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-k. IN. «UN La«,»UM »Md Anzeige, für da» Erzgebirge. Sonnabend. dm Lk. tzunt 19lS. Anger zwei Sache Hau» in der Von Staät unä Lanä. «ne, 15. Juni. Lrrveir-SVffsp*ir-*r Die Opferlage sind gekommen. Em jeder bereite seine Gabe vor. Er lege in seinem Heim eine Spende hin, die seinem Können entspricht. Lnsse niemand die Sammler vergeblich anklopfen und mit der Rede abspeisen, Bater oder Mutter sind nicht zu Hause. Wer mindestens 10 Mark in die List« einträgt, erhält später ein schwarz weiße» Erinnerungsblatt, und wer mindestens 20 Mark gibt, ein farbiges. Diese« Blatt «soll eine ErinnerungS- gäbe sein. ES enthält daS bekannte Bild des Professors Vogel „Hindenburg und Ludendorff am Generulstabstisch sitzend" und in faksimilieter Niederschrift den Dank Luden dorff«. Auf der Rückseite werden der Name des Spender« oder der Familie eingetragen und da« Blatt wird dann in den nächsten Wochen dem Geher der Gabe zuge sandt. Nun mag unsere Bürgerschaft zeigen, ob sie das Herz auf dem rechten Flecke hat und, durchdrungen von tiefster Dankbarkeit für di« Kriegsbeschädigten, zu wirk« lichen Opfern bereit ist! Wer seine größere Gabt nicht in di« Büchsen etnwerfen will, der ist gebeten, si« in die Banken oder Sparkassen zu bringen. fletsch Ernt« digt. erfähr länger teren führ Ob eil lose L ftst, d schlllss doch r sch en daß al sein k deshal zustell» kühen Z Zu bei Bcschft tungs.i andern Nickel, Nacht v st e r k r s nd di ü.chmß riffe ee« Be mit bei schraub ^reicht 'siten k imnnt mit ein ^rbun! kannt M. sche ft G« ^es Mr der St< der dor Preis« t möglich Gegen werden. Mi lehre»«» gefange können der d< der all Heeres« behände von den der der au» bei schritten Vertuen geltende fangen«! Zch Stadtve zur Bei ersuchen Nähe D für den Stadt Haupt k kaufsges verdoi ter herg Eier au stände u müsse, zur Vers würden, und Ma sen etwa Kisten 3 denen E geganger Schmiers Schn Ttudienl die Tag« die durrf mit eine Näh« de «ine Nhetnpfa sich „Dr in der P btetunger Kunst > bezelchnel fen, da d zischen S Wo st« s! ist sie vo gezeia^ wi gen bei Der > bekannt», daß der in dem I von tauf Ein lufeuf de» amerikanischen «hefadmteal». S» einem al» MugdlaN untn den amertkantschen wirstarbttttrn v<rbrü tnen Brief de» Admiral» Tim», vbnb,fehl,Haber» der amertk» Nischen Atreittritst« in europäischen Gewkslern, heißt «»> .Begreif«» di« Gchiff»r«d«r, daß wir gewinnen oder »nlieren müssen, t» nach dem wir di, Unterseeboot« schlagen od« st« un» schlagens Da» wir un» hauptsächlich auf di« I«rstör«r verlass«« müss«n, um Kauf fahrteischiff, p, schütz«« und Unterseeboott anzugr«ts»n s Daß «In Zerstör« nicht» r»«rt ist, solang« «r in Amerika ist» Daß er nutz!« sein wird, wenn «r hier zu spät ankommt l Daß Zerstörer auf dieser Beit, de» v»«an» letzt ihr Leroicht in «old «ert sind f Di« Arbeit am Ba» neu« Handel,schift, »st ebenso wichtig, wie di« der Männer im Schütz««. >rad«n. Jeder Mann sollt« da, Befühl haben, daß jeder Schla, seine» Hammer, An Gchlag auf den tzetnd ist. Snglisch« ttriegekr»dite. .tzlllgemeen Handel,blad" meld« au» London: Der Ochatzkanzl« «lrd im Unterhaus« «in« «reditvo» lag« von » 0 0 Millionen «inbrtngen. Der Desamtbetrag der «ähren» de« Krieg«, gewährten Kredit« mit «inschluh dies« neuen ist 7»«» Millionen Mund Merlin,. Amerika und Uruguay. Der Dtm«, «lrd gemeldet, daß d«, Minister für auewärti-« Angelegenheiten der Vlepubltk Uruguay, du wahrscheinlich al» yräsidentschafwkandidat auftreten wird, di» Slnladun, zu einem amtlichen Besuch in den BrreinigtenStaaten angenommen hat. Washington stellt ihm für di« Hin» und Mrkreis« «in Kriegsschiff zur Verfügung. Da, bedeutet «inen entschiedenen Schritt vorwört, in der panamerikanischen Bewegung, und es ist wahrscheinlich, das» ein dauernd«, Hand el,abkom men zustande kommen wird/. mit allen Ländern wirtschaftlich und ökonomische Ver bindung anknüpfen wird. Die IrlLnäer in Amerika. Irische Drohnnge» geg«, Wilson» «eglernng. Amerikanischen Zeitungen zufolge fand am IS. und IS. Mat im Central Opera House in N«wyork eine von etwa 2000 Vertretern besuchte Delegiertenversammlung der über die ganzen Bereinigten Staaten verbreiteten Ge sellschaft derFreunde der irischenFreibeit statt. Pater Perton, der Pfarrer der größten katholischen Kirche Philadelphias, führte den Vorsitz. Unter den Spre chern, die einmütig schärfsten- gegen die Verhaftung und Deportation der Sinn feinerführ er protestierten, be fanden sich die führenden Jrtsch-Amerikauer Lohalan und Devoy, ferner die hervorragenden Sinnfeiner Lynch Mel. lowS und Maeeartan. Die Debatten waren besonder- darum bemerkenswert, al- zum erstenmal offene drohende Aeußerungengegen die amerikanische Bundesregierung in dem Ginne fielen, daß die irischen Wähler, die ge wöhnlich geschlossen für di« Kandidaten der demokratischen Partei stimmen, eventuell bei den kommenden November wahlen in Opposition treten und jedenfalls nur Kongreß leute wählen würden, die für die irischen Bestrebungen «tntreten. Die von der Versammlung angenommene Pe tition an den Präsidenten und den Kongreß weist auf di« unbestrittene, in vier amertkantschen Kriegen erprobte Loyalität der Jrisch-Amerikaner hin, sowie auf die innige Freundschaft Irlands zu den vereinigten Staaten seit der UnabhängtgkeitSerklärung. Die irische Raffe, fährt die Pe tition fort, habe Anspruch auf die Erwiderung ihrer Ame rika bedingungslos und rückbaltSlo» erwiesenen Freundschaft und ihrer Dienstleistung, sofern eS mit Amerikas Ehre und Interessen vereinbar ist. WaS wir aber jetzt verlangen, wird nicht nur die amerikanischen Interessen fördern und den Ruhm und die Ehre der Vereinigten Staaten mehren und der Sache, für die wir kämpfen, einen gewaltigen Dienst erweisen, sondern die Nichterfüllung unseres Ver langen- würde dieser Sache in den Augen der zivilisierten Welt großen Schaden zusllgen. Wir bitten, daß die Er klärungen de» Präsidenten Wilson von dem Recht jeden Volke- auf Selbstregierung und Selbstbestimmung jetzt aus Irland zur Anwendung gebracht werden, wobei wir fest darauf vertrauen, daß die amerikanische Gtaat-lunst den Weg finden wird, diese- Resultat herbetzuführen. fung der Anarchie Im Gediet« da- Don, Kuban und nördlichen Kaukasus. Heittaser Wirrwarr tu «ußlaud. Die „Basler Rache," veröffentlichen einen Brief «ine» tn Moskau lebenden Schweizer», in dem «sagt wird; Unser» (die russischen) Sinan gen sind hetlws zerrüt. tet. Bei SO bi» 100 Milliarden «»»gaben steht da» Reichsbudget für die ersten sech» Monat« diese» Zähre» nur 3 Milliarden Einnahmen vor. Unser« Eisenbah nen und sonstigen Verkehrswege sind in einem tröst» losen Zustande. Die ganze Land- und Gut-Wirtschaft bie tet ein entsetzliche» Bild der Zerstörung. Handel und Industrie («»»genommen die von Hunderttausenden, von alt und jung, arm und reich ft löst betriebenen Spekulationen) Kegen vollständig brach La» ganz« Land, ohne Saatkorn zur FrühftngSsaat, ist unausbleiblich dem Hunger und der Verelendungprei». gegeben. Laz« bet völliger Untätigkeit der Banken di« unsinnigen Steueretntreibungen. Rohe Willkür, die kaum einer yamUte Wohnung und persönlich« Sicher heit unangetastet läßt, alltägliche» und allnächtliche» Schießen und U«Verfälle und Gewalttaten von Anarchisten und Kommunisten, sowie gemetne verbrechen aller Art sind an der Tagesordnung. Tie körnigen besse ren Tageszeitungen sind nach kurzem Wtedererscheinrn vom Revoluttonstrtbunal für immer geschlossen worden. Zarenfreundliche Kundgebungen in Ruhland. Nach einer Meldung au» Petersburg wächst die Stimmung für die Wiederherstellung de» ZarentumeS Täglich betet in den Kirchen da» Volk für die Rückkehr des Zaren. Gin in einer Geheimdruckeret hergestellfts Blatt, das den Titel „Zar" führt, macht für die Rück kehr de» Zaren erfolgreich Propaganda. Lenin hat eine Belohnung von 50 000 Rubel für denjenigen aus gesetzt, der die Druckerei, in der da» Blatt hergestellt wird, namhaft machen kann. Zn verschiedenen Städten kommt e» täglich zu zarenfreundlichen Kundgebungen. Auf Lenin sind schon mehrer« Anschläge unternommen worden. Rußland will kein«» «mee» Krieg!. Tie offizielle Petersburger Zeitung „Jsvestija" schreibt unter der Ueberschrtftr „Die Alliierten und Rußland" über da» Anerbieten der Entente, Rußland ökonomische und militärische Hilf« im Falle eines neuen Kriege» mit Deutschland zu leisten, folgen des r Rußland würde militärischer Hilft bedürfen, falls «» sich mit Deutschland im Kriege befände. Aber jetzt steht Rußland mit Deutschland im Frieden und hegt Kleine hektische DftldnnOen. Hier von Kühlmann ln Süddeutschland. Der »Lok.-«n^" berichtet: Staatssekretär v. Kühlmann begibt sich nach Aüd- deutschland, um sich den Höfen von Stuttgart und Darmstadt vor»ust»N«n, wozu er al, Staatssekretär bleher noch nicht Gelegenheit gehad» hat. Entgegen andewlautenden Meldungen über den Vieise-weck handelt « sich, wie da, Glatt hört, um»in«nhöfisch«n Besuch d«, Ah«ft d«, Au,«ärtig«n Amt«. Der Vorsitz,nb« de, polnisch«« ««ichotagifrattion, Fürst Aadeiwili l«gt« sein Amt nieder. Seinem Beispiel sind nun mehr auch di« übrigen vorstandemitglieder der polnischen Reich,tag«- frattion gefolgt. Di« Neuwahl findet am «0. d. M. statt. Der Kaiser von Oesterreich hat den Generasfeldmar- schall v. woyrsch »um Inhaber dw Infanterieregiment II»ernannt. Kein G«h«im»ertra, Montenegro,. Sm englischen Unterhaus« ttilt» Balfour mit, di« montenegrinisch» Aigierung hab« amtlich da, Gerücht in Abrede gestellt, demzufolg« Montenegro im Sahr« l»lö «>n«m G,h«im»«rt,ag mit 0«st«r-r«ich-Ungarn geschlossen hab«, soll. Lndendorff-Gpenve de» Körrig». König Friedrich August hat zu der Ludendorff-Spende einen Beitrag von 20 000 bewilligt. Kriegsavszeichnung. Dem Kanonier Albert Krauß, Sohn de» Former-Albrecht Krauß, wohnhaft Auerhammer- straße 47, wurde da» Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen — Ebenso ist dem Schützen Ernst Meinhold von hier, Schneeberger Straße 66, dar Eiserne Kreuz zweiter Klafft verliehen worden. l. Der KaufmäunMe verein Ve» Auer Tale» hielt gestern seine diesjährige Generalversammlung unter Leitung de» Vorsitzenden, de» Herrn Generaldirek tors Gaedt, ab. Nach Vortrag de» Jahre»- und Kas senberichte» gab der Vorsitzende Au»kunft über den ge- genwärttgen Stand der Bestrebungen der Oeffent- lichen Han'del-schul«, die dahin gehlen, den Voll, schillern der Schuft den Berechtigung-schein zum Einjährig-Freiwilligen Militärdienst ausstellen z!u kön nen. Lite Bemühungen sind bi» jetzt von gutem Er. folg gekrönt. G» hat sich nur noch der Reichs schul- au-schuß, desftn Vorsitzender der ReichSkarrzler ist, mit -er Angelegenheit zu befassen. Di« Versammlung be schloß weiftrhin, die Schulgeldermäßigung für Söhn«, Töchter und Lehrlinge von Mitgliedern de» Ver ein», di« die Handelsschuft besuchen, aufzuheben. Einer Anregung de» Bürgermeister- Hofmann, wäh« rend de» Winterhalbjahre» Vortrag »kurse aus wissenschaftlichen und künstlerischen Gebieten zu veran stalten, will der Verein mit Freuden nachkommen, wie er da» schon in früheren Zähren mit Erfolg getan hat. k. SW A«r Künstler. Der Schutzmann Gustav Rau, der im engeren Kreisen bisher schon durch seine talentvollen zeichnerischen Arbeiten, besonders seine Kopien von Ge mälden, bekannt gewesen ist, hat sich jetzt auch mit einem eigenen Gemälde versucht. Die Arbeit, betitelt „Eine Partie au» unserem Bärengrund" ist im Schaufenster der Roth eschen Buchhandlung Inder Bahnhofstraße aus gestellt. Da- Bild zeigt un» ein sonnenbegiänztes Waid interieur. Die hochstämmigen hellgrün belaubten Bäum« umsäumen einen kleinen Tümpel, in dessen blauem Wasser sie sich spiegeln. Auf der Wiese daneben sucht ein Mann Blumen oder Kräuter. Die Schilderung der Natur in diesem Bilde zeugt von feiner und liebevoller Beobachtung, da- Kolorit ist warm und blühend, die Zeichnung gewandt und sicher. E- wird sich sicherlich bald ein Lteohaber für diese» hübsche Gemälde au» unserem Erzgebirge finden. Wir aber hoffen, daß un» die Kunst de» Herrn Rau noch manche erfreuliche Schöpfung bringen wird! WasserknepPhiit in An«. Wir verweisen hierdurch aus «in« Bekanntmachung de» Rate» in der heutigen Nummer unsere» Blatte» Uber di« herrschende Wasser- nappheit in Aue und empfehlen diese dringend der Be- ölgung! Vw Flett,«»und »Wischer Frauen tritt in diesem Jahr« zum ersten Mal, mit einer größeren Veranstaltung zuni Vesten der Marineheim, und Lazarett« an di« Öffentlich- leit. In d,m vaterländisch,« tzeimatsptel „Heimkehr" von Franz Kellnt wirken 4V Personen mit einschließlich der »eigen tanzenden jungen Mädchen, Kinder und jugendlichen Turn«. Der erst, Ast spielt im Feldlazarett, der zweit, in der elterlichen Wohnung und der letzte auf dem heimatlichen Große Aa«wph«lt ln Gnglaaä. M. schlechftruna der englischen Leb,«»Verhältnisse bestätigen einmütig all« 1« Berlin «intreffenden Privatbrrtchte. Die Wendung »um Schlechten trat ein im Frühjahr vergange nen Jahre», unmittelbar im Anschluß an den Beginn unserer u-Bootofftnsive, und hat im verflossenen Herbst eine ziemlich plötzliche, erheblich« Verstärkung er- fahren. Die Knappheit ist jetzt drüben so groß ge worden, da- unsere Vettern nicht einmal mehr den Ver pflichtungen gegen ihre Gefangenen nachkomm-n. Einem gefangenen deutschen Offizier glückte e» kürz- lich, ungeschminkte Nachrichten über die empörende Behand lung unserer Land»ftut« nach Deutschland gelangen zu lassen; er schreibt: Un- sind alle englischen Zeitungen ver- boten, dazu jeder Sport, jede Musik. Gin warme- Bad üt der Woche und Pakete kommen überhaupt nicht mehr vor. Gedroht ist ferner mit der Einziehung jeglicher Stühle und Bücher. Dazu kommt noch der ewige Hunger. Da» tst wahrhaftig nicht zuviel gesagt, eS ist alle- Wahrheit. Seit Weihnachten haben wir kein Gramm Fett mehr erhalten, Marmelade, Zucker usw. ganz selten. Fleisch und Brot sind ebenfalls immer sehr knapp. E» geht den Engländern tatsächlich sehr übet und un» Gefangenen natürlich auch. Wenn ihr e» eir- richten könnt und dort selbst genug habt, schickt mir doch häufiger Schwarzbrot und Fett. Es ist alles herzlich will kommen, und ich übertreibe nicht, wenn ich euch sage, daß ich seit langer Zeit nur trockene» Brot kriege und zum Liu noch nicht einmal da». Also zeitweise müssen wir direkt hungern, denn e» ist ganz unmöglich, mit dein hier gelieferten Esten auszukommen. — Entweder können oder wollen die Engländer unsere Landsleute nicht bester verpflege«. Da aber deutsche Kriegsgefangene früher we nigsten» vor Hunger geschützt wurden, so ist wohl eher Unvermögen al» der böse Wille anzunehmen. Gegensätze zwischen Frankreich «na Lnglancl. »le verpaßte» Fried »nsgeftgenheften. Auf da» Bestehen eines Gegensatzes zwischen England und Frankreich wird in der „Nordd. Allg. Ztg." hingewiesen. Aus dm Besprechungen im Ober- und Unterhaus, au» der englischen Presse, aus den Reden der englischen Staatsmänner gehe nur allzu deutlich da» Bestreben hervor, Frankreich die Schuld an dm verpaßtm Friedensgelegmhrttm und dm! nicht den geringsten Wunsch, sich, in «in neue» militärischen Ereignissen der letzten Zett zuzuschtebm. Isis KrtegSabenteuer zu stürzen. Tte russische Regierung hat da» Verhältnis zwischen England und Frankreich wirklich in einer jede Zweideutigkeit ausschließenden Weis« so gut, wie von Zett zu Zeit in Reden und Zeitungen Teutsch land erklärt, daß Rußland al» neutrale» Land auf beiden Setten feierlich versichert wird? Diese eifrigen Versicherungen sind verdächtig. Ueber di« Antwort, welch« Elemeneeau am 4. Juni auf die bitteren Fragen Renaudel» gegeben hat, urteilt die „Nordd. Allg. Ztg. wie folgt: Di« bemitleidenswerte Verlegenheit Llemenceau» konnte selbst durch da» Bureau Hava» nicht herau»korrigtert werden. Da» ein zig«, «a» er an wirklichem Trost zu sagen wußte, waren di« Wort«: Di« Amerikaner kommen! Alle» ander«, wa» Elemeneeau sagen konnte, waren verlegme, verzwetselt« Worte Kus äem italienischen Parlament. Geefiw-Nch» Frag« « Ministerpräsident Orlando. Zn der Eröffnungssitzung der italienischen Kammer beantragte der sozialistische Abgeordnete Modigliani die Ernennung einer parlamentarischen Kommission zur Kontrolle der Regterung-polittknach dem Muster de» französischen Parlaments. Modigliani erklärte in seiner Begründung, die Nation mllffe vor allem sofort erfahren: Wa» ist imFrühjahr 1917 vor sich gegangen ? Welche Tragweite hatten die Frieden-vorschläge de» Kaiser» von Oe st erreich? Was geschah während der Zusammen kunft der Ententeminister in Saint Jean de Mauri- enne? Warum hat man jetzt in Frankreich Anspielungen auf angebliche italienische Ansprüche in jener Kon ferenz gemacht? Warum wird in gewissen französischen und italienischen Kreisen wider Italien und besonder» wider Sonnino der Vorwurf erhoben, daß sie verant wortlich für den endgültigen Abbruch der Frieden». Verhandlungen seien? Soviel in bezug auf di« Ver gangenheit. Da» di« Gegenwart anbetrifft, wolle da» Land wissen: Lind tatsächliche Momente vorhanden, welche ein wirksame» Eingreifen Amerika» erwarten lasten? Die militärische Lage der Entente sei nicht derart,daß sie um de- Prestige» wegen FriedenSverhandlunaen zurück- weisen müsse. Man müsse doch auch mit der Möglichkeil retbnen, daß unfähige Generale und Unglück im Kriege dft amerikanische Hilfe zu spät eintreten lassen und unwirksam machen können, sowie daß im fernen Orient eine Neuaruppierung der Mächte vor sich gehen könne, welche den Interessen der Lnttnte wider spreche. Wa» würde die Folge sein? Die Ausführungen Modtgliams machten einen außerordentlichen Eindruck. Ministerpräsident Orlando erklärte, daß er dem Anträge de» sozialistischen Redner» nt ch t zu stimmen könne. Die Kammer beschloß demgemäß den Uebergang zur Tages ordnung und begann danach sofort die Beratung ve» Budgelprovtsorium-, RuMledeL- Der Frftven-vertra« mit der Ukraine. Der vorläufig» ukrainisch-russische Vertrag ist untev- zeichnet worden. Sein wesentlicher Inhalt ist Einstel lung der Feindseligkeiten, Erleichterung der gegenseiti gen Rückwanderung, Krieg sgefungeirenau» tausch, Vorbe reitung de» Austausche» de» Etftnbahmnaterial», An bahnung von Handelsbeziehungen und di« verelNvilltg- keit, bald in endgültig« yriedensverdandlungen einzu- trete». Dl« Zeitungen veröffentlichen da« Protokoll zwi schen der Don- und der Kudan-Kosakenregte- rung mit der gegenseitigen Anerkennung innerer Auto, mnnte und der Laude-grenze» zum Zwecke der Bekämlo.