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Kllk. einSlokal. rstnttd. rür. I nando. ««nkeRI ttmrckrn) )55Psg., :r lue. üer iler str Sonnabend. den 25. Nlai ld^S 2^r. N9 ^Nbr Tageblatt Mzei-er für öas Erzgebirge WU in» y-u, vlekt,««hrllch,.ir t »»Pf. »«> «iik UMrfME? kNit öer wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: ^luer Sonntagsblatt. ^g«r un» 7>ü"sad«^'tt«n"sow"e Sprechslunü» »er Ne»ciklion mit fluoiiakme S<r Sannlnge nnchiniNngs 4—S Uhr. — tkelegromm-flsresse r Tc>g-blaN ftueerzgebirgr. Zernsprecher SZ. w'nn »I«"flu5a?d«''»'r n«hm.n^o"ftk,'una"n°!!>'g!^ Zur unvrrlangt einaewnSke Manuskripte kann Sewäkr nt-Nt a-lewel werüen. m°^usk'Nn"cht'»Vu'u^ 13. Jahrgang Schlechte Fchanülung deutscher Wegsgekangener in kngland. Vie bevorsiehenüe üeutsche Offensive lm Wegen. — Ver englische Thronfolger in Nom. — ^rmerlka un- Holland. - Rückzug der Engländer in Mesopotamien. — Loslösung Estlands und Livlands von Rußland. — Amerikanische Kultur. — Ein kaiserlicher Erlaß zur Wohnungsfürsorge. Dem Aönige. Zum vierten Male im Weltkriege feiert König Fried, rlch August seinen Geburtstag. Erst vor wenigen Ta- Len ist er aus dem Felde zurückgekehrt, wo er weilte, ,im seine ruhmgelrönten sächsischen Truppen an der Front zu begrüben und ihnen die wohlverdienten Aus zeichnungen persönlich zu überreichen. Es ig nicht das erste Mal, dass der König ciu die Front gereist ist, um sich nach dem Wohlergehen seiner feldgrauen Sachsen zu erkundigen, sie zu neuer Begeisterung für die nationale Sache zu entflammen. Gerade dies kennzeichnet den Eharatter unseres Königs, seine Sorge um die Söhne seines Landes, die draußen im Felde um die Palme des Steges über unsere hartnäckigen Feinde ringen, bis diese vollständig auf die Knie gezwungen sind und nicht wie der daran denken, Teutschland in seiner friedlichen Ar beit und Entwicklung zu stören. König Friedrich August hat seine Ansicht hierüber mehrfach klar und deutlich in Telegrammen an unsere Heerführer und an seine Sachsen zum Ausdruck gebracht. Er pflegt derartige .siundgebungen selbst zu verfassen, woraus sie vor der Absendung dem Verantwortlichen Minister des In nert« vorgelegt werden. Was der König also in diesen Telegrammen gesagt hat, das entspricht vollkommen sei nem Lenken und Fühlen über den Ausgang des Welt krieges und iiber die Zukunst Deutschlands. Er ist eben als König von Sachsen auch ein deutscher Fürst, der allezeit treu zu Kaiser und Reich steht und dem die Zukunft unseres Vaterlandes sehr am Herzen liegt. Man hat ja versucht, derartige freimütige Aeußerungeu des Königs zu unterbinden. Ter Minister des Innern betonte aber in der Zweiten Kammer, daß der König doch eigentlich nur das gesagt habe, was das ganze deut sche Voll wolle, und daß auch, ihm die jreie Metnungs- iusterung über die Zukunft Deutschlands nicht beschnitten werden dürfte. Wenn unsere Bundesfllrsten nicht mehr sur eine gedeihliche Zukunst Deutschlands eintreten und unseren« Volke mit guten« Beispiele vorangehen sollen, was soll darin das Volk selbst machen'? Richt nur als den sächsischen Landesherrn, sondern a»S einen deut schen Fürsten begrüßen wir daher heute den König und wünschen, das, seine Hoffnungen auf Deutschlands Gröhe und Zukunft in Erfüllung gehen und das, er seinen nächsten Geburtstag unter den« Zeichen deS Frie dens begehen möchte! ES dürfte -übrigens wenig bekannt sein, dass der Kö nig seit nunmehr über 40 Jahren der fach, fische/ Armee angehört. Er trat im Jahre 1877 als jugendlicher Leutnant ins Heer ein und hätte im vorigen Jahre demnach sein 40 jähriges Militärdienst- jubiiäum begehen können. Infolge des Krieges ist je doch jede Feier ans diesem Anlasse unterblieben. >800 wurde der damalige Prinz Friedrich August Bataillons lommandeur, 1898 Generalleutnant und Kommandeur der 1. sächs. Division und 1902 Kommandierender Ge neral des 12. (1. kgl. sächs.) Armeekorps. Gegenwärtig sieht der Monarch im Range eines Gcneralseldmarschalis und trägt das Eiserne Kreuz 1. Klasse, das ihm der Kaiser für die Erfolge seiner Truppen im Felde ver liehen hat. Eine Militär-Amnestie de« Königs. Tier König hat unter de« 26. Mat zugunsten der Milibärpersonen des aktiven Heeres, wie der Personen deS HeereSgesolgeS eine Amnestie erlassen, durch die militärische Strafen von bestimmter Art und Tauer er lassen werden und die Niederschlagung von Strafver fahren vor Militärgerichten wegen Uebertretungen und Vergehen, die vor dem 25. Mai 1918 und vor der Einberufung zum Heeresdienste begangen sind, verfügt wird. — Die Mesenschlacht im Westen. Der gestrige Abendbericht der Heeresleitung lautet» Bon den Kriegsschauplätzen nicht» Neues. Die Überstürzte Räumung von Amten». Tis« überstürzte Räumung von Amtens ebenso wie der umliegenden Gegend — so führt da» Pariser Blatt Der heutige uMe krWsrW (Amtlich ) Droste» Hauptquartier, 25. Mai. Westlicher Kriegsschauplatz. Die Tätigkeit der Artillerien blieb tagsüber bei Sturm und Regen in mastigen Grenze». Sn Verbindung mit nächt lichen Teilangrisfen de» Feindes nordwestlich vom Kemmcl, nördlich und westlich von Albert nahm sie vorübergehend groh« Stärk« an. Die seindlichen Angriffe brachen überall verlustreich zusammen. Bei Hamel warfen wir den Feind im Gegenstoß zurück. Im übrigen wurden seine Sturmtruppen schoil vor unseren Linie«« zusammengeschossen. Die Besatzung eines Beobachter.Flugzeuges, Leutnant Eisenmenger und Bizefeldwebel Eumd, haben am 2S. Mai au» einer Kett« von 6 englischen Einsitzern 4 Flugzeuge abgeschossen. Ter Erst« «eueralquartiermeisttt Ludeudorsf. 15000 Tonnen versenkt. (Amtlich.) Berlin, 24. Mai. An der Westküste Eng- land» wurden von einem unserer A-Doot« versenkt: Di« englischen Dampfer Prlnzest Dagmar (SIS Brt.), Du» (1850 Brt.) und Wylity (6000 Brt.) Alle drei Schiff« waren mit Kohlen beladrn. Im ganzen wurden nach neu «ingegange- neu Meldungen der U-Boote vernichtet: 15000 Brt. Der Ehes des Admiralstabe» »er Marin«. Bern, 24. Mai. Giornale d'Stalia meldet, dast ln der Frühe de» 24. März der italienische Dampfer Avala im Atlantischen Ozean durch «in Tauchboot versenkt wurde. „VIctolre" vom 17. Mai aus — hat scharfe Kritik hervorgerusen. Tie Ortschaften wurden rechtzeitig alar miert, aber ihre Räumung erfolgte zu schnell und mit zu großer Ueberstürzung. Tausend« von Personen slüch. teten sich mit leeren Händen, obgleich- sie viele wert, volle Gegenstände hätten retten können, wem« ma>« sie nicht erschreckt und in der allgemeinen Flucht mttgerissen hätte. Boi« den 120 000 Einwohnern von Amiens der- ließen drei Viertel die Stadt Hals über Kopf. Viele von ihnen kampierten einige Kilometer westlich der Stadt im Freien. Allerdings fiel der Geschoßhagel so dicht auf die Stadt, dast man es ihnen nicht verdenken konnte. Aber als die Beschießung nachliest, warum hat man nicht systematisch die Rettung der außerordentlichen Reichtü mer der Stadt organisiert? Und wenn der Prtoatbesitz wirklich verloren sein sollte, warum tat man nichts, um das Nationaletgentum vor dem Verderben zu retten? Kürzlich noch wurden Vorratsmagaztne bombardiert und zahllose Lebensmittel wurden vernichtet, obgleich- man doch den ganzen Monat April Zeit hatte, sie in Sicher heit zu bringen! Auch von den Wertpapieren in den Stahlkammern dec Finanzinstitute soll nur ein Teil ge rettet worden sein. Das Ziel »er ersten Offensiv« erreicht! Schweizer Mtlitärkrttiker beschüstigen sich mit der Möglichkeit einer Gegenoffensive der Entente und kommen zu dem Schluß, daß das Ver bandsheer dazu ganz außerstande sei, denn den Deutschen sei die Absicht gelungen, die Reserven zu vernich ten. Jetzt müssen alle verfügbaren Kräfte des Verbandsheeres an der Front geholten werden und an dere znm Schutze des bedrohten Part» bereit sein. Neue amerikanisch« Truppen an der Westfront. - Au» Parts wird gemeldet, daß stärkere amerikanische Truppen an die bedrohte Westfront nach dem Upern« bogen abgegangen seien. Bomben auf ein Lazarett. In der Nacht zum 23. Mat wurden in Htrson durch feindlichen Bombenabwurf auf ein deutlich gekennzeich nete» Lazarett mehrere Soldaten verletzt. Durch weitere Bombenabwürfe im Orte wurde «in französischer Zivilist getütet und 11 französische Zivilisten, darunter 2 Frauen, verwundet. Laon erhielt xrneut über 300 Schuß von den Franzosen. Acnßersw Spannung im Westen. Hava» meldet: Tier Feind hat nunmehr seine An- griffsmittel bereitgestellt. La- Arttlleriefeuer erreicht fortgesetzt ungewöhnliche Heftigkeit. Die Fltes-rtLtigrelt hat M verzehnfacht. wahr scheinlich warten die Deutschen nur den Augenblick ab, der sich zur Ueberraschung besonder» eignet. An und hinter dec Front steht eine geschlossene franzö sische Armee, beseelt von dem Gefühle des Kampfes gegen den deutschen Imperialismus und Militarismus. Das Zuströmen dec amerikanischen Truppen dauert Tag für Tag fort. „Echo de Paris" berichtet: Von der Nordsee bis ,uc Ehampagnefront besteht nur eine einzige ununter brochene Offen st vltnie. Luden docff hat eine Teckungslinie mit sehr tiefen Gräben geschaffen, die nitl Maschinengewehren besetzt ist. Tie Zone dahinter ist zur Zone des großen Stellungskampfes aus- gebaut. Beide Linien liegen 600 bis 2000 Meter von einander entfernt. Dkan erwartet den Hauptangriff zwischen Albert und ArraS "in Richtung Abbe ville und glaubt, daß zwei Paralleleofsenstven, und zwar die erste zwischen der LH» und Bethune, die zweite mit Richtung auf Paris, ihm vorausgehen. Ole LiiftimgNkle aus pari; «na Lona-n. Die Wirkung d«» Luftangriffe» auf Pari». Präsident Poincare und Gouverneur Du bai! besuchten die Trümmerstätten »nnerhalb und außerhalb der Pariser Befestigungen und ermunterten die amerikanischen Flieger, die von nun an einen Teil des Pariser Abwehrdienstes besorgen sollen. Eine Anzahl deutscher Flieger beschoß, wie jetzt bekannt wird, auch, die südlichen. Vororte. In einer sehr langen Straße wurde ungefähr jedes zehnte Hau» getroffen. Ter Gesamtschaven gilt für sehr be deutend. Amtlich wird gemeldet r Tie deutschen Flugzeuge, die an dem zweiten Luftangriffe in der Nacht teilgenommen haben, zählten etwa SO. Sie stie ßen auf da» kräftige Sperrfeuer unserer Geschütze, so wie auf die Tätigkeit unserer VerteidtgungSgeschwader, von denen 64 Flugzeuge ausgestiegen waren. Eil« ein ziges Flugzeug des Feindes ist über die Hauptstadt gelangt und hat einige Bomben abgewvrfen. Tin To ter und zwölf Verwundete sind gemeldet worden. Ein« gewiss« Anzahl Bomben ist über Ortschaften der Bann meile geworfen worden. Es hat einig« Tote gegeben. Eine wettere Meldung besagt: Im Verlauf der letzte»« Nacht wurden etwa 16 Bomben auf die Pa riser Bannmeile geworfen, die nur auf Anlagen fielen und unbedeutenden (?) Schaden anrichteten. Etwa 40 Bomben, die auf die große Bannmeile im Süden ge worfen wurden, haben unglücklicherweise sechs Per sonen, di« in ihr Vaterland zurückgokehrten Familien angehörten, getötet und IS andere verwundet. Lier Sachschaden ist wenig bedeutend. Der Luftangriff auf Land»«. Ter Londoner Sonderberichterstatter der „Züri cher Post" telegraphiert: Ter in der Nacht zum 21. Mai vor» den Deutschen auf London durchgeführte An griff zählt zu den bedeutendsten und folgen schwersten, die bisher stattgefunden haben. Li« offi ziellen Berichte melden bereit» SO Lote und LOO Verw undete. Ti« größten Opfer werden au» dem Gebiete der Hauptstadt gemeldet. Es steht fest, daß die Zahl der Flieger, die zu dem Angriffe auf London aufstiegen, ungewöhnlich groß war. Tie Nacht war mondhell. Wenn die Flugzeug« mit der Sicherheit, die sie früher hatten, nach London hätten kommen kön nen, so wäre die Liste der Toten diesmal furchtbar geworden. So aber kamen nur einige Maschinen durch da» Sperrfeuer, und wenn trotzdem die Zahl der Toten sehr groß ist, so kommt es daher, daß die Bom be»» in dichtbevölkerte Stadtteile fielen. gum Iliegerangnff auf Aöln. Ein Erlaß de» Kölner Kardinal» von Hartmann. Ter Kölner Kardinal von Hartmann hat folgende» Schreiben an sämtliche Pfarrer der Stabt gerichtet: „Infolge der in der letzten Zeit häufigen Flieger- an griffe sehe ich! mich! in di« traurige Notwendig keit versetzt, zu bestimmen, daß bi» auf weiteres all« Prozessionen zu unterbleiben haben. Du- mit aber wenigsten» di« groß« Fronleich namSpro- Session ungefährdet gehalten werden kann, habe ich