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1UN0SN k»k«. Euloasttsn tsi* /oiHlvllUNg. »S» Kinck«- ^or»1«Iluogi »6.1, » pantanol. XbtellunLen. t eure Klnä« 'Stellung). Uki- i ImiLn, vettelelad. n lO Wirten, je Sclisusplel M äerartieen le. ^us cler entnommen, nu» clem 1Ü. isberg lOmal öeik n.k8ek. ;!:ti it xutea I»«uiion. ?äscde l u mit gut»» ilättet in der .Nlättanstalt so«!). r»lell»s. -II« »eiten n einsachster Uhrung »UgvN »VM, lire lUttttlNplLtz relnkLukrstello itre. dilc, bis 12 qm. b mit : r imoklna X»S8L 81lvbsi', Obpk. »Nl-«IV. tsllung -errevtsor mit guter I ufig nach lieren und olle man ederleqen. en krdgeschoß. W ucht. van e sämtltchi Stllck vb,t. zebwtt«». nh. tn Au» .Ml. MW vermieten. Se 8. Nr. 20S , 13. Jahrgang /luer Tageblatt SW Mz-is°r M »°s «rzMrg« mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: /luer Sonntagsblatt. ?k«!«"un» fiu«^ad«^«ü!>n,0"wu SprechstunS» -er NeSaktlon mit -»»«nähme -er Sonntage nachmittag» 4—s Uhr. — Telegromm'-t-resse: Tageblatt -lurrrzgeblrg». Zernspreche« SS, üvn «nAA ^hm.a^Müun7-"M Zür unverlangt elngesan»te Manuskript, kann Gewähr nicht geleistet werüen. Mittwoch» äen 4. September 19^8 kWerte Wüliche Mgttffe Wischen Hielte und Hsne abgeMen englisch-französische ZrieÜenssikmmung. Der Kronprinz über -ke militärische Lage. Aum Attentat auf Lenin. Die Riesenschlacht im Westen. Der gestrige A-endLeriM der Heeresleitung kautet: Zwischen Scarpe und Somme ruhiger Tag. Gestern nacht hier eingelettete Bewe gungen haben sich planmäßig vollzogen. Beiderseits von No hon wurden Tetlan- grtsfe der Franzosen abgewt ,'en. Zwischen Ailette und AiSne habe»« ,i^ch am Abend neue Kämpfe entwickelt. -> Ter deutsche KhvnprtrH über die Kvirgslagc. Das Mittagsblatt des „Neuen Wiener Jour nals" veröffentlicht eine Unterredung eines Berliner Berichterstatters Dr. Fried egg mit dem deutschen Kronprinzen über den Krieg und die Kriegslage und schreibt: Im Laufe der Unterredung sagte mir der Kron prinz, daß er in England viele Freunds habe. Nach seiner Ueberzeugung hätte England in den Krieg eingegriffen, auch» wenn wir nicht durch Belgien ge zogen wären. Wir sind "als Barbaren und KriegSwü- tige verschrien, während wir doch» nichts wollten und wollen, als unser Leben und unsere Entwick lung. Dieser Krieg ist und w ir nichts anderes glS ein Verteidigungskrieg. Ich, habe diesen Krieg niemals für ein leichtes Manöver gehalten und bin nie mals der Ansicht gewesen, daß.wir die Feinde zer schmettern würden. Ich! halte es auch nicht für wünschenswert, daß der Feind vernichtet wird, weil aus dieser Welt Platz genug für all« Nationen ist. ES muß allerdings auch Platz für Deutschland und sei« Verbündeten sein. Als ich am 2. Mobtlnvachung'Stag, also am 8. August 1914, Berlin verließ, habe ich di« Kriegserklärung Englands für die allernäch sten Tage erwartet. Englische Großkaufleute sagten mir Ungeniert im tiefsten Frieden, daß. der Krieg mit uns! Unvermeidlich- sei. Ich meine aber, daß eÄ zu den von England in die Welt geschrienen moralischen Grund sätzen wenig Paßt, wenn rnan au» wirtschaftlichen Gründen die ganze Wett in den Krieg gegen Völker treibt, Pie nichts Wetter verschuldet haben, als daß sie fleißiger und anspruchsloser waren als andere Völker. Um Demokratie und Freiheit, und wie di« Schlagworte sonst heißen mögen, mit denen die Entente dauernd arbeitet, handelt es sich» in Wirklichkeit keines wegs.'Wenn unser« Gegner behaupten, ich wäre ein Kriegshetzer, so ist das wahrscheinlich eine b«. wußte Lüge. Jedenfalls ist es objektiv unwahr. Ich» bin allerdings für eine starke Rüstung etngctreten,, weil ich erkannte, daß wir uns eines Tages würden ge gen die ganze Welt zu verteidigen haben. Nachdem Eng land tn den Kxieg eingetreten war, zweifelte ich» nicht, daß der Krieg schwer und lang sein würde. Im übrigen ist Unser« gegenwärtige Lage si cher. Wir sind mehrmals im Lause dieses Kriege- in schwererer Lage gewesen als jetzt. Wir haben weit schwerere Krisen überwunden. Ich,habe den Krieg von Anfang an als Verteidigungskrieg aufgesaßt. Das will aber keineswegs sagen, daß wir nicht gelegent- lich angreisen wollen, wo wir können, und zwar nach dem Grundsatz: die beste Parade ist meist der Hieb. Deutschland und sein« Verbündeten müssen den Krieg so lange führen, bi» di« G«gner etnsehen, daß wir nicht umzubringen sind, und daß e» für sie kein Ge schäft ist, den Krieg förtzusetzen. Wenn die GeLner zu dieser Erkenntnis kommen werden, ist noch nicht abzusehen. Einmal wird tvohl die Erleuchtung kom men. Wir haben nie solche Ziels verfolgt, wie dtets! unser« Feind« in Aeußerungen ihrer Staatsmänner dauernd proklamieren. Wir führen den Krieg, um unsere Vernichtung abzuwehren. Die feind, lichen Völker wissen vielfach; nicht, wofür sie kämpfen; dafür ein einzige» Beispiel: Ich» sprach letzthin mit einem amerikanischen Gefangenen, der mir sagtet Ame rika kämpfe für Elsaß-Lothrivgen- Auf mein« Frage, wo Elfaß-Lothrtngen liege, antwortete er, Vlsaß-Lothrtngen sei ein Se«. Solch« Beispiel« könn te ich au» Unterhaltungen mit Gefangenen verschiedener Nationalitäten viel« anführen. Unsere ernstesten Geg ner sind rein militärisch die Franzosen. Ti« sind sehr gut geführt. Marschall Joffre war rin genialer Gene ral und auch Foch ist ein bedeutender Führer., Vie Engländer sind 'zähe und yut« Soldaten, aber ihr« höher« Führung hat versagt. Die Amerikaner habe ich nie für ein« Quantite negligeable gehalten, tKr« Der heutige mWe MgsberW. lAmtlich.) Großes Hauptquartier, 4 September. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht u. Generaloberst v.Boehn. Beiderseits der Lya hat sich der Feind in ständigem Kampf mit unseren Bortruppen bis in die Linie Wulvergem —Nieppe — Mac St. Maur-Laventle—Nichebourg sorge« arbeitet. Unsere gemischten Abteilungen haben ihn in diesen Kleinkämpfen wirksam geschädigt und ihm durch Vorstoß und Angriff Gefangene abgenommen. An der Schlachtfront zwischen Searp» und Somm« ver lief der Lag ruhig. Wir hatten während der vorletzten Nacht unsere Truppen in Linie Arleuu—Moenvres—Manan« rourt zurückgenommen. Vies« seit einigen Lage» schon vor bereiteten Bewegungen wurden plangemäß und ungestört vom Feind« durchgeführt. Der Gegner ist erst am Nach mittag zögernd gefolgt. An der Front zwischen Moislains und Perrone hat der Feind sein« Angriffe gestern nicht wiederholt. Beiderseits von Noyon führt« der Franzos« stärkere Angriffe, die sich im Besonderen gegen da« Höhengelände zwischen Campagne und Bussy richteten. Der Feind, der hier viermal am vormittag und am Nachmittag vergeblich gegen di« bewährt« 281. Division anstürmte, wurde ebenso wie an den übrigen Angriffsabschnitten restlos abgewiesen. An der Ailette Srkundungsgefecht«. Vorstöße de» Feinde« gegen Lourctz—L* Chateau scheiterte«. Zwischen Ailette und Aifn« setzt« der Franzose im Verein mit Ameri kanern und Italienern nach stärkster Feuerwirkung zu er- neuten Angriffen an; sie wurden vielfach nach erbittertem Nahkampf abgewiesen. wir schossen gestern 22 feindlich« Flugzeug« und 7 Fessel ballon« ab. Leutnant Rumey errang seinen 8V. Luftsteg. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Südlich von Ripont brachten wir von erfolgreichem Vorstoß in die französischen Gräben Gefangen« und Ma schinengewehr« zurück. Der Erste töeneralqMrttermetstee Luvendorsf. Anwesenheit auf dem westlichen Kriegsschauplätze ist deutlich spürbar. Aber umbringen können sie uns nicht, und wenn ihrer noch so viel« kämen. Von öst«r> reichisch-ungarischen Truppen hab« ich» bei meinen Armeen nur Artilleristen kennen gelernt, sie haben Hervorragendes geleistet. Zu dem Vertreter eines Budapester Blutte», den der Kronprinz gleichfalls im Großen Hauptquartier empfing, äußerte er: . > „Da» Anrennen der Feinde gegen unsere Front dauert an. Infolge elastischer Verteidigung wichen wir an mehr« ren Stellen der Front »urück, wie das beim Bewegungskrieg möglich» ist. Dies« An griffs des Feindes und das stellenweise Zurück weichen unserer Front wird in den Kreisen der Be völkerung vielfach falsch ausgelegt. Man ist. bei uns zu sehr an fortwährendes Vordringen gewöhnt, und wenn einmal ein« Schlacht kommt, tn der der Feind «ngreift und wir uns selbst verteidigen müssen, dann wird die Situation nicht immer recht verstanden. Bei der Beurteilung der Lage, .sowohl der Kriegslage al» aiuH der politischen Lag« dürfen wir «ine» nie vergessen: wir führen einen Verteidigungskrieg. Da gilt sowohl auf militärischem wie auf politischem Ge biete. Ter Krieg ist nur für den Feind ein Vernich, tungskrieg, für uns nicht. Wir wollen keinen von unseren Gegnern vernichten. Wir wollen uns aber b«. haupten. Wir sprechen offen vom Steg. Das Wort Steg darf nicht so verstanden werden./daß wir den Feind vernichten wollen, sondern nur so, daß wir Un» behaupten und nicht unter kriegen lassen wollen. Von dem Augenblick an, da England in den Krieg etntrat, war mir da» klar und ich betonte e» immer wieder." Äuk di« Bemerkung des Berichterstatter», daß der Kronprinz im Ausland als Kriegshetzer gelte, antwortete dieser: .Lies« Anschuldigungen Hlnd mir bekannt. Draüch« ich» darauf sagen, daß davon kein Wort wahr ist? Wenn Deutschland Hütt« Krieg haben wollen, würden wir nicht diesen Augenblick airsgewählt Haven. Für Deutschland wär« kein Augenblick ungünstiger ge wesen, al» der damalig«. E» war klar, daß Enge land die Gelegenheit b«nutz«n würde, pelzten war doch Nur ein Vorwand. Gngland^grisf «in, wetl di« deutsch« Konkurrenz unerträglich wurde und die Engländer einfach» mehr arbeiten mutzten aüs früher. Wir kämpfen für unser Leben, und sch wiederhole nochmals, daß unser Ziel deshalb nicht an ders sein kann, al» uns zu sichern. Var furchtbare Hingen im Mllen. Zwischen Soifson» und ArraS, an einer Front von 186 Kilometer, tobt und rast di« gewaltige Westschlacht mit unverminderter Kraft. 3 3 englisch« Divi sionen, mehr äls dis Hälfte der englischen Armee auf dem französischen Festland«, vennen im Verein mit 8 7 französischen und 2 2 amerikanischen Divisionen gegen unser« gesamte seldgraue Mauer und die todesmutigen Männer und Jünglinge unsere» Botte» an. Datz von den französischen Divisionen viel« bereit» stark aufgefüllt werden mutzten und auch Eng länder und Lknerikaner ungeheure Verlust« er litten haben, hält den Feind nicht davon ab, im mer wieder, tagau», tagein, sein« Sturmwellen Untier dem Schutz« von Tanktzeschwadern gegen uns vorzutrei- ben. Der Kamps an der Linie westlich von CamSrai —St. Quentin ist dementsprechend «in fürchter liches erbitterte» Ringen. Da» seit Jahren verwüstet liegend« Gelände ist heute eine Hölledee Zerstörung, dt« keine Gräben, kein« Unterstände, keine Wege und kein« Straßen kennt. Unser« Truppen leiden tn der Folge beträchtlich unter dem Umstande, datz der Nachschub an Proviant und Material sich überaus schwierig gestaltet hat und den in Ruhestellung gehenden Mannschaften kein« zweckdienli chen Quartiere zur Verfügung stehen. Mus diesen Gründen, und um den Feind gleichzeitig zu zwingen unS in da» verwüstete GelLnd« zu folgen, wird unsere Linie, so nehmen wir an, nach und nach planmätzig weiter nach dem Osten zurück genommen werden. Dieses taktisch» Manöver, da» dem Feind« blutig« Verluste kostet und noch kosten wird, dürfte Wohl so lange fortgesetzt werden, al» «» unse rer Führung zweckdienlich» erscheint. Trotzdem dürfe« wir un» dem Ernst de« Lag« nicht derfchltetzen. Der Feind ist stark und wirft immer neue Men schenmassen tn den Kampf. E» ist vorerst nicht anzw nehmen, datz di« Schlacht abflauen wird. Ja, e» ist Grund zu der Annahme vorhanden, datz sich da» Rin gen über di« Flügel hinaus ausdehnen wird. Dafür spricht u. a. die Tatsache, datz zwischen Verdun ukd Mosel der Kamps bereit» merklich abflaut. Wir wer den in diesen Tagen mehr denn je ein unerschpt. terliches Vertrauen in unser« heldenmütig« Ar mee und ihr« nie versagende Führung zu setzen haben. „Morning Post" meldet, datz, der dritte ent, scheidend« Offensivabschnitt der Ententearmee jetzt -«gönnen hab«. Eine ,,S«ekA<gMeiD«g" im Hauptquartier. Nach einer Bekanntmachung des Staatssekretär» deS ReichSmarineamt» erfahren die Rechte de» Admiralstabschefs ein« wesentlich« Erweiterung. Danach werden auf Befehl des Kaiser» dem Chef de» Admiralstabes der Marin« größer« EinwtrkungSrechtt al» bisher auf di« SeekrtegSführung zugestan den. Im Rahmen von Richtlinien erhält er dm Be fugnis, direkte Befehle, di« die Unterschrift „von s«tten der Seekrtegsleitung" tragen müssen, an verbände oder einzelne Kommandeur« zu erteilen. Zur Ausübung de« Befehlsfunktion hat der Admiralstab de« Marin« «inen besonderen Stab der Seekrtegsleitung zu bilden, der seinen Sitz tm Großen Hauptquartier und «inen -«sonderen Stabschef erhalten hat. Zum Chef diese- Stabe» Ist der Kapitän z. S. v. Levetzow ernannt worden. Kapitän v. Levetzow, der sich vor allem bet dem Oefel-Unternehmen ausgezeichnet und dafür den Orden Pour le merite erhalten hah war zu letzt Ehes ein«» Verband«» leichte« Seestvettkräfte. Dl« laufenden Geschäfte in Berltn führt der yeNoerttetende Chef de» Admtralstabe» nach d« Weisungen der Eie«- krteg-lettung.