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ngen. ern. vasserzin» ist »evorstand. chatt t klagt b. unä ruk IM. jlmlonsttsn Ivl' »i-manl»". gt-schluss-n. oveva Psulzgräfi» lusp.inSAbt. stUine. rk«plvl. Ilks. .-6os. S- en f. Angeb.t« s»r Blatt«». Sonnabenä» äen 14. September 1918 13. Jahrgang t »> 9000 Tonnen versenkt. (Amtlich.) Berlin, 13. September. Im Sperrgebiet England wurden durch unsere Unterseeboot« 9V0S Brt. Der Lhef de» Admiralstabe« der Marine. ' (Amtlich.) Große, Hauptquartier, 14. September. I Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht«. Generaloberst v.Boehn. Nordöstlich von Blrrschoote machten wir bei eigener Un ternehmung und bei Abwehr eines feiudlichen Teilangrkfse» Gesungene. Vm Kanolnbschnitt führten eigene «nd feindlich« Vorstöße zu heftige» Kämpfen bei Moeuvres—Havrincourt. Leilangrisfe de, Gegner» gegen Goueeaucourt und nördlich von flerma..de» und beiderseits der Stratze Ham—St. Quentin wurden ab gewiesen. Heerrögrnppk Deutscher Kronprinz. Angriffe, die der Feind am Nachmittag zwischen Mette und Sl öue nach slarlcr Feuervorbereltung führte, scheiterten vor unseren Linien. Ostpreuhische Regimenter schlugen am Abend erneute Angriffe ab. Artillerietätigkeit zwischen > AiSle und NeSle. Heeresgruppe v. Gallwitz. Südlich von Ornes und an der Stratze VerdumStain wurden Vorstöße de» Feindes abgewiesen. An der Kamps, front zwischen der Tote« Lorraine und der Mosel verlief der Tag bei mähiger Gefechtstätlgkelt. Der Feind hat sein« Angriffe nicht fortgesetzt, vestlich von Lvmbre» und nörd lich von Thiaueourt fühlte er gegen unsere neuen Linien vor. vertliche Kämpfe östlich von Thiaueourt. j Der Erste Geueralqnartiermelfter Lubeuborsf. Zeitpunkt Wei ter zu führen, würde uns von neuem so schwere, mit Geld nicht zu ersetzend« Opfer kosten, daß wir bet vernünftiger Ueberlegung auf die Weiter verfolgung dieses Gedankens auch! bei. günstiger mili tärischer Lage lieber verzichten,.ganz abgesehen von der Gefährdung de- künftigen Freden-, die von der zwangsweisen Beitreibung einer LntMoigung un trennbar wäre. Wenig Zett weiden bet den verhündlungen di« Ge lüst« unserer Gegner nach deutschem Gediet und Nussprache der Gewerkschaftsführer mit dem Reichskanzler. Dio Klagen der Arbeiterschaft über Ernährung, Bekleidung und die lnnevpolitischsn Auslands. — Noch Seins bessere Ernährung in Sicht. — Lins Rede Lloyd Georges. England Kämpft bis zu Ende. — Friedenssehnsucht in Frankreich. Kühne Taten eines deutschen Hilfskreuzers an der Kanadischen Küste. I mitschaffen helfen, nicht wieder mit Gewalt an Rutz- s land ausliefern. Ebensowenig könnten wir Mitwirken, wenn Finnland, nachdem eS seinen von der gan zen Welt mit Sympathie verfolgten Kampf um feine Selbständigkeit schließlich zu einem guten Ende geführt hat, durch die Willkür Dritter wieder unter da- russische Joch gezwungen werden sollte. Wir können die an das Deutsch« Reich und an die Ostsee grenzenden Rand staaten, die sich, innerlich nicht zu dem übrigen Ruß land gehörig, von diesem mit losgelöst Und Anschluß und Schutz bei uns gesucht haben, nicht dem Schicksal überlassen, gegen Dren Willen entweder wieder dem russischen Zarismus unterworfen oder in alle Ge fahren und Kämpfe des Bürgerkrieges und der Anar chie hineingeworfen zu werden. .Wenn diese Staaten sich mit uns als den nächst Interessierten, auf die sie an gewiesen sind, verständigt haben und vollends verstän digen werden, so ist das eine Sach«, die der Welt nur- nützen kann und in die vom Standpunkt de- sogenann ten europäischen Gleichgewichts oder deutlicher gesagt k der englischen Oberhoheit aus hrneinzure» den wir niemandem gestatten können, so wenig wir un sere mit der Ukraine, Rußland undRumänien geschlossenen Friedensverträge der Entente zur gefälligen Genehmigung oder Abänderung vorlegen werden. Im Osten ist für uns Frieden und bleibt für uns Frieden, mag eS unseren ivestltchen Fein den gefallen oder Picht. > Im Uebrigen kann der territoriale Besitz vor dem Kriege überall wieder hergestellt Vierden. Voraussetzung für uns und unsere Bundesgenossen mutz es sein, daß un» alles wiederzugestellt wird, was wir an Ge biet am 1. August 1914^ besessen, haben. Deutschland muß also in erster Linie seine Kolonien wieder erhalten, wobei der Gedanke eines Austausche» au» Zweckmäßigkeitsgründen nicht ausgeschlossen zu sein braucht. Voraussetzung für unsere am kommenden Frie den beteiligtest Gegner wird wohl sein, daß auch sie auf die von uns und unseren Bundesgenossen besetzten Teile ihres bet KriegSbeginn vorhandenen Gebiete» An spruch machen können. Dieser Anspruch wird weder an unserer Weigerung noch an der unserer Bundesgenossen scheitern. Wir Deutsche können, sobald' der Fried« ge schlossen ist, die besetzten Gebiet« räumen, wir können, wenn es erst einmal soweit ist, auch Belgien räumen. Sind wir und unsere Bundesgenossen erst einmal wieder im Besitz dessen, was un» gehörte, sind wir erst einmal sicher, daß in Belgien kein anderer Staat irgendwie besser gestellt werden kann al» wir, so wird auch — das glaube ich sagen zu können -- Belgien ohne Belastung und ohn« Vorbe halt zurückgegeben werden können. Die er forderlich« Verständigung zwischen Belgien und uns wird umso leichter sein, als unsere wirtschaftlichen Interessen vielfach parallel laufen, ja Belgien auf un» als Hinter land direkt angewiesen ist. Wir haben auch keinen Grund zu bezweifeln, daß die vielbesprochene Blamen- frage von Belgien im Ginne der Gerechtigkeit und staatÄ- männischen Klugheit gelöst werden wird. Bleibt noch! dir Frage einer KriegSenMödigHUg von der einen oder anderen Seite. Hätte man ttn» ist! Ruh« unserer Arbeit nachgehen lassen, so hätte e-I keinen Krieg und kein« Schäden gegeben. Sticht darum kann es sich also handeln, daß wir bezahlen, sondern nur darum, ob ivir einen Ersatz für di« uns aufgezwungenen Schäden erhalten sollen. Wir sind innerlich Überzeugt, daß wir al« die schuldlo« Ange griffenen das Recht auf ein« solche Entschädigung haben. Wir müssen aber annehmen, daß sie un» vv!w der Gesamtheit unserer Gegner nicht gewährt wer den will und nach den nun einmal im politischen Ehrenkodex herrschenden Anschauungen auch nicht ge währt werden kann, ehe st« sich' von ihrem Zusammen^ Mer Tageblatt Anzeiger für -as erMbirge WLMHZ mit öer wöchentlichen Unterhaltungsbeilage r Mer Sonntagsblatt. SW-MW ' SpttchstlmS, St» Ntüaküon mit Kuenahm» -«» Sonntag» nachmittag« 4—S Uhr. — T»I»gramm«K-r»ss»r Tag,blatt Nu«,»g,birg». z,knspr»ch»r SS. »!m> n-MAi tilr unv»riangt »ing.fan-t» Manuskript» kann S»««h» nicht g»l»Ist»t «,w,n. M-'UUN Nr. 215 ' «m versenkt. Dr ist es, mindestens heutigentags, in erster Linie uw einen dauernden Frieden zu tun. Sie wird alles vermeiden wollen, wa» einen neuen Krieg ent» fache»» kann, sie wird alle» begrüßen, wa» bestimmt oder geeignet ist ihn zu verhindern. Darum wird e» keine« EootwrHnMriepe« geben. Das mag für unsere Gegner, die sich unsere und unserer Bundesgenossen Vernichtung und staatliche Zertrümmerung zum Ziel gesetzt hatten, eilten Ver zicht, eine Enttäuschung hedeuten, die fast dem Ginge« ständnis einer Niederlage gleichkommt. Nicht so jfür Deutschland, dessen Regierung dem feierlichen Kat- serwort „uns treibt nicht Eroberungslust" aller Anfechtung zum Trotz während de» ganzen Krie ges treu geblieben ist und damit bekundet hat, daß seine Politik in dieser Richtung nicht bloß «ine gerechte, son dern auch eine vorausschauende gewesen ist. Ist Er oberung beiderseits ausgeschlossen, so ergibt sich mit Notwendigkeit die Wiederherstellung de» terri torialen Zustandes vor dem Kriege. Sie ist überall ohne weiteres möglich, nur nicht in unserem Osten. Wie schon kurz miigeteilt, hat der Neichsvizekanz-- > ttr von Payer am Donnerstag in Stuttgart eine 1 große und bedeutsame Rede über alle Tagessragcn der inneren und äußeren Politik gehalten, von der wir Raummangels wegen erst heute Kenntnis neymen kön- > :>eu l'iu> dies auch nur, soweit die Rede sich mit ^rm Frieden befaßt. Herr von Payer sagt«; So ungereimt es scheinen mag, in diesen Tagen des '-rimmlgslen Kampfes vom Frieden zu reden, will ich > u) doch verantworten. Wer weiß, ob das verzwei felte Ringen unserer Feinde nicht die Ani'ün- >igung des Friedens bedeutet. Um sich von dem künftigen Frieden ein Bild zu machen, muß mau sich lvslbseu voll den auSgetalreuen nwleisru unseres historischen Wissens. Könnte mail die sen Weltkrieg nur als einen Krieg wie die früheren auch . auselen, baute mau den zukünftigen Frieden nach den l Rezepten auf, nach denen mail die früheren Kriege I ii'gejchlosseil hat, so würde beim Friedensschluß eben nieder einmal derjenige Teil, der sich etwa als der stär kere erwiesen hat, voraussichtlich soviel Land und Leute, auf ule er keilt Recht hat, als Siegesbente in die Tasche stecken, als er bekommen kann und denkt verdauen zu können. Er würde sich eine für den Besiegten fast unerschwingliche Entschädigung bezahlen lassen, sich auch noch einige militärische und wirtschaftliche Vorteile, ausvedtngen und dann, gewappner bis an die Zähne, den W i e derve rg e l t u n g Str leg von der anderen Seite erwarten. Man wird den gegnerischen Regierungen nicht Unrecht tun, wenn man ihnen zutraut, (-aß sie es, wofern sie die Macht hätten, ohne Bedenken. >nch diesmal versuchen würden, nach dieser bewährten Methode zu arbeiten. Sie haben es uns ja Ust genug und offiziell genug in Aussicht gestellt unjd auch bei uns gibt es heute noch manchen, der rein, mechanisch in diesen früheren Gedankengängen wetter- znsaufen für vaterländische Pflicht ansieht. Kann denn aber wirklich ein denkender Mensch annehmeu, diese» entsetzliche Ringen, an dem fast die ganze Welt betet, ltgt ist, werde mit einem Frieden herkömmlicher Art ab- sch ließen? Kann man denn glauben, das ganz selbst« rerstäudltche Streben der Menschheit, nach den Erfah rungen der vier letzten Jähre diesen. Krieg der Kriege u uch zum letzten der Kriege zu machen, werde unbeachtet verhallen? die Menschheit werde sich nach diesen Opfern an Leuten und Schäden mit einer Art Wassensitllstand ans eil» paar Jahrzehnt« begnügen? w'rde gottergeben für alle Ewigkeit den Krieg al» ein Mechterdings unvermeidliches Uebel an sehen? Schon >>ev Blick auf den Zustand der völligen Erschöp fung, in dem oie Welt ans diesem Völkerrtngen her- oovgehe.tt mnß, schon der Gedanke, wfe lange die Böl ler ö rauch en werden, bis sie wirtschaftlich, kulturell und !-ch mmalisch wieder sind, was, sie waren, schließt eine solche Möglichkeit aus. Die Wels ficht heute ander» au» alä nach dem dreißigjährigen Kriege oder auch nur bet Ausbruch des gegenwärtigen Krieges. Dis Jähre die ses Weltkrieges haben die Einwirkung der Gesamtheit l-es Volkes auf die Gestaltung der inneren und äußeren Folitik in allen Ländern, wenigstens Europas außer ordentlich steigern müssen und auch gesteigert. Die Lasten jedes Krieges sind noch zu allen Zeiten na schwersten auf den mittlere» und unteren Schichten der Bevölkerung gelegen. Auch in diesem Belege haben die Massen überall ihr Teil ans sich ge» oommen, in Rußland bis zum Zusammestbruch, in den anderen Ländern bi» fast an die Grenz« ihrer Lei- tuiigsfähigkett, unsere Gegner verleitet von leichtfertig wn, gewissenlosen, spekulierenden Negierungen, wir und nwre Bundesgenossen getragen von dem Bewußtsein, Voß wir in gerechter Verteidigung für Dasein 'iod Freiheit kämpfen. Bei früheren Friedensschlüssen sind die mittleren und unteren Schichten der Bevölkerung, wenn e» zum Verhandeln kam, still in den Hintergrund ge- treten, andere waren es, die fast allein über ihr Geschick bestimmt ix,den. Mit dieser Resignation ist e» x-tigentags vorüber. Den kommenden Frieden wer- die Regierungen nicht allein, spndern im engen '^noernchmen mit der Gesamtheit de» Volk«» ch ließen. Ah« ist aber am Frieden die Hauptsache Wir können da» König reich yolen, die Erfüllung öicht ein Gewinn an Menschen, Land, Gut und Ehren, de» Sehnen» de» polnische« Volle», dir» wir selbst Haden / Da» als« Rtttzlanv war ein durch den rücksichtslosesten Despotismus au» den verschiedensten Völkern zusammengeschveißter Staat. ES hätte lebensfähig bleiben können, wenn «s dis Ab sicht gehabt hätte und wenn e» ihm gelungen wäre, durch föderalistisch« Gestaltung den unterjochten Völker schaften erträglich« Lebensbedingungen zu gewähren, wenn es nicht seinen Völkern wie dem einzelnen Unter, tanen jede freiheitliche Entwicklung verwehrt hätte und wenn es nicht im Zusammenhang damit gezwungen wäre, di« aus der allgemeinen Unzufriedenheit drohen, den inneren Gefahren immer wieder durch kriegerische Erfolge und wettere Ausdehnung ve» Reiche» zu be schwören. ES ist zusammengebrochen, weil «S sich innerlich nicht halten konnte, unsere und unserer Bundesgenossen Stege haben nur den Angehü- . . rtgen de- RtesenretcheS die Möglichkeit gegeben, sich zu - bruch überzeugt hat. Den Krieg aber bi» zu diesem befreien. Sollen nun wirzurMtederaufrichtung " - ... « dieses despotischen, durch seinen Charakter, ja schon durch sein bloßes Dasein stets di« Welt und vor allem seine Nachbarn bedrohenden Zarenreiche» selbst wieder beitragen, unsere Zukunft aufs neue zu gefährden, in dem wir di« Teil«, in die sich da« alte Rußland natur- gemäß und von Rechtswegen aufgelöst hat, selbst wieder !zusammenbrin-en? Der Gedanke '.st undenkbar. Mir können da» Königreich yolen, die Erfüllung