Volltext Seite (XML)
Huna, »chuna dts V* vmSl.Auaust . «ugust 101«) ndet fUr Au«, e, für rinbet. ttel» und der hrunatamst zu ß-lUhr) statt, rten beliefert kanntmachung sletsch nur Mr ebenen Karten ungen die zu >eS Abschnittes t der Stadt. Znhaltt Verlag» vknungsn eoickstzi'. Sa. IÄ l. loAer er wolle. ln6 len rkler . S4. WM kl. )L. ft»W««ll». Vlrrkm euenlieer«) unä Nieo- nerplatr. Ws r. tragend, Nr. 200 Mittwoch, äen 28. August 1918 Mer Tageblatt mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. u'n» «U.,"d,n«u"n,° s°w^ Sprechgunü» Ser Neüaktlon mit -»»«nahm» der Sonntag, nachmittag» 4—s Uhr. — Telrgramm-fiSress», Tageblatt Nuerrzaeblrg». Zrrnsorechn -r. »Ina »I«"nuf,ab«''»!e n«-m.a SesikUungen !n«geg?" §ür unverlangt »lngesanüte Manuskripte kann Srwähr nicht geleistet werden. manüskr!p?nEcht", u tt°!»° d'ar^m 13. Jahrgang Ein schwerer Kampftag an der Gcarpe. Gewaltiger englischer Ansturm gegen -le sirmee Selo«. Schwere Schlappe -er Englänöer. Neue Erfolge -er Solschewikk ln Sibirien. Vke Unversöhnlichkeit unserer §ein-e. Die neuen -eutsch-rufsischen Verträge. Eine Ehrenrettung helfferlchs. Aum Untergang -er ^Königin Negentes.^ Var Ssteneichischelsaiserpsar invreraen. Ti« Einpfanssfeivrlichkcitcn. Gestern Dienstag, mittag sind der Kaiser und die Kaiserin von Oesterreich mit zahlreichen Würdenträgern zn dem schon lange geplanten Besuche des Königs in Dresden etngetrofsen. Gegen 12 Uhr lief der Wiener Sonderzug auf dem Dresdener Hauptdahnhof? ein. Der König war hier,'von Oberstdorf über Leipzig kom mend, einige Minuten vorher eingetrossen. Außerdem hatten sich u. a. etngefunden die Staatsminister, Kreis. Hauptmann Dr. Krug v. Nidda und v. Fa.tenftein, Polizeipräsident Kötttg, Legationsrat Dr. Steinbach und Oberbürgermeister Blüher mit zahlreichen anderen Ver tretern der städtischen Körperschaften, ferner der öfter« retchisch.ungarische Lcgattvnsrat Graf HohoS, svivie' die österreichisch-ungarischen Generalkonsuln Weißenberger, Chemnitz, und Dr. Petersmann, Leipzig. Dec österrei chisch-ungarische Gesandte Freiherr v. Brann war dem Kaiser Karl bis zur Grenze entgegengesahren. Nach einer gegenseitigen herzlichen Begrüssung der Herrschaf ten und Vorstellung des beiderseitigen Gefolges begaben sich diese vor den Hauptbahnhof, wo großer mili- tärischerCmPfang stattfand. Rechts und links der Ehrenkompanie, die das Ersatz-Bataillon des Schützen- Regiments unter dem Kommando des Hauptmanns Pro fessors v. Mahenburg gestellt hatte, standen die Gene ralität und die Stabsoffiziere, darunter der stellver tretende Kommandierende General Götz v. Ölen h u- sen und Stadtkommandant General v. Sch lieben: auf dem linken Flügel war das Kadettenkorps ausgestellt. Als der König, der die Uniform seines österrei chischen Dragoner.Negiments trug, mit Kaiser Karl den Wiener Platz betrat, spielte die Schtttzrn.ErsntzukaPelle die österreichische Nationalhymne. K atser Karl, der die sächsische Schützenunisorm trug, schritt darauf die Ehrenkompagnie ab und zog hierbei verschiedene Offi ziere und Mannschaften ins Gespräch. — Hierauf er folgt« mit klingendem Spiel dbr Vorbeimarsch der Ehrenkompanie, worauf Kaiser Karl und König Fried rich August das vierspännige Phaeton bestiegen. Unter, dessen war auch die jugendlich? Kaiserin Zita in Begleitung der Prinzessin Johann Georg vor dem Bahnhofsgebäude erschienen, um in einem vier spännigen Landauer Platz zu nehmen. An die Vier spänner schlossen sich eine große Anzahl von zwet^ spännigen Landauern an, in denen sich ist a. befandenr Prinz Johann Georg in österreichischer Generals uniform, die Generaladjutanten Feldmarschalleutnant Prinz Lobkowltz und Generalmajor Freiherr von Seid- ler, die Oberhofmetster Grafen Esterhazy und Hun yady, der Minister des Aeußern Graf B nrian. der Kabinettsdirektor Ritter v. Seidler und der fäch» fische Gesandte von Nostiz.-Wallwitz. Eine Eskadron Garderetter eröffnet« und schloß den Zug. Als dir kaiserlichen Herrschaften muh dem königlich»» Schlosse abfuhren, ertönten lebhafte Hoch- und Hurrarufe der zahlreichen Menschenmenge, die den Wiener Platz um säumte, .sowie die Straßen, die der Zug berührte. Tas Spalter wurde bon Truppen der Dresdner Garnison und von Verwundeten gebildet, — Zu dein Kaiser Karl zugetetlten Ehrendienst waren befehligt der stellvertre tende kommandierende General dest I». Armeekorps, Ge neral der Infanterie v. Schweinitz, Oberst Susfert vom Ulanen-Negiment Nr. 17, dessen Chef Kaiser Karl ist, und Major Pforte. Die Stadt trug zu Ehren des Kaisers sowie seiner Gemahlin reichen Flaggenschnmck. Tas alte Rathaus wies die bei fürstlichen Besuchen Übliche Zier von roten Teppichen auf. Auf dem Altmarkt waren Festons mit Flaggen in den sächsischen und österreichischen Farben errichtet. — Im Schloßhofe stellte das Landsturmbatail lon Flöha die Ehrenkompanie. Gegen r/^2 Nhr fuhren die Herrschaften nach Moritzburg, wo Tafel statt, fand. Tie Abreise nach München. DaS österreichische Kaiserpaar ist gestern abend 7 Nhr 20 Minuten von Dresden wieder abgerelst. Nach der Aufhebung der Tafel im-Moritzburger Schlosse hatte sich das Herrscherpaar in das Haus des österreichisch ungarischen Gesandten Frei Herrn v. Braun in Dresden, Wiener Straße, zum Empfange der österrei. chisch-ungarischen Kolonie begeben. Alsdann fuhren di« Herrschaften nach dem Palal» Zinsendorfstraße, wo im engst«« Kreis« da« Abendessen eingenommen wurde. In Der heutige MW MgsbmU (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 28. August. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht ».Generaloberst». Boehn. Bel Langemarck und nördlich der Lys wurden feindliche Teklangrisfo abgewiesen. Die Armee des General» von Below (Otto) stand gestern wiederum in schwerem Kampf«. Der Schwerpunkt der eng lischen Angriff« lag südlich der Srarp«. Durch Massen einsatz von Panzerwagen englische« und kanadischer In fanterie sucht« der Feind beiderseits der Heeresstraße Arras—Camdrai erneut den Durchbruch zu erzwingen. Unsere in der Linie Peloe» östlich von Monchy -Crolsille» kämpfenden Truppen, pommersch«, »«stpreußlsch«, Hessen, nassauisch« und elsässische Regimenter, haben den mit ge waltiger Uebermacht an Menschen und Material am frühen Morgen geführten Stoß de» Feindes ln erbittertem Kampfe dicht östlich von Pelve» bei Bi»-«»-Artoi« und Crolsllle» aufgefangen. Sm Verein mit württemberglschen Bataillonen brachten sie di« am Nachmittag mit «rneuter Kraft in tiefer Eliedernng an der Heeresstraße vorgetragenen feindlichen Angriffe zum Scheitern. Auch mehrfach wieder holte Anstürme de» Gegner» gegen Boiry-Notre-Dame und nordöstlich von Crolsille» brachen zusammen. Der Feind hat gestern schwerst« Verluste erlitten, viele Panzerwagen wurden durch Geschütze und Minenwerfer an» vorderster Linie ver nichtet. Batterien de» Res.-Feld -Art.-Reg. 28 feuerten bei Fis offen vor unserer Infanterie auffahrend au» nächster Entfernung in di« dichten Linien de» Feinde». Der Kampf griff gegen Mittag auch auf da» Nordufer der Starp« und nach Süden bi, Mnry über. Mehrfach« Angrlss« de» Feinde» wurden hier abgewiesen. Beiderseits von Bapaums blieb di« Kraft der feindlichen Angriffe gegen die Vortage zurück. Der Engländer, der beiderseits der Stadt Überraschend und mit Artillerievorbereitung, aber ohne Einsatz von Panzerwagen mehrfach vorstieß, wurde überall zurückgeschlagen. Nördlich der Somme führt« der Engländer heftig« Angriff« gegen unser« neuen Linien zwischen Fler» und Eurlu. Wir wiesen sst ab und nahm«» Fler» und Longueval, wo der Feind vorübergehend elndrang, im Gegenangriff wieder. Südlich der Somme scheiterten lellvorstöße de» Gegner«. Zwischen Somme und Oise haben wir unser« Linien vom Feinde abgesetzt, die Trümmerfelder llhaulne» und Noye ihm somit kampflos überlassen. Durch unsere erfolgreiche Abwehr war der Gegner seit dem 20. August zum Erstellen seiner Angriffe an dieser Front gezwungen worden. Dadurch wurde die reibungslose Durch führung unserer Bewegungen ermöglicht, di« sich in den letzten Nächten vom Feind« völlig ungestört vollzogen. Zwischen Oise und AiSne blieb die GefechtStütigkeit auf kleinere Jnsnnierickitmpfe beschränkt. Heeresgruppe Deutschor Kronprinz. An der Beüle Machten mccklenlr. Grenadiere dank tat» kräftigen Eingreifens ihres Führers Oberleutnant Boelcke vom Olren.-Regt. 81) einen Angriff der Amerikaner gegen BnzocheS zum Scheiter». Badische Truppen erstürmten AiSiuette im Leölctal. Bet beiden Unternehmungen erlitt der Amerikaner s were Verluste und ließ mehr als 250 Gefangene iu unserer Hand. In den Argonnen wurden bet erfolgreichem Vorstoß Italiener gefangen. Ter Erste «eneralqnartiermetste^ .Ludeudorsf. 18000 Tonnen versenkt. Berlin, 28. Anglist. Im Sperrgebiet westlich England wurden dou unseren U-Bootrn 18000 Br.-Rcg.-To. versenkt. Der Chef de» AvmiralstabeS der Marine. Begleitung de» Königs und des Prinzen Johann Georg, sowie de» österreichisch-ungarischen Gesandten begab sich das Kaiserpaar dann nach dem Hauptbahnhofc, um die Reise nach München zum Besuche des Königs Lud wig von Bayern anzutreteu. Vitt Hauvschreitxm Kaiser Karl». Kaiser Karl hat ein Handschreiben an den König von Sachsen gerichtet, in dem er ihn:'zum erneu ten Ausdruck der' treuen Waffenbrüderschaft, welche die österreichisch-ungarisch« Armee, mit den tapferen sächsi schen Truppen vereint, -um Ober st Inhaber de» Infanterieregiment» Nr. 107 ernenn«. Diese» Regi ment ist «in neue», au» Salzburgern und Kärntnern gebildete» Regiment, welch«» M? bet den diesjährigen Kämpfen in den Sieben Gemeinden unvergänglichen Ruhm erstritten Hot. — Der König verlieh dem östev. reichisch-ungarischen Minister des Sleuhern, Grafs« Burian, den Hau'sorden der Rautenkrvn«. Die Wesensch lacht im Westen. Der gestrige Abendbertiht der Heeresleitung lautet r Der Schwerpunkt der heutigen Durch bruchsversuche der englischen und kanadi schen Truppen lag südlich der Searpe. Der Stoß ist beiderseits der Straße Arra»— Cambrai in unseren Stellungen aufgesan. gen. Beiderseits Bapaume und nördlich der Somme blieb die Kraft Ver feindlichen Angriffe gegen die Bortag« zurück) der Feind wurde überall avgewiesen. Bevorstehender Stillstand -er Offensive. Die militärischen Mitarbeiter der Pariser Lei. tungen bereiten das Publikum auf eine Ruhepause in der gegenwärtigen Schlacht vor, d. H. auf einen Stillstand de» englisch-französischen Borrücken». Selbst Parte» macht im „Echo d« Pari»" darauf auf. merksam, daß die Deutschen in der Hindenbucglinie eine starke Stütze finden werden und daß sich' darau» ein« Unterbrechung der gegenwärtigen yeldschlacht ergeben müsse. Auch der militärisch« Mitarbeiter der ,Hu- manite" äußert sich in diesem Ginn«. Gr betont, daß die Schlacht gegenwärtig bis in ihr« Feuerlinie sich auf nahezu 250 Kilometer erstreckt und daß.die Armeen der Entente namentlich zwischen Arra» und Roiiy» sich sehr bald vor den stark befestigten Linien befinden, welch« die Deutschen im Jahre 1817 zu Hauptstellungen aü». gebaut hatten. In diesem Augenblicke müsse der Ober, befehlshaber seine Entscheidung treffen. Man dürst an. nehmen, daß Vie vielgerühmten strategischen Reserven gegenwärtig auf beiden Setten der Front verbraucht seien. Aber die Entente verfüge noch über dt« Amerikaner, und sie müßte diesen Trumpf in Häm den behalten. Im „Petit Parisien" spricht sich Oberst leutnant Rousset viel weniger vorsichtig au». Gr ist gleichfalls der Meinung, daß jetzt die Schlacht nicht über die Linie htnausgelangen wird, VÜn der die Deutschen in diesem Frühjahre ausgingen, aber er kündigt an, daß Marschall Foch bereit» einen großen neuerlichen Schlag vorbereitet hat, der in diesem Augenblicke des Stillstände» die Deutschen an einer anderen unerwarteten Stell« treffen soll. Zu diesem entscheidenden Schlag hält Fach die Amerikaner bereit naa- dem Beispiele Napoleons, des: seine besten Trup pen für den Hauptschlag ausbewahrte. Fliegerangriff« auf frstvliW deutsche Bürger. Die ausgezeichnete Wetterlage des 22. August b«. nutzten unsere Feinde wiederum zu zahlreichen Tag- und Nachtangriffen aus da» Hetmatgebiet. Diesmal hatten sie sich Köln, Koblenz, Frankfurt a. M-, Karlsruhe, Pirmasens al» Ziel ausgesucht. Bon den Bomben, die der Gegner in unserem Abwehrfeuer meist Wahl- und ziellos abtvars, siel ein großer Teil auf freie» Feld. Einige richteten Sachschäden an Pri- vathäustrn an. Der Gegner büßte feine Angriffe aus die friedlichen deutschen Bürger mit schwersten Bex- lu st« n. Aus einem Geschwader von z«hn feindlichen Flugzeugen, das am Morgen de» 22. August Karlsruhe angrtfs, wurden sieben Flugzeug«, au» einem anderen im Anflug befindlichen Geschwader in der Nacht vom 22. bis 23. August bei Saarbrücken Wester« Flugzeuge abgeschossen. Innerhalb 24 Stunden - wurden also zehn feindlich« Großflugzeug« in der Hei mat vernichtet. Einige fielen unversehrt in unser« Hand, andere zerschellten brennend am Boden. < Die Verluste, die unsere Bevölkerung erlitten hat, waren demgegenüber erfreulicherweise gering. In diesen neuen Erfolg im Luftkriege teilten sich Kampfflieger. Flak» und Scheinwerfer. Gr reiht sich» würdig an di« Erfolge von Frankfurt, Diedenhofen,.Darmstadt,' die den Gegner lm August nun schon 23 Flugzeuge bei An griffen gekostet haben. Fkstgeransriff qnf Leyemtmrg. Am frühen Nachmittag des 2S. August griffen S Flieger de» verband«» Stadt und Bahnhof Luxemburg mit 11 Bomben an. Der Sachschaden ist geriig, Ver luste sind nicht »u beklagen.