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13. Z-chrganp Nr. ISS /Wer Tageblatt Anzeiger für -as erzgebirge WW mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Auer Sonntagsblatt. ' '/.71'«» yu"/g'a'd,W!,'n,Spr'chPunS» s»r Ni-akUoi, mit Ausnahme -»» Sonntag« Nachmittage s-s Uh». — L»I»-»amm-KSr»ff»»<rag«blatt ftu»»»,g»d«»ge. r»»nsp»«q«» «. WW L»,V°-.n,'üua7-".'^ - M uno«rlangt .Ing.fan»t« Manufkrlvt« kann S.wSH» nicht o.I.tsl.t w,rö,n. Mittwoch» äen I4 August 19l8 " Die Offensive -es General Joch aufgehalten. KUfer Karl tm öeutschen Hauptquartier. Aurückgehen -er Ententetruppen km Murmangebiet. Ein brktkjcher Zerstörer na- zwei Pastagkerüampfer versenkt. der Schnei- -er -rutschen Infanterie «ähren- -er jüngsten Abwehrschlacht.km Westen. Ulärung im Osten. So sehr sich auch die Westentente Mühe gibt, in Rußland Verwirrung zu stiften und älle» auf das eine Ziel etinurichten, das russische. Volk in neue kriegerische Verwicklungen mit Deutschland zu treiben, so ist sie dennoch nicht stark genug, die Klärung der Ostsragen zu Hintertreiben. Im Großen Hauptquartier sind gegen wärtig nicht nur der polnische Außenminister und Po lens Berliner Vertreter, sondern auch Kaiser Karl ist dorthin gereist und im Beisein der beiden Außenmini ster Graf Burian und von Hintze sowie der beiderseiti gen Botschafter wird über alle schwebenden Fragen wei ter verhandelt werden. -Tie Anwesenheit der Polen läßt darauf schließen, daß auch die polnische Frage in den Verhandlungskornplex einbLzvgen ist. La ferner auch der Vertreter Dentschlairds bei der Svwjetregierilng, Herr Helsferich, tm Großen Hauptquartier weilt, so darf man annehmen, daß alle Ost fragen der Besprechung unterliegen. Mit Rußland sind dje Verhandlungen be kanntlich zu einem gewissen Abschluß gediehen. ES ist jedoch falsch, wenn hier und da in der Presse von einer Revision des Brester Friedens gesprochen wird. Las, was jetzt in Berlin vereinbart worden ist, stellt gewissermaßen die AuHflihrungsbestimmungen -um Bre ster Friedensvcrtrag dar. Der neue Vertrag ist fertig paraphiert, und nach internationalen diplomatischen Ge pflogenheiten bedeutet das, daß die Einzelheiten bereits tm Wortlaut feststehen und daß -der Inkraftsetzung des Vertrages nur dis Unterschriften der beiden Negierun gen fehlen. Unter solchen Umstünden darf man an» nehmen, daß Herr Josse, der Berliner Vertreter der Sowjet-Negierung, lediglich deshalb nach svioökau gssckh ren ist, um die Unterschrift der Volkskommissare für den neuen Vertrag zu erwirken. Die Verlegung der deutschen Botschaft von Moskau nach Pskow ist unter diesen Umstünden wirklich! nichts andere- als eine Sicherheitsmaßnahme nicht nur für die Personen der deutschen diplomatischen Vertretung, son dern auch für den Bestand der deutsch-russischen Be ziehungen. Es ist leider eine betrübende Tatsache daß russische Parteien ganz offiziell die Mordtaten von Moskau und Kiew gebilligt haben, und jene Kreise sind es auch, die mit weiteren terroristischen Plänen spielen. Die ausschlaggebend« Partei der Bolschewiki mag offi ziell diese Agitation verurteilen, die Macht, sie zu hin dern, hat sie offenbar nicht. Daraus muß Deutschland die entsprechenden Folgerungen ziehen. Inzwischen spürt Rußland am eigenen Leibe Wetter die Freundschaft der Wcstcntente für die neutralen Nationen. Die Note des Volkskommissars für auswärtige Angelegenheiten Tschi tscherin an den amerikanischen Generalkonsuls ein Do kument von bleibendem Wert. In diesem Aufschrei eines von seinen ehemaligen Verbündeten überfallenen Lan des wird eine Sprache geführt, die eigentlich Herr Wil son nicht sollte überhören können, weist die Note doch nach, daß die etndringenden englischen Truppen wie Barbaren Hausen, und Herr Tschitscherin spricht mit Recht von einem ungeschmtnkten Ban ditentum. Dennoch wird das Ententegold gleich wohl bei einzelnen russischen Parteien alle anderen Ge fühle überwiegen, aber «S spricht für unsere Machtstel lung, baß wir dennoch in dieser Situation zu einer Klärung der Ostfragen schreiten können und dir eige- neu Interessen der Ostvölker werden ihnen sehr bald sagen, daß von uns ihr Wohl und von der Entente ihr Wehe angestrebt wird. * « « Meise Kaiser Karls in» Große Hauptquartier. Der Kaiser von Oesterreich trifft heute, Mittwoch, im Großen Hauptquartier ein, wo abermals alle schwe benden Fragen besprochen werden sollen, und zwar un ter besonderer Berücksichtigung der polnischen Fra ge. In der Begleitung des Monarchen befinden sich voraussichtlich der Minister des Auswärtigen Graf Burian und der österreichisch-ungarische Botschafter in Berlin Prinz Hohenlohe. Auch Graf Wedel, der deutsche Botschafter in Wie,», und der Gesandt« v. Bergen, der zuständig« Referent'tm Auswärtigen Amt, werden an den Besprechungen im.Großen Haupt-, quartier tetmehmen. Außer dem Retch-kanzler sind dort bereit» Staatssekretär V. Hintz«, Stacht-» Minister Dr. Helfferich, unser bisheriger diplvmati- scher Vertreter in Moskau, ferner der polnisch« Minister de- Aeußepen Prinz Janus RadziwiÜ ünd der Vev- IDer heutige MW MgsbeW. I (Amtlich 1 Großes Hauptquartier, 14. Anglist. Westlicher Kriegsschauplatz. HeeroSttruppe Kronprinz Rupprecht. Erfolgreiche Borfeldköniyfe Mischen Pser und Scürpe. Südlich von Merrls und südlich der Lys scheiterte« Vor stöße des Feindes. Heeresgruppe Generaloberst von Boehn. TeiNSmpfe beiderseits der Somme und nördlich Avre Westlich und südwestlich von Laßigny griff der Feind von neuem an. Beiderseits von Canny brach der Angriff in unserem Feuer zusummen. Weiter südlich schlugen wir de» Feind im Gegenstoß zurück. Heerc»qr»ppr Deutsche« Kr»«pri«z. Kleinere Jnfantertegesrchte an der VeSlr und östlich von Reim-. * * * Leutnant Bolle errang seinen SO., Oberleutnant Loertzer seinen 2S., und Leutnant Roth seinen SO. Lvstflg, De« Krff» Gen-ralqu«rtt«rm»IK-v Lndruversf. treter de» polnischen Staates Graf Ronikter anwesend. Ob noch Vertreter anderer Randftaaten an den Verhand lungen tetlnehmen, ist unbekannt, daß aber die Rand- staatenpolttik den Hauptgegenstand der Beratungen bilden wird, scheint festzustehen, und darunter wieder in erster Reihe die endgültige Regelung der polnischer Frage. In politischen Kreisen behauptet man, es be stehe di? Absicht, nunmehr an»die Schaffung de»König- reich» Polen zu gehe«, uno zwar nicht in dem bis her von Oesterreich-Ungarn angestrebten Sinne. Man nennt verschiedene Kandidaten für den polnischen Thron, und -war einen österreichischen, einen bayrischen und «inen bulgarischen. Jur Mesenschlacht im Westen. Ein dichter Nebelschleier la- über dem Sommegediet, al» am frühen Morgen de» 8. Anglist kurz nach 8 Uhr rn der ganzen Front der Arme« von der Marwitz «in mächtiger Trommelst»«« einsetzt« und «ineinoiertel Stund« ununter brochen anhielt. Anter dem Schutze einer Mass« von Lank«, «le sie di, setzt noch nicht eingesetzt «orden «ar, ging di, feindlich« Infanterie in tiefen Wellen zum Angriff vor. An vielen Stellen vernebelt« der Feind da» Gelände, auch ans Tank» wurden Nebelbomben geworfen, sodaß sich de« Angriff fast völlig unserer Sicht entzog. Auf dem linken Flügel zwei bi« drei englische Divisionen» in der Gegend von Mar- lamourt südlich vor ihnen rückt«« da» australisch« Korps mit vier Divisionen und außerdem vier kanadische Divisionen an. Ml« dies« gelten al« besonder« gute Angrlff»tr«pP«n, di» feit längerer Zeit nicht mehr in» Gefecht gekommen sind Auch ist festgrstellt, daß vier französisch« Divisionen an den Kämpfen beteiligt find. Di» neuen englischen Riesentank«, die hier zum ersten Mal« auftratrn, sind noch um einige Fuß länger und besitzen kräftigere Motoren. Der moralische Eindruck dieser Massennngeheuer ist für den veriridiger die Hauptgefahr. Di« Nervenprobe haben unser« Kämpfer glän zend überstanden. Ueberall, wo di« Lank» in beit Bereich unsere« Artllleriefeuers gerieten, wurden sie vernichtet. In welche« Licht« di« Engländer mit ihren Lank» angrlffen, er hellt daran», daß ans einem Dwisioneabschnitt anf einer Breit« von vier Kilometer «S zerschossen« Lank» liegen blie ben, dl« all» durch unser Artillerie- und Maschinengewehr feuer vernichtel wurden. Rechnet man dazu, daß «ine groß« Zahl der Lank» entkommen ist, so können di« Zwischenräume nicht mehr al» 60 bi« 70 Meter betragen haben. Ms Haupt- einbruch»st«U« für di« Tanigeschwader hatte der Feind di« Flanken de« vorspringenden Lei!« unserer Front gewählt, «m in den Rücken unserer Infanterie ,« gelangen. Sa stießen , v. di« Lank» nördlich von Moreuil von Thenn«, an» vor, wo der Vvreabschnitt von ihnen nicht hätte überwunden werden können. Richt weniger al« drei englisch« Kavallerie- diolstonrn, «nd die» bedeutet di« -«samt« englisch« Kavallerie, standen bereit und griffen später, schwadronwels« verwendet, In den Kampf ein. Bei diesem Massen,Insatz von Lank« «nd Truppen, begünstigt durch di« Ungunst de» Wetter», -«lang e» dem Aeinhe bekanntlich, in «ine beträchtlich« Lief« «inzu- dring«n, stellenweise jedoch unter bluti-en schweren 0pf«n. Mördllch der Straß« Amten»—Peron« li«-«n di« Lot«n Li MTkAMü H-H?? Mk-st-TUL. YinpLtt dsvHZtz ? Maschinengewehrnester wehrten sich verzweifelt und bracht«« der den Lank, nur langsam folgenden Infanterie di« erste« ! Verlust« bei. Eine leicht« Batterie vernichtet« allein zehn, elne ander« nenn Tank». Ein Kraftwagenflachgeschütz er- L-di-te fünf Tanks» fuhr dann, da es sich verschossen hatte, zurück, «in Munition zu Holen und schoß dann »och zwei weitere Tank« in Brand. Bei Marveleaw» «nd bei Aralrr» ville wnrden einzelne Schwadronen durch unser Maschinen- Gewehrfeuer fast vollkommen vernichtet. Ueber alle« Sob erhaben ist der Schneid der deutschen Infanterie, die stellen weise, der Lank» nicht achtend, sie hindurchsahren ließ, «nd dann di« nachfolgende Infanterie im Gegenstoß aufhlelt. E» sind auch Fall« gemeldet, in welchen di« Infanterie allein der Tank, Herr wurde, indem sie an einer Stelle z. B. vier Tank« in Brand schoß «nd acht «eitere a«ß«r Gefecht setzte. Dem Schneid unserer Infanterie «nd der Beweglichkeit der Artillerie, sowie ihren vorzüglichen Schieß- lelstnngen ist e» zu danken, wenn der grotzangelegt« feind lich« Angriff seh« bald zum Stehen kam «nd in den letzte« beiden Lagen Ml wetteren Raum hat gewinnen können. vergebliche» Anrennen der Franzosen. Nachdem sich die englische Offensive zwischen Lncrs und Avre nach den schweren und sjopfer reichen vergeblichen Angriffen der letzten Lage an der Grenze de» alten Sommeschlachtfeldes festaelaufen hat, verhielten sich die Engländer am Vormittag des 12. ruhig und setzten erst tm Lause de» Nachmittag» und SbendS zu starken Leilangriffen beiderseits der Römerstraße, sowie südlich deS Lucebache» an. Teilweise brachen diese Angriff« bereit- im deutschen Abwehrfeuer zusammen. Wo die britischen Sturmwellen bis an die deutschen Linien heran« kamen, wurden sie im Gegenstoß wieder geworfen. Da gegen setzten die Franzosen nochmal« mehrere frische Di visionen ein, um die Stellungen zwischen Avre und Oise, auf welche die Deutschen in so geschickter und für die Franzosen so verlustreicher Weis« auSgewichen waren, doch noch zu durchbrechen. Starke Kavalleriemasten standen zur Verfolgung bereit. Im Morgendunst griff die fran zösische Artillerie an, allein trotz der schweren Beschießung, die dem Angriff vorangeganaen war, empfing ungefchwäch- teS Maschiuengewehrfeuer die Sturmwellen. In der Ge gend des LngeS-Waldes, östlich RessonS und südlich L'Ecou» vtllon rannten die Franzosen immer wieder vergeblich an. Die Art, wie sie an manchen Stellen bis zu fünfmal hintereinander vergeblich stürmten, erinnerte an die russi schen Maffeuopser. Allein die gewaltigen Anstrengungen der französischen Regimenter blieben vergeblich. Wo sie geringe Vorteile errangen, wurden sie ihnen alsbald wieder durch die Deutschen abgenommen, die in raschen Gegen stößen die Franzosen aus deiWmommenen Gräben wieder warfen, den Fliehenden naMtzten und ihnen zahlreiche Gefangen« abnahmen. Geldpreis« für erfolgreich« amerllanische Fliege*. Nach „Eclair" vom 1. d. M. ist für die ersten fünf in Amerika ausgebildeten amerikanischen Flieger, di« drei deutsche Flugzeuge abgeschossen haben, eine Summe von 100000 Franken au«gesetzt worden. Daß ameri kanische Flieger sich nicht schämen, sich ihre kriegerischen Lorbeeren vergolden zu lassen, und daß ihre Vorgesetzten diese unwürdige Krie-iCausfassung billigen, beweist >n „Eclair" abgevruckter Brief, in dem ein amerikanischer Hauptmann einem Flieaerleutnant bescheinigt, daß er die Bedingungen des Preisausschreibens erfüllt hat. Die Sitten amerikanischer Skalpjäger sind also unter oen heutigen Amerikanern noch nicht ausgestorben. Dafür kämpfen sie eben fllr die Kultur. vle Zerstör««- von Montdidler. Französischen Blättermeldungen zufolge ist Mont didier, das einer schweren Beschießung au-gesetzt war, vollständig zerstört. Stillstand der Verdand»offensl»e. «Homme ltbre, „Echo" und andere Reaterung-oraane bereiten auf die Möglichkeit eine« zeitweiligen Still stände» der Gntente-Operattonen zwischen Aner« und Oise vor. Frankreich könne unnütz« Opfer meiden und die Zett für sich arbeiten lasten. Die schweren englischen Verlust« an der Somme. Zwilche»; Chip Uly und Morlaneourt scheiterte der englische DurchbruchSversuL unter den gewaltigsten Opfern für den Angreifer. Di« vorbereitenden Operati onen de« englischen Heereiieituna kamen in diesem für Durchbruch - feit 1-L "stimntrn Sektor zum