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IS. Jahrgang Donnerstag, äen S. August ISIS Nr. ISS Svttleds- denkette rund um uns Kerum." Das war wie bet uns im August 1914. 4r/s s äuer 1. ibmnede. ilsut unä >en unter »trn. Nssr- »t». »okstt ««tl«. kdm iuuue) »spännigen königlichen Ltichen- ' üdergisührt, «o di« f«t«- Maettritt M feldmars»«» v.klLbsm Li« v-r^«ng i« verttn. Aus Berlin witu berichtet: Am Dienstag nachmtttag um 8 Uhr wurde in der Gnadenkirche in d« Jnvalidenstraße die Trauerfeter für den verstorbenen Generalfeldmarschall von Eichhom abgehalten. De« Sarg war vor dem Altar zwischen Blattpflanzen und Lichtem aufgebahrt. Feldmarschallstab und Orden lagen darauf. Am Fußende war «in vom Hetmann drc Ukraine gesandte» schwarze» Samtktssen niedergelegt, da« j- einen Palmen« unb Etchenzwetg in Gtlberstickeret ziert«. Ms Vertreter de» Kaiser» und der Kaiserin erschien Generaladjutant General der Infanterie von Löwen« feld mit einem Kranz der Majestäten. Sn der zahlreichen Nock dieWürde-neSMar. nieder. Vollzählig war di- ukrainisch. Gesandtschaft mit dem ä,u Ä-n!«iP7t-tn»«m -HL -«».hm «°»m. «LL ÄV L U — »pfe». wurde die Leich« M " ersolarelchtic iswagen nach dtm K« Sachsen d?n j li^e VstsetzuaL «W chslt g,legen, gesucht. lautet: Bon der Front nicht- Neues. vuezeichnungen für Fach und Petaia. Reuter meldet aus Parts: Der_Mintsterrat hat^ den Beschluß gefaßt, General schall» von Frankret ist di« Militär-Medaille v Königlich« Anerk-mnun- für sächsisch« Kämpfe» Aus Anlaß der letzten schweren und ers Kämpfe an der h-rr M-.tg Drohender Generalstreik in der Schweiz Die Entscheidung darüber bevorstehend. — Die Lage ln Belgien. — Reformen ln Indien. — Bedrohliche Llnabhänglgßeitsbestrebungen ln Südafrika. — Helfferlch zur Dsrlchterstattung la Derttn. »»NN »I- Nvf«»» »»- n «urch r«-!>spr»ch»e «rf.Ixt oi M<musk»!prn«ch<»»d,r'lchi«d« beten und bis zum Gude ausharrten? Nein. Gin große- Volk wie das unsre, das wie jener feurige Busch immer gebrannt hat und nie verbrannt ist, hat die Pflicht, seiner selbst wert und seinem Schicksal gewachsen -u sein, in gutem wie in bösem. Wir haben Unendliche- erlitten und ein Meer von Blut und Tränen ist vergossen. Wir haben aber auch Unendliches getan. Sollen wir, nachdem wir jahrelang erfolgreich gerungen, vor dem Ziel in Schwäche endigen? Gerade das ist es, worauf unsere Gegner hoffen und iauen. Da ist es denn die Pflicht jedes einzelnen Deut- chen, ob Mann oder Frau, sie stehen, wo sie wollen, sich elbst und allen anderen zuzurufen: Nur wer auSharrt bis ans Ende, der wird gekrönt l Die Mühe ist groß, da weiß niemand besser al- unser kämpfender Bruder an der Front. Keiner von uns im Htnterlande darf sich ' ühmen, mehr erlitten zu haben als er. Aber auch der Lohn der MUHe ist herrlich. Wir alle wollen des Lohne-, da» ist des Sieges, den wir mit unseren Kämpfern teilen dürfen, wert sein. Wir wollen nicht murren und nicht klagen, nicht wispern und nicht tuscheln, sondern mannhaft die schwere Zeit auf unseren Schultern weiter tragen, bi» uns die Vorsehung sie abntmmt, und wir aufrecht da« stehen al» die Sieger, nicht nur über unsere Feinde, sondern auch über uns selbst. Der gestrige Abenäbericht teferunnttt «stellt bei Werkzeug» ennI.Uß ! 100. kichenhain. ben, zum Anerkennung ihrer besonderen Leistungen nachfolgende 1. All die LZ. Infanteriedivision. Nach Mel« ; düng dcd Oberbefehlshabers hat die Division bet den 'chweren Kämpfen an der Marne im Angriff, würdig ihrer Vergangenheit, Hervorragende-geleistet. Die vier alten ruhmreichen Regimenter, die sie bilden, gaben Mir ja schon die Gewähr, daß sie ihre Sache bei jeder Ge- i"genhett vorzüglich machen würden. Ich spreche allen Beteiligten Meinen wärmsten Dank und Meine vollste Anerkennung aus. 2. Andte4VJnfanteriedtvision. NachMeldung de- Oberbefehlshaber- hat die Division in den Tagen der schwer«-» feindlichen Angriffe ihre Pflicht in hervorra gender Weise getan, in voller Nachahmung der alten Traditionen Meiner Armee. Ich spreche allen Beteiligten Meinen wärmsten Dank und Meine vollste AnerkennungauS. 3. An die 128. Infanteriedivision. Die Divi sion hat nach Meldung des Armeeoberkommando- ihre Sache bet den jüngst vergangenen schweren Kämpfen sehr aut gemacht und dem RuhmeSkranze Meiner Armee in diesem Kriege ein neue- Blatt hinzugefügt. Ich spreche allen Beteiligten Meinen wärmsten Dank und Meine vollste Anerkennung aus. Di« Zerstörung Frankreich». Barzini beschreibt im „Corrtere della Gera" bi« Ver- tzeerungen de» Kriege- tn den von den Deutschen ge räumten Gebieten. Im Tardenoi» ist alle» zerstört, Städte und Dörfer sind zu Ruinen geworden. Die Wege in den Wäldern sind von gestürzten Bäumen und abge rissenen Westen wie nach einem ungeheuren Sturm ver sperrt. Am Horizont m der Richtung der abziehenden deutschen Truppen zeichnet sich der Rauch zahlloser brennender Ortschaften ab. Hin und wieder werben noch im wehenden Winde die weißen Mauern eine- Ge- häudeS sichtbar und täuschen die Existenz de» Leben» yor; aber das ist nur Täuschung. Da vorne herrscht der Schrecken. Da» Feuer zerstört die Wälder und frißt die Ernte auf den Feldern, und nicht» bleibt zurück al- riesige schwarze Flecken, die zu trauern scheinen, und die ungeheure Verwüstung. Li« vmllllane» Im Feuer. Der Sonderkorrespondent der „Franks. Ztg." auf dem westlichen Kriegsschauplätze meldet Über die Teilnahme der Amerikaner bet der letzten feindlichen Offensiver Die Ame rikaner überstanden die Feuertaufe im allgemeinen nicht so schlecht. St« gingen beherzt in» Feuer, lernten aber rasch den Respekt vor.unseren Maschinengewehren. Vereinzelt wird berichtet, daß st« auf Verwundete geschossen haben. Auch suchten sie zuweilen u.: s«r« Leute durch deutsch« Anruf« irrezuletten. E» ist viel Abenteurervolk unter diesen ersten Bataillonen, genau wie anfangs unter den Australiern und Slldamerikanern. M WM mW " -Amtlich.) Großes Hauptquartier, 8. August.- 1. An die 23 Jnfanteriebtoision. Nach Mel- W « stItch « r K«i«g»fchaup!atz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Beiderseits der Lys schlugen wir englische Teilangriff« zurück. Nördlich der Somme führte der Feind heftige Ge genangriffe gegen unsere neuen Linien briderselt» der Straß« Bray-Lorbi«. Sie wurden abgewlesen. Wahrend der Nacht zeitweilig anflebende Artillerietatigkeit und Srkundungoge- fechte. Westlich Montldier scheiterte «in Tellangrlff der Franzosen. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Zwischen Soisson» und Reim» lebte der Feuerkampf nur vorübergehend auf. Kleinere SnfanteriakSmpf« an der Ai»ne und Besle und nördlich von Reim«. Heeresgruppe Herzog Albrecht. Sn den Vogesen erfolgreich« Vorstöße in di« feindlich«« Linien am Lhratzmannrl«. Leutnant Freiherr von Boerigk errang feinen 20. Luftsteg. , wer Krste «eneralquakrtiermrtste« Ludeuborsf. 57000 Tonnen versenkt. Vie Versenkung Ser „Fustlsta" Berlin, 7. August. (Amtlich.) Eine« unserer U-Boot«, Kommandant Kapitänleutnant von Schröder, hat an der Nordküste Irland« den stark gesicherten englischen Dampfer „Justitia" von 82120 Brt. H »hrere Tor ^otreffer so stark beschädigt, daß da« Schiff am folgenden Tag« durch ein von Oberleutnant z. S. von Ruckteschell befehligte» A- Boot trotz Bedeckung durch 18 Zerstörer und 16 Fischdamp fer endgültig versenkt Werden konnte. Infolge ähnlicher Bauart wurde da» Schiff zunächst irrtümlich für den früher deutschen Dampfer Vaterland gehalten. Da» Boot hat außerdem noch 2 groß« Dampfer, davon einen vom Typ Araneonia (18000 Brt.) au» stark gesicherten Geleitzügen! an der Westküste England» h«rau»geschoss«n, rund insgesamt! 57000 Brt- Der Chef des «dniiralstave» der Marine. Mer Tageblatt MS5WW» stir das e-Mbirs- M ZW-WsK mit der wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. " nÄAdAu"","'»«!» Sprechgun»» Ser NeSaktion mit Ausnahme S»r Sonntag» nachmittag» 4—S Uhr. — T»l»gramm-ffSress», Tageblatt ffu»»rzg»birg». -»rnsprrch», S3. Amm "oUüunoen o»ntg«g-" Zür unverlangt »lngesanSt» Manuskript» kann Sewühr nicht geleistet werSen. Harret aus! Bor hundert Jahren. Der erste Waffengang der Verbündeten mit dem Kaiser Napoleon hatte bei Großgörschen mit einem Fehlschlag geendet. Die verbün- beten Heere wurden nach Osten zurückgeschlagen. Die zweitägige, blutige Schlacht bei Bautzen mußte abgebrochen werden. Das war der Anfang der Befreiungskriege. Es kam der Waffenstillstand und der Reichenbacher Kongreß. Damals schrieb der große Historiker Niebuhr: „Es ist möglich, daß unser Volk noch viel unglücklicher werde, als eS vor dem Kriege war, aber nie hat ein Volk mehr ge litten und mehr getan, um seine Freiheit und sein Glück wiederzuerringen." Das war die Ueberzeugung eines seines Wertes bewußten Volles. Ein freiwilliger Jäger aus Landsberg an der Warthe schrieb im August 1813 in die Heimat: "Wie Ihr seht, hat man uns abermals auf die Hoffnung gebettet, das Vaterland befreit zu sehen .... Alles atmet Lust und Freude, aller Hader ist vergessen und der große Zweck, der uns vereinigt, geht wie eine Blumen-, Fest- und Freudenkette rund um uns herum." Das war wie bet uns tm August 1914. Der Krieg ging weiter. Auf den Sieg von Groß beeren folgte die schwere Niederlage der verbündeten Heere bei Dresden. Abermals mußte der Rückzug angetreten werden. Blücher, an der Spitze der Schlesischen Armee, erließ den Tagesbefehl: „Die meinem Befehl anvertraute Armee sehe diesen Rückzug nicht als einen abgenötigten, sondern als einen freiwilligen an, der darauf berechnet ist, den Feind in sein Verderben zu führen." Das war wenige Tage vor der Schlacht an der Katzbach. Und nun folgte Sieg auf Sieg, bis tn der Ebene um Leipzig der gewaltige Gegner niedergeschlagen war. Keinen Augenblick hatte die Führung und das Heer ge wankt, von dem Niebuhr gesagt hatte: „Die Geduld, die stille Resignation, die Früchte ihrer Taten ohne Ursache vergehen zu sehen, die Sittlichkeit, die Ordnung der Armee! ist so erhebend, daß man vor dieser Armee Ehrfurcht haben muß." Und Ernst Moritz Arndt schrieb, während die Diplomaten in Reichenbach berieten: „Wir waren alle viel in Sorge und Mißstimmung und oft in bitterem Aerger, wenn wir in Zeitungen von angenehmen Hoff, nungen eines baldigen Friedens lasen." Denn der Friede vor dem Sieg dünkte ihn und die Besten eine Niederlage. Das waren unsere Vorfahren. Sind sie stärker, größer, heldenmütiger als wir? Er nnern wir uns: im August 1914 war uns zumute wie enem freiwilligen Jäger aus Neumark. Aber welche töd tche Gefahr, furchtbarer und tn ihren Folgen verderblicher als die vor hundert Jahren, bedrohte un» von allen Seiten! Gs ist schon fast wie eine Sage, daß unser Leben in den ersten EntscheidungStagen nur an einem Haare hing. Da schickte uns die Vorsehung den Mann, der den russischen Koloß zerschmetterte. Uno er schwang seinen Hammer von Ost nach West und von West nach Ost. Die feindlichen Heere erlebten Katastrophen, wie sie in der Geschichte ohne Beispiel sind. Die feinste und überlegenste Feldherrnkunst hat in dem blutigen Spiel von vier Jahren den Völkern der Erde die Ueberlegenheit de- deutschen Geiste», und die Wucht unserer Schläge hat ihnen unsere unerschöpfliche Kraft etnaehämmert. Heute Kittern unsere Gegner im Westen vor dem neuen Schlage, den unser Heer führen wird. Wie? Hat ntchtderGeneralissimuS Fochsoeben einen großen Sieg errungen? Unsere Heerführer sprechen von diesem vielberufenen Siege mit der Ruhe, mit der der Soldat von den „Wechselfällen" des Kriege» spricht. Sie sagen offen und furchtlos: Ja, wir haben einen ge schickten und entschlossenen Gegner, dem diese» eine Mal ein Gegenzug gelungen ist. Da» hat aber für den end gültigen Ausgang keinerlei entscheidende Bedeutung. Unsere am Morgen überrannten Truppen kämpften schon am selben Abend wie die Löwen. Sie schlugen den Foch« schcn AngrtffSplan entzwei. Diese Führer sagen aber auch; da- verständnisvolle Vertrauen der Heimat muß uns zur Seite stehen l „Wir alle," hören wir von Hcnden- bürg, „wünschen den Frieden, „aber eS muß ein Frieden in Ehren sein; und das wird er auch sein, davon sind wir felsenfest überzeugt." Wa» ist also geschehen, wa» da» dumpfe Raunen, die schleichende Gorge unter un» rechtfertigt? Haben wir, ausgerechnet wir, Grund, den Mut sinken zu lasten? Sind wir schwächer al- unsere Väter, di« selbst Nieder lagen, vpn denen wir keine Vorstellung haben, überdul- Trauergemeinde sah man außer den Spitzen der Berlin« Militär« und Marimbehörden u. a. Vizekanzler Volk Payer ueee. zugleich als Vertreter de« Reichskanzler», Minister von Breiten- ! bach, Minister von Stein, Staatssekretär von Capelle. Im Auftrag« de» Kvpig» von Sachsen legt« der königlich sächsisch« MilitärattachS in Berlin am Sarge einen prächtigen «ran»