Volltext Seite (XML)
VN t. move sinilt. S.I I. liischsosn, rnsofn u. niiur zu uslstt.31. umer >». iit'sucht. rlict. „nch str. I7.!^r. ri856i' Swulll ^ivert «ueze»' »brik.Nue »^IIUN'K'N irueliiknusy- «eci««. WS Mnz-Is« für »°s erW-birs« WD mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage r /wer Sonntagsblatt. L:^j!!UL'§ÄLL ^ü!".r UN» 7w^,'nb«^',u^n°'»w'« SprichgunS» -<r NrüaMon mit Nusnahm» -«* Sonntag, nachmittag, 4—s Uhr. — L«i*gkamm.f»»r*ss«, Lagrdlatt Fuiir-giblrg*. »»rnspnch*« sr. »!nn !i,"^uf,!d^Ä' nAA r!^,7°WÜÜn7.» ^"n.'ö:Lr'n'. Zlir uno.rlangt «Ing,fan»w Manuskript, kann e.wShr nicht o.l.ig.t «,r»,n. Nr. 237 Donnerstag» äen lv. Oktober 1918 13. Jahrgang Wilsons vorläufige Antwort. SeüenMcher Regierungswechsel ln -er Türket. — Aum Zusammenbruch Sulgartens. — wahlreform kn Sachsen kn Sicht. - dte Einschränkung -er Mllttärgewalt im Reiche. — Regierungswechsel in Oesterreich bevorstehen-. vaz NemscheMüensangeb-t. Wssiu vorläufige Kntwstt. .' »> konische Fvlvt>en>)noiv ist, wie gem«!V«t, nach einem aus Vtmeviku vinavamigenen Funkspruch am Montag im is'vn faust' zn PwslfinPon durch den schweizerischen Ge- sindlcn üderrelchi worden, während der schwedische Gesandte die Note Burions üde»Md. !?inMischen ist dem schweizerischen v'-eschiistoträger in AiasPnßion von dem Staatssekretär Lansing eine Note iwergeden worden, deren Inhalt wir gestern bereit» durch Souderdlait bewimigegelm» haben. In dieser Note, dir. aw vorläufige Antwort Wilson» aufzufassen ist, heiht eo: Ehe er anf das Ansuchen der kaiserlich deutschen Reglening antwortet und damit di» Antwort so aufrichtig und geradsinnig erteilt wird, wie dl* wichtigen Iutevssen, dl, darin «Ingeschlossen sind, *» fordern, hält dir Präst- dent der Vereinigten Staaten es fiir notwendig, sich de, geraden Sinne« der Nate de» Nelch»kan>l«r« zu v,rsich«rn. Meint der Reichskanzler, dass dl« kaiserlich deutsche Regierung die Bedingungen, die vom Präsidenten in seiner Botschaft an den Kongress vom 8. Januar in den fol genden Botschaften «ledergelegt worden sind, an nimmt und daß der Zweck beim Eintritt in die Diskussion nur der sein würde, sich über die praktischen Einzelheiten ihrer Anwendung zu verständigens Der Präsident der Bereinigten Gtaaten sseht sich ««»pflichtet, zu dem Vorschlag «Ine« Waffenstillstan des zu erklären, dass er sich nicht berechtigt fühlen würde, den Regierungen, mit denen dl« R«gi«rung d«r v«r«inlgten Staaten gigen die Mltt«mächt« s«rbund«n ist, «in«n lMassenstillstand vorzuschlag««, so lange di« -S«r« dieser Mächte ans Ihrem vod « n stehen, Der gut« Glaube bei seder Diskussion würde ofsensichtlich von d«r Zustimmung der Mittemächt« abhängen, sofort die Lruppen überall au» dem besetzt«n G«biet zurückzuziehen. Der Präsident glaubt auch zu der Frag« berechW zu sein, ab der Kanzler nur für diejenige Gewalt des Reiches sprach, di« bisher d«n Krieg geführt hat. Er hält die Antwort aus di«s» Frag, von jedem Stand punkt au» für ausserordentlich wichtig. Dazu bemerk, Walffs Büro! Die Antwort d«> Präsidentin Wilson liegt hier in einem amtlichen Tert nicht vor. Line genau« Prüfung de» WmPouies ist vorerst noch nicht möglich, -.immerhin ergibt sie!, an» dem Neri, dasi weitere Erklärungen der deutschen Regierung notwendig sein werden. Dazu sind sorgsame Erwägungen der Negierung erforderlich. Die Antwort auf die Kchluhfrage de» Präsidenten ist durch die Rede des Präsidenten ffehrenbach In der Reichstags sitzung vom tt. ds, Mi», gegeben, der im Namen de» deutschen Volke» und des Reichstage» erklärte, daß d«r Reichviag das Iriedensangebot billige und sich zu eigen mach«. * . * Durch dir zahlreichen amerikanischen, englischen und sranzbsischvn Pres,stimmen waren wir auf den Ausfall der Antwort Wilsons bereitet genügend vorbereitet wer den, so das, sie uns nicht mehr zu überraschen vermochte. Allerdings unterscheidet sich die Note in ihrer durchaus maßvollen Tonart von den wilden Ausbrüchen die» .Hasses und übermütigen Triumphes der feindlichen Presse. In der Hauptforderung jedoch stimmt sie mit dieser sachlich überein, beide verlangen vor Be ginn e i n eS W a ffensti llsta nde S dte N ä r» m u ng der von uns besetzten Gebiete. Der Präsident macht aber diese Räumung nicht zur Voraussetzung für den Eintritt in Verhandlungen. E» ist sehr Wohl denkbar, daß Verhandlungen gepflogen werden können wäh rend di« kriegerischen Operationen ihren F orlg a ng ne h ine n. Ja, wir sind der Ansicht, daß Verhandlungen dem Abschluß eines Waffenstillstandes "vransgehen müssen, da doch beide Teile Bedingun gen zu stellen haben werden, über die Entschlüsse zu fassen sind. Grundsätzlich scheint Wilson bereit zu sein, di« Einleitung von yrtedensverhandlungen in die Hand zu nehmen, und das dürste da« Wich tigste sein, was sich an» der Note, soweit sie uns bis letzt bekannt ist, herauslesen läßt. Die yrtedcnSbedin» gnngen Wilson», die in seiner Note vom 1. Januar und in den folgenden Botschaften ntedergelegt sind, sind von der deutschen Negierung angenommen worden und es handelt sich! in der Tat jetzt darum, sich über di» praktischen Einzelheiten ihrer Anwendung zu verstän digen. Dies« Verständigung wird nM leicht fein, denn die Wtlsonschen Sätze lassen sich in sehr verschiedener Weis« in di« Praxi» umsetzen. Al» selbstverständlich hoffen wir annehmen zu dür- l«n, daß die deutsch« Negierung zu einem Frie- äen um jeden P re i s sich n tch t oe rste h e n wird. So verzweifelt ist unsere Kriegslage dann doch noch nicht. Wir sind gern bereit, «inen Frieden zu schließen, hier sich mit unserer Ehre und der Möglichkeit einer weite ren politischen und »victschaftlichen Existenz vereinbaren läßt, aber »venn «» 'sein muß, können und werden wir auch wciterkämpfen, und e» ist doch sehr die Frage, ob England und Frankreich in der Lage sind, den fünften Krieg-nrinter durchzuhalten. Sie haben fedenfall» den Frieden kaum weniger nötig al» wir. Di« KriegSmüdigk« it ist bei ihnen, wie wir au» sicheren Quellen wissen, schon riesengroß und sie könnt« leicht dazu führen, daß noch vor dem letzten Stunden schlag da» Schicksal sich gegen st« wendet. Aus Washington wird vom 8. Oktober gemeldet r Wilson verbracht« den heutigen Vormittag in seinem Arbeitszimmer. Später berief er Staatssekretär Lansing und Oberst Hous« und Tumulth tzu einer Beratung, nach der amtlich angezetgt wurde, daß den Zeitungen wahrscheinlich um 4 Uhr nachmittag» eine wichtige Ankündigung zugehen werde. — Amtlich wird bekanntgegeben, daß ein« Antwort auf dte österrei chischen yriedensvorschläge augenbltckltch nicht in Erwägung gezogen wird. Ministerivecßsei in <ler cmei. Wn yrtlidKsstzadtwest. wie aus Konstantinopel gemeldet wärb, ist im dor- ftigen Kabinett ein« Umwandlung «tngetretea. 'Der bis- jherig« Grohwesir Talaat Pascha ist durch Se nator Tewstk Pascha ersetzt worden. An die Stell« de» bisherigen Krieg-Minister» En der.Pascha ist der seinerzeitige Krieg-Minister Izzet Pa scha getreten. Zum Minister d«» A«ußer«n wurde der oppositionell« Senator Achmed Riza Bei ernannt. Di« jetzig« Zusammensetzung de» Kabinett» bekundet den allgemeinen Friedenswillen de» tür kischen Volke». Di« Nachricht vom Kabinett-Wechsel ist der türkischen Botschaft in Berlin noch nicht tzug«, gangen. An ihrer Richtigkeit ist üb«r nicht zu zw«ts«ln. Di« Berliner türkisch« Botschaft teilt mit, daß st« zwar noch kein« amtlich« Bestätigung de» Rücktritt» Talaat Paschas al« Großtvestr und Enver Pascha» al» Krlegsmittistsr und vtzeg«n«ralisstmu» au« Konstanti nopel erhalten hab«, daß ab«r nach ihren Informatio nen der Rücktritt tatsächlich erfolgt sei Wie da» Konstantinopler Blatt „vaktt" erfährt, hat Großwesir Talaat Pascha dem Sultan di« Demission de» Kabinett» überreicht, welch« angenommen worden sei. Die Leitung der Geschäft« bi» zur Bildung d«S neuen Kabinett» s«i dem früheren Botschafter in London, Tewstk Pascha, übertragen word«n. * * . * Dies« Mitteilungen werden auch. and«rw«tttg in der Press« bestätigt. Wir dürfen uns nicht der Erkenntnis verschließ«!», daß damit in d«r Stambuler Regierung sich ein Wechsel vollzogen hat, der «ine entschied«»« Schwächung de« türkischen KrtegSwtllen« bedeutet und den erste»» Schritt auf d«r Bahn «in»» völligen Erlahme ns der Widerstandsfähig keit unsere» Bundesgenossen darstellt. Di« Erfahrungen, die wir mit Bulgarien gemacht ha ben, sind ganz dazu geeignet, uns vor Selbsttäuschun gen zu be'ivahrer». E- kann kaum auSbletben. daß da» schlechte bulgarisch« Beispiel mich auf die Stimmung im türkischen Heere, die zudem durch dte allgemeine Kriegs- Müdigkeit hinter der Front ungünstig beeinflußt wird, zurückivtrkt. Wir werden daher damit rechnen müssen, daß der verband bet seinen.Versuch«», die Stambuler Regierung im Sinn« eine» Sonderfrieden« tzu beeinflussen, nicht mehr «in« glatt« und unzwei felhaft« Abweisung erfährt, sondern daß dw Lürket tn absehbarer Frist, «Senfvlla wie Bulgarien, genatgt stein wi^, den Frieden um jeden Erst» zu kaufe«. Kömmt es ander», um so besser für uns. Der Lusamnienbrnch vnlgarienz. ErMrPn«e« d«S Königs Ferdinand. In «tn«r Unterredung mit dem Wiener Bericht»? statler des „Az Est" äußert« sich Zar Ferdinands über di« Ursachen de» bulgarischen Zusam menbruche». Er wie» aus die außerordentlichen Schwierigkeiten hin, denen da» bulgarische Heer in Mazedonien ausgesetzt Mr. Di« Soldäten lit ten Durst und Hunger. Die ErnährungSverhältnifft wurde»» stets schwieriger. Ganzen Truppenteilen man gelte «» an Kleidung, so daß da» bulgarisch» Heer, durch den jahrelangen Stellungskrieg erschöpft, nicht mehr imstande war, Widerstand zu leisten. Diese Uebelständ« wurden durch di« innerpolittschen Wirren vermehrt. Zar Ferdinand erklärte, daß er alle» tat, um Bulgarien bei dem Bündnis mit den Mittel mächten zu erhalten. E« s«i unwahr, daß Bulga rien mit den Ententeregiernngen verhan del t h a b «. Er erklärt«, daß er bi» zum letzten 'Augen blick im loyalsten Einvernehmen mit den Verbündeten gestanden hab«. Indessen könnte er al» Herrscher «ine» verfassungsmäßig«» demokratischen Staate» nicht and«« ha«cheln. Nach der Niederlage de» bulgarischen Heere» befaß Bulgarien nicht mehr die physische Kraft zur yortsetzung de» Krieg«» und war gezwungen, da» Ziel seiner nationalen Wünsch« und die Errungenschaften dal Kriege» aufzugeben. Der grenzenlosen und ver zweifelten yri«d«n»sehnsucht, di« sich llbsv* all kundgab, mußt« ich schließlich nachgeben. Dagegen, fuhr der früher« Zar der Bulgaren strt, hübe ich, al« mir da» verbleiben am Bündnis, zur Unmög lichkeit geworden war, für meine Person die end gültigen Konsequenzen gezogen. Nach den Mittitlun- gen de» Berichterstatter» ist Zar Ferdinand durch di« jüngsten Ereignisse tief erschüttert und Leidet auch unter den Nachwirkungen der spanischen Grippe. Nichtsdestlstventger erträgt, er.sein Schicksal mit groß« Seelenruhe. Di« Entente in VWgard«. Aus Sofia wird vom 8. Oktober gemeldet« Heute vormittag fand im Eisenbahnmtntsterium un ter Teilnahme von Morfoff, Generaldirektor der Eisen bahn und Telegraphen, General Lukoff,. dem französi schen Oberst Drousset und S englischen Offizieren aina große Sitzung statt. Auf der Tagesordnung stand dte Uebernahme der bulgarischen Eisenbahnen Straßen, Häfen, der Telegraphen und Te lephon« durch die Sntentekontvollkommtsston, sowie di« Besprechung über di« Transportmvgltchketten der Ente nie truppen zu der vertragsmäßig zustLhen- den Besetzung der strategischen Punkt« in Bulgarien. Gestern wurde Guetschew an der alibulgartschen Grenze von der Entente besetzt, heute Küstendil. In der Nacht vom 10. zum 11. Oktober soll ein fran zösische» Regiment nach Sofia kommen, wahr scheinlich über Küstendil. von den unter den Waffen bshaltenen ü Jahrgängen der bulgarisch«»» Truppen (Jahrgang S8 bi» 4L) werden di« 4., 8. und 10. Di vision neu aüfgefrischt und dies« 8 Divisionen bilden dte den Bulgaren zugestanden» Truppenmacht. Mehr und mehr brlcht sich tn der Bevölkerung di« Erkenntnis Bahn, daß für Bulgarien noch lang« nicht Frieden ist, sondern Okku pation durch di« Entente und Krieg. Vie innere La<*e. GaIRels»m in 5a»st«. Au, vr«,d«n wird g«m*ld«t» Unter dem Vorsitz Sr. Majestät de, König, und in G«g«nart Sr. Königlichen Hoheit d«, Kronprinz*« fand h«»it« «in« Sitznngtz*« Lesamtministiriun», statt. Sn ihr «urd, al« Lag der Einberufung d«, v«rtagt«n ordintlichen Landtage« d« L>. vkto»«, fistgesitzt uns da» Ministerium d«, Snuira mit d« Au,a»h«itang «in,, G«fttj„,orlag« »«auftragt, di, »aa »,st,h,n», Laatztaga»ahl,,cht zu, L»«"e» Kam«,, »urch «in s,lch« auf »reit«, Gruadlaß« ersetz«« f»tt.