist r« nicht. Aber zu wahr«; Freude gehört «in gutes G »w i s s e nl--I Hs habt es, Ihr hobt Euch mit Tode,v«rk htung geschlagen bis zum lchü'n Augenblick, bi« der Waffenstillstand da war. — Ad«r wirs — Haben wir Luch gegenüber ein reim s Gewisst;; s Rein! — Mir haben e» fehlen lassen an manchem, was wir Luch schuldig waren. — Da» alt« muhte stürzen! Ls ist gut, daß e» beseitigt wurde, gut, daß es so glatt und unblutig geschah. Aber viel« van Luch w»rd»n mit bitt' rem Vorwurf fragen: uht« e« denn gerade in d iem A u g e n b lick « s«i n? " Nun, geschehen ist geschehen, u;;d da der Umsturz an sich notwendig war, so wird man sich auch mit d«m Zeit punkt verM.nen. — Aber, Ihr wolltet Heimkehr en, um endlich rin wenig ansruhrn zu können, um erst «in paar L'-g» oder Wochen bi« blutigen Bilder de« Grauen« am heimischen Herd, am H-rzen der Frau, der Braut, im Arm b«c Mutter »er- grsstl- zu lernen unb zu ultg»wohnt«r Arbeit in altv«rtraut«n Verhältnissen w« Arm« zu «rheben. Statt de'stn findet Ihr «in Trümmerfeld. Und da drückt uns uustr GewissenI Ihr habt di« Heimat vor den Feino-m beschützt, wir haben nur »«rstanden, d«s Alt» zu zn stören I Stott dex woh'kecdlenlen Ruh» er wer tot Euch neue, »chwer« Arbeit durch unser« y-rfä» mnie. Was wst Ench an Donk schulden, wissen wir wohl, und unser Vertrauen zu Euch ist größer, als zu denen, bl« da- Alt«, Vermorscht« zwar stürz.«n, aber durch Mach trans h und R<g!tkuni)sstsnm«l mehr Schaden st'steteil, als nölig war. Di« Zerltörnug wo, nötig? man kann kein H"u« um- bci'ic?, ohne manch« Mouer »inzurei^n; ouch ihnen wollen wir diese Arbeit danken! -»Ader nnq ist es gelin der Zerstörung! — Di, osts Heimat konnten wi, Euch Nicht erholten. Di« rleue Heimat sollt Ihr '»liich selber bauen! — Ihr, di« sthr ahne U,denken «uer Leben für da« Vaterland «inpesttzt hallet, Ihr hab» da» B-r^ntwortungt»g«fahs demlesen, das für dies« Arbeit ntst'isi ist, Ihr habt Euch daa heiligst« -*echt erworben, daL neu- Haus aufzuführen nach Eurem Millen. Fünfzig nnd einen Monat habt Ihr di« He'.mut b^chützt, nun sollt Ihr sie nochmals retten, — nicht mehr in blutigem Klingen, sondern in friedlich«? Arbeit. — Schi Sach um, überlegt, was zu machen not tut, — dl« ölten Schäden habt ja auch Ihr gekannt, — durchforscht auch den Trümmer« haust», daß nicht manch herrliche» Erbstück verloren gehen, dg» noch besser zu brauchen ist alv dir neue Marktware, di» lins statt dessen angepriestn wird. — Und seid dessen «ing»> denk, daß wir all« vertrauen»» ril hint« Euch stehen. Niederreißen durften dir und«»», — aafdaue» sollt Ihr! In diesem Girm^ Willk«, mmsv! Lur innere« Läge. von Orr üa«sni»vttstmMiig. Ueb«r dl« Wahlordnung zur Nationalv«*- sammlung ftt folgende» Witgetetltr Las Wahlrecht darf nur in dem Stimvsbdrk ausgeübt werden, In dcnn der Wahlberechtigte in di« Wählern st« sing«-, tragen ist. Beim Wahltommissar sind spätest««» am Lt. Tage vor dem Wahltag Wahlvorschläge ein. -ureichen. Di« Wahlvorschläg« müssen von mindest*«» hundert im Wahlkreis zur Ausübung d> r Wahl Vs- rcchtigten Personen unterzeichnet sein. Bon jedem vor geschlagenen Bewerber ist «ine Erklärung Über Mn« Zustimmung zur Aufnahme in den Wahlvorschläg pn- zuschließen. Mehrere Wahlvorschläg* können miteinan der ver b unden werden. Di« Abgeordnetensitz* werden auf di« Wahlvorschläg« nach dem Verhältnis der ihnen zustehenden Stimmen verteilt. La» wahl- verfahren wird auf der Grundlage her WahMkch» ordnnng durchs ein« besonder« Wahlordnung, ßi» tz« Staatssekretär d«s Innern erlassen hat, näher geregeht, Es werden insgesamt äüö Atzgeordnettz g«- »vählt. Di« drei sächsischen R«1ch»ta»»watzl- rreise wählen insgesamt 32 Abgeordnete. Li» Wählerzahl beträgt ä80SSöO. Liebknecht »e-eu »1« AatiMnOkversammkaug. In einer großen BerfammkUiNg in Berkin, 1« vl» dl« Ziel« d«» Spartaeushund«» tzlargelegt w«- « den sollten, wandt« sich «arl Liebknecht in Mn»tz .1 bekannten maßlosen Art auch gegen die Nationalvee- ß sammlung. Was werd« d«nn «ine solch« Nattonalvaw sammlung anderes M al» dl« Fortsetzung d<« g»schwätz«rvand«. »si her Wnergi» ' Auer Tageblatt MWMnzeiger für öas Erzgebirge mit Ser wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblatt. DMLR e-ttchfia-e- sr, Nesatt», »lt stv-aahme «», «-«»taa« -achmi«»«,- <—s Uhr. — rrl»sram«'fl-„ff,, ra,«Slatt stueerzgebleg». »«rnfvrechn SS. Äf,!». gü, unverlangt «Ina.favtt» MEstrt»«» kann 0,w«tzr nicht «»leistet w»r-»n. der Jülicher Bevölkerung Geiseln und hät außerdem ein« ganz« Anzahl unglaublich« Bestehle erlasse« La, M gehört folgende»» Dt» ganz« ZtvildevolVa- rung mutz dl« vorübergehenden vffitz'tsr« durch Abnahm« der Kopfbedeckung grüße« und dabei den Bürgersteig verlass*«. Wer dies« mein« Befehle übertri tk, wird s« st genom men und erschossen. D«n betreffenden Ginwslh- nern, sowie der Stadt »vird außerdem eine G eldvee tz* auserlegt. Di« Bürgerwehr Ist «--«schasst^ D!s Ereilztzme der WslM. Gin NebekMff G-ch». M a r s cha l l Fo ch hat di« Grenzsperre Üster Glsaß- Lothringen verhängi, und zwar unter Ginbezietzung d!>r preußischen Gebiete um SaarbrÜck»« und Saarlouis. Diese Grenzsperre beürutet e»n« d'«A, schärfsten Verletzungen der Wafssnstill- stands beding ungen, welche di« französische» Ai» gierung sich bis- 'jetzt hat zuschulden kommen lassen. Bei der großen wirtschaftlichen, politischen und geistigen Bedeutung, welche diese Grenzsperre in sich schließt, kann diese Grenzsperre nur auftz«st»tzt werd«», ul» vir versuch einer tatsächlichen Annexion «ntgewW allen Bedingungen des Waffenstillstand-Vertrags». , Di« deutsch« Wasfenstillstandskommission hat sofort an vrt und Stelle energischen Protest «tngelsgt. Der össtntu llchen Meinung Deutschland- bleibt nicht» übrig, al» sich diesem Protest einmütig anzuschltsßen. Der „vorwärts" schreibt ans di«s«m Anlaß» „Der versuch des französischen Generaltssimu», sei»»« Triumph mit dem Einzug in Berlin zu krönen, war schon längst «rkvnnhar. Gr steht in diesem Augenblick vielleicht schon vor d«, Bsr- wirklichung. Di« Besstzmlg Deutschland» ist unter den gegenwärtigen Umständen kein militärisch«^ Kunst stück. Da» Deutsche Reich tpnn aber auf di» Dau« nicht al» ein« erobert« Provinz der Wsstmächtsl behandelt werden. Jeder versuch, der in biss« Rich tung unternommen wird, mutz schließlich d«n«n, dvA welchen er austzeht, und ganz Europa »um verder ben gereichen. Zerstört man 'n ttn» da» v»»1rttmm in die international« Gerechtigkeit, so blsiht «n» ns»r da» vertrauen auf di» Kraft unf»r«> Vokls«^ rs: llnzerflörbar ist." ' . unmöglich, »venn inan da» ganz« deutsche Wirtschafts leben Heraussnchen der stärksten und besten Loko motiven in Unordnung brächte. Gr Hat den Bermitßt. lunysvorschlag gemacht, daß Deutschland all« gegenwär tig in Reparatur b-fin blichen Lokomotiven nach Fertigstellung ab liefern werd«. Al» Termin der Auslieferung ist der 1. Februar 1919 in Vorschlag ge bracht. Der Verm'ttlitn^Sbvrschlag ist an die Bedingung geknüpft, daß die ytanzvstn die in,Belgien und Nordfransreich beschlagnahmten Lokomo- tiv-n ia Anre^nunü bringen nnd »hrs Zahl namhaft machen. Die lracirischen Forderungen gingen über Sian und V?or.rs.->w de^ Wafftnstillstandsvertraae» weit hiiarrs, d ' d'"-t über d>? Onalität ^er abzn! le fernen S taschlnen ftl'!« »!-stimmnng get^ofsen sei D'e Frist d " 'U^imatum» .wor gestern vormittag iü ilhr abgelünfen. Molche Entscheidung gefallen ist, ist noch nicht hekinn.t. D 'e die „M'u'che-'er Post" von zuverlässiger Seite e-fährt, hat die Litt et« in Paris beschlossen, den Wast fcnstiltstand mit Deutschland, wenn di« politische Lage in Deutschland sich bis zu dessen Verfalltermtn nicht vollständig gebärt nnd organisch gefestigt bat, nicht zu verlängern, sondern ohne wettere» die c «k - Patioa vor - »nehmen. Die Herrschaft der Zranzosen im besetzten Gebiet. Göttliche Borkominnisje. Der Obeckommandant ,der Pfalz, Hauptmann <Ntlardont, meldet l 1. Da» Gendarmeriekommando GerShchm bericht«» am 26. November vormittag» r Zwi schen l«> Utch 11 Uhr wurde auf dem Feldwege von Nirder.chnl^ch nach Gersheim im «ezirksamte St. Aagberg von «tn^m voldaten der Mndlichen Ve,atzungS- u»me< — ein Negpr von der Insel Madagas kar — an der Bauers achter Anna Krämer von Nie- dn«"chchlölich das A-rbrech-n der Notzucht ver übt. Di-.r Vorfall »Mode dem in Nleder-Gatlbach un- ftkuebrüchf»'n Offizier der Entente truppen gemeldet. 2. Be-t rk»nmt Zwe i brücken berichtet «nterm 28. Novemösi r Am Lö. November g!.»isch«n 8 und 7 Uhr wnrlw die ledig» ?lnttL -üol von Wkausbnch hei Worn- l>ach v.-n ^.nc?l stanzöstschen Soldaten in Uniform, (wrtger Franzose- v,c gew a I tt g t. tzlerzu ist hu de- nireftn, daß an des Sübgrenz« de» 'Besetzungsraumes ftavMtfche N»ar!ae,.Afto..lt«rle, stunzöstsche Nezer Und Fr^nchcnlsglonü-'e steh^r. 8. In Kroppan, Bezirksamt P..U'.us«.'.s, ohrfeigte der französisch« Major, n-ilch^ dein Bezirksanttmann mit Einsperren gedroht ya^te, den Prot«stan tischen Pfarrer, weil die- ftr ihn nicht gegrüfft r-.tte. Der frsn-vsfsch« Platzkommandant in Sa«r- louls scgt in et irr Vekanntmachung, daß e- in Frank reich Girl» M, den Hut abzunehmen, wenn die Fahne eines Regiments vvrbeizteht, und spricht die Hosfnnilg aus, daß die Bevölkerung von Saarlouis dirss ftanzüsisch« Gitte von jetzt an mit mach«« Wer der sonst könnten di« frauzöstschen Soldaten, di« di« Gewoknhrit in Deutschland nicht kennen, in der Unter- la.ssung dieses A^upsö »ins b«abstchttgte Feindseligkeit «rk.li<°?il, wonstl der Llstmg zu unliebsamen Mtßver. stttndntssen gegrbsn sei. Ml Recht wirst mm» die Frage auf, weshalb denn der Plutzkommandant nicht einfach die französischen Soldaten,darüb«x auMrt, daß der Gruß der Fahrren tu Tentschlaud nicht Üblich ist. Abgesehen du^on ist «^ doch noch «in ander Ding, ov ich den Farben m-ines Land«» od«r fremden Farben btrse Ghrenlftzeiguug erweisen soll. Aber gerade auf dies« nationale Demütigung scheint «» den Franzose« ansükvmw.en. Lk lvolgterheorjchDst tm Ml-einlanv'e. Zur Festnahme von D«ts«lu durch dl« Aachener V«satzu«g»trupp«n meldet der Köl ner N.- l nd S -Rat, daß di* »tellung von Geiseln al» Gewähr tx» Aufrechterhaltung d«r Ordnung von den Belgiern vrrlanat wurde. Di« G«ts«ln Haden schon di« erste Nacht dar Besetzung im Rathause verbringen müss«n. stwr belgisch« Offizier macht« bi« Poltjeltrupp« dafür verantwortlich, daß niemand da» Rathaus betrete. Geradezu unerhörte Bedingungen hät Oberst Gareia, d«lt truppen in I! Üiütaler -Mrettn f-chr. Sin NttimaGM »«» ftMjMschM MarsHattk. La« bekannte v«rlang«n der Franzosen «ach Aus lieferung sämtlich»* stärkst«* und bester Lokomotiven hat-ueiner scharfen Zufpitz geführt, vorgestern lisß G«n«raltfsimu» Koch der! schen WaffenstiHstand»kvmmisstvk «in Ulti matum mit vterund-wanzigstündige, Be frist üng überreichen, in lvelchem hi« französisch» For derung «rneut ausgestellt wird. Der Vorsitzende der deutschen Waffenstlllstandsftrrn- Mission, Staat»s«kr«tär »r»V«rg«r, hat so fort nachdrücklich Ginspruch »rhoben und erklärt, dis Erfüllung d«r Forderung wäre selbst bann