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luepitztze Sioen« « Höhen n Snfan- !«u«e und »gdstreit- te»». Sn SFl««' wnen at- legeniibe» stugzeuge t«sekretär n glaube, ren Mid- t wurden heutiger K Tour spanische Gasthaus« MW zu recht lollma. orsttzendeiL register. ;ekenstub«. Freitag, äeN S. Zuli ISIS 13. Jahrgang Nr. 134 /Wer Tageblatt MW Mzeiger für Sas Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. lrlatt uÄ Mu"--d»Wn.'f»»u Sprechstun»» ürr N-Saktlon mit flu-nahm« 0«r Sonntag, nachmittag» 4—s Uhr. — Trlrgramm.flSttss», Tageblatt ^u,«rzg,birg«. z«rnspr,ch«e SS. »!»a »l/nuHae^Ä! »WA Siir unverlangt rtng.sanSt, Manuskript, kann Sewühr nicht geleistet w-rürn. ' Vie englisch-ftanMsthen Umtriebe in Nußlanö. Der Vlerverban- treibt Rußlan- zum Kriege. Zeenzöflfch-enzlische Gelüer für -le Tfchecho-Slowaken. Englische Kriegsschiffe an -er Mucmonküfke. Ein ruffisches Ultimatum an England. Ruffischer Appell an -le -rutsche Hilfe. Annahme -es Zrie-ensvertrages mit Rumänien im Reichstage. Der Kühlmannprozeß. Der ungarische Minlsterpräsiüent über -ie Hetze gegen Kaiserin Zita. Einbruch italienischen Pöbels in -le -rutsche Sotschast in Rom Vie Neuwahlen kn Holla«-. Mail» - ad. IW»G» gumToäe äes Sultans Mohammeä Sein LebenSlauf. Ter jetzt verstorbene Großsultan Ghazi Mohammed Reschad Chan V. war geboren am 3. November 1844 in Konstantinopel als Sohn des GroßsultanS Abdul Medschid Chan und folgte seinem durch die Jungtürken der Regierung entsetzten Bruder Abdul Hamid Chan am 27. Klpril 1909 auf dem Throne. Reschad war der rechtmäßige Thronfolger seines Bruders, weil nach dem muselmännischen Gesetz immer das Weste Mitglied der Familie den Thron besteigen soll. Ur sprünglich hatte Abdul Hamid seinen Lieblingssohn Bur ah Eddtn für den Thron auserseheu, nach der Revolution von 1908 sprach aber niemand mehr von diesem, und Reschad würde offiziell als rechtmäßiger Thronerbe angesehen. Abdul Hamid hatte den Bru der vorher immer al- ein« Art Verbrecher behandelt. Bis zum Juli 1908 war Reschad aus das strengste über- wacht worden, er durste niemand empfangen, und sein Dienstpersonal wurde von seinem Bruder selbst ausge- wächtt. Ueberall war er von Spionen umgeben. Po litisch hatte stchi Reschad bis zu seiner Thronbesteigung natürlich nie betätigt, man wußte wenig oder nichts von ihm? nur schrieb man ihm damals gewisse liberale Ideen und Sympathien für Frankreich und England zu. Reschad, der bei seiner Thronbesteigung bereit» 65 Jahre alt war, hat also ein Alter von fast 74 Jahren erreicht. Von seinen damaligen angeblichen Sympathien für Frankreich und England hat sich Sultan Mohammed V. bald befreit und ist zu der Erkenntnis gekommen, daß das Heil seines Staate» im Anschluß an die Mitte mäch te zu suchen sei, eine Erkenntnis, die durch die BundeSbrüderschast der Türkei mit Deutschland und Oesterretch.Ungarn im gegenwärtigen Weltkriege ihre feierliche Weihe erhalten hat. Wa» die Türke! von England zu erwarten hatte, hat sich ja durch die im Verlause des Krieges durch England vollzogene Los- lvsung Aegyptens vom osmanischen Reich« zur Genüg« gezeigt. Mohammed V. war der erst« konstitutionell« Beherrscher des OSmanenreiches. Ein Mann von gro ßer Liebenswürdigkeit und Freimütigkeit, unterschied sich sein Privat, und Familienleben von dem früherer tür kischer Herrscher. Für seine Untertanen hätte er jeder zeit ein fühlende» Herz und alle Staat-Vorgänge Le- rührten ihn tief. Do blieb «» nicht au», daß er starken inneren Anteil an der politischen Entwicklung seines Landes nahm. Ti« Beruhigung de» Reiche» nach! den Stürmen der Revolution mit ihren lebhaften Partei kämpfen nahm sein ganzes Handeln und Lenken in An spruch. Schwere» Leid bereitet« ihm der Tripoli», krieg im Jahr« 1912, gleich, darauf der Balkan krieg, die beide der Türket schmerzliche Opfer an Gut und Blu,t, sowie an Land auferlegten. Tann kam der große Krieg, der Mohammeds Reich der größten Be lastungsprobe aussetzte. Laß sie glänzend bestanden wurde, ist nicht zuletzt sein Werk. Seiner treuen An hänglichkeit an die Verbündeten hat der jetzt Tnhtnge- schredene mehrmals Ausdruck gegeben, so beim Be- Besuch unseres Kaisers in Konstantinopel im Oktober 1917, wo ihn der letztere «inlud, nach Berlin zu kommen, und beim Besuche de» Kaisers Karl im Juni ds. I». Seiner Friedensliebe verlieh Mvbammed schöne Worte in dem denkwürdigen Schreiben an den Papst im Jahre 1917. «a» Ableben de» Sultan». Tie Nachricht vom Ableben de» Sultan» erreicht« die osmanische Botschaft in Berlin in den ersten Morgenstunden de» gestrigen Tages. Der Botschaft war e» bekannt, daß der Padischah seit einiger Zeit sich unpäßlich fühlte, und daß bet seinem hohen Alter im merhin ernste Besorgnisse gerechtfertigt waren. Trotz dem hat die Nachricht von seinem Hinschetden di« tür kischen Kreise in Berlin überrascht. Zwischen Kaiser Wilhelm und dem Prinzen Wahfid Eddin, der nunmehr den türkischen Thron 'besteigt, be stehen lebhafte persönlich« Beziehungen fett dem Tag, an dem d«r Thronfolger auf s«tn« Einladung vor meh reren Monaten noch Leutschland gekommen war und im kaiserlichen Hauptquartier längere Zett geweilt hat. . Halbamtlich wird gemeldet, Der Tod de» Sultan» Der Pche MW MgsberW (Amtlich.) Große» Hauptquartier, L. Juli. Westlicher Kriegsschauplatz, -reresgruppe Kronprinz Rupprecht. Oestlich von Ipern wurden stark« Vorstöße de« Feindes abgewiesen. Beiderseits der Somme sind gestern früh dem starken englischen Feuer Jnfanterieangrkfft des Feindes ge folgt. Aus dem Norduser des Flusses brachen sie vor unseren Linien blutig zusammen. Südlich der Somme drang der Feind in Dorf und Wald Hamel «in. Auf der Höhe östlich von Hamel wurden seine Angriffe durch unseren Gegenstoß zum Scheitern gebracht. Oestlich von Bisters—Lotteret» warfen wir den Feind in seine Ausgangsssestungen zurück. Am Abend lebt« die Gefecht,tätigkeit fast an der ganzen Heeresgruppenfront auf, und blieb auch während der Nacht namentlich im gestrigen Kampfabschnitt gestelgert. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Erhöhte Gefechtstätigkeit auf dem Westufer der Vvrr und beiderseits der Aisn«. ' Leutnant Wenkhoff errang seinen SL.» Leutnant Thuy seinen LS. Lustsieg. öder Erste Eeneralqurrrttermrlfter Lndeudersf. 1S500 Tonnen versenkt. (Amtlich.) Berlin, 4. Juli. Unsere U-Boote haben auf dem nördlichen Kriegsschauplatz neuerdings lö öüü Brt. feindlichen Handelsschiffraumes vernichtet. Der Chef de» Slvmiralstabe» der Warin». wurde dem deutsch«» Botschafter in Konstantinopel durch einen Flügeladjutanten de» Sultan» mitgeteilt. Graf Bernstorff hat seinen Kondolenzbesuch! bei der Hohen Pforte gemacht. Wann di« Beisetzung des terstorbenen Herrscher» erfolgt, ist noch! nicht bestimmt, doch wird sie nach dem Brauch« wahrscheinlich so sei fig stattfinden, daß di« Entsendung eines Ver treters Le» Deutschen Kaisers nicht möglich sein wird. Geh. Medizinalrat Prof. Lr. Krqus, Direktor der zweiten medizinischen Universitätsklinik der Charite in Berlin, war nach Konstantinopel -um Sultan zweck» einer Konsultation berufen worden. Di« Berufung ist indessen zu spät erfolgt. Die Mefenschlacht im Westen. Der gestrig« Abend bericht der Hveve-lettuug lautet r Beiderseits der Somme wurden starke eng lische Tetlangriffe in unserem Kampfgelände zum Scheitern gebracht. Dl« Bedrohung von Paris. Die Bedrohung von Parts infolge der letzten deutschen Offensive zwingt die Franzosen zu fortgesetzten Angriffen zwischen Oise und Marne, um in Teilaktionen ihre Stellungen zu verbessern. Diese örtlichen Kampfhandlungen,, die erfahrungsgemäß den Angreifer außerordentliche Verluste bet geringen Erfolgen kosten, sind der beste Beweis für die außerordentliche Wirkung der deutschen Offensive. Unt.r diesen Umständen berührt es eigenartig, wenn der Eiffelturm vom 3. d. M. 11 Uhr abends von der letzten deutschen Offenstve als einem unfruchtbarenSieg de» Kronprinzen spricht. Immerhin ist es bemerkenswert, daß der französische Funkspruch wenigstens die Tatsache? des Sieges zugibt. Im übrigen verlief der 3. Juli unter? -eftigen Patrouillenkämpfen nordwestlich des Houthoulster-j Waldes, bet Merris und südlich Len» bei Marry, sowie auf dem Ostustr der Maas. Ne«,« Kriegsrat fn Versailles. Wie di« Mailänder „Tribuns meldet, soll demnächst in Versailles ein neuer interalliierter Kriegsrat stattfinden. Schonung von Paei» durch deutsch« Flieger. Sn einem Artikel schreibt Herv» in der „Vtctoire:" Diel neuerdings wieder unterbrochene Schonung von Parts durch slteger set auf di« Anwesenheit de» König» von SIpanien zurückzuführen gewesen. S» hetßt in dem Artikel: Vier König von Spanten «ar in Part»? man wetß^ nicht, was er hier wollte. Die einen sagen, er wollte Frie- densvorschläge überbringen, die anderen sagen, er wollte sich einer Operation unterziehen. Aber da» eine ist sicher, nämlich, daß der Deutsche Kaiser seinen Fliegern befohlen hatte, Paris nicht zu überfliegen, solang« der König sich hier aufhielte. Herve fügt hinzu: Der König von Spanien habe Paris am Mittwoch verlassen und bereits am Donnerstag sei das erste Fliegerbombardement erfolgt. Anläßlich der erneuten Bombardierung forderten die metstm Pariser Zeitungen Vergeltung-Maßregeln. Sie fordern die französische Regierung auf, die Rheinstädte als Geiseln zu behandeln, und unverzüglich Köln, Koblenz, Trier und Frankfurt zu bombardieren. Grausam« Behandlung unserer Gefangenen. Die Leiden, die unsere Soldaten in französischer Kriegsgefangenschaft erdulden müssen, schreien zum Himmel. Ewig wiederholen sich die gleichen Züge: Berau bung, Mißhandlung, Beschimpfung, mangelnd« Pfleg«, ab sichtliche Grausamkeit. So bestätigt die Aussage des Sanität-Unteroffizier» d. L. H. R., daß im Straflager Roussi Prügel da» tägliche Brot der Gefangenen ausmachten. „Don 500 Deutschen, Offizieren nnd Mannschaften, in Raufst, wird es wohl keinen geben, der nicht Prügel bekommen hat." Tine besonder« Vorliebe hatten di« französischen Be wachungsmannschaften für die Anwendung von Knüppeln. Hiebe mit dem Knüppel über dm Kops sind ein« beliebte Antwort aus Klagen oder Proteste. E» gab weder Baracken noch Zelte, die Gefangenen erhielten nur Wasser und Brot. Ganz ähnlich sind" die Aussagen des Majors LT, der mit 71 anderen Offizieren in einem von Stacheldraht um gebenen Raum unter stetem Himmel untergebracht wurde, worin die Gefangenen bet Wasser und Brot auf schmutziger Erde die Nacht und den größten Teil des Tage» verleben mußten. Einem verwundeten württembergischen Leutnant wurde ärztliche Behandlung verweigert. Einem anderen Offizier wurde da» Eiserm Kreuz mit dm Worten „Gib her, du Schwein!" von der Brust gerissen. In St. Dizter ließ der Bahnhofskommandant, «in Major,dieabzutransportiermden deutschen Offizier« an treten und im Schritt marschieren, nur um dem Sonntags- retsepublikum einen Spaß zu bereiten. Aehnltch« Beispiel« „ritterlicher" Gesinnung sind leider nicht selten. Aus englischer Gefangenschaft. Der Unterüffizter F. berichtet aus der Zett seiner Ge fangenschaft in England: „Am 81.Oktober 1914wurde ich zusammen mit etwa 600 Mann über Le Havre nach Southampton transportiert, wo uns da» erste warme Essen in Gestalt einer gekochten Kartoffel verabreicht wurde. Von dort au» kam ich mit etwa 200 Mann nach Templemore in Irland. Die Behandlung war daselbst erträglich, aber vom Januar 19lb ab fanden wir im Brot häufig Mäuseschmutz, Mäuseschwänze, Btndfadenreste und Kehr richt. Beschwerden waren nutzlos. Mitt« Februar 191V wurde ich dann etwa mit 2000 Mann nach Leigh (zwischen Manchester und Liverpool) geschafft. Lier begann für alle eine schwere LeidenSzeit. Wir durften weder arbeiten, noch uns anderweitig Bewegung schaffen. Der AuSlauf war höchsten» zwei Morgen groß. 1100 Mann lagen in einem Raum, der sehr schlecht gehetzt war, und durch dessen Dach eS durchregnete. Im Winter zogen wir sämtliche Wäsche an, um un» auf diese Weise gegen nasse und kalte Witterung zu schützen. Das Essen war knapp und schlecht. Da« Ge- frierfieisch war häufig angefault. Wir bekamen morgen« »/, Liter Tee. mittag« gegen 11 Uhr sogenannte Fleisch brühe mit Kartoffeln unk Gemüse, um 4 Uhr »/, Liter Tee und abend« »/, Liter heiße« Wasser." Man vergleiche damit immer die Behandlung, die die Kriegsgefangenen in Deutschland erleben. Dabei sind wir die Barbaren und Hunnen! Die Vorgänge in Rußlanä. Rußland pechewk mit deutscher Hilfe! Wie dem Ukrainischen Pressebüro Berlin au» Kiew gedrahtet wird, meldet der dortig« „Dztenntk Ktjowskt".» Zu den geplanten Operationen der Entente in Sibirien, Murman und «hange Kk wird in bolschewistisch«» «reisen «Miet, da- di« bolschewistisch« Regiewmg nicht« dagegen hab«, wenn die Deutschen zu Hilfe komme«, um di« früheren Verbündeten zurüchzuschlagen.