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13. Jahrgang ?7^ "/M ^WMKÄ5 mit -er wöchentlichen Un erhaltungsbeklase: Huer Sonntagsblatt. Spr»chÜunS, »er Nr-aküön mit Musnahm, »«, Sonntag» nachmittag, 4—» Uhr. — Trirgramm-flürrss», Lag,»Iatt )tu»»r-g,dirg». tz«rnspr»ch«e SS. *!!ÄM Zür uavrrlangt »in,»san»t» Manuskript« kann Srwtihr nicht g«l«ist«t «rrSrn. 2lr. 2S8 Sonnabenä» äen IS. November INS uer Tageblatt W Anzeiger für öas Erzgebirge ß Hunöesrat un- Reichstag beseitigt. Zusammenschluß -er Zortschrittler «n- Natioaallkberalen im Reiche. Sil-uag von Sürgerräten in Serlin. Lur inneren Lage. vre Nsrs»«a!vLrrs»Ur»lrg. Reichskanzler Ebert hat tm Gesvräch mit einem Vertret«» drr „Boss. LÄ." u. a. solgrade» nnt- geteilt» „Mr sind fest entschlossen, di« Konstituante fv schnell wie irgend möglich «inzuderufen. Zeder Verdacht, den einig« bürgerliche Kreis« geigest ^ies« unser« Absicht heg«n, ist völlig undegrÄNk' dct. Wir haben bereits die ersten Vorbereitungen getroffen und denken bestimmt imJanuar zu den Wahlen zu gelangen. Per Gedanke, dies« Wahlen heute, d. h. vor der Rückkehr der Truppen, abzuhalten, ist darum leider unausführbar, weil diese heut« iveder mehr an. ihren Front- und Etappenstelle» feststehend noch andererseits schon in ihre Heimat zurüchgekehri sind. St« sind in Bewegung und deshalb nickt tzu fassen, Ach glaube auch, daß Ihr Einwand, der Fr le- denskongreß würde bi» zur Nationalversammlung vertagt iverden müssen, nicht stichhült, d'tz vielmehr der Kongreß ganz unabhängig von der Eröffnung die« ser konstituierenden Versammlung beginnen kann." , lieber die Note Wilson» betreffend die Leben«, mittelversorgung, sagt« der Reichskanzler» „Wir ha ben heute Besprechungen mit führenden Faktoren g«. pflogen, dahingehend, datz Schiffe, Kohle und alle» Nö lige sofort bereitaestellt werben, um die von Amerika bewilligten Nahrungsmittel so rasch wie mög lich in» Land zu bringen." , Eine Neve d«* NelchskanzkrO. In einer am Donnerstag in Berlin im Reichstag»- gebäudo avgehaltenen Soldatenversammlung, in der gegen die von der Regierung geplant« Bildung einer Roten Garde Stellung genommen ivurde, erschien auch, begeistert begrüßt, der Reichskanzler Ebert, der folgend« Rede hielt» Wir haben Nachrichten, daß di« Truppen vorn an der Front bi» in di« letzt« Stunde hinein sich tapfer geschlagen haben und daß sich der Uebertritt zunt Waffenstillstand geord net und diszipliniert vollzogen hat. Ander» ist es mit der Etappe! Da hat sich vielfach ein« Has., schnell nach Hause zu kommen, Geltung gemacht. Tie Fristen sind kurz» so fürchtet ein« Anzahl Leute, daß sie nicht rechtzeitig au» dem zu räumenden Gebiet und der neutralen Zone heraus'komm«. Bet der raschen Demobilisation, zu der un» der Feind gezwungen hat, reichen unsere Der kehr »mitt«! tatsächlich picht aus, um unsere Soldaten rechtzeitig zurückzuschaffen. Und so ist an der Front ein Chaos entstan den. Unser« Soldaten können nicht so verpflegt wer den, wie sie es müßten. Die Folg« ist, daß dabei na türlich auch die Selbstzucht de» einzelnen Mannes oft sehr zu wünschen übrig läßt. So ist nn« heut« nacht gemeldet worden, daß in Baden und würt- temberg zurückflutend« Truppen bereit» «in« große Gefahr für die inner« Sicherheit darstellen. Wir müssen unser Gebiet intakt halten, und zwar deshalb, weil wir jetzt schnellsten» di« Organisation unserer Ernährung in die Han- nehmen müssen. S» sind Verhandlung«« eingelettet, datz uns schnellsten» Lebensmittel au» Amerika -ugestthrt werden. Lazu brauchen wir Ru he u n d Ord n u ng und Trans portmittel. Darum müssen sich all« Soldatenräte un- vedstrgt der Organisation zur Verfügung stellet», damit sich die Demobilisation schnell und tzlatt abwtckclt und daß dje Wirtschaftsversorgung nicht zu kurz kommt. Die doziole Lrruttgenschaft darf nicht dt-kreVUi«rt wer den durch Akte, die vom kulturellen und menschlichest Standpunkte au» zu vertrwrftn sind. ViegM v«» UwtschDwismM. An derselben Versammlung wurde -«schlossen, autz von zur Entlassung kommenden Soldaten in Berlin eine frekwilNg« Voldatengard« zum speziel- wn Schuhe de» bürgerlichen Eigentum» und «eben» zu bilden. Zum Schlutz der Sitzung nahmen -t« vereinigten Svldatenräte einmütig Stellung ge- ^ « n den früher«« Retchstagßabgeordneten Kar! L1 ev- knecht. Di« Rät« wären entschlossen. ihn, wenn er seine Agitation in den Kasemen fortsetzen sollt«, tm öl« Luft zu setzen. Durch di« ganz« Sitzung klang der 'nmüttge will» -ev Soldaten, Ruh» und Ordnung! gegen jedwede bolschewistisch« Umtriebe aufrechtzuerhalten. Vep« in ^heiMprovinze" Die Entwicklung der Tinge in den Ryeurprovtnzen hat Teile der rechtsrheinischen Bev6"--N'ia tzu fließen., E» sind Vortehruiigcn getrost fen, dies« Flucht einzudämmen. In erster Lini« sind Verordnungen ergangen, die Flüchtling« nicht mit der Bahn zu befördern. Wie der „Köln. Nolksztg." von gutunterrtchteter Seite mttgetetlt wird, loird die Ein heit der Verwaltung und der Zusammenhang zwischen den linksrheinischen Gebieten und dem übrigen Teil Deutschland» auch während her feindlichen Be- sehung gewahrt bleiben. — Der Kölner Arbeiter- und Soldatenrat beschloß, all« militärischen Bestände der Festung Köln sofort zv beschlagnahmen und sie «ußer Geschützen, Waffen sowie Munition dem neugebil- veten Wohlfahrtsausschub der Stadt Köln unter Lei tung de» Kölner Oberbürgermeister» für di« Zivil- Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. D«r Wohl. fahrt»au»schutz ist au» den verschiedensten Gesellschaft», schichten gebildet. Der Reichs atztzskewst? verschiedenen Reichstagsabgeordnet«n wurde er- ,lärt, datz da» RetchStagtzgebäud« für all« Abgeordneten geschlossen werden würde, da -er Reichstag al» aufgelöst betrachtet wird. Ei« Protest ver Kiele» Matr-fm anj den ReWswntzter. Der „Oberste Soldatenrat der Ostseesta tion Kiel" hat dem Reichskanzler Ebert «inen Protest gegen die Zusammensetzung de» Berliner Matrosenrat» und den Einfluß, den die Offt- ziere in ihm besitzen, übermittelt. E» wird darin folgender vorschläg gemacht» „Dem Obersten Sol- datenrat der Ostseestation" al« Träger dir Macht »verden zur sachgemäßen Durchführung der für die Waf fenstillstands- und Yried«n»bedingungen erforderlichen Maßnahmen, wie bisher Mit den entsprechenden Dienst stellen, Offiziere al» technisch« nnd mt'stärischa Bera ter zur Seit« gestellt." i Aufruf der sächsisch«« Konservativen. Di« konservative Fraktion der Zweiten Stän. dekammer hat folgende Erklärung beschlossen» Dl« Revolution der letzten Tage hat Über das otte Deutsch land und über da» alt« Sachsen gesiegt. Da» Gebot der Stund« ist HLute Aufrechterhaltung der Ruh« und Ordnung, yernhaltung de» Bolschewismus und d«» allgemeinen Chaos und Sicherung der Volks ernährung. Wit bitten uns«r« Freunde, ungeachtet ihrer Politischen Auffassung, hieran mitzuarbei- ten. Die Weiterentwicklung de» Staate» wird von der Konstituierung der Nationalversammlung bestimmt werden. Wir erwarten, daß die Wahlen hier zu ohne Verzug stattfinden, sobald die Demobilisierung beendet s«in wird. M Sem Arge rum MSen. Lee verband Und di» Frlevensverhanvlungrn. Aus Part» wird gemeldet r. Um dle vorläufigen Friedensverhandlungen in Gang zu bringen, sind Bal four und Sonnino in Part»ang«tvmmen. Llohd George und Orlando werden erwartet. Da» Reu- tersch« Büro erfährt, es sei zwar unmöglich, datz der Feind noch wetteren widerstand leisten werd«, aber «» könnten doch noch Schwierigkeiten entstehen/ In folgedessen wär« e» vorläufig unvorsichtig, di« eng lisch«» Streitkräfte zu vermtndern. Privattelegramme au» Washington melden, datz Staatssekretär Lansing al» Mitglied der amertkcst nischen Abordnung aller Wahrscheinlichkeit nach an der Friedenskonferenz tetlnehmen wird. General Botha und Smut» werden zusammen Südafrika auf der Friedenskonseren, vertreten. Au» Part» wird gemeldet, datz In diplomatischen Kreisen da» Zustandekommen de» von Deutschland ge forderten Präliminarfrieden» al» -«sichert betrachtet wird. vorausslAlich werden die Ver handlungen noch End» diese» Ito nat» beginnen. Beginn »er FrkvenSkanfrrewz Anfang Ivlv. Nach einer Reutermeldung au» Loudon schreibt „Daily Chrvnwle", daß di« FrkdinSkonfercnz Anfang 1S1V in Versailles zusanunentreleu wird. Zu den britisch:» Bev-^'nächlhst'en würden Lloyd Georgs, four und Barne» gehören. Da» Personal der britischen Delegation werd« vermutlich LüO Personen zählen. Lum Aassenltillstantl. Di« WsfstM MHtznd»^ wie au» Berlin gemeldet wird, bleibt di« deutsch« .komMission, die di« Waffenstillstand-Verhandlun gen geführt hat, vorläufig bestehen. LichuowDktz appellier!» gn» englisch» Selk. Im „vorwärts" veröffentlicht Fürst LlchnowS- 'y, der früher« deutsch« Botschafter in London, eine« Appell an di» britisch« Nation. Der „vorwärts" sagt» Fürst LichnowSky spricht jetzt > nicht weniger tm A u f- trag und im Sinne Deutschland» al» früher pl« kaiserlicher Botschafter. Der Appell lautet u. a.» Ach «end« mich an metn« Vielen persönlichen Freund«, in erster Linie an Lord Lansdown«, Lord E-reh und Mister Asquith, und bitte sie, ihren weitrei chenden Einfluß für di« hohen Ideal« der Menschlichkeit und Gevechttgkeit In di« Wagschale zu werfen. Nach dem di« Zweck« erreicht find, für di« England ist den Krieg eintrat, vermag ich nicht zu glausben, daß di» Bedürfnisse nach Rach«, der Wunsch, da» deut, sch« Volk zu erwürgen, all« anderen Gefinstungeni .mrkckdrängt. Di« un» auferlegten waffenstillstanvß- bedingungen find aber von einem Geist» b«s«elt, den man nicht» andere» al» den der Rach« be-«1chnchr kann, da ihre gewissenhafte Durchführung Glend und Hungersnot, Anarchie und Chaos unsehlbar im G«folg« hätten. In ihrem eigensten Interesse müssen unsere bisherigen Eegner, und an ihrer Spitze di» groß« bri tisch« Nation, sich sagen, datz st« un» behilflich sein sollen, die Ordnung -usrecht zu erhalten, statt dem deutschen Bolke^ da» den aufrichtigen Wunsch hegt, al» werktätiges Mitglied der großen vülkerfamtlt« den weg dev Versorgung und friedlichen Arbeit zu betreten, di« Grundlagen zu entziehen, die erforderlich sind für den Wiederaufbau eine» neuen friedlichen, demottattschen Staatswesen». Brauch« ich darauf hinzuwetsen, daß «in Gewaltsried« da» Ideal d«» Völkerbünde», den künf tigen Weltfrieden, gefährden wüde. d,e Vernich tung der Arbeit vieler Generationen und die Preisgabe geschlossen«« deutsch«« Volksteil« bedeuten würde? Nicht an da» Mitleid, an die Einsicht wend« ich mich lunA hoff«, daß mein Ruf nicht ungehüvt bleibt. LichnowSky. Mahnung an Vie deutsch«, «ch-aotstesatzungeu unv Werftarbeiter. Folgende» Schreiben der deutschen Waffen- stillstandskomMission wird für sofortige Ueber- mittlung an all« U,Boot»b«satzungen uno Werftarbei ter mttgetetlt r Die unterzeichneten Mitglieder derwaffenstillstand»- kommisston haben sich durch direkte Fragen an den eng lischen Admiral Str Roselhn-Wemh» die vorbehaltlose und absolut« Gewißheit verschafft, datz sämtlich« Be satz ungen der nach dem Waffenstillstand abzuliefern den U-Boot« alsbald nach ihrem Eintreffen in den vx«l England bestimmten Häfen in di« deutsch« Heimat -urückbefür-ert werden. E» »st dadurch jede Gefahr für die persönlich« Freiheit und Vtcherhett dar Besatzungen ausgeschlossen. Erfolgt di« Auslieferung nicht innerhalb der bestimmten Frist, so haben di« Eeg ner sich da» Recht Vorbehalten, Helgoland zu bp? setzen und de« Waffenstillstand sofort zu kündi gen. wollt ihr durch die nicht rechtzeitige AuSlies^ mna der U-Boote oder durch di« Zerstörung derselben dte Mve« Schuld auf euch, laden, daß der Krieg neu belebt, neue» Blutvergießen entsteht und die teure Hei- mit von ihren unerbittlichen Feinden verwüstet wtrv? »W, —-'MßDMW MW» WffWWW» Fast all« französischen Blätter mit Einschluß de» „»euch»" und d« Havaeagentur zeigen gegenüber dem Ersuchen Deutschland« um Milderung der waffenstill- standtbedingungen große» »ntgegeniommeK.