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Nr. 12S 13. Jahrgang Donnerstag, äen S. Juni ISIS ag. ««Nilin SN. IWMW Einem Verliner Blatt* wird gemeldet, dqtz «« i» Flandern, dem Kanchftzebiet der letzten Monat», di« v» tungen der tut» stände, n, nm die ach monat- ieser Divi- mg. ^reßdebatt« ! Radikalen calen und )a» Mini- Ion Kl. »tnant ««tz einer Bro- er Erfolg«, Ue Freiheit z -ttvtaar, » M eine» m isprlichßn Eine Kunögebung -es obersten Kriegsrates -er Alliierten Verkündung -es kommen-en Sieges. Eine Re-e Elrmenceaus in -er Kammer. Sein Hilferuf an Amerika. Uetzer ---- chtzn-eeükilO»«rss in einer Woche von -en Deutschen erobert. Sisher ----- Gefangene, -SS Geschütze, über 2--- Maschinengewehre von -er Rronprinzenarmee erbeutet. Sombenanschläge in Dünkirchen. Schwere Explosion in Marseille. Italiens Lebensmtttelnöte. Vie Wahlen l« Rumänien. ML wird beno feind- ten, wurde »dm. Um ft auf. LB Die Mesenschlacht lm Westen. »<r gestrig, «benddericht de» -,«,el,ltn«- lautetr An der «chlachtfront ist di. Lag, unverändert. Lais« «nd Kronprinz auf dm Echlachtfe». Drr Krieg,berichterstatter d«, „Berliner Lokal-Anzeiger, , Karl Rosner, sendet folgenden Bericht r Schlachtfeld im Westen, am S. Sunt. Sin an Eindrücken überreicher Lag liegt hinter dem Kaiser. Er ist vom frühen Morgen bi« zum «tnbrechenden Dunkeln aus dem Schlachtfeld« 'gewesen, hat Truppen begrübt, Verwundet« gesprochen und starke Bilder au« dem siegreich wettergehrnden Kampfe in sich ausgenommen. Sn Laon war er mit dem Kronprinzen Wilhelm, dem Oberbefehlshaber der Heeresgruppe, die sich in diesem neuen Ringen frische Ruhmeslorbeeren holt, zu« sammengrtroffen. Mit ihm gemeinsam fuhr er zunächst nach La Fere, um die Städte zu sehen, aus der unsere Säger an dem für all« Zett unvergeßlichen 21. März, dem Tage des ersten Losbruche« unserer Angrtffskämpfe diese» Jahre», ihren prachtvollen Stob au« dem zerschossenen Tore der alten Sumpfstellung gegen die Nordsort» führten. Nur wer da« furchtbar» Trümmer«erk der zerschmetterten Feste ge sehen und vor den jetzt offenen Stellungen ein Bild der ganzen Schwierigkeiten gewonnen hat, dir damals zu bestehen waren, vermag die von unserer Truppe vollbrachten Leistungen auch ganz zu würdigen. Der Kaiser war voll rückhaltlosen Lobe» über das Vollbrachte. Von La Fere begaben sich Kaiser und Kronprinz, di« von den Truppen jubelnd begrübt wurden, zum Standort« des Generalkommando» von Fran- rot». Nach einer kurzen Besprechung der Lag« fuhren sie gemeinsam mit dem Kommandierenden auf «ine Höhe südlich von Selen», die erst vor drei Tagen im Kampf« genommen worden ist und von der au» da« Gelände der heutigen Kämpfe vorzüglich zu abersehen war. Von ihr au» beobachtete der Kaiser vor allem di, Verschiebung unserer Linien auf den Höhen westlich von Soisson», wo wir mehrere Höhenlinien hintereinander im Sturm wegnahmen. Ganz klar ltetz sich von dieser günstigen Beobachtung»strll« die Ueberschrettung der Stratze von Soisson» nach Vtllere — Lotteret» durch unser« vorgehenden Stürmer erkennen. Durch dies» neuen Raumgewinn«, die dem Gegner wichtig« Anfahrt- stratzen entreißen und unterbrechen, «erden die feindlichen Nachschubmöalichkettenwesentlich beeinträchtigt. Sn der Richtung nach Westen Netzen sich di« -leichfall» für un» glück lich verlaufenden Kämpf« um da« feindlich« Strllungsftzste« zwischen St. Christoph und Moulin —Sou» Touvent genau verfolgen. Ruch der Blick auf di« noch von den Kran-- zosen gehaltenen Waldhvhen südöstlich von Larlepont und auf die Höhen nördlich der Bisn« «ar gegeben. Am späten Nachmittage ist der Kaiser dann die gesamten Ansgangsstel- kungen unserer Operationen im Ailettegrund abgefahren, und er hat sich daher von neuem davon überzeugt, welche , ungeheuere Leistung unsere Truppen vollbrachten, da sie den I riesenhaften Abschnitt überschritten und die anschlietzenden Höhen stürmten. Lite TarriS in der DurchvruchKtzch Hacht an -er AiSne. An der gleichen Stelle, zwischen Winterberg und Berrh-au,Bae,anderinderUrüh-ja!ß«>Ichloch11V17 die fransvfischen Lankgeschwader angrissen «n-' gm- sammengeschvssen wurden, setzten am 27. Mai auch di« deutschen Gturmwage» tzva Lwggrtff «n. IS» Lankch die hier im MorgenLLmürern Vvrrasstlrev, Ge standen in inglischen BeutetanL», die jetzt mit deutsche» Besatzung zeigen konnten, was di« Lankwaff» bei ge schicktem Einsatz und rücksichtsloser Führung z« leisten imstande ist. Die jungen Sturmtrechpfichrer, die fv oft an der Somme, vor Arras und bet Tarnbrai die engli- vts Volltreffer der deutschen Artillerie sie vernichteten, konnten jetzt als TanKommandanten den Schrecken in die Reihen der englischen Infanterie tragen. Mit ichwv wetteiferten Maschinengewehrofftzieve, Artilleristen and Offiziere der Kraftsahrtruppen in der Führung brr Panzersturmwagen. In dem Augenblick, wo di» Infan terie zum Sturm antrat, hatten di» Lanktz bereit» di» englischen Grüben erreicht. Stellenweise fuhren die Tanks bi» auf 1000 Meter ^or der Infanterie her. Ein Bataillon kam unter dem Schutz» de» ihm vvraW. fahrenden Taub» .«ine Strecke von 4 Kilometer bi» an den Kugelberg fast ohne einen Mann »erluye vorw-rt». Ein Sturmwagen fuhr bi» Pontaver» «nd machte mrh» ad» LOO Gefangen«, die er, sie au» ihren Grüben heraus, holend, der nachrückenden Infanterie in die Arm« trieI. vorgeblich! versuchten di» englischen Batterien au» Festungsgeschütze, den Sturmmarsch der brutschen Paw. -erwägen aufzühalten. Bon 20 Tank« würbe» nur 2 durch Volltreffer außer Gefecht gesetzt. Die Denkst, welche die Engländer auf dem Rückiveg» Gegen wmievst zu Dutzendenden «nd H«»tz»rte» tzMÜMtchp», haben un» gute Dienste geleistet. Au» Bern wird der „Köln. Ltg." berichtet, V»se Gerüchte sind in England irr Umlauf, so daß ein Leit artikel der „Morning Post" dringend warnt, ihnen Glau ben zu schenken und sie wett« zu verbreiten. SN« Blatt schreibt, „Man wird sagen, «S bestünde ein» ge wiss« Uneinigkeit unter den Derbünd»ten. Tie Franzosen seien eifersüchtig auf die Eeqlanoer, und die Amerikaner möchten alle beide nicht leiden. Die Zahl der Flugzeuge sei ungenügend. Benzin werd« vergeudet. Auch mit der Munition stimm» es nicht. Hm Heere herrsch« Unzufriedentzeit. E» würden mehr Schiffe versenkt, al» amtlich zugestan den würden usw. Da» alle» ist töricht,» Gerede. Aber daß es verbreitet wird, ist eine ernst« Sache. Denn der Ausgang de» Kriege» hängt von dem festen Zusam menhalten der Verbündeten ab, und ein kleine» Saod- korn kann «ine ganz« Maschine zum Stehen bringen/ 8000 Quadratkilometer in einen Woche. In einer Woche besetzten die Deutsche« während tzer Schlachten -wischen Aisn« und Marne Über tzOSV Quad, ratkilometer stindlichen, teil» fruchtbarsten Bo den» mit zahlreichen wiesen-, Obst, und Weingärten. Ueber LOO Ortschaften, darunter IS Städte mit mehr al» 1000 Einwohnern, fielen in deutsch» Hand. An ihnen ist nur ein Teil der Bevölkerung zurückgeblieben. Ter Rest von. rund 78000 Seelen hat sein» Wohnstätten verlassen und ist über die Marne geflohen. Diese Flüchtlinge fallen der französischen Regierung zur Last, die sie unterbringen und verpflegen muß. Frankreichs Verzweiflung. Ttzr Pariser „Temps" hat die Lage Frankreich» mit einem kurzen und schlagenden Worte charakterisiert, MrankretchS Schicksal steht aus dem Spiele. So ist es in der Tat, und die französische Presse bemüht sich nach Möglichkeit, in dieser furchtbaren Lage einiger maßen gute Haltung zu bewahren. Zwischen den Zeilen liest sich aber die wahre Stimmung der Bevölkerung Mb der Führer der öffentlichen Meinung sehr gut heraus, und diese Stimmung heißt Verzweiflung. Sehr treffend ist neulich von amtlicher Sette da» Wort gesprochen worden, in Kriegszetten habe keiner da» Recht, Fehler zu begehen. Wenn die französischen Generale gegenwürtig den Fehler begangen haben, sich von der überlegenen deutschen Strategie schlagen zu lassen, so möchte die französisch» Press« nicht gern den Fehler begehen, die Mutlosigkeit, di« ihr an» Herz greift, auch öffentlich zu zeigen. Der Glanz und die Wucht de» deutschen Angriffes wird gerade von diesen Kritikern aber unumwunden anerkannt. Die.fron- höfischen Generale haben den großen deutschen Angriff an anderer Stelle erwartet, entweder an der Front in Flandern oder in der Gegend von Bethune und Hazebrouck oder zwischen Arras und Albert. Ter erste große Erfolg de» deutschen Angriffe» ist nach dem Zugeständnis Gustave Herde» die Ueberraschung ge- wesen; ganz südlich zwischen Soissons und Reim» ist nun der Angriff wirklich! erfolgt. Hevve wirst auch der französischen Leitung Unklarheit in der Berichterstattung vor. Ein Mann von seinem Scharfblick hdt e» natür lich gleich gemerkt, daß der deutsch« Gelündegewinn schon beim ersten Stoß „nicht unbedeutend" war. Mar cel Huttn versucht seine Leser damit zu trösten, daß di« Deutschen bei jeder Offensiv« GeUnde gewonnen Hütten, und daß die Lage jedesmal wiederhergestellt worden ist. Er gibt zu, daß der Verlust de» 1917 gewonnenen'Ge ländes sehr schmerzlich sei, hofft aber, daß durch ratio- nelle Verwendung der Reserven noch viel getan wer den kann. All« solche Wendungen klingen gequält und gezwungen; man merkt, daß die Sorg« in die Pariser NedaMonsstuben hinstngezogen ist. Lis wichtigste Frag« sM die nächste Zukunft in Frankreich! wird fest», inwie fern sich diese Stimmung aus da» französisch« Par ia m e n t übertrügt und somit für das Schicksal der fran zösischen Regierung bedeutungsvoll wird. Da» Voll tische Frankreich! ist keineswegs in der gegenwärtig alle» beherrschenden KriegSpvlitik einig, vivtant hat im Anfang de» Kriege« die „heilige Einigkeit" gepredigt. Sie ist heut« gründlich verschwunden. Tie heutige Dr- puttcrtenkammer ist au- den Wahlen ovm Mai 1914 hervorgegangen, di« unter der Parole „Für oder gegen die dreijährige Dienstzeit" gemacht worden sind. Die Opposition gegen die dreijährige Dienstzeit hatte di« Sozialisten mit den bürgerlich Radikalen vereinigt, und dieser Block verfügte tatsächlich über die Mehrheit in der Kammer. Bet einem normalen Verlauf der Dinge hätten die Führer der Mehrheit, SaillaurundIau- res, die Kriegshetzer Potneare und Brianb bald gestürzt. Mit Hilst der Pariser He-Preff« haben aber Potneare und die Seinen den Krieg gemacht und sich! dis herlte am Ruder gehalten. Jetzt naht die Katastrophe. Wird es der Regierung Potneare.Elemvneeau gelingen, sich unter dem furchtbaren Truck der deutschen Heer« am Leben zu erhalten, da» ist di« Frag«. Einstweilen allerdings hat di« französisch« Kammer es borgezogen, sich noch! Wetter unter dem eisernen Truck Llemenceau» zu beugen und st« hat, wie gestern berich tet, der Regierung da» vertrauen erteilt, wenn di« französischen Niederlagen aber fortdauern, dann wird »s Herrn Clemeneeau nicht läng« möglich! sein, sich zu weigern, der Kamme« Rede und Antwort -u stehen. Muer Tageblatt für -as Erzgebirge Mk., m»»aMch 1.,, Mk. L es L rä.r^a E»nn- «m» , . „ „ kr«a«r°u'nL Sprichst«!-« -er NeSaktioa mit -»»«nahm« -er Sonntag« nachmittag« 4—s Uhr. — T»l»gramm-fi-r«ss» r Tageblatt fiueerzgeblrg». -ernstrechee -s. n-hm.n °W,'üuno""!n/gÄ" kür unverlangt »lngefan-t» Manuskript« kann Siroühr nicht g«l«lst«t wer-ea. geb. lltst 'S mit Ser wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblatt. ZiNÄV Ueber 2S000 Tonnen versenkt. lvmtlich.) Berlin, ». Suni. Da» von dem bewähtttn A-Bootkommandanten, Oberleutnant z. S. Lost befehligt« Boot hat im Kanal neuerding» 5 Dampfer «nd S stan-Sjisch« Fischerfahrzeug« mit über 88 000 vrt. vernichtet. Unter den versenkten Dampfern befanden sich der eng lische Hilfskreuzer Moldavla (1S L00 Btt.), sowie ein be waffneter Dampfer von etwa -000 Vrt. Größe, dl« beide au» tark gesichertem Gelritzug herauegrschossen wurden. Namentlich festgestellt wurden ferner noch der bewaffnete «ngli ch« tiefbeladene Dampfer War Panter jöü7ö vrt.) «nd di« franMfchen Fischkutter Petit George», Souvenir de St. Marie «nd Joseph Simen. Der Vhef de» AdmivalstadeV de» Mari«». lvmtlich.) Krotz», Hauptquartier, S. Znni- Westlicher Kriegeschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Attillerletätigkeit wechselnder Stärke. Mehrfach -rächten Erkundung,gesichte Gefangen« «in. HeerrSgrnpp« Deutscher Krsnprinz. An der Schlachtfront ist di« Lage unverändert. Oettliche Kampfhandlungen westlich von Pontoise, nörd lich der Aiene «nd am Savier«, Grund brachten un« in den Besitz feindlicher Lrdwerke und Gräben. Der Artillerie kampf wird vielfach lebhaft. Ehatea« Thier- lag «nter anhaltendem Zerstör«ng,sk«er der Franzosen. Di« Ve»t, der Heere»»»«»»« Deutscher Kronprinz seit »7. Mai Beträgt nach bleherigen Iestst«ll«ngenr «eh» «Io 5« 000 Gefangene, darunter über 1500 Offizier«, mehr al» SöO Geschütze «nd weit über 8000 Maschinengewehre. In den beiden letzten Tagen »«rden 4» feindlich« Flug zeug« «nd vier Fesselballone zum Absturz ««bracht. Jagd- geschwader von Richthofen schoß gestern 15 Flugzeug« ab. Hauptmann Berthold und Leutnant Wenkhof errangen . . . r ihren 81., Leutnant Löwenhardt seinen 87., Leutnant lldet: sth«n Tankgeschwader stuerjlpeiend sich heranwLlzea »rhen seinen 88., Leutnant Kirstein seinen 81. «nd 88. Luftsie«. "" " --- -- - — , Der »rste »-«erarqusrtt-rmvtstett Lu»e«»«rff.