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Nr. ISS Montag, cken 2ö. August ISIS 13. Jahrgang Weiters vergebliche Durchbruchsversuche M WW mW MMU! ' (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 28. August. den. — men werden. "H Euer Ex- der Leute wie leicht denen, die objektjives Ge/lerrelchisch-ungarische Erfolge ln Albanien. Serat unS Peri genommen. kriegsminifter von Steln über Gerüchte. Englische Regierungserklärung zu Dr. Solfs Neüe. Amerikanische Wahnsrnn-Kriegsziele. Verlobung öes Kronprinzen Rupprecht von Hapern. 17000 Tonnen versenkt. len i. V. Hirma achten! lteee. tschaftsbazar. )». :1t eine kolossale r Sorten Back- Federabstauber, el, Garderoben, 'fel, echte Wild- chen, Roßhaar- bürsten, Schnei- »., Kaffeetrom- : Brandmalerei. WM Einfachen r den Winter. 1.5)0, Vi Liter e den Gummi- chbiichseiiöffner fncn, ein Stück her, ein Stück Stück 0 Mark, aber enorm die Sohle, ver ein Karte 20 ten, als fein , geschmiedet« i 25 Pfg. an, ist unverwüst« 6.60 M. usw. 18.50 Mark. !es kann man t- und Butter- lich unk sie asl« er Hatti Lindruck sich erp irr dsir rrrtraw dis sich n. ahett i» immnte >aß die kleine üstung, r Bitt, taltuno irgeni nerung i müsse, h dem seiner t hatte wor « sindun« «mpfen , war Gesicht rtlicher »deren, .fühlt« ;ik d« Tiefen ersten« ivchen- x »erben irden; h war wesen. wie oft sind hier in Berlin — und das müßten doch! die Berliner eigentlich selber am besten widerlegen kön- nen — schon die Maschinengewehre in Aktion getreten! Tie Feinde selbst machen sich über diese Art von Ge-, schichtenträgerei lustig. Chefredakteur Cunor Besonders nichtsnutzig und gesührlich scheint mir das Gcrcve von Verrat und von Uebcrläuseret zu sein, das man leider sehr häufig hört. Kriegsm.inisterd. Stetnr Auch mich hat die ses unsinnige Gerede unangenehm berührt. DaS soll ten wir doch lieber den Franzosen überlassen, dis auch 1870/71 mit Vorliebe über Verrat schrien. Gewiß fin det überall bei Freund und Feind in gewissen Grenzen Verrat statt. Jeder Gefangene, jeder Ueoerläufer wird vom Feinde genau verhört und schwache Naturen sagen dann, was sie wissen und oft auch mehr als sie wissen, in der Hoffnung auf eine besser« Behandlung. DaS weiß man und darum nimmt Man im allgemeinen die Gefangenenaussagen mit aller Vorsicht auf. Aber bis weilen können sie doch Tinge ergeben, die mit anderen Ermittelungen zusammengehalten, zu mehr oder weni ger wichtigen Aufschlüssen führen. Auch fallen mit den Gefangenen und Toten bisweilen Aufzeichnungen. Be fehle und Meldungen in FeindeShand, aus denen man sich ein Bild von den Absichten des Gegners und der Lage auf seiner Seite machen kann. Tas alles sinisi Tinge, mit denen man rechnen muß, und mit denen man in der Tat auch rechnet. Aber die Borstel-- lung von Verrat, die in den Kövfen der Leure spukt und di« Vorstellung, die sie sich von der Ueberläuferei und ihrer AuSdeh. nung machen, ist barer Unsinn. Unsere Feinde benutzen die menschlichen Schwächen geschickt genug, um Schauernachrichten über uns zu verbreiten oder zu dem Versuch mit Sirenenklängen die Dummen zu betören. Mir wurde kürzlich von einem Invaliden ein gedruck ter Zettel zugesandt, der unter den Soldaten verbrei tet war. Er ist unterschrieben r Im Namen der Amerikaner deutscher Abstammung — der Verein der Freunde der deutschen Demokra, tie. NewYork im März 1918. Tarin werden die deutschen Soldaten ausgefordert, die deutsche Re gierung zu stürzen, dann würde der Weltkrieg sofort beendet sein. Deutschland sei vor aller Welt der Bar barei und des VertranenSbruches beschuldcgt und dieses Verbrechen sollten die Soldaten wieder gutmachen, in dem sie ihre barbarische und vertranensunwürdige Ne gierung stürzten. — Unkel Brästg würde sagen? „Nak- ttgall ich hör Dir lausen" — aber viele Deutsche hören sie eben nicht laufen. Chefredakteur Cunor Nun ja, da haben Euer Exzellenz ein Beispiel der feindliche« Propaganda und man weiß ja, daß dieses Beispiel nicht vereinzelt dasteht. Kriegs»,inister v. Steinr Ja, in der Pro paganda ist uns der Feind ohne Zweifel über Seine Anschauung ist da eine ganz andere als die unsrige. Vor zwei Jahren singen wir einen englischen Offi zier, der nach Alter, Lebensstellung, Familie und Bil dung eine hervorragende Persönlichkeit war. Als man ihn fragte, wie es denn möglich sei, daß die englische Negierung so haarsträubende Verleumdungen über uns in der ganzen Welt verbreiten lasse, während sie doch genau wisse, daß alles Lüge sei, lächelte der'Offizier und sagtet „Ja, es ist doch Krieg!" Er hielt also Lügen für ebenso erlaubte Waffen wie Gewehre, Gra naten, Geschütze usw. Auf dieses Gebiet können wir unseren Feinden nicht folgen und wir haben es auch nicht nötig. Wenn wir unseren.Feinden den Spiegel Vorhalten wollen, so können wir uns an die Tatsa chen halten, wie sie durch zahlreiche eidliche Aussagen übereinstimmend bekundet und festgestellt worden sind. Ich denke menschlich über solche Dinge. Wenn ein er regter Pöbel Gefangene mit Steinen bewirft, sie mit nen I. Arbeiten xler einem is mit Oe- Mx. 1918. 1 Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht«. Generaloberst v.Boehn. Vorfeldkämpfe bei Ballleul und nördlich der Ecarpe. Westlich von Croisilles blieben seindliche Angriffe in unserem Feuer liegen. Vizefeldwebel Göbel schoß mit seinem Ma schinengewehrzeuge vier Panzerwagen, Unteroffizier Heue mit leichten Minenwerfern, drei Panzerwagen zusammen. Beiderseits von Bapaume setzt« der Feind zwischen St. Legur und Martinpuich seine Angriff« fort. Hoher Einsatz an Infanterie und Panzerwagen sollt« hier den Durchbruch durch unsere Front erzwingen. Wo der Feind im Feuer und durch Gegenstoß abgewiesen war, trugen frische Kräfte den Angriff immer wieder erneut vor. Seine Angrifse sind im großen gescheitert. Im einzelnen war der Verlauf der Schlacht etwa fol gender: Der Feind drang in unsere westlich von Mory — westlich von Bapaume — Martinpuich verlaufende Linie ein. Nördlich von Bapaume brachten örtliche Bereitschaften und Reserven den Feind am Ostrande von Mory, Favreuil und westlich von Bapaume zum Stehen. Weitere Angriffe brachen vor diese» Linien zusammen. Südwestlich von Bapaume stieß der Feind zwischen Dhilloy und Martinpuich auf Euende- court -Flers vor. Preußische Reserveregimenter und Ma rineinfanterie warfen ihn in kraftvollem Gegenangriff in die Linie Lhilloy—Martinpuich zurück; beide Orte wurden wieder genommen. Zahlreich« Panzerwagen liegen zerschossen vor und hinter unseren Linien. Gegen unsere von der Anerefront abgesetzten Linien Bazentln le-Petit—Larnoy—Suzanne arbeitete sich der Feind im Laufe des Nachmittag, heran; stärkere Angriffe, die am Abend zwischen Earnoy und der Somme erfolgten, wurden ab gewiesen. Südlich der Somme setzte sich der Feind bei mehrfachen Angriffen in Cappy und Fontaine fest. Beider- seit» der Römerstraße schlugen wir seine Angriffe zurück. Zwischen Somme und Oise keine besonder« Eefechtetätigkeit. Südlich der Nilette griff preußische Garde den Feind westlich von Crezy auMont an bis an die Höhen südwest lich Pont St. Mord und schlug im Verein mit deutschen Jägern sehr starke Angriff« weißer und schwarzer Franzosen ab. Etwa 400 Gefangene wurden etngebracht. Auch nörd lich der Aisne brachen am Abend starke feindliche Angriffe zusammen. Heeresgruppe Deutsche« Kr-«pri«z. Lellllefecht« an der Besle. , De« Lrsse kleueralquartiermeiyer Ladeavarsf. ?ü6N lokorl riter «MUS n 1. encn Xadeln ^nztalr. iker äiittel- v Privatbank. nÄben billigst. »tr-^aüeln. Uriegsnnmster von Stein uder ciie Gerüchte. Ler preußische Kriegsminister hat dem Chefredakteur (Amtlich.) der Morgenpost, Cuno, eine Unterredung gewährt, in der folgendes gesagt wuroet Chefredakteur Cunor Euer Exzelt.'nz haben ohne Zweiset mit Unwille» von den wüste« Gerüchte« Kenntnis genommen, die in der letzten Zeit wie «in lästiges Unkraut allenthalben emporwuchern, obwohl doch unsere militärische Lage nicht den geringsten Anlaß zu der Nervosität darbietet, der diese Gejchichtcuträgerei ihren Ursprung verdankt. KeIe g s m i n i st e r v. Steinr Gewiß habe sch von den unsinnigen Gerüchten gehört, und sie haben mich um so mehr gewundert, als nichts vorhanden ist, was der Ausgangspunkt für diese Gerüchte sein könnte, lieber die Kriegslage will ich nicht sprechen, gerade weil ich davon mehr weiß als andere Leute, die sich mit der Beobachtung der Ereignisse, mit Rückblicken und Ausblicken aus das angelegentlichste beschäftigen. Ihre Zahl beabsichtige ich nicht zu vermehren, denn ich kann und will mich nicht dein Vorwurf eines vorschnellen Urteils anssetzen. ES ist ja ganz klar: ein Bild der militärischen Vorgänge von derjenigen Vollständigkeit, die vonnöten rst für ein ruhiges und sachlich abwägendes Urteil, hat nur diejenige Stelle, an der alle Fä den der Operationen zusam m enlausen. Selbst über die weiter hinter uns liegenden Ereignisse, die sich bereits einigermaßen überschauen lassen, urteile ich immer nur sehr vorsichtig und zurückhaltend, weil ich istmte noch nicht wissen kann, ob mir nicht doch manche Unterlagen fehlen, die zu einem richtigen Urteil uner läßlich find. Aber aus ein? kann ich Hinweisen: 'Vor zwei Jähren, als wir den schweren Zlveifrontenkrieg zu führen hatten und uns im Westen vollkommen auf die Tefensive beschränken mußten, hatten dort unsere Geg ner rund hundert Divisionen mehr als wir. Was aber haben sie erreicht'? Nichts, was einem strategisch aus wertbaren Erfolg unter ungeheuren Opfern ganz lang sam und schrittweise zurückdrücken können, bis dann schließlich der freiwillige Abzug in die Siegfried-Stel lung erfolgt«. Aber das ganze damals ausgegebcne und verlorene Gelände, ja mancherorts Noch mehr als dies, hatte unser Angriff in diesem Jahre mit einem Schlage wiedergewonnen. Es/kommt nicht aus das Ge lände an, und leider wird darüber viel gu viel gercde. t. Wovaus es ankommt, ist dies - daß der Gegner trotz seiner Ueberlegenheit in vielen Monaten schweren und opservo Il len Ringens nicht einmal das erreichen was wir in wcntgen Lagen zu erreichen t m- stande waren. Nun haben unsere letzten Operationen uns nicht den Erfolg gebracht, den wir von ihnen erhofft hatten. Pir haben einige Rückschläge und*— sagen wir es kurz heraus auch eine Schlappe erlitten. Ja, geht es den» nicht sonst km Leben ebenso? Nicht, daß man ein mal einen Mißerfolg erleidet, ist bedenklich, sondern bedenklich wäre es, wenn man nicht die Kraft hätte, sich mit dein Mißerfolg abzufiudcn' und ihn aüsizu- gleicherr. An der Front, wird von vornherein damit gerechnet, daß auch einmal ein Mißerfolg «intreten kann, für das Hinterland aber ist so ei» Mißerfolg «ine ernste Mahnung, denn es zeigt uns, daß der Krieg noch nicht beendet ist, und daß wir alle Kräfte anspannen müssen, mn ihn zu einem glücklichen Ende zu führen. Dazu aber gehört der stark« und einige Witte de« ganzen Volke», und wer Einflüssen Vorschub leistet, di« zersetzend wirken und eine Schwächung des Wittens unseres Volkes zur sieg- reichen Beendigung de» Kampfe» ui» seine Ezlsrenz ver ursachen müssen, der versündigt sich an der Sache de» Vaterlandes. Cs kommt jetzt darauf au, die feindlichen Angrifse abzuschlage, und die eigenen Kräfte zu schonen, Wir Soldaten bleiben, wenn einmal eine schwierige Lag« sich ergibt, sehe viel ruhiger und gelassener, als fern Stehende, besonders wenn wir mitten darinsttzen. Aus der Ferne erscheint natürlich das Bild der Lage an der Front ganz anders, als es denen erscheint, die es von einem für die Beobachtung geeigneten Standpunkt an- sehen. Es erscheint vielfach . Verzerrt, ünd gu dieser WWW- Mnzeiger für oas Erzgebirge iZ-ZZM sprech««,»», Nad-tt. pnz.ieioe». Verzerrung tragen die Erzählungen kopfloser Leute bei, die nur «inen verschwindenden Bruchteil des Ganzen sehen konnten. Sie sind häufig die Ur heber jener albernen Gerüchte, die allenthalben um laufen und die gleichsam mit einem wollüstig gruseligen Behagen wettergetragen werden, desto eifriger, je tol ler und törichter ste sind. Mau weiß ja, die Phantasie jene Leute in die Irre führt, Grundlagen für ein sicheres, ruhiges und Urteil fehlen. Chefredakteur Cunür Halten es zellenz nicht für möglich, daß die Phantasie in der Heimat auch geflissentlich irre geführt wird durch Machenschaften aus dem Nnslauve? KriegSministcr v. Steinr Ich habe dafür keine positiven Beweise, aber doch einige Anhaltspunkte. Sicherlich ist es sehr möglich, daß hier feindliche Ein flüsse am Werk sind und daß die seindliche Propaganda daran arbeitet, bei uns zulande Unruhe zu stiften. Jedenfalls sind die Gerüchte, dis hier bei uns herumgetragcn werden, so dumm und so sinnlos, daß mau nicht begreift, wie es möglich ist, daß sie Glaube finden können- So kam nach jenen Offensivstüßen beiderseits Reims über die Schweiz eine Nachricht nach Süddeutichland, i Stücken schlägt und sie beschimpft, so ist das eben ein wir Hütten 150 000 Mann an Gefangenen verloren. Ausbruch der Pöbelnatur, mag der Pöbel vornehm oder Eine andere Nachricht wußte von Zweikämpfen zwischen gering sein. Wenn aber ein französischer Arzt den höchsten Führern zu erzählen. Mit besonderer Vor- gu einem verwundeten deutschen Offizier sagt: „Ich liebe wurde auch von Verrat geraunt, und aller sehe die Aufgabe metneSLebenS darin, dem dieser Unsinn fand Gläubige auch unter den Leuten, ! Feinde so wenig brauchbare Leut« wie mög- die sonst eines klaren Verstandes sich rühmen. Wie oft! ltch zurück-ulte fern, oder wenn französische ist Hindenburg schon gestorben, wie oft hat dieser ödev Krankenpflegerinnen verwundete deutsche jener unserer höchsten Führer schon Selbstmord verübt, Soldaten in ekelhafter Weise beschmutzen, frei In» So», vl»rt»ll«hrll» r.I» NWMMr mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblaü. U",'" m>» Wi«oabest«i!.n°s"w'r Sprechstunde Ser Ueüaktisn mit Ausnahme Ser Sonntag» nachmittag» 4—s Uhr. — Lelegramm-siüresser Tageblatt flueerzgebltg». Zernsprechrr wenn »l«"nlüa-b»''»'r pn»«Ä §ilr unoerlangt eintzefanSte Manuskript» kann Gewahr nicht geleistet werSen. ma'nuu'ipM