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ar «I iN ^3. Jahrgang Donnerstag» äen 24. Oktober ISIS Nr. 249 lsss on MLÄ >! im fünftel, Kriegsfahr« kein Platz. Dine KoältttonS- Die gestrige Sitzung des preußischen Abgeordnetenhauses regterung war nicht möglich. Mir werden dann,nach ^eröffnete President Dr, Graf von Schwerin-Löwitz i'i si WM iienlEr?) M. tauch immer erst in der Stunde der höchsten Gesahr erwiesen. -Und so, denke ich, wird e», wenn der Kampf durchaus bis zum Letzten Hiife au«' unser Volk 'heute in seiner Wider tunk Zchlnchchof >l'ä) NlU NI. ^iere>1>ligt Iiimnmern einzig und allein den Biick da» Gebot der Stunde gerichtet. Kein Opfer, auch im Zurückstellen unserer 'politischen Meinung, sollte uns allen heute zu -^°b 1-^,-E sch b.Leipzig, ing-Slr. 7 n Haushalt lhof suche ich hcs Oihen lschius; wird IlsMM pr. ». I ! > chen ilö", ch> »ll s Ult. e-, l t> >> Lur inneren Lage. Vie Neuswnung in Sachse». MlMMt Weil«, MtttHtt. Aus Dresden wird gemeldet» De« Kultusmini ster Dr. Beck und der Mnanzmintster von Sehdewttz haben den König um ihr« Entlassung gebeten mit der Erklärung, datz sie sich mit der politischen Neu ordnung in Sachsen tn dem Umfange, wt«Ift dem langt und voraussichtlich,durchgeMhrt würde,, nicht einverstanden erNüsen könnten. Uever ihre Nachfolger ist zur Stunde noch nicht« bekannt. SS ist nicht ausgeschlossen, Latz 'in der heut« (Donnerstags stattstndenden Beratung de» AeltestenauSschusseS der Gtändekammern die Frag« der Neubesetzung dieser bei den Llemter zur Sprache kommt und,die Auswahl der zukünftigen Minister nach Fühlungnahme mit den Parteien getroffen werden wird. Kultusminister Dr. D. Heinrich Aostav Deck ist aus der kommunalen BerwaltungSlaufbahn hervor gegangen. Er wurde 1854 in Gera geboren, besuchte das dortig« Gymnasium und studiert« di« Recht«, von 1885 bis 1890 war er als juristischer HilfSarbetchv beim Rat der Stadt Dresden beschäftigt, und am 1. Oktober 1890 wählte ihn di« Stadt Frankanberg (Sachs.) zum Bürgermeister. Er blieb fast siknf Fahr« in diesem Amt und trat 1895 al» Bürgermeister an die Spitze der Verwaltung der Bergwerkstadt Frei berg. Rach nur anderthalb Jahren - am 17. Sep tember 1906 — wurde »eck Oberbürgermeister der Stadt Eh « m «ttz. Scho« al» Bürgermeister von Kran kender, war er tn di« sächsisch« Erst« Kammer bevuftv worden, der er auch ab» Repräsentant der Stadt She«. nitz weiter angehürte. An dieser Körperschaft schlotz znlulnw'll. I ii<> Mi. hlt bereit- sHen! «inlSsen. »ratz« 1. UK7. innen und außen nicht einig, hinsichtlich der Reformen im Innern werden wir sogar recht uneinig, und «S Ist Einigkeit nötig, soll da» Mich bestehen. (Bravo!) Wir brauchen im Innern Vertrauen wie nach außen und sogar bei unseren Feinden. Wir können deshalb niemanden tn der Regierung gebrauchen, der mehr für einen Gewaltfrieden als für einen Rechtsfrieden ist. Line klare Schetdmrg zwischen Vergangenheit und Gegenwart tut not. Wir brauchen, um bestehen zu können, ein« unzweideutige, ehrliche und gerade Politik. Sie allein kann uns wetwrbrin- Deutscher Mlmag. Fortsetzung vor NuSsPrache »brr vir Lage. L, bi-r gestrigen RetchötagSsitzung wurde die Aus- spräche Über die politische Lag« fortgesetzt. Ab«. Haas« (unabh. So-.)» Seit per letzten Tagung hat sich die Weltrevo- suttvn stürmisch entwickelt. Alt« Reichs stürzten, die Türkei existiert nicht Mehr tn ihrem alten Stand, lm neues Araberr «i ch ist entstanden, Bulgarien l.at Frieden geschlossen und Oesterreich-Ungarn w ird seinem Beispiel folgen müssen. Deut sch- i a n dhatdasSpIel v e r I v re n. Da« P rvgr« mm ' > elgoland Bagdad ist zusninmengebr och en. MS iväre verbrecherisch, die Tatsachen s« verschleiern. > as deutsche Volk fühlt sich belogen und betrugen. Meine Partei hat als einzige die Ereignisse vorauSge- sehen und burnusgesagt. Dafür ist sie beschimpft wor ben. (Lebhafter Widerspruch und Unruhe.) Die Frte- b e n S r e su l u t io n sollt« endlich begraben sein, mit den Grundsätzen Wilsons patzt sie nicht zusammen. Un aufrichtigkeit ist das stärkste FrtedenShinderniS. Die gestrige Rede des Reichskanzlers hat ebenso enttäuscht wie die erste. Die deutsche Note ist unklar und zu unbestimmt, als daß man von ihr einen Waffenstillstand erwarten könnte. Von der neuen ! Regierung stammt dies neue Friedensangebot nicht. !Ste hat es von Ihrer Vorgängerin übernommen. Hin k'en bürg und Lu den dorff haben daö Wasfvn- silllstandsaiigebvt gefordert gegenüber dem Bestreben, die nationale Verteidigung, v. h. die,Verschärfung de» Krieges, zu organisieren. Niemand im Hause kau» an- aehinen, daß wir später einen besseren Frieden werden erhalten können als heut«. Die Östpolitik Deutsch lands ist zusammengebrvchen. WaS haben da noch brutsch« Truppen tn Polen und im Baltikum zu su chen? Ueberull rollen die Kronen Über die Straße, da soll tn Deutschland allein der Träger vieler Kronen Und Krönlrin blei ben? (Großer Lärm rechts und in der Mitte.) Da haben auch bürgerliche Blätter ausgesprochen. In kon servativen Kreisen ist gesagt worden, daß man Deutsch land nicht der Hohenzollerndhnastie opfern werde. «Widerspruch und Nufer ' Hlntertreppenklutschk) Im .chmern Hut die Zensur auch unter dem neuen. Re gime 1'eine Aeubeeinig erfahren. Wir verlangen wei testgehende Amnvstte. Mit eine« teilweisen Be« guudigung sind wir nicht zufrieden. Wir wer.den für die Vorlage «Intreten, wonach Abgeordnete in die Regierung eintreten können. Die ganze ' Verfassung muß geändert werden. Für Wilson find wir rei« i.eswegs begeistert, sein Frieden wird poch di« kapitalistische Gesellschaftsordnung nicht ändern Die i> ordschles w igscheFrage sollte gelöst Werder,, «he sie zum Jriedensprvblem wird. Btzekauzirr von Paherr Der Vorredner hat reichlich einseitig die politischen Vorgänge der letzten Monat« und Wochen dargestellt. E» ist kein Au-flutz von Kapitalismus und Torheit, men« in diesen Tagen das deutsche Volk sich rüstet für den schlimmsten Fall, Latz es mit ferner Bernich- ung bedroht wird. Da» ist Leb«n-notw«n-tg- teit für das deutsch« Volk und entspricht auch dem menschlichen und vaterländischen Empfinden. (Bravo!) Unsere i nnerp o li ti sch« Reform hat sich ruhig, säst geschäftsmäßig vollzogen. Kann es einen besseren Beweis für die politisch« Schulung des deutschen Bol les geben? Mit einem Schlag«, über Nacht, ist solch ein« Reform nicht zu schaffen. Wir können erst dann einen weiteren Stein hinzufügen, wenn der vorher gehende gut sitzt. Zu staatsmännischen Kunststücken ist T L für unser« Ehr« und unsere Zukunft. (Beifall Rbg. Er. Richlin (Els.), Der Reichskanzler hat unterlassen, auch nur mit einem Wort darauf hinzuweisen, iva» di« deutsch« Re gierung von der Einführung der Reformen in Elsaß.Lothringen erwartet. VUK», wa» von Berlin oder Straßburg auögeht, kann keine wesentlich« Aenderung in der Stimmung der Elsaß-Lothringer mehr hervorbringen. Di« elsaß-lothringische Krage ist atm intsrnattona!« Frage geworden. Mg. Hansen (Däne), Der Reichskanzler hat erklärt, er strebe einen ehren vollen Frieden de» Recht» und der Versöhnung ach. Ich! fordere als Vertreter der dänischen Bevölkerung tn, Namen des Rechts und der Gerechtigkeit di« Durch führung de» g ü des FrtedenSlwrtrageS zu Prag und damit bet dem bevorstehenden Frtedensschluß di« end gültige Lösung der nordschle-wtgschen Frage. Auf Vorschlag de- Präsidenten wird nach längerer Grschäftsordnung»debatt«, tn welcher der Vizekanzler erklärt, di« Negierung w«rd« sich morgen -uv polni schen, dänischen und ersatz-lothringischen Frag« üutzern, die Weiterberatung auf Donnerstag vertagt. kiMnlmg äer preiWMn -lbgesrclnetenstaurez. Sine Red« des Präsidenten. Anwachsen der aus allen Weltteilen gegen uns aufgebotenen feindlichen Streitkräfte und durch den unerwarteten Zu sammenbruch eine» unserer Verbündeten. Zwar steht auch heute unser heldenmütige» Heer »och ungebrochen in FetndeSland. Aber der Feind pocht doch jetzt im Westen so drohend an unsere Tore wie vormal» im Osten. Und wenn die angebahnten FrtedenSverhandl ungen abermals an dem un- gezügelten Vernichtung» willen unserer Feind« scheitern sollten, so wird unser Volk sich noch einmal zu einem entscheidenden Berteidigungskampf auf Tod und Leben gezwungen sehen. Aber unser deutsche» und ganz besonder» unser preu ßische« Volk hat ja zu allen Zeiten seine stärkste Kraft ena" „halb fit, !, m allen z. — Laü„ Ü.K«, !.«. gen. Den Herren von der Rechten wird er un angenehm sein, daß st«, die jahrzehntelang di« Regie rung bildeten, der neuen Regierung nicht angehören können. (Rufe rechter Kriegsersatz l) Jetzt gehören Sie tn die Opposition. Sie werden den, Va terland« n,tt einer lohalen Opposition dienen. Die Note ist jetzt in d«n Händen der Beremtgten Staaten. Wir warten auf di« .Antwort. Es wär« g«. ährltch, ftch in Auseinandersetzungen darüber einzu lassen. Sin Vertrauensvotum de» Reichsta ge» kann der neuen Regierung nur angenehm sein. Wir sehen mit gutem Getu-tssen dieser ersten Entschei dung de» Reichstage» al» Gerichtshof entgegen. (Bravo!) N,l»v. StYchrZ (Pole), Der Grundsatz mutz beseitigt werden, wo der Deut sche Fuß gefaßt hat, da? bleibt deutscher Boden. W i l- son ist der Wohltäter der Menschheit, er schützt die natürlichsten Maschen rechte. Da» Schwert mutz tn die Scheid« gesteckt und mit dieser tn Vie Eck« gestellt werden. Man hat es nicht verstanüen, Deutsch. Polen so einzurtchttn, datz sich di« Polen wohifühkn. Abg. Graf PosaVowÄky (d. F.)> Deutschland mutz nach außen al» geschlossener Bun desstaat austreten. ES geht nicht an, datz sächsische , and bayrische Gesandten neben den deutschen Gesandten irgendwo sitzen. (Sehr richtig!) Die Aus bildung unserer Diplomaten mutz, geändert werden felnMcde üeOnungen iibtt Sir ckutsche Mm-rtn-te. Weitere Aussprache im Reichstage. Eine Re-e -es präfl-enten -es preußische« fibgeorönetenhauses. Rücktritt zweier sächsischer Minister. Rücktritt -er ungarischen Regierung. keine Son-erfrke-ensverhan-tunge« -er Türkei. mit folgender bemerkenswerter Rede: Wohl noch nie zuvor ist da» preußische Abgeordneten haus tn einer so ernsten und schweren Stunde -«»seinen Beratungen zusammengetreten wie heut«. Al« wir uns vor wenigen Monaten, am 4. Juli dieses Jahre», trennten, durften wir noch die wohlbegrllndete Hoffnung Kegen, den Krieg durch eine erfolgreiche Offensiv« im Westen bald und für un» ebenso siegreich zu Ende geführt zu sehen, wt, vorher im Osten. Dies« Hosf- nung haben wt, Kegraben müssen. St« tst zu schänden geworden durch ein immer übermächtigere» Letzten durchgekämpft werden mutz, mit Gotte» ch jetzt wieder geschehen. Oder sollte wirklich " rstand-kraft nicht mehr da» Volk seiner großen ehrenvollen Vergangenheit — nicht mehr da» Volk Friedrich» de» Großen und der Freiheitskriege sein? Ich kann'« nicht glauben. Ich glaube noch an die ungebrochene Widerstand», kraft unsere» Volke». Aber freilich nur unter der «inen Voraussetzung, daß wenigstens jetzt tn der Stunde der höchsten Gefahr des Vaterland«» jeder Partethader restlos unterdrückt (Sehr richtig!), oder zum mindesten ! zeleäit .Sn- p.r. Mer Tageblatt für -as Erzgebirge ß mit her wöchentlichen Unterhaltungsbeilage r -wer Sonntagsbla«. SK U"." mk nU Sprechstun», See Neöaktlon mit stuinahm« See Sonntag, nachmittag« 4—e Uhl. — «elegeamm-st-eisst, Lag,bla« stu^rzgedUg». Jemspnch« s». --N» -ü» unverlangt »tag,sandte Manuskript« kann SewSH» nicht g,leist,, «erSea.FW W enn wtr EIsatz.L°thriaaenverlt-r«nw s° lange zmllckgestellt wird, bi- der Feind nicht mehr vor trifft den deutschen Arbeit«« der schwerst« Schlag. Zwei- ^"en ^°^n?teht, " s^ab'-heute Mr?^«i«n, drittel unseres Eisenbedarfe» decken )vir au» Lothrtn- l!^ Berufsstände, für alle DolkSkttisr tn gen. 6 bis 7 Millionen Mn schon leben von dieser nur °lne Nichtschi^ Industrie. Auch di« Kaltproduktton von Mülhausen tst m von hoher Bedeutung. Am größten aber tst unser / " l^e^ d^n Ritck militärische» Inter« sf« .an Msatz-Lothrtngen. i einzig und allein den Blick Bisher haben wir noch kein J«na tn dte^em Krtqga der Stunde erlebt. Sorge «tn jeder dafür, daß nicht der Geist von ! Jena Platz greift. Der U-Bovtkrteg mützt« fvr^t- - . gesetzt werden. Auch Tozialdemokrarett sind da- / , l'le °^kommene Geschloffenheit u^ für «tngetreten. Wenn unser Versuch, zu einem chrm- k k^u .DolkeS S"r Verte digung des Baterlandr» vollen Frieden zu gelangen, nicht Erfolg hat, w müs. (Beifall.) Denn !«a »l- un- d«aus W.I.« °».»mplu> I an der Front den todesmutigen Verteidigung-Willen und die zäh« Widerstandskraft zu verleihen, deren e» heut« zur Rettung de» Vaterlandes und zur Trkämpfung eine ehrenvollen Frieden» bedarf. (Beifall.)