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Nr. »S4. Auer Tageblatt und Anzeiger für daß Erzgebirge, Montag, den 7. Oktober 1918. schnitten waren, legen die Waffen nieder und werden ibi» auf weitere» -urtickbehalten. Di« Offt-irre hehalten ihre Waffen. O Deutschland und Oesterreich-Ungarn wird eine vierwöchig« Frist gewährt, um ihre Truppen und ihre militärischen Organe au» Bulgarien zurückzu ziehen. Innerhalb derselben Frist müssen auch die di plomatischen und konsularischen Vertreter der Zentral mächte, wie auch deren Staatsangehörige Bulgarien der- > lassen. König Ferdinand in Ungarn. Ueber den kurzen Aufenthalt des Königs Ferdinand z in Budapest wird berichtet» Prinz Cyrill, der! sich in Gesellschaft des König» befand, und der Privat- j sekretär de» Königs begrüßten die auf dem Bahnhof > erschienenen ungarischen Herren. Der junge Prinz be- ! klagte sich, welch ungerechten Verdächtigungen sein Vater ausgesetzt sei. König Ferdinand, sagte der Prinz, Habe bis zum letzten Augenblick seinen bisheri gen Freunden gegenüber sein« Pflicht erfüllt, und er sei an dem Zusammenbruch' des Bulgarenreichs und an dem politischen Umsturz in aller letzter Reihe schuld. Als der König während seines Aufenthaltes auf der Eisenbahnstation Marta-Theresiopel Wiener und Budapester Zeitungen durchlas, in denen fein jet ziges Verhalten scharf kritisiert wurde, brach er, so erzählt Prinz Cyrill weiter, in Tränen aus und sagte, er habe nach soviel tragischen Schicksalsschlägen ein derartiges Urteil nicht verdient. Ter König ist infolge der Ereignisse der jüngsten Tage gänzlich! zusammengebrochen. , Aus äem österreichischenParlament Lw deutschen Abgeordnete« für das Bündnis mit Deutschland. — Tas Selüstbestimuinngsrccht der österreichischen Bölter. In der Freitagsitzung des österreichischen Abgeord netenhauses wurde die Debatte über die Erklärungen des Ministerpräsidenten Frhr. v. Hussarek fortge setzt. Der deutsch-nationale Abg. Stoelzl pries das Bündnis mit Deutschland. Ter Redner gab der Hoffnung Ausdruck, daß aus dem Ringen an der Westfront, wo sich in erster Linie germanische Völ ker gegenüberstehen, sich ein Zusammengehen der germanischen Völker der Welt bilden möge. Wie immer die Würfel fallen mögen, fuhr der Redner fort, das deutsche Volk in der Welt ist unbesiegt bar. Wir; werden Treue halten, fest und un erschütterlich auch diesem Staate. Auch der sozialdemv- kretische Abg. Dr. Viktor Adler trat für Festhalten an dem Bündnis mit Deutschland ein, während der Pole Daszynsky unter heftigsten Ausfällen auf Deutschland erklärte, daß die Polen die Lösung ihrer Unabhängigkeitsfragen vom Weltfriedenskon greß erhoffen. Forderungen der deutsche«-Sozialdemokratie in Oesterreich. Der „Boss. Ztg." wird aus Wien gemeldet: "In der am Freitag abgehaltenen Besprechung des Klubs der deutschen Sozialdemokraten wurde eine Entschlie ßung gefaßt, in der die Vertreter der deutschen Ar beiterschaft das Selbstbestimmungsrecht der slawischen und romanischen Nationen in Oesterreich, anerkennen und dasselbe Recht für das deutsche Volk in Oesterreich in Anspruch nehmen. Weiter wird verlangt, daß alle deutschen Gebiete zu einem deutsch-österreichischen Staat ver einigt werden, der seine Beziehungen zu den an deren Nationen Oesterreichs und zum Deutschen Reiche nach seinem eigenen Bedürfnis regeln sollte. Kleine Politische Meldungen. Der Wahlrechtsausschuh des Herrenhauses beendete Sonnabend die erste Lesung aller drei Vcrfassuugsvorlagen. Die zweite Lesung soll am Donnerstag, den 10. Oktober beginnen. Holländische Aussuhrerlau bnis. Wie ein Amsterdamer Blatt erfährt, hat der Minister für Landwirtschaft und Industrie der niederländischen Ausfuhrgescllschaft die Erlaubnis für die Ausgabe von Aussuhrerlaubnisschcinen für alle Jndustrteproduktc erteilt. Als beschränkende Bedingung ist jedoch hinzugefügt worden, datz durch diese Ausfuhr das holländische inländische Interesse nicht geschädigt werden darf. Suchomlinow auf der Flucht. Der über die russische Grenze nach Finnland entwichene ehemalige russische Kricgsminister Suchomlinow ist nach mehrtägigem Aufenthalt in Wiborg in Hel. singfors eingetroffen und hat die Erlaubnis erhalten, sich einige Lags aufzuhalten, bis die Weiterreise geordnet ist. Suchomlinow, der jetzt der Rache der Bolschewik! entrannen Ist, war bekanntlich der Ur- Heber des Krieges Rußlands gegen Deutschland. Ententepropaganda in Chile. In Chile wurde, so meldet Reuter aus Santiago, eine Bewegung zum Zwecke eines engeren Zu sammenschlusses zwischen Chile und den Vereinigten Staaten organisiert. Diese Organisation hat offenbar die Äbfgabe, Chile aus seiner Neutralität heraus In den Krieg gegen die Mittel mächte zu drängen. Es steht aber zu hoffen, das, diese Bewegung bei der chilenischen Regierung, wenn anders sie die wahren Interessen ihre» eigenen Lande» voranstellt, keine Gegenliebe findet. «in Nr vs>für st gefallen. Der „Prawda" zufolge Ist Groß- ! fürst Dimitri Pawlowitsch an der Spitze einer englischen Abteilung bei Archangelsk gefallen. Der österreichische Heeresbericht vam Sonnabend meldet: Keine größeren Kampfhandlungen. Bei Neumark in Südtirol wurden bei italienischen Fliegerangriffen auf ein Kriegsgefange- nenlager zahlreiche italienische Kriegsgefangene getötet und verwundet. Lord Krcy redetl Der frühere englische Minister des Aeuheren Lord Grey wird am 10. Oktober in einer Versammlung in London «Ine Ansprache über die Vül kerbn nd»poltti k des Präsidenten Wilson halten. Es ist dies das er aste Mal, daß Grey seit seiner Entlassung im Jahr« Ivlü in der Oefkentlichkelt nuftritt. Von Otaät unä Länä. Au«, 7- Oktober. An unsere Abonnenten l Diejenigen unserer Abonnenten, die unsere gestrige Sonntags-Sonderausgabe nicht er-l halten haben, die u. A. den ausführlichen Wortlaut der Rede des Reichskanzlers in der Sonnabendsihung des Reichstages enthält, können diese in unserer Geschäftsstelle kostenlos abholen. Den auswärtigen Abonnenten wird die Sonder-^ ausgabe mit unserer heutigen Nummer beigelegt werden. ver heutige Uriegrderlchl. (Amtlich.) Große» Hauptquartier, 7. Oktober, westlich«« Kri«-»sch,«pl»tz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. 8« Flandern und vor Cambrat ruhiger Lag. -««reogrnppo Generaloberst von voehn. Nördlich von St. Quentin dauerten di« schwor«« Kämpfe seit Mitt« September fast ununterbrochen fort. Trotz wiederholten Einsatz«»/frischer Verbände hat der Feind hier bisher keinen nennenswerten Er folg erzielen können. Auch: gestern sind seine Angriffe, die sich schon am Vormittag nordöstlich von Le Catelet und westlich von LesdiS entwickelten und um Nachmit tag auf breiterer Front nördlich von St. Quentin vor brachen, gescheitert. Der Feind, der an» Somme-Kanal zunächst auf Esstgnh—Le Petit Boden gewann, wurde durch erfolgreichen Gegenstoß und nächtliche Unterneh mungen wieder bis auf Remaucourt zurückgedrängt. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Der Feind folgte gegen unsere neuen Stellungen an der Aisne und Suippes zwischen Poutavert und Bazan- court scharf nach und stieß vielfach zum Angriff gegen sie vor. Kämpfe entwickelten sich' bei Pontavert, Berry- au-Bac, beiderseits der Straße Reims—Neufchatel und bei Bazancourt. Der Feind wurde überall abgewiesen. An einzelnen Stellen hielten sich kleine Abteilungen auf dem nördlichen Suippesufer. Mit stärkeren Kräf ten griff der Gegner an der Arne und westlich von St. Etienne an. Auch' hier blieben seine Angriffe in unseren Gegenstößen ohne Erfolg. An der Schlachtfront in der Champagne trat gestern.nach zehntägigen er bitterten Kämpfen eine Gefvchtspause ein. Oestltch von St. Etienne bei Orfeuil und Autrh wurden Teil angriffe, an vielen Stellen der Front starke Erkun- dungsvorstöße des Feindes abgewiesen. Heeresgruppe von Gallwitz. Zwischen den Argonnen und der Maas setzte der Ame rikaner seine heftigen Angriffe fort. Das Infanterieregiment Generalfeldmarschall von Hindenburg Nr. 147, das schon westlich der Maas in erfolgreicher Abwehr und im Kampfe entscheidend dazu beitrug, den Durchbruch des Feindes zu verhindeivl, schlug auf den Höhen östlich der Aisne den Feind zurück. Gefreiter Kleinowskt tat sich hierbei besonders hervor. Der Schwerpunkt der feindlichen Angriffe lag auch gestern zu beiden Seiten der von Charpentry auf Romagne führen den Straße, die dort seit Tagen im'Kampfe stehenden elsaß- lothringischen und westfälischen Regimenter brachten den heftigen Ansturm des Feindes völlig zum Scheitern. Der Amerikaner erlitt wiederum schwerste Verluste. Der Erste veneralqunrtiermeifter Lnden»nrsf. te Tat allein Beweist der Liede Rrast. Du liebst Dein Land ii Handle. Bring'ihm Dein Dai-rrm zeichn«) Auszeichnungen. Bei einer Feier in der 2. Bürger- schule zum Wiederbeginn des Unterrichts wurde heute von Herrn Direktor Zeidler mitgeteilt, daß Herr Lehrer Böttger mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet worden ist und daß die Hilfskraft Frl. Krause das 'Ehrenkreuz für freiwillige Wohlfahrtspflege erhalten hat. Schulbeginn. Die Herbstferten der hiesigen Schulen haben ihr Ende erreicht, der Unterricht ist heute wieder auf- genommen worden. Sammlung Kriegerfürsora« de« Noten Kreuze«. Am 1. und 2. Nov. findet eine Landessammlung „Kriegerfür sorge" zugunsten des sächsischen Roten Kreuzes im ganzen Lande statt. Möge jeder in diesen Tagen deS Segens eingedenk sein, den das Rote Kreuz in den vergangenen Kriegsjahren verbreitet hat und ihm neue Mittel gewähren zur Fortsetzung seiner Liebesarbeit im Dienste unserer Feldgrauen vor dem Feinde, in der Heimat und in den Gefangenenlagern in Feindesland. Gewinne der 5. Klass« der SSchs. Landeslotterie vom 4. und 5. Oktober. Gewinne zu lOOO Mark: 3129 6705 14062 21490 21527 21685 24784 25885 26556 31250 33539 33484 34,56 37444 39330 40802 41588 42379 46666 47 004 50350 51443 52953 54463 55951 56 736 58720 62390 64110 64492 66121 67248 72703 73174 74617 76025 78 964 81562 82050 85101 86191 86441 967l5 97056 106868 107335 108278. Gewinne -u 2000 Mark: 15407 43833 56408 56637 58159 ö8585 60219 63593 64224 66817 76632 78818 83726 85890 85428 87 720 88115 95075 95868 99358 104280 10803S 109666. Giwinne zu 3000 Mark: 1308 6678 6125 9400 11937 12121 17 601 19 730 23 208 37876 39 739 40068 41239 45117 47146 48216 49420 49811.54277 60875 73036 82768 97318 101344 102839 104426 106169. GerMine zn 5000 Mark: 20596. — 5. Oktober: Gewinne zu 1000 Mark: 203 1841 1847 2322 3294 5075 6645 9614 10985 II904 12872 15979 15 787 15693 16618 22999 26460 27641 28235 28930 28083 31517 32106 32069 87874 4166- 42600 48018 44916 46696 4V8L0 57 804 60273 60857 64 790 64642 65235 S7 5O1 69487 70832 72657 72104 78890 77751 82565 V4V95 85201 90489 91978 92669 93100 101666 108010 104883 W5904 106640. Gewinne zu 2000 Mark: 1801 2214S 32588 83271 35853 86 485 42765 58467 62888 676VS 71424 73056 79864 81434 83886 83267 8690» 88S1V Ein« »«st-erzlg« »«stlunmmg «ltzy Hamsttru. v Generalkommando de» 11. Armeelorp« yat «ine Vr«- ordnung erlassen, in der e» heißt: G» muß vermieden werden, daß man die kleinen Diebe hängt unv dir roßen laufen laßt. GS sollen nicht Leute angezeiut werden, dl« von Verwandten und Bekannten sich unbedeutende Mengen Gßwaren usw. holen, während Aufkäufer mit Körben voll Giern und Butte, ungehindert davon- kommen. Da, wo e» sich um gewerbsmäßigen Wucher bandelt, greis« man zu. Aber die, die Zett und Geld voran setzen, um etwas auf den MittagSttsch zu bekommen oder etwas zur Hebung deS gesunkenen Ge- sundhettSzustander der Familie zu tun, die lasse man ungeschoren. Zum Spaß werden solche Fahrten nicht unternommen. Di« Durchsuchung der Postpaket« an den Schalterräumen der Postämter ist jetzt auf solche Fälle beschränkt worden, in denen der begründet« Verdacht vorltegt, daß eS sich um Sendungen de» gewerbsmäßigen Schleichhandels handelt. Kein« Paket« nach Bulgarin, und der Türkei. Wegen VerkehrSschwiertgketten auf dem Balkan ist die Annahnie von Paketen nach Bulgarien und der Türket vorübergehend gesperrt worden. — Privattelegramme nach Bulgarien können bis auf weiteres nicht angenommen werden. Ve VANÜK«« sei«. le ver „wttbeteustl". Unter den Bühnendichtern de« modernen Oesterreich ist Dr. Karl Schönherr, von Beruf Arzt, rasch zur Be rühmtheit gelangt. Mit seinem ersten Werk«, dem politischen Tendenz stück „Glaube und Heimat", errang er einen gewaltigen Erfolg und bewies seine starke dichterisch« Begabung. In dem viel angefeindete» „Welbeteusel" entwickelt« er diese Begabung zu einer gewissen Voll endung. Da, Stück hat bei seinem ersten Auftauchen «inen wahre» Aufruhr erregt. Die Kirche wandte sich dagegen, insbesondere die katholisch« und zahlreich waren die Verbot«, von denen da» Stück be- troffen worden ist. Dom kirchlichen Standpunkt« mag da» begreiflich ^erscheinen: Hat der Dichter hier doch da» Problem der ungebän digten Sinnenlust und de, ungebändigten Ehebruch» mlt einer Kühnheit ungefaßt, di« verblüffen mutz. Er schildert Baurrngestalten, di« ihm. der unter Bauern ausgewachsen ist, wohl vertraut sind. Er schildert st« ungeschminkt, ähnlich seinem großen Vorgänger und Landsmann Anzengruber und er stellt st« in da» recht« Milieu. Sein« Bauern sind wirklich« Menschen, wie diese» neben einem greisenhaften Ehemann sich in wilder Sinnenlust verzehrend», liebenglühende Weib, da» sich dem kraftstrotzenden jugendlichen Grenzjäger an den Hal» wirft und ihn mit teuflischer Berechnung allmählich in sein« Netz« zieht. Vergeben» sucht der im Grunde seiner Seele ehrliche Bursch« sich den gefährlichen Künsten de» Weibe» zu entziehen — er verfällt ihm immer mehr, bi» er für e, zum Mörder wird, Mit großer pychoiogischer Kunst hat un» der Dichter da» Seelenleben diese» Weib«, enthüllt und er hat damit rin« sehenswerte, packend« Figur geschaffen, neben der die anderen, viel einfacher gestalteten Personen de» Stücke», der Grenzjägrr und und des Weib- Ehemann, verblassen. Di« Darstellung de» Meide, verlangt eine voll« Künstlerin, die von innen herau» da» Dämonisch« de, Charakter» schildert und di« von Akt zu Akt mit ihrer Moll« wächst. Lott« Crusiu», di« gestern in der Aufführung im „vürgergarten" da« Weib verkörperte, genügt« den Ansprüchen nicht in diesem erforderlichen Maß«. E» fehlte ihr da« Bezwingend«; ihre DarstrNung war trotz einiger unleugbar guter Momente — -wie z. v. in den Szenen, da si, ihren Mann di« Haus verschreibung aufsetzen läßt und da sie den Grenzjägrr zur Beseitigung ihr,» Mann«, aufsmchelt — im Ganzen mehr hysterisch al» dämonisch. E» fehl», der «arm«, überzeugend« Ton der Innerlichkeit, r» fehlte die groß« Linie. Aehnliche» wär« von Carl Thoma, dem Grenzjäger, zu sagen. Zwar gab er sich aNe Müh« und sein« Zeichnung hatte sympathische Züge, aber er blieb doch lediglich — wie in dem wieder, holten übermäßigen Schreien — im Krastmeierischen stecken und brachte sich so um den großen Eindruck. Dabet spekulierte er allzu oft auf den Beifall der Gallert«. Der Mann, den Camillo Randolph gab, war ungewollt ganz da» „Mandl", al« da» ihn der Grenzjäger hinstellt« — rin« saft- und kraftlos«, wenig imponierende Leistung. Da» Hau» war «»«verkauft. Lin schreckliche» Sonntagspublikum, da, solchen Stücken in der überwiegenden Mehrzahl verständnislos gegenübersitzt, verleidet» wie stet» mit seinen blödsinnigen Heiterkeit». au»brüchen zur unrechten Zeit den übrigen Besuchern den ganzen Abend. Dazu herrschte fortgesetzt «in« störend» Unruhe. Der Jammer der dürftigen Bühn «netnrichtungen de, Bürgergarten» zeigte sich wieder einmal wie so ost in dem hartnäckigen Sträuben de» Borhang«», bet den Aktschlüssen herabgelassen zu werden. L» wird hohe Zeit, daß Aue «in würdiges Theater bekommt I Kpollo-Achtfpiel». Nochml, sei hier auf da» Film-Meisterwerk „Der tanzende Tor* hingewiesen, da« mit dem gentalen verstor benen König der yilmdarsteller Waldemar Pstlander, in der Hauptrolle, morgen Dienrtag, Mittwoch und Donnerstag zur Auffüh rung gelangt. Da, Stück, in welchem Psilander noch einmal seine ganz« groß« darstellerisch« Kunst entfaltete, hat überall große Sensa tion erregt und durchschlagenden Erfolg erzielt und «» wird zweifeNo» auch bei feiner Aufführung in den Apollo-Lichtspielen da» Interesse aller Freunde de. Film» — und de» verstorbenen Psilander erregen. Da außerdem noch ein prächtige, Lustspiel mit der Meisterdarstellerin Henny Porten zur Aufführung kommt und überdie» der Konzertsänger I. Uhl« au» Leipzig mitwtrkt, stehen den Kinobesuchern morgen Abend einige genußreiche Stunden bevor. Llchtdll-ervortrag im .Blauen Engel". Morgen Dienstag Abend 8 Uhr wird der nach abenteuerlichen Erlebnissen au» russischer Gefan genschaft entflohene Fliegerleutnant Tsch o eltsch im „Blauen Engel" «Inen Bortrag mit Lichtbildern über seine aufregenden Abenteuer halten. Der Besuch de« Vortrag» dey Leutnant» Tschoeltsch, eines sächsischen Offizier», ist sehr zu empfehlen. Kartenverkauf iin Cigarrengeschäft Milster. Vermischtes. Wied«» »in Mord in Berlin. An die Reihe der Schwer verbrechen, die Berlin in der letzten Zeit beunruhigten, reiht sich jetzt eine neu» Mordtat. Im Hause Grenadterstraße 14 wurde am Sonnabend der 49 Jahr» alte Arbeiter I osejs Müller au» Schechowitz bet Gleiwitz tot in einem Koffer aufgefunden. Müller bewohnte seit dem 1. September rin« kleine Wohnung im vierten Stock des Hause» Grenadirrstraße 14. Er arbeitete in einer Fabrik und befaßte sich nebenbei mit L »den »mittel Han del, der ihm ziemlich große Geldsummen einbrachte. Müller, der verwitwet war, nahm zuweilen zweifelhafte Frauen mit sich in seine Wohnung und ließ sich von ihnen die Wohnung reinigen und sein Mittagessen kochen. Seit einigen Wochen ließ sich Müllrr nicht mehr sehen. Auch ein militärischer Gestellungsbefehl blieb von ihm unbeantwortet. Sonnabend ließ man nun di» Wohnung polizeilich öffnen und da fand man di« verwest« Leich« Müller» in «inen neuen Rohrplatten- koffer gezwängt, vor. Zwischen dem Ermordeten und dem Mörder muß rin harter Kampf stattgefunden haben. Di« Kriminalpolizei nahm sofort di« Ermittelungen nach den Tätern auf. 102538 104467 104468. Gewinne zu 3000 Mark: 12058 16588 18900 26 298 82882 83194 86066 41582 58035 57649 61626 64083 66463 71483 81071 8607» 89941 94^489 94528 97894 997SI. Gewinne -U 5000 Markr 87820. 10000 Mark auf Nr. 35255. -rotz« PostdteHstatzl in Berlin. Beim Hof-Post amt in Berlin ist «in Sack mit Sendungen von bedeu tend« n^W e rt abhanden gekommen. Auf die Ergreifung de» Diebe» ist «in« Belohnung von 5000 Mark dgesttzt.