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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 22.06.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191806224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19180622
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19180622
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-06
- Tag 1918-06-22
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Monat
1918-06
-
Jahr
1918
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Nr. 148 Auer Tageblatt und Anzeiger für da» Erzgebirge. Sonnabend, den LS. Juni 1918. sa-en mutzten, e» würden nach tetlwetser oder völliger Liurchführung der Hamburger Pläne nicht viele von ihnen auf ihrem Posten bleiben. Eine der ' Denkschriften aber ging von der Voraussetzung aus. daß die Reform der Diplomatie nicht von außen her erfolgen solle, sondern Vach« des Auswärtigen Amte» selbst sei. Dieses Memorandum ist dünn demKaiser vorgelegt worden, und so viel man Weitz, hat e» bet ihm leb haftes Interesse erweckt. Tarin dürfte auch der Beweggrund zu suchen sein, daß Herr v. Kühlmann sich nunmehr entschlossen hat, in Hamburg die Angelegen heit wenigstens vorläufig ins reine zu bringen. Nach den im Auswärtigen Amt geltenden alten Ueberlieserungen ist' auch Heute noch! jeder Botschafter und Gesandter ausschließlich ein Vertreter des Kai. fers am fremden Hofe, somit sind seine Hauptaufgaben eigentlich repräsentativer Art. Selbstverständlich hat sich schon seit Jahrzehnten das Tätigkeitsgebiet jedes Diplo maten Wer dies« höfische. Aufgabe hinaus beträchtlich er weitert, allein insbesondere die Auslese in der Diplo matie erfolgt noch immer in erster Linie nach den frühe ren Gesichtspunktenr Geburt, Name, Repräsen tation »fü hi gkeit, gute Erziehung und Manieren sind auch heute noch, °wenn nicht allein, so doch immerhin mit ausschlaggebend und spielen bei den jeweiligen Er nennungen eine bedeutsame Rolle. Auch haben die deut schen Botschafter und Gesandten bisher das Wichtigste, was sie eigentlich zu vertreten gehabt hätten, mehr oder minder vvernachTäs^tgt und si- Haven sich der wirtschaftlichen Interessen des Deut schen Reiches nur selten und auch dann meistens nicht mit dem notwendigen Nachdruck angenommen. Nach den hanseatischen Reformideen soll der deutsche Diplo mat künftighin vor allem so vorgebildet sein, daß er in der Lage ist, das deutsche Wirtschaftstnter- esse zu wahren und zu verfechten. Hierzu ge hören selbstverständlich manche Vorkenntntsse, ja ein ganz bestimmter, festgelegter Bildungsgang, und um diese Gedanken durchzuführen, müßte nun allerdings die di plomatische Ausbildung Und der Dienst selbst eine s e h r gründliche Umgestaltung erfahren. Auch mit der Auslese der Diplomatie will man brechen. Man ist der Ansicht, daß Nach dem bisherigen System keines wegs fortgewirtschaftet werden dürfe, nach einem System, demzufolge der junge Diplomat vor allein auch finan ziell von Hanse aus unabhängig sein mußte, ein im Nahmen der bisherigen Gepflogenheiien.ganz selbstver ständlich erscheinendes Erfordernis, denn die Gehälter und Zulagen für einen Attache« oder Botschaftssekretär waren tatsächlich! so geringfügig, daß kein Diplomat mit ihnen seine Auslagen decken oder gar standesgemäß aus treten konnte. — Freilich wird es nicht eben leicht sein, den Staatssekretär Herrn v. Kühlmann, der, mag er auch an und für sich in gewissem Sinne ein modern den kender Mensch sein, doch noch vielfach , in alten Tradi tionen befangen ist, von der Unabweislichkeit all der Neuerungen zu überzeugen. Im Auswärtigen Amte selbst macht sich ein zäher Widerstand geltend, fürchten doch so manche der dort sitzenden Herren, daß durch eine Reform der Diplomatie für sie die letzte Stunde geschlagen Habe. Durch derartige Rücksichten aber wird man sich kaum behindern lassen können, denn es stehen zu hohe Interessen auf dem Spiele, als daß man sich nach so engen Gesichtspunkten richten könnte. 'Die Bewegung, dfe von den Hailsestädten ausgeZangen ist, hat immer stärkeren Widerhall gesunden und heute ist wohl die Mehrheit des Reichstages der gleich«: Anschauung, daß die Reformen des Auswärtigen Dien stes zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben gehören, denen umfassende Sorgfalt zu.widmen ist. Dazu wird aus Hamburg von gestern gemeldet: In Anwesenheit des Staatssekretärs von Kühlmann fand im Rathaus die Besprechung über die Neugestaltung des deutschen Auslandsdienstes statt, an der außer den zuständigen Referenten des Auswärtigen Amtes Vertre ter der Senate von Hamburg, Lübeck und Bremen, sowie der Handelskreiss der drei Hansastä'ote teilnähmen. Tie Denkschriften der Handelskammern und des Ausschusses für die Neugestaltung des deutschen Aus- landsdtensteS wurden eingehend erörtert, wobei sich er gab, daß in vielen Punkten Uebereinstimmung bestand. Italienische Gewaltakte gegen Deutsche- Deutsch« Gegenmaßnahmen. Im Reichstage wurden gestern italienische Gewalt«» alte gegen Deutsche erörtert. Auf eine Anfrage des Abg. Dr. Südekum (Soz.) antwortete Ministerialdirektor Kriege, dem Auswärtigen Amte liege ein Urteil des Mili tärkriegsgerichts zu Genua vom 29. Mat 1918 vor, wonach u. a. drei deutsche Angestellte der von der A. E. G. in Berlin gegründeten Genueser Ele ktrizitäts- werke im Abwesenheitsverfahren wegen Verrats zum Tode und eine ehemalige Deutsche wegen Beihilfe zum Verbrechen des Einvernehmens mit dem Feinde zu 2 0 Jahren Zuchthaus verurteilt worden sind. Das umfängliche Urteil liefere nicht den Schatten eines Beweises für die schweren, den verurteilten zur Last gelegten Straftasen. Das Urteil muß aus rechtlichen und tatsächlichen Gründen als unhaltbar bezeichnet werden. Es handelt sich um einen böswilligen Tendenzprozstz. Bet dieser Sachlage hat die deutsche Regierung durch Vermittlung einer neu tralen Negierung den schärfsten Einspruch bet der ita lienischen Regierung erhoben und damit die Forderung auf Revision des Urteils verbunden. Die italienische Regierung hgt das mit der Begründung zurückgewiesen, daß die Erörterung eines gerichtlichen Urteils nicht zugelassen werden könne. Es scheint indessen, daß bet ihr selbst Bedenken gegen die Rechtsfähigkeit des Urteils aufgetaucht sind. Wenigstens soll der Kassationshof in Nom das Urteil aufgehoben und die Angelegenheit zur anderweitigen Verhandlung und Entscheidung dem Kriegsgerichte in Alessandria überwiesen haben. Leider konnte nicht festgestellt werden, ob sich die Aushebung des Urteils auch aus die drei Deutschen be zieht. Für alle Fälle wird der italienischen Regierung «ine Denkschrift, worin die einzelnen Beschuldigungen gegen die Deutschen widerlegt werden, nebst eidlichem Beweismatertal zur Verwendung vor den italienischen Behörden übermittelt. Auch wegen des Vorgehens gegen die deutschen For schungsanstalten hat die deutsche Negierung unverzüglich nachdrücklichen Einspruch erhoben und zugleich versucht, der italienischen Regierung durch Vermittlung einer neutralen Regierung und auf anderem Wege das Gehässige derar tiger Maßnahmen zum Bewußtsein zu bringen. (Sehr richtig!) Die italienische Negierung wird sich keinem Zweifel darüber hingeben dürfen, daß die deutsche Negierung, falls auf ihre Einsprüche keine Rücksicht genommen werden sollte, nicht zögern würde, die gegen die verurteilten Deutschen und die gegen die deutschen Forschungsinstitute begangenen, dem Recht und der Kultur hohsprechenden Vergewalti gungen mit den schärfsten Gegenmaßnahmen zu be antworten. (Sehr gut!) Wir besitzen nicht nur die von den ver bündeten Mächten besetzten weiten Flüchen italienischen Bodens, sondern es liegt auch in der Macht Deutschlands den'Abschluß einer von der italienischen Negierung gewünschten und im Wortlaut bereits feststehenden Vereinbarung über den Austausch von Kriegsgefangenen, ähnlich wie solche mit Frankreich getroffen sind und mit England erörtert werden, bis- zur Erfüllung unserer Wünsche abzulehnen. Dies erscheint um so eher angängig, als die Vereinbarung fast aus- schließlich i>n Interesse Italiens liegt und von Deutsch land im wesentlichen aus Gründen der Menschlichkeit abge schlossen werden würde. Die deutsche Negi ru"g möchte aber vorläufig nijch der Erwartung Ausdruck geben, daß die italie nische Negierung vor den durch den Krieg entfachten Leiden schaften ihres Volkes nicht schwächlich zurückweichen, sondern den deutschen wohlbegründeten Forderungen stattgeben wird, und deshalb die in Aussicht genommenen Gegenmaßregeln noch vermieden werden können. (Beifbll.) Die Offensive gegen Italien. Ein Handstreich auf Ancona. lieber einen Handstreich, den Anfang April eine Abtei- lung Oestörreicher auf den uulienischrn-Kriegvhasrn Ancona unternahm, bringt das „Kärtncr Tagblatt" bemerkenswerte. Einzelheiten. Danach bestand die Patrouille, die ihn unter nahm, aus 04 Tei lneh m ern, "äntiiä) dem Schitfsleurnant Grasen Veitl«, vier Seekadeuen und 69 Mann, meist Unter offizieren. Ville gatten sicü frcw'iiiig gemeldet. Sie trugen die Uniform der österreichisch-ungarischen Kriegsmarine, darüber ihre Mäntel, wodurch sie von italienischen Seesoldaten kaum zu unterscheiden waren. In der Stacht zum 5. April gelangten sie in einer Fischerbarke an die italienische Küste, versenkten ihr Schiff und marschierten längs der Bahn gegen Ancona. In einem Bauerngehöst am Wege nächtigten sie. Am nächsten Tage marschierten sie in Ancona ein. Beim Marsche durch die Stadt sprang ein Verräter aus ihren Reihen und rief einer ihnen begegnenden italienischen Patrouille zu: Das sind Feinde, Oesterreicher!" Die Italiener hielten ihn für wahnsinnig und glaubten ihm nicht sogleich. Infolge dessen gelangten sie dennoch, wenn auch beobachtet, zum Hafen und konnten dort noch erhebliche Sprengungen vornehmen. Erst dann wurden sie umzingelt rind ließen sich befehlsgemäß kampflos gefangen nehmen. Einer ent kam nach der Schweiz. Der Verräter wurde erschlagen; ein Dritter kam auf noch nicht bekannte Weise ums Leben. Alle anderen sind gefangen. Die äeutsche U-Bootsgesahr. Da» englische Volk am Narrenseil. Als ein Stück politischer Heuchelei bezeichnet die Schiff bauwochenausgabe des Liverpooler „Journal of Commerce" am 30. Mai die letzte Rede von Lloyd George in Edinburgh, die sich noch mehr als früher einer sehr zu versichtlichen Auffassung über die Beseitigung der U-Boots- gefahr hingab. Das Blatt meint, daß sich bisher wiederholt ministerielle Zusicherungen, die Unterseeboatsgefahr sei zu Ende, nichr erfüllt hätten. Das englische Volk sei viel zu lange am Narren seil herum geführt worden. Man dürfe sich nun nicht wundern, wenn die Werftarbeiter in ihren Anstrengungen im Schiffbau nachlassen würden, von dem das ganze Schicksal Englands abhänge. Selbst wenn das Unterseeboot heute wirklich besiegt sei, würde man sich einer Schtffahrtskrisis von erheblicher Größe gegenüber sehen. In den letzthin veröffentlichten Ziffern über Schiffs- Verluste und Neubauten sei nichts enthalten, was die Hoff- nungsseligkeit der Edinburgher Rede Lloyd Georges unter stütze. Das Zusammenwerfen amerikanischer und britischer Schiffbauleistungen könne ebensowenig wie die Abrundung von Ziffern die Tatsache verhüllen, daß nur das Genie des jetzigen Schiffbaukontrolleurs die Aufdeckung einer fürchter lichen Kluft zwischen Versprechung und Leistung im Schiff bau zu verhindern vermöge. Klein« politisch« Meldungen. Deutsche Hilfe für Oesterreich. Der Bürgermeister von Wien hatte sich in einem Telegramm u. a. auch an General Luden dorff gewandt und um Hilfe für die notleidende Wiener Bevöl kerung gebeten. General Ludendorff antwortet«: „Besten Dank für den Ausdruck Ihrer treuen Gesinnung. Bon Herzen gern würde ich der Bevölkerung Wiens in ihren schweren wirtschaftlichen Nölen helfen, aber mehr, als von deutscher Seite getan wird, ist leider nicht mehr möglich. Alle Getreideeinfuhren aus Rumänien, Betzarabien und der Ukraine werden restlos Oesterreich überlassen und auch die für die W e st fr o n t bestimmten Sendungen habe ich im April, Mai und Juni, trotz eigener schwerer Trnährungslage, zur Verfügung ge stellt. Jetzt sind aber derartige Reserven nicht snchr vorhanden und ich bin außerstande, weitere Aushilfen zu leisten. Hoffentlich wird es meinen Bemühungen gelingen, die Ausfuhren au» Betzarabien und der Ukraine zu steigern, datz bald wieder größere Mengen Oesterreich zu gehen können." Die Wiener „Arbeiterztg." schreibt, datz Deutschland auf di« SOS Waggons Frühkartoffeln verzich trt, di« au» Ungarn geliefert werden sollen, so datz Oesterreich SVO Waggon» Frühkartoffeln aus Ungarn erhält. Der ungarische Ministerpräsident Dr. Wekerle hat im Ungarischen Abgeordnetenhaus« nach einer Med« des Grafen Tisza, der warm für das Bündnis mit Deutschland eingetreten war, erklärt: Wir wollen da« Bundesvcrhäitni» mit dem Deutschen Reich« auf längere Zeit fesiiegen in einer Weise, datz es vom Gesichtspunkt« der Berteidigung eine besonder« Ergänzung und Befestigung erfährt und auch wirtschaftlich möglichst eng au»gestaltet wird. Natürlich sollen, wenn einmal die Friedenrbedingungen festgestcllt werden auch dt«s« in vollem Einvernehmen erfolgen. Ich hab« bereit» hervor gehoben, datz wir bei Errrichung all«r dirs«r Ziel« uns«r Etelbstverfü' gungsrscht und uns«re Souveränität nach jeder Richtung hin aufrecht erhalten wollen." Demgegenüber erklärte der Abgeordnete Graf Michael Karolyi, er sei rin Gegner der Vertiefung de» Bündnisse» mit Deutschland und werd« sich nicht beirren lassen, weiter in diesem Sinn« tätig zu lein. Im weiteren verlaufe der Debatte erklärt« Graf Julius And ras sy, da» Bündnis mit Deutschland sei absolut not wendig, und vom Gesichtspunkte Ungarn» au« sei e» unmöglich, gut« ungarische nationale Politik zu machen, wenn sich Ungarn in Gegensatz scellt zu der einzigen Weltmacht, die Interesse daran hat, datz «in starkes ungarische, Reich bestehe. Betreff» der Po len frag« bedau erte er, datz die diesbezüglichen Verhandlungen sich in die Länge zögen. Nur die Bereinigung Polen» mit Galizien sei auch eine Polen befrie digende Lösung. Die Schaffung eine» einheitlichen südslawischen Staate» könne Ungarn unter keinen Umständen gestatten. Enlische „Friedensbedingungen." Die „Köln. Ztg." meldet: Der vvm englischen Handelsamt 1917 eingesetzt« Aus schütz zur Prüfung aller Fragen der Schiffahrt und de» Schiffsbaue» nach dem Kriege hat seinen Bericht veröffentlicht. Wir entnehmen daraus zunächst die unglaubliche Forderung nach Auslieferung aller deutschen Schiffe bei Friedensschlutz. „Wir halten einen Frieden für unmöglich", heißt es in dem Auszug, der nicht die Auslieferung der feindlichen Schiffe umfaßt als Strafe für die vom Feinde be gangenen Schandtaten. Bon den feindlichen Ländern mutz al» Frie- dcnsbedingung gefordert werden: 1. Auslieferung aller ihrer Kauffahrtei schiffe. 2. Als verfallen zu erklären sind alle Schiffe, dis bei Be ginn der Feindseligkeiten aufgelegt sind in Häfen der Länder, di« am Kriege teilgenommen oder die diplomaiischcn Beziehungen zu den Feinden abgebrochen haben. 8. Den Berbandsmächten sind alle Schiffe zurückzu geben, die seit Ausbruch der Feindseligkeiten in feindlichen Besitz gelangt sind. Ein Friedensantrag im Unterhaus abgelehnt. Im englischen Unterhaus brachte der Sozialist Morell folgenden Zusatz antrag ein: Das Haus wünscht die Versicherung der Regierung, datz sie keine diplomatische Gelegenheit, die Kriegssrag« durch Verständigung zu lösen, ungsu.''tzt oo übergeheu lassen wird. Das Zaus spricht di« Ansicht aus, datz die geheimen Verträge mit den Alliierten revidiert werden müßten, weil sio in ihrer gegenwärtigen Form mit den Zielen,, für die England in den Krieg zog, unvereinbar sind und folglich ein Hindernis für einen demokratischen Frieden bilden. Morell erklärte dazu, das Bolk sei über den Verlauf des Krieges beunruhigt und habe ein Recht, von der Regierung eine neue Erklärung ihrer Kriegsziele zu verlangen und auch zu hören, ob diele Ziele nach Ansicht der Regie, rung eine Wahrscheinlichkeit der Verwirklichung haben, denn in allen kriegführenden Ländern werden die Bewegungen für einen ehrlichen Frieden stärker, damit der Krieg zu Ende komme. Der Zusatzantrag Morell wurde jedoch ohne Einzelabstimmung verworfen. Der ge str i g e Ab end beri chi der Heeres! eitun g lautet: Bon den Kampffronten nichts Neues. Eil' Landesverräte r. Der vereinigte 2. und 8. Strafsenat des Reichsgerichtes Le-pzig veruri-'iiie ben 24jährigen Maichinen- schlaiier Mn.r Riesling a.tie Bocholt wegen Zierrates militärischer Ge- heimnisse und uerbnhten Landesverrates zu S Jahren Zuchthaus und !> 7<abreu Ehreuverlusi unter 'Anrechnung von l Jahr der erlittenen Untersuchungshaft. Der Angeklagte hatte weiegenheit, von der Mann- samU der „Mäve", welche die berühmte Fahrt in--Schiffes mitgemacht hatte, Berb-ueNenes, was in> ..inuresfe i rr Vow'lanorwerteidigung un bedingt gehrimzuhalten war, lcnrue Näheres über dir zukünftige Be stimmung der „Möve" zu erfahren. Die so erworbenen Kenntnisse hat er nach seiner Entlassung vom Militärdienst In Holland an «inen Agenten eines feindlichen Spionageburenus verraten. Da Messing für geistig nicht ganz vollwertig erklärt wurde, sah da» Gericht di« Sache müde an. Getreidelieferung nach Oesterreich-Ungarn. Lediglich au» militärischen Gründen sind KOt)U Tonnen Brotgetreide von Deutschland nach Oesterreich geliefert worden, welches sich zur Rückgabe bis spätestens zum 1 K. Juli verpflichtet hat. Auf di« Versor gung der deutschen Zivilbevölkerung hat dies«Getreidelieferung keinen Einfluß. Ein entscheidender Ministerrat in Wien. Heut« findet in Wien ein Ministcrrat statt, der darüber entscheiden soll, ob der Ncichsrat zu einer Tagung etnberufen werden soll, oder ob das Kabinett seinen Rücktritt gibt. Dieser würde allerding», wie man annimmt, nicht angenommen werden. Es dürfte vielmehr zu einer Umbildung des Kabinetts kommen. Ein päpstliches Weißbuch. Wie italienische Blätter melden, steht die Veröffentlichung eines päpstlichen Weißbuches bevor, das über das Wirken des Heiligen Stuhles im Weltkriege an Hand von Doku menten Aufschlutz erteilen werde. Der amerikanische Deutschenhaß schlägt bereit» die sonderbarsten Purzelbäume. So drang in einer Red« in Indianapolis vor der demoktabschen Staatskonvention der Vizepräsident der Vereinig ten Staaten Marshal auf die Abschaffung de» Deutschen al» Unterrichtsfach in den Staatsschulen. Der Union League Tlub, einer der angesehensten Klubs in New Bork, nahm in einer Sitzung eine Entschließung an, in der die Abschaffung des deutschen Sprachun terrichts in den öffentlichen Schulen und eln Erscheinungs verbot gegen deutschsprachige Zeitungen im Lande gefor dert wirb. Der deutsche Unterricht und die deutsch amerikanischen Zei tungen untergraben nach Ansicht der Klubmitglieder den Patriotismus der Amerikaneri Don Staät unä Lanä. Aue, 22. Juni. Kriegsauszeichnung. Dem Soldat Hans Knopf, Sohn des Schneidermeisters Franz Knopf, wohnhaft Louis Fischerstr. 11, wurde das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen' Von der Möbelausstellung für Kriegsgetraute. Die Möbelausstellung für Krtegsgetraute in den unteren Räumen des Kaffee Nath erfreut sich fortgesetzt regsten Besuches, so namentlich auch non auswärtigen Orten. Mit der Ausstel lung ist bekanntlich auch eine Lotterie verbunden. Loose sind jetzt wieder im Kaufhause Weichhold zu haben. k. Theaterausführung des Flottenbunde» Deutscher Frauen. Die riihrigeOrtsgruppe desFioitenbundes Deutscher Fraueü veranstaltete gestern Abend im „Burgergarten" eine Theateraufführnng. Man gab „Die Heimkehr", vaterländisches Heimatspiel in 3 Akten von Franz Kellert. Das Stück ist eine anspruchslose Arbeit patriotischen In halts, die zur Aufführung in Vereinen sehr geeignet er scheint, da die Handlung ohne weiteres auf jeden Boden verpflanzt werden kann. Heinrich Werner, ein junger Kriegsfreiwilliger, der ans irgend einer kleinen Stadt aus gezogen ist, erweist sich au der Front als ein Heid und wird in einen: Unterstände schwer verwundet. Seine Tat war so bemerkenswert, daß der General selbst kam, um ihn zu beloben und um ihm sein eigene« Eisernes Kreuz 1. Klasse au die Brust zu hefteu. Natürlich wird dein Genesendeu Heimatsurlaub gewährt. Während diese Vor gänge des ersten Bildes sich im Lazarett abspielten, führt uns das zweite Bild in die Beh.msuug der Eltern dcS jungen Helden. Es ist ein behagliches kleinbürgerliche« Heim. Die Eltern, die schon lauge nichts mehr von ihrem Jungen gehört haben und deshalb schon beunruhigt sind, erhalten plötzlich durch einen seiner Kameraden die Nach richt von seiner schweren Verwundung, seinen Heldentaten und ihrem Lohne. Gleich darauf erscheint der Bürgermeister des Siädtchcns mit der amtlichen Meldung von der Ver leihung des Eisernen Kreuzes 1. Klasse au Heinrich und mit der Erklärung,"daß er zu Ehren diese« ersten Helden der Stadt bei dessen Heimrehr ein Fest veranstalten werde. Das dritte Bild zeigt uns diese Ehrung des Heimgekehrtttt uf dem nd du, lchlteßlü erricht, iner Ji lmige ü iührung as thrix eitung l orbereite >aren m rfolg n ie Neige scheu, j öir Hütt aß >s isiin de, ü zweit op fbe iressc des leiste: B noch«: o ch n apl öccnä. ( vimiag -Mi, ndel a w ne Auffi en Pari on der j ster Mit- imm neu tiick in - )ie Anffi cieitung« ußrcnchc fohlen ir arrcngesc Lheat Nelle an n „Blanc Nlfinden ch u bc r: uintcn „ m Milst Muttc eist li che izaretlen c Muttc cher Sch 'r fast i Nensl ac ngel" ü birgische mn er ai öchte sol .e Anzeig Somni ifang. lL ag war k Mnzeite Naße geh nge anda nd schöne, Rote-L rcnz-Lotü >8620 ---- >4922 --- - 200 D 12901, 1i cmähr.) ' eldgewim ollekte ine Kriex ngenschaf Die 8 ne nordde is; die di neu Teil' ! crkehr zn chnellzüge ne Hand is vreuß! ne derart erauf dec ir etn gci hren soll, elastung , ci der we mftig die ll auf S9 mungen r nückgelegt if etwa! n. Bock cste gester crrn Fick« nen aus l u s s e n ni n. 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