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/luer Cageblatt MW ->nz°m°r flir Sas erMbire-! "'Et -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. k«!«k V»i SprechstunS» s»r NrSaktisn init Nuanahm, der Sonntag, nachmittag» 4—- Uhr. — r,l,gramm'ft-r«ss,: Lagrtlatt flurrrzgebtrg». Zrrnsprrchrr S3. «!m>AAÄ ÄÄÜ»«"'!« ^!n»«'ö«n' Zlir unvrriangt «ingrsandt, Manuskript, kann Sewäkr nicht gririttrt wrrüen. m^nuskAen'»t»-u«i»n 2-r. 14S Dienstag» äen 2S. Ium l918 i3. Jahrgang Staatssekretär Kuhlmann über Sie politische Lage. Elae lebhaft» Aussprache über Kühlmanns Rebe km Reichstage. — Vas Krlegsenüe nicht abzusehen. — Veutschlanüs Bereitwillig- kett zu Zrie-ensoerhan-lungeu. — Kühlmann über -en ZcieSea mit Rumänien. — Eine Kunügebung -re Rate» voa Zlan-era. mIWSiWE! Wer Mch begreife« , ft*n-üstsche »oll gegen seinen deutschen Nachbar mit jenem blinden, unseligen Hatz zu erfüllen, der schließ' lich die ganze Welt in lodernden Kriegsbrand tauchte, der mutz sich in die französischen Schulbücher «inen Einblick verschaffen, denen die jetzt lebende fran zösische Generation ihre Bildung verdankt. Bor kurzem ging durch die deutsche Press« «in Aufsatz aus der „Teutschen Korrespondenz", der aus einer Reihe vor dem Jahr, 1909 erschienener französischer Lehrbücher den Beweis führt«, daß jener Haß ganz systematisch dem Heranwachsenden Geschlecht etngeimpst worden sei, das zu einer kritischen StachpvüfUng de» ihm gebotenen Stoffe» natürlich ganz außerstand« war, ihn vielmehr mit der ganzen Aufnahmefähigkeit und Begeisterung der Jugend hinnahm. Da» Gift hat seine Schuldig, leit getan. Sehr aufschlußreich« Ergänzungen zur Beleuchtung d«» französischen Schulunterricht» in dieser Richtung geben neuerding» Ausführungen von G. Knö del im Mannheimer „Generalanzeiger". Hier wird beispielsweise berichtet, datz jeder französisch« Volksschüler bet der Schulabschlußprüsung auf ein« bestimmte Frage folgend« wörtlich festgelegt« Antwort geben mußt „Ja, ich habe gelernt, daß Frankreich stet» tapfer und edelmütig,, datz sein L«b«n voll von Ruhm war; ich habe auch gettdnt, datz.«» 1870/7i trotz der Tapstrsttt seiner Soldaten besiegt worden ist, datz es Slsaß-Lothringen verloren hat. Aber i«d«r gut« Fran zos« hofft, es «ine» Lage» wtederzugewinnen." Aber schon der sechsjährig« Abe-Schütz« wird in den nsoo Tonnen versenkt. Berlin, »S. Juni, (Amtlich.) «ns«r« Untirseeboot« haben aus dem nördlich«« Krl«g«schauplatz, vorwi«g«nd im Kanal, wi«d»rum 17 S00 vrt. feindlich«« Handestschifstramn» »«rnicht«t. Der Shes de» Admiralität«» »er vlariii». (Amtlich.) Trotz«, Hauptquartier, SS. Juni, westliche» Krieg,schauplatz. -eereegruppe Kronprinz Rupprecht. Da, tag,über mäßig« «rtillerieseuer wurde am Ab«nd in einzelnen Abschnitten lebhaft. Die Erkundungatätigkeit bli«b r«g«. Südlich der Srarp« und auf dem ««stlichen Avreufrr machten mir Gefangen«. Heerregrupp, Lentsch«» Kronprinz Nach starker Feuerwirkung griff der Feind mit mehreren Kompagnien auf dem Nordufer der Biene an. 2m Gegen stoß wurde der Angriff abgewiesen. Heeresgruppe Herzog Albrecht. Vst Zahl der gestern früh »on brandenburgischer und thüringscher Landwehr östlich »on vad«n»ill«r eingebrachten gefangenen Amerikaner «ndßFranzosrn hat sich auf mehr al» 60 erhöht. —— Leutnant villik errang feinen 70. Luststeg. «er «»8» »«»«ralquurttermriFa» Ludeudarff. Revanchegedanken «tngetaucht, indem er an folgenden Sätz«n lesen und schreiben lernt« „Der letzte Krieg hat Frankreich zwei schön« Provinzen gekostet und ü Milliarden Frankens wir wollen unsere Pflicht gegen da» Vaterland nicht vergessen!" „Tie Bewohner des Elsaß, de» Mosellandes warten doll Hoffnung, daß ihr« Heimat in di« Arme unseres lieben zerstückel, ten Frankreich zu rückt ehrt." Bezeichnend ist auch folgendes Aufsatzthema für die Tretzehnjäh. rigenr „Schildere die Gefühle einer elsässischen Familie, die den Tag ihrer Bssreiunq her- bet sehnt. Zeig«, wie sie abend» zusammensttze» und mit leiser Stimm« von ihren Hoffnungen spre chen." Im amtlichen Schulblatt d«» AtSnedepavtemenr» von 1911 findet sich «in bei Gelegenheit d.»r jährlichen PretSvertetlung an di« fleißigsten Schüler gehaltener Vortrag, der Deutschland al» da» Land der Ty rannei schildert, Frankreich aber als Hort der Frei heit preist. Am Schluß läßt der Redner die dreizehn- jährigen Schüler «inen zwei Veiten langen Schwur lei- ste«, datz sie alle» an die Befreiung Elsaß« Lothringen» setzen wollen. Natürlich hat' der Weltkrieg und die direkt« Berührung mit der „deutschen Barbarei" den amtlich vorgeschrtebenen Haß de» fron- zösischen Schulmonarchen nicht zu mildern vermocht. So. gibt in einem sehr verbreiteten Pretsbuch für die sran- zvsische Jugend, „Fautres, Bon der Loire zur Oder, Erlebnisse eine» Zivilgefangenen" «in französischer Kreis« schuUnsPettor folgend« Schilderung der deutschen Sol- oatenr „Liese deutschen Soldaten, mit schmutzigem Bart, dicklich, die Pfeif« im Maul, die Schnaps flasch« in der Hand, flößten un» tiefen Wrdor- willen ein. Ein Gewehr war gewiß eine vt«l zu anständige Waffe zum Kampf gegen sie." Und am Schluß faßt er sein« Ansicht in di« Worte» „Cs bleibt der Abscheu vor dem preußischen Stam«n. Und jeder französisch« Junge soll sagen» Gib mir Pulver und Kugeln." Lies« Aufforderung hat ül»balv gefruch tet, da» AtSnedepartemrnt hat e» bei ISS» Schulklassen zu »öS Schulschietzveretnen gebracht! Bi» in di« Spiel« der Kletnsten ist der Revanche, gedank« «ingedrungen, wie «in SptelltedchLN beweist, dessen Schlußver» lautet» »yusnt l^sudöplne »er» dlanetwr Kevanekel kevsnckel kevsneksl- (Wenn drr Weißdorn blüht im Hag, kommt der Rache schöner Tagt) Eine so folgerichtige, raffiniert erklügelte Erzieh ung zu Rache und Bölkerhaß mutzt« «ndltch ihr« Frucht» tragen. Aber st« werden bitter sein für da» franzvsifch« Volk, bitter, wie die Venen de» Weißdorn» in jmimn Ktnderliedchsn. Deutscher Reichstag. «ine Neve Kühlmann». In der gestrigen Sitzung de» Reichstag», der auch der Reichskanzler beiwohnte, hielt bei der zweiten Lesung de» Etat» de» Reichskanzler» und der Reichs kanzlei Staatssekretär Lp. v. Kühlmann folgend« bemerk,nStv«rt« Rede» Tie «ng«, vertrauensvoll« persönlich« Zusammenar beit mitGraf Ez«rnin, die zur Lösung der Ost. frage wesentlich betgetragen hat, hat sich- auch mit Graf Burian sofort hergestellt. To» bestehende deutsch, üsterreichisch « Bündni» soll nicht nur beibehalten werden, beide Teil« sind gesonnen, da» Bündnis zu erweitern und zu vertief«» nach der politischen, militärischen und wirtschaftlich«» Seit« hin. (Bravo!) Tie» ist auch bet der Kaiserzusammenkunst zum Ausdruck gekommen, ebenso bet dem schriftlich fortgesetz ten Gedankenaustausch und der Konferenz mit dem Gra fen Burtan. Bet dem alsbaldigen Besuch de» Reich», kanzler» in Wien wird in gleicher Richtung ver handelt werden. Auch mit Bulgarten, da» in schwe rer Zett an unsere Seit« getreten ist, sind dre politischen und persönlichen Band« immer enger geknüpft worden. Ich sprech« sicher da» Empfinden der ganzen öffentlichen Meinung au», wenn ich, de» hochverehrten Staatsman nes Radoslawow gedenke, der «in« Säule un- serr» Bündnisse» gewesen ist. Auch, unter seirwm Nachfolger wird nicht die geringste Abweichung von der bisherigen Politik eintreten. (Bravo!) In de« Tür- k«1 sind Veränderungen nicht «tngetreten. Ti« für den Krieg wie im Innern hochverdienten Staatsmänner Ta- last Pascha und Enver Pascha sind noch auf ihren Posten. Weder in der Tvbrudscha noch im Kau- kasu» bestehen Irgend welche ernsten Interessengegen sätze. Beide Fragen werden in günstigem Sinn« rhre Lösung finden, namentlich auch in einer demnächst in Konstantinopel stattfindend«» Konferenz. Den russischen Verhältnissen gegenüLer müssen scharf« Beobachtung, äußerst« vorstcht und, soweit »» sich um intim« russisch« Angelegenheiten handelt, au ch Zurückhaltung, unser« Leitstern« sein. Finn, land ist von d«r Roten Gard« befreit worden, auch mit deutscher Hilst. Ich hofft und wünsch», daß der neu* finnisch« Staat innerer Festigkeit und siner gedeihlichen Entwicklung entgegensetzen werde. (Bravo!) Ein« dauernde politische Lvrmmng Kurland», Livland» und Estland» ist unmöglich wir find den Htlstrustn dtestr Provinzen gefolgt und habe« da» SchrsckenSrsgi- ment durch »in Regiment der Ruhe und Ordnung «» sttzt. «« diplomatisch«, Wa«»I«»»ft>I PW» Gtaatsgebtld« ist dringend erwünscht, VMAWAWSA stehen für di- nächste Zeit bevor. Ich »in «AWWO, datz ihr Ergebnis alle Teil« befriedigen Wstd. , Die Regelung de» polnisch«» ItzAF» ist «in« der Hauptaufgaben der Zukunft und nicht vhn» Bedeutung für da» deutsch-üsstkretchifch-ungartsch« ve»- hältnis. Noch vor den allgemeinen FrtedenSvertzand- lungen dürfte e« den Staaten gelingen, hierin ein» vo- friedigende Lösung zu finden. Den jungen Staat Georgien, das größte StaatSgebild« im Kaukasus, begrüßen wir. (Beifall.) Ihr haben sich die Lataren angeschlossen zu einer tran»ta»kasischen Re publik. Dieser Staat hat «in« gldordnSng nach Berlin gesandt, ebenso Haden wir Dertretar dorthin entsendet. Wir hoffen, daß sich »in Daw hältni» darauf ausbaut, da» un» in Freundschaft »US Georgien verbindet. (Beifall.) Dänemark, Sok» land und der Schweiz wisst« wir Dans Mr ihm Bad' tung. Sie haben den ststrn Willen, ihr» N«»tr»»i. tät zu wdhren und davüber hinan» gewähr»» lm unseren Verwundeten Gastfreundschaft. (Brav»!) SF» nien und sein König nehmen std» lstiNDNMM wahr, Humanität zu üben. Unser, Heere sind von Sieg N» GPU geschtSSch wir können für den Sommer und den Herbst «»f »»st ter, Erfolg, unserer Waffe» Hoffs». »»»»» di« Dauer de» Kriege» wag« ich »ichß »tz»> mal zu prophezeien. Daß.inan immer tUt» «Mf «in«n kurzen Krieg gerechnet hat, trifft nicht >U MH»» Molkst hat da» Gegenteil dargestgt. Diplomatisch Hu ben unser« Feind« nicht» an Bemühungen bewiesen, wog den Friedensangeboten der RetchStagSresolutten ob« Am Antwort auf die Papstnot, gleich käme. (Bravo!) Mm mand in Deutschland hat da» Streb«» nach Welt herrschaft gehabt oder di, vorhsrrschaft i» Europa an sich retßen wollen. Di« Weltherrschaft ist ein, Utopie, dt» da- napostonisch, Frankreich schon Mn» Bvrbluttn gebracht hat. Weh» dem, der Europa in Brand steckt. E» zeigt sich immer mehr, daß dt» Hauptschuld auf Rußland fällt. Frankreich hat gehitzt und England «benfall» «in« Roll« dabei gespielt. Tsutschland hat keinen Augenblick daran Iw dacht, diesen Krt«g zu «ntstsstln. Was wir wvllm. ist, wir »vollen auf der Welt fit» da» deutsch, Boltz, und da» gilt auch für unser» Verbündeten, d»ß wt» innerhalb der Grenz«», dt« un» di« Geschichte gezogen hat, frei, start und unbietnträchtigt vlatum können. Datz y>tr über So« d«n Besitz Hatzen, welcher unserer Größe, unser«« Retchtmn und unser« Organisattonsfähigstit «ntfpräch« und daß wir Vst Mög- lichkeit und Freiheit haben, auf weiter See unseren Handel und unseren Verkehr in alle Weltteil« zu tragen (Beifall), das ist in wenige» Worten uns« Ziel, dessen Erringen für Deutschland unbedingte Le» bensnotwendigstit ist. Hinsichtlich der belgischen Fragelönnen wir un» nich t sestlegen, weil «S die Gegner "auch nicht tun. England blickt auf Palästina und Me sopotamien. Sein« Geschichte kann ich! mir schon vorstellen. E» will so vi«l Blut nicht vergeblich ge opfert haben. Ein wirtlicher Fortschritt zum Frieds» ist von den Reden von den Parlamentstribünen nicht zn erwarte». Wo- ASquich gesagt hat, trifft a»ch ft» Tvutschland voll und ganz zu. Da» deutsth» voll hat Hz, Tür zu einem ehrenvoll«» Fried« noch nie »«»-> schlossen. Unser« Stellung tm Felde, »nstre «Ust tärischen Hilfsmittel, unsere ganz« Geschlossenheit tm Innern gestattet un», dstst Sprach, z» führen. Wt» -offen, daß di, Gegner einseh»» werden, daß «a«a bi» Mittel, di« un« zur Verfügung stehen, erfolgreich anzu kämpfen, für sie «in Traum und eine gllutzio» ist und daß st« auch seiner Zett den weg. finde« werdun, um mit einem Frieven»angeoot na v»^ heranzutreten, welch«» der vage entspricht, »ad welche« der deutsche» LebenSnotwmdigtzett genügt. (WS hafter Beifalls , MMm MHW HGWWMWsffW» Mbg. Gröber (Zentr.)r VS die »uffifch« Ws- fahr du«h L? WAtMon dsAttigt ist, erscheint «ig «wetstlhaft. Wir «dttckm in Finnland n»d i» tzW U kr a t n, «in h, rr lich«» «tz satzg, tzi«» und W» di» Zukunft auch ,tn gust» MrsstdeLmgSland. Auf dt» gUicklich« Vösung der Pplnjischen Lrag« «üst W