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»M'e, » 15. Lcl'l. ßHN- inber Itv. lisWii. X»»»:» In Il>ilis»nir. 0el»»cn ick. olme —M — ?!<»>'. U . EG. or Sonn-tt. verzinsimg Amt Aue, evi-rbands- Die Spar- ere Krieg»- erwaltuns,, icher unter reageklihr. eainten gut »wie en ceis erb. an ovgo, 13. Jahrgang lenken, ob e» daS Gro Dsulschland» Kolonien. Dann scheint Deutschland auf der Rückgabe seiner Kolonien zu bestehen. Ich werde diese Frage nicht disku tieren, aber ich sag« auch hier wieder nachdrücklich: Me ist eine Frage, in welcher ein Mißverständnis nicht obwalten kann, wobei die Deutschen auf der einen Seit« stehen und wir auf der anderen. Ich halte eS für unmöglich, daß irgendwelche Besprechungen ein« groß« Schwierigkeit Überbrücken könnten, oder Deutschland di» Macht Uber jene unglücklichen Bevölkerungen, die eS miß braucht hat, zurllckgeben und Deutschland wieder di» Kontrolle über jene Flottenstützpunkte geben könnte, die e» nicht nur auin Kontrolleur der Verbindungslinien zwischen einem Teile de- britischen Reiches machen würde, sondern such' zum Herrn deS ganzen Verkehrs. (Beifall ) Wie sollte da durch Besprechungen eine Einigung er zielt werden- Ich weiß eS nicht. Llsaß-Lothringen und der Osten. Elsaß-Lothringen ist ein anderer Punkt. Deutschland -Erte in dec letzten Woche ausdrücklich durch seinen Vize kanzler, daß es nicht beabsichtige, die Grenzen deS Deutschen Reiches zu ändern oder deutsches Gebiet aufzu geben, in dem unter allen Umständen auch Elsaß-Lothringen einbegriffen wird. Wie kann eine Besprechung in diesem Falle Erfolg haben- Ich vermag e- ntcht zu sehen. Dann nehmen Sie Deutschlands unge heuerliche Ansprüche im Osten Europas. Der liberale deutsche Vizekanzler hat erklärt, daß das Schicksal Polen- und daS Schicksal derjenigen Völker, welche der Ostgrenz« Rußlands benachbart sind, sowie der Friede von Bukarest, dec Rumänien in die Lage eines Vasallen bringt (l l) in Kraft bleiben werden, und daß Deutschland allein regeln wird, welcher Grad der Knechtschaft seinen östlichen Nachbarn auferlegt werden soll. Da- ist endgültig und deutlich, und ein Mißverständnis ist nicht möglich. Keine dialektische Gewandtheit wird Schwierigkeiten dieser Art mildern, und bi» diejenigen, die das Schicksal Deutschland- 7 , ,ße Hauptquartier, der Kaiser, der Kanzler, der Vizekanzler oder der Reichstag ist, bereit sind, aufrichtig zu sein, oder wenigsten» bereit zu einer Lösung sind, welche in Uebereinstimmung mit dem ist, was unsere Alliierten für die Sache der Gerechtigkeit, der Zivilisation, des Rechte» und des Frieden» halten, sind bloße Be sprechungen nutzlos. Ablehnung de, Fri«d«n»vorschlage». Die Völker der EntentelSnder wünschen ernstlich, ja so gar leidenschaftlich den Frieden (!) aber sie sind nicht so töricht, wie einige ihrer Kritiker bet den Mittelmächten anzunehmen scheinen. Sie wissen sehr wohl, daß, solange Deutschland bereit ist, die vorhandenen Probleme in einem Geiste anzu sehen, vernicht sehr verschieden ist von dem, der ihre Staatsmän nerbeseelt, Besprechungen nutzlos sein müssen, und deshalb bin ich zu dem Schlüsse gezwungen, daß, wenn sie solche Vor schläge Vorbringen wie diese, sie es nicht tun, weil solch» Vorschläge angenommen werden würden, und nicht, weil sie glauben, daß sie angenommen werden könnten, sondern weil sie glauben, diese Vorschläge könnten etwas dazu beitragen, den einen Alliierten von dem anderen zu trennen, oder irgend eine Meinungsverschiedenheit unter den Alliierten zu verschärfen und auf diese Weise das gemeinsame Bemühen um den Sieg, das sich jetzt an allen Fronten in Frankreich, Italien, Mesopotamien wie in Rußland zeigt, zu schwächen. Ich bin mit großem Widerstand, aber fast ohne Zweifel zu der Schlußfolgerung geneigt, daß dieser Vorschlag nicht der Versuch ist, zu einem Verständigungsfrieden zu kommen, sondern ein Versuch, um Kräfte zu schwächen, die sich an der Front al» zu stark für sie erwiesen. Indem man aus die jenigen ehrenhaften und doch irregeleiteten Gefühle zu wirken versucht, die nach ihrer Ansicht in allen Ländern bestehen, und welche glauben, «ine Wirkung zu ihren Gunsten herbei» zuführen und ihren Absichten dienen sollen. Der Vorschlag kann den Frieden nicht bringen. Aber ich bin so gut wie sicher, daß er keine Uneinigkeit unter den Alliierten Hervorrufen wird. Ich glaube, daß im vollsten Maße gegen seitige» Vertrauen herrscht. Alle», wa» die» Land tun kann, ist geschehen und wird geschehen, um sich gegenseitige» Ver trauen zu erhalten. Wenn der deutsch» versuch bevorsteht, sich in den Farben de» Präsidenten Wilson zu kletden (II) oder eine Roll« zu spielen, von der er anntmmt, daß st« Wilson gefällt, ist er sehr plump, weil er unaufrichtig ist. Wie er sich auch kleiden mag, die gepanzert« Faust kommt immer zum Vorschein. Daher werden St« nach dem, wa» ich sagt«, bald zu dem Urteil kommen, daß «» beinah« nicht zu glauben ist, daß dieser Vorschlag irgendwelche nützlichen Folgen haben kann. I« mehr diese» Dokument im Zusammenhang mit der deutschen Handlung»wetse und den deutschen Aeuße- rungen betrachtet wird, desto mehr ist ersichtlich, daß dieser Plan kein« ander» Wirkung haben kann, al» Hoffnungen zu ZcftrM englisch-amerikanische Mleknung Ser kurianschen Vorschlages. Eina hochmütige Neüe Salfours. — Amerikas schroffe Haltung. — kategorische Erklärung öer Königin von Holland über -ke holländische Neutralität. Anschluß der Nationalliberalen an die Mehrheitsparteien des Nelchstages, ihre Zustimmung zur äußeren Politik. — deutsche Satakllone in Mazedonien. Durians Frieäensnote schroff abgelehrtt. i Mne «-da «akf-M-. Schneller, als man erwarten durfte, ist au» maßs gebenden englischen Munbir eine ziemlich schroffe und unverblümte Ablehnung des österr.-ung. Konferenzvor-- schlages erfolgt. Wie aus London gemeldet wird, hielt der Mtnister Balfour bei einem Frühstück, welches daS königliche Kolonialinstttut den Vertretern der Presse des britischen Reiches gab, eine Rede, in welcher er auf die österreichische Frtedensnote einging. Man beachte nur einmal den Ton dieser Rede: voller Hoch mut, ist sie so gehalten, als ob die englischen Heere bereits vor Berlin und Wien stünden. Wieder schiebt Aalsour Belgien in den Vordergrund, wiederum kokettiert er mit dem Gedanken der Herausgabe Elsaß- Loth ringens, wiederum läßt er, wenngleich ver schwommen, durchblicken, daß England die deutschen Kolonien nicht herausgeben wird und wiederum un terschiebt er Deutschland allerlei Macht- und Raubge lüste. Balfour erklärt zwar, daß er nur für seine Person gesprochen habe und eine Reutermeldung be sagt folgendes r Wir erfahren aus hiesigen gut unter richteten Kreisen, daß die österreichische HriedenSnpts von den Verbündeten einer sorgfältigen Prü? sung unterzogen werden wird. Es dürste wohl des halb einige Tage dauern, bevor eine Antwort erteilt werden kann. Inzwischen gibt man der Mecnung Aus druck, daß wenig von diesem Schritt zu er warten sei, ehe nicht von feiten der Mitternächte den einzelnen Wilsonschen Punkten zugestimmt ist. Dazu gehört die Anerkennung der Notwendigkeit einer Entsch ädigung anBelgten und Serbien durch die Mittemächte. Der offizielle Inhalt der Note befindet sich, noch nicht in Händen der englischen Re gierung, da amtliche Telegramm« von außerhalb auf einem Umwege einlaufen. Wir haben also Wohl Grund zu der Annahme, daß die Ansichten, die Balfour in seiner Rede zum Auf druck gebracht hüt, diejenigen der englischen Re gierung sind. Danach ist ein Verhandeln mit unse ren Feinden unmöglich.. Wir lassen nunmehr den Wort, laut der Rede folgern Balfour über die Payerrev« und über Belgien. „Was ich sage, muß ausschließlich, al» persönliche Aeußerung eines Mitgliedes der Negierung angesehen we.rdcn. Ich verkenne nicht, daß eine Besprechung un- - . . . _ ter gewissen Umständen «in kostbares Mittel sein könnt«, «die Unabhängigkeit Belgiens ^wieder Herstellen ^müßte. um zur Uebereinstimmung zu gelangen. Aber besteht - ... auch nur die geringste Aussicht, daß unter den gegenwärtigen Verhältnissen nutzbringende Besprechun gen angebahnt werden.können? Während der ganzen vier Jahre haben die Deutschen weder durch ihre Ne gierung, noch durch irgend ein verantwortliches Mit glied der Regierung Vorschläge gemacht, die man al» ein Friedensangebot bpzetchnen kann. (!!) Sind die deutsche und österreichische Regierung von'der Ueber- zeuaung abgewtchen, daß Ehrerbietung vor den Rechten anderer Völker keineswegs mit ihren eigenen Rechten und legitimen Interessen unvereinbar ist? Ts wäre die größte Annäherung dieser beiden Negierungen. Stellen Sie sich vor, wie sie von Tag zu Tag da» wech selnde Bild auf dem Schlachtfeld« ansehen werden. E« gibt noch einen wichtigen Einwand gegen diese Bespre chung. In einigen kleinen Fragen, di« mit dem Frieden im Zusammenhang stehen, muß Deutschland seinen Trotz und seine Eigenliebe bezwingen. GS gibt sehr viel« Fragen, über welch« ich Aesprechukigen für un schätzbar halte, aber nähern wir uns dem Stadium, ivo dies« Frage entschieden werden kann? Ich fürchte, nein. Bevor wir in dieses Stadium «tntreten, sind noch größere Fragen zu entscheiden, und über diese größeren Fragen ist kein Irrtum möglich. Di« abwei chenden Haltungen der Regierungen sind nicht mißtzu« verstehen. Ihre Stellung ist mit völliger Deutlichkeit mitgeteilt worden. Wa» nützt e», in unverbindlich« Be sprechungen einzutreten? Lassen Sie sich da» an der gegenwärtigen Lage erläutern. ..Bevor wir da- bster« rekhische Anerbieten über Besprechungen ntchtverant. wörtlicher Personen erfuhren, lasen wir die amtliche Erklärung de» deutschen Vizekanzler». Er hielt eine lang« Rede, in welcher er sich vollkommen deutlich und durchaus unmißverständlich über dsrschs». Der Wge mW MgsberW. (Amtlich.) Große« Hauptquartier, 18. September. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht von Bayern. Bei Upern wurden Vorstöße, beiderseits de» La Basse«- Kanal» mehrfach wiederholt« Teilangrifs» de» Gegner» ab gewiesen. Heere,grnpp« Generaloberst ». Doehn. versuche de« Feinde», sich nördlich vom Honowalv an unsere Linien heranzuarbeiten, sowie Leilangrisf« zwischen holnon und Gssigny scheiterten. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Zwischen Ailettegrund und Ai»ne setzt» der Franzose jeine Angriffe fort. Am vormittag stieß er zwischen Bau- raillon und Allemand, am Nachmittag nach stärkster Feuer vorbereitung aus der ganzen Front mit starken Kräften vor. Der Feind, der zunächst ans Pinon nnb südlich der Straße Lasaur-Torsignon in unsere Linien eindrang, wurde Im Gegenstoß wieder zurückgeworfen. Die gegen dl« übrig« Iront gerichteten Angriffe scheiterten vor unseren Linien. Heeresgruppe von Gallwitz. Kein« besonder« Gesechtotätigkeft. Mazedonischer Krl«g»scha«platz. Oestlich von Cerna stehen bk« Bulgaren seit dem lil. Sep tember im Kampfe mit Franzosen, Serben und Griechen. Zur Abwehr de« Feind» sind auch veutsch« Bataillon« «in- ,«setzt worden. Ter «pst» ateneralquartiermekAor Lndenvarss. 9000 Tonnen versenkt. (Amtlich). Berlin, 17. Sept. Unser« Mittelm«er-Unter- seeboote versenkten 9000 Brt. Schiffsraum. Der Chef de» Sldmiralstabe» der Marine. Vene Fragen äußert«. Kannten Pie amtlichen Stellen in Wien und die Verfasser dieser Note die Rede des! Vizekanzlers oder kannten st« sie nicht- Er ist Vize kanzler -um Teil deswegen, weil er ein vertret« de» deutschen Liberalismus ist, und besonders, weil' man glaubt, daß er die Gunst her Reich^tagSmehrhe'it besitzt. Deswegen spricht er nicht für die Extremisten, sondern sür den liberalen Flügel Ker Regierung. Er ist vollkommen deutlich. Nehmen St« -. B. Belgien, j Er gebrauchte merkwürdig« Wort«, aber ich nehme an, j daß er sagen wollt«, Deutschland fühl«, daß es wirklich Deutschland sägt nicht ausdrücklich, daß. e« irgend etwa» tun muß, um die Wohlfahrt Belgien» wieder herzu stellen oder, daß es dem Lande, da» «» verwaistet, tyrannisiert und beraubt hat (!), Entschädi gungen geben wird. Aber es scheint, daß, wenn Belgien zustiiqmen will, gewiss« Aendernngen in seinen Inneren Verhältnissen borzunehmen, es sein« Unabhängigkeit zu- rückerhalten kann. Ich glaube, da» ist Vie deutsche Er klärung, die wir bi» jetzt über diese Frage von irgend einem deutschen Regierungsvertreter gehört haben. Ach ten Tie darauf, daß st» ausdrücklich -uvückweist, wa» wir für eine Selbstverständlichkeit halten, nämlich die Wiederherstellung und Entschädigung an Belgien, da» so unerhört behandelt worden ist. Deutschland hat jetzt der Bolschewtktregierung dreihundert Million«« Pfund Sterling Entschädigung sür di« Verlust« ab gerungen, di« es nach seiner Ansicht von Rußland erlitten Has. Nur möchte ich gern wissen, wa» für «in Unrecht Rußland Deutschland getan hat, da- mit dem deutschen Un recht an Belgien verglichen werden könnte? (!) Tollen wir e» ernst nehmen, daß Deutschland die,'ß00 Millionen Pfund Sterling von Rußland nimmt und -ei nen Schilling Entschädigung an Belgien gibt? Wenn das di« Meinung der deutsch«» Regierung ist, so kann keine Besprechung etwa» nützen. E» ist «in deutlicher, klarer Unterschied der Anschauungen, und «in« Besprechung würde di« Schwierigkeiten dieser Art nur stärker tzervortreten lassen, aber.sie könnt« st« nicht entfernen. Muer Tageblatt -lnzeiger für öas Erzgebirge fr»! In. «au. »UeteljtlbrUchr.l» MMMs s mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. u'n» n"-<>«bAu!sn"f»«u SprechstunS« -er Ne-o'üon mit Ausnahme Ser Sonntag» nachmittag, 4—L Uhr. — Lelegramm-fl-ress», Tageblatt ftueerzgedlrg». Zernsprechrr SS. ^im«n^°o^«üunne"!n/^?n. Zär unverlangt »>ng»fan-t» Manuskript» kann Vewtlhr nicht geleistet werben. Nr. 218 Mittwoch» äen 18. September 1918