Volltext Seite (XML)
Beilag« zu Mr. 178 de» Aue, LngeßlltttM «nd «chtig-r« M kvO Gmmaßmd, den 87. Null 1V1S. Von rinfnmrn Menschen. Roman von Fritz Vantzer. Machdmck vrröotew) »Mutter I" beschwichtigt« Wolfgang. »Nicht so!" »Dochi Weshalb sollen wir immer dulden, und wes» halb immer uns ducken vor seinem maßlosen Egol». mu»! Weshalb still und stumm unter seiner grausamen Härte und Kälte leiden? Und warum soll ich dich nicht verteidigen? Er darf dich nickt beleidigens »Schweig!- befahl Warnick von neuem. Dann rich» tet« er sich strafs auf, wie» zur Tür und sagt«, Wolfgang verächtlich ansehend r »Hinaus !" , Und der ging nicht. Ein tiefe», heiße» Mitleid quoll in ihm auf. Wie war der Vater gealtert, seitdem er ihn nicht gesehen! Da» Haar fast schlohweiß, und da» Ge sicht hager und gefurcht. Die Gestalt gebeugt. Wie ein Siebziger. Ach, Wolfgang konnte dem Harten nachempfin den, was in seiner Seele gestanden, seitdem er sich von dem Sohn löste; denn auch in seinem Herzen brannten Wunden, die ein Ausgeben von Hoffnungen geschlagen. Frische Wunden. Und nun dieser Mann! Er hatte Hoffnungen sterben sehen, die ein ganze» Leben lang geblüht, und die dann eine einzige Stunde ver nichtet. Ja, der Sohn verstand den Vater, wenn auch nicht in seiner Härte und unnatürlichen Verbissenheit so doch in dem Ntchtvergessenkönnen und -wollen. Gewiß, er mußte nun gehen; denn ihm war von neuem die Tür gewiesen. Und er ging doch nicht. Er konnte sich nicht so von ihm kehren, da es sich um das letzte Scheiden handelte. Und das Gefühl der Sohnesliebe und die Sehnsucht nach einem versöhnlichen Blick trieben warme, weiche Worte über seine Lippen. „Vater, du beurteilst mich falsch. Ich weiß, daß ich in diese» Hau» zu Unrecht kam. Verzeihe mir da»! Ver zeih« mir auch all«», wa» ich tat da ich dir trotzt»! Ich könnt« damals nicht ander». W«nn du mich nun »um zweiten Mal« g«h»n heißt, so laß mich w«nigst«n» ml» dem Gefühl scheiden, datz ich, wenn auch kein Vaterhaus mehr, so doch noch w«nigst«n» «inin Latir hab« !" «r hott« m!» zitternder Stimm« und in aufquellen» der Weichheit gesprochen und strickt« s«in«m Vater di» Hand hin. Da wandt« sich Matth!« Warnick ab und sagt» eisig! „Ich Noch"«inmal sagt» e» Wolfgang, schon mit heiße» Bitterkeit in der Stimm«, daß ihm dies« Antwort wurd«. Aber immer noch l«id«nschaftllch bittend. Und darauf nicht». — - La empörte sich da» ganz« wiib in Frau Regina. St« ergriff Wolfgang» beide Hände. »Komm,- sagt« st», „laß rin« Nutzlosigkeit!" Und dann zu Warnick: »Dies« Minuten haben auch da» äußerlich« »and zwischen uns gelöst. Ich g«h« mit ihm zusammen noch in dieser Stunde." „Das wirst du nicht tun! Du bist von Gotte» und Recht» wegen verpflichte^ zu bleiben!" „Nein!" „Wage es nicht!" keucht» Warnick. Eine ungeheure Erregung hatte ihn gepackt. Er wankte und war schlohweiß im Gesicht. Die Stirnaber war fingerdick geschwollen und drohte zu platzen. Sah Frau Regina das alles nicht? Eie schien nur an da» Unrecht zu denken, da» Wolfgang auf» neu« zugesügt war, und empfand nur fllr ihn. „Ich gehe!" sagte Nh Da lehnte sich Warnick vor. Er wollt, erwidern. Aber der Mund öffnete sich nur. kein Laut kam mehr über die Lippen. Er griff mit beiden Händen in die Luft, ein gurgelnde» Stöhnen quoll noch einmal hoch. Und dann stürzte er lautlos zu Boden. Al» Frau Regina und Wolfgang mit einem Schrei de» Entsetzens sich htnzumachten, um ihn aufzufangen, kamen sie schon zu spät. Eie beugten sich mtt wirren Sinnen über den wie leblos Dalieoenden. Und ihr erst«» klar«» Denken war: Sofort nach Betzdorf zu Doktor Erseliuos * . * Dm alt« Ar«! rltt !m Frkihlicht auf den Hof, vor Krau Warnick und Wolfgang mtt heißer Angst erwartet Nach kurzer Untersuchung schüttelt, er ernst und gemesfiv den Kopf. „E» ist noch «in schwache» Leben in ihm. Bielleichi kommt da» Bewußtsein noch einmal für kurze Augen blick« wieder, aber es ist auch möglich, daß er aus de« Betäubung gleich hinüberfchlummert. Menschlich« Kunf und Hilf« stehen hier am Ende." Dann schied er mit einem warmen Händedruck uni «tn«m traurig-ernst«« Glicht. — Frau Regina und Wolfgang klammerten sich an di» letzt» schwach» Hoffnung, di« ihnen geblieben, und beteten daß da» Bewußtsein noch einmal wiederkehren möchte E» deucht« st« entsetzlich, daß er so mitten au» eine» Zwist herau» ihnen entrissen werden sollte. E» ging ihnen wie allen Menschen, die bald mit einew Sterben sich abfinden müssen. Wa» vordem gewesen, sank zusammen wie ein erlöschendes Licht. Die Majestät de» Tode» war mächtiger und gewaltiger als Haß unt> Zorn und Bitterkeit eine» ganzen Lebens. „Nur so nicht hinweg!" dachten beide. „Reiße ihn nicht so von uns, Allmächtiger, mit dem Groll im Herzen und der Härtel Laß uns noch einen Funken Lieb» sehen, noch einen warmen, weichen Blick!" Sie überschauten sein ganze» Leben. Immer nur war sein Wille Gesetz gewesen. Und wenn man ihm trotzte, gleich ein völliges Lossagen. Freilich, er hatte stets sein« besser« Ueberzeugung zur Richtschnur seines Handelns ge macht, und er hatte sich nichts abmarkten lassen, und wenn alle» darüber zugrunde ging. Und das war sein Fehler gewesen. Einer von manchen. (Fortsetzung folgt.) Ludwig I für dauernde Arbeit, keine KriegsauShilfe, kanöarbetter Mtiger vreker / I Zu melden: Metallwarenfabrik, Seierfelö i. Sa. kür Sutzerü dringliche iiriegsärbchtön werdM loiort Mssckinenarbeiter und- Arbeiterinnen Eine ältere unabhäng. Frau sucht in besserem Hause bet älterem Herrn, Dame oder Ehepaar Stellung als Wirtschafterin Angebote unter A. T. 2988 an das Auer Tagebl. erbeten. für meine Lackiererei gesucht. tzilwttnn Rück« Selon- unci Lisendetonduu, r*»ioil«u >. Se. Liininv^Ivulv litzaunve- Lvnevnlvunv Knbvilvn für llsudsu Neinslvom u, Nit» In «sräon olngsstollt. Lu moiäsn dol vaufildrsr l.«u»n»t«In liusidit. gesucht. Eisengießerei „DrUl'öenau" klelrtrlrltättwerlr vbererrgeblrg, Zchwarrenberg. Kraftstation. Sächs. Emaillier- u. Stanzwerke norm. Gebr. Gnüchtel, M.-Gef., stdntlimg preß- un« Schweig«»»!», Lauter i. Sa. Tüchtige Lackierer, Lackiererinnen, Lackierspritzer «»» -Spritzerinnen gesucht. Wohnungen können durch uns nachgewiesen werden. Verpflegung erfolgt durch unsere Werksküche. klitewsrka Kktisngasallsckiaft Ürand-Lrbisdorf b. freiberg i. 8a. Getrocknetes Kroni- inid Hiinbeerlnub sow grüne Srdbeer-,Huflattich- n. saure Kirschenblätter, ferner Spitzwegerich und Nosenblüten ohne Stiele Hauff ru DScdlttn prellen Emilie Schwarz, Goethes«. 8. peuermunn suchen Edm. Hiltmann L Co., Aue, Oststraße. Ein MerliWr WilWer sofort gesucht. Paul Georgi, Schneebergerstr. 29. «in« von Vorth,straß, b. Schne«b,rger Ttratz«. Abzugrb. grg. Brlohnung Gchunbngn Str. u b. Rudorf. Ludwig hutzler, Metallwaren-Zabrlk, Seierfeld i. Sa. reher rver-en sofort eingestellt. Aüimeringiüi-Verke üliemnitz, Kociiiltrer- unä LmllienstraLe vuesten zokort tn ckauerncke LteltunL Lclilosser, Monteure, Vertikalbolirer, vrelier, liscliler, iNaurer, unä Iransportarbeiter. lleverbunxen sinä unter cles llerukes ru rlckten an clle Äimüeriügun-Verlie ».-e., lilieimiitz. lliilMtekrsü oWglllllMeil gesucht. Fran Marie Leistner, Aue, Bahnhofstraße 11,1. sucht leichte Beschäftigung. (Lauf bote, Hausmann u. oergl.) Zu erfragen im Auer Tageblatt. ttizlniN »tu twsln, «eictio IHiinnIlw nt Sertelui liefern kännen, veräen um ^n^abe ttirer Xäresre oäer -^n^edot unter U. lüSE an ttuckol» IN»»»«, t.«Ip»Ig, geboten. Ein gut »»»zinsbare» Akoknksus ist Umstände halber zu verkaufen. Wo? Zu erfr. im Auer Tageblatt. Zwanzig hutzler, Mä-chen 8ckv^ei6er unä Lckv^elKerinnen, auch solche zum Anlernen, sofort gesucht. Guido Müller, Aue i. Grzgeb. Reichssiraße 60. (ilchtiger, verläßlicher lleirer ii. lssslcliikiili der auch Elektromotoren und Maschinen bedienen und in- standhalten kann, zum sofort, eventl spät. Eintritt gesucht. Mechanische Mverel, Huerbammer. Eiueu Schtrsser uud einen Zungen Avvettev ' sucht L. Wettinerstr. 18. Micktizes kksusinselvkvn und Mttükli Skukoniustteksn fllr 3 jährigen Jungen, das Zimmer reinigen, plätten und etwas nähen kann für 1 8. oder 15. 8. in Villa gesucht. Angebote erbeten an Frau Fabrikbesitzer wol§, CoßmannSdorf b. Dresden.