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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 21.05.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191805212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19180521
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19180521
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-05
- Tag 1918-05-21
-
Monat
1918-05
-
Jahr
1918
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v«a<v za Nr» IIS ß« m« DqevstM« und für da» StzgMrge. Dienrtag, dm »1. Mai ISIS. ent rind Bei. schwörung zu unterdrücken, und die schnelle Verhaftung von Personen, die der Teilnahme an der Verschwörung verdächtig waren, haben bet den Sinnfeinem in Dublin Bestürzung hervorgerufen. Wie man hört, sind die Be hörden im Besitze Umfassendenden Nachrichten- material» über den Plan, in die irische Bewegung in Irland Einheit, auch im Interesse Deutschland» zu bringen. Wettere Enthüllungen sind nicht wahrschein lich. Allgemein herrscht va» Gefühl, daß die Anzahl der- imtgen, die an h?r Bewegung tetlginommen haben, klein ist, und man legt Nachdruck vorauf, daß sie da» irische Volk al» Ganze» nicht vertreten. Die Verhaftungen fanden in den ersten Morgenstunden statt, al» e» noch ruhig in der Stadt war, so daß ernstere Ruhestömngen nicht vor. gekommen find. (Bemerkungen von W.T.B.: „Wie man hört", und -keine weiteren Enthüllungen" charakterisier: diese englische Stimmungsmache gegen die irischert Freiheitsbestrebungen zur Genüge!) «in Aufruf an die Iren. Eine Proklamation des Lordleutnants von Irland hat folgenden Wortlaut: Da unS bekanntgeworden ist, daß einige Untertanen Seiner Majestät, die in Irland wohnen, sich verschworen haben und in verräterische Wer-, btndung mit dem deutschen Feinde getreten sind, und da dieser Verrat den Ruf Irlands und seine, ruhmreichen militärischen Geschichte bedroht, die eine Quell, großen Stolzes für das ganze Land geworden ist, dessen Söhne sich stets ausgezeichnet und mit Heldenmut in de, Vergangenheit gekämpft haben, ebenso wie Tausende von ihnen jetzt in diesem Kriege kämpfen, und da energische Maßregeln ergriffen werden müssen, um die deutsche Verschwörung zu vereiteln, Maßregeln, die sich ausschlteß- lich gegen dieses Komplott richten, ist eS die Pflicht aller treueu Untertanen Seiner Majestät, die Regierung von Jr- lannd in jeder Beziehung zu unterstützen, um die treulose Verschwörung und die verräterischen Bestrebungen de, Deutschen, die die Ehre der Iren zum Nutzen Deutschlands antasten wollen, zu unterdrücken. Wir rufen alle treuen irischen Untertanen Seiner Majestät auf, die V-rschwörung nicht zu unterstützen und zu einer wirksamen Fortsetzung deS Krieges und der Wohlfahrt und Einheitlichkeit des Reiches beizutragen. Damit dieses Ziel erreicht wird, werden wir noch weitere Maßregeln ergreifen, um den frei willigen Die n st ei n tritt in das Heer Seiner Majestcn zu erreichen in der Hoffnung, daß Irland, ohne daß wi, zum Dien st zwang übergehen müssen, in sprechender Form zur Wehrmacht beitragen möge, daß dieser Beitrag im richtigen Verhältnis zu den trägen der übrigen Teile des Reiches stehen möge. Noch «ine Verhaftung. Nach Blättermeldungen ist am Sonntag der Abge ordnete Graf Plun kett, der Führer der Sinnfeiner, verhaftet worden. Kleine politische Meldungen. Ein konservativer Belttzsteuerantrag. von den Aon, servattvrn ist zum R eichehanshaltetat folgender Antrag gestellt worden, I. schon jetzt einen Gesetzentwurf vorzulegen, der Bestim. mungrn über eine N esteuern ng der Kriegsgewinne der na türlichen Personen enthält, und dabei folgende Gesichtspunkte zu be rücksichtigen: z. Vie im mäßigen Umfange bleibenden Ersparnisse und da» für den Wiederaufbau der Wirtschaften erforderliche Betriebs kapital sind nach Möglichkeit zu schonen, Abschreibung» für diesen tzweck also znzulassen; 2. der außerordentliche Kriegsgewinn ist charf z» erfassen; z. sofern solche Erfassung durch eine Begriffsbe- iimmung nicht möglich sein sollte, ist eine Besteuerung des Mehrein- ommen» unter Zugrundelegung der einzelstaatlichen Veranlagung und unter Freilassung eines bestimmten Mindestbetrages, neben oder anstatt der Besteuerung des vermvgensznwachse» in Aussicht zu nehmen, il di« anteilige Deckung eine» weiteren Bedarfes an Zinsen unr laufenden Ausgaben für di« Ariegrjahre durch erhöhte Leistungen drd Einzrlstaaten in Erwägung zu ziehen. Lin« kleine Anfrage über Erzberger. Der Abg. Graf Westarp hat im Reichstag folgende klein« Anfrage eingrbracht: »Trifft «» zu, daß der Abgeordnete Lrzberger im Dezember vorigen Jahre» mit Linverständni» de» Auswärtigen Amte» eine Reis« nach Wien unternommen hat Über deren Ergebnis er dem Herrn Reichskanzler und dem Auswärtigen Amte Bericht erstattet hat? Hat«» sich dabei um politische Angelegenheiten gehandelt, »u deren Erledigung der Abgeordnete Lrzberger vom Auswärtigen Amt« biaustrngt oder ermächtigt war? Sind dem Abg. Erzberger s«ith»r auch sonst derartig« Aufträge od«r Ermächtigung«» zu politi sch« Tätigkeit im Ausland, «teilt worden, und w«lch» Dbliegenyeiten find d«m Abgeordneten Lrzberger vom Auswärtig«» Amt« Übertrag«,,?' Neu« Angriff« auf Lloyd S«ora«. Im «nalisch«» Ober. Haus« ward« am Freitag üb« da» franzöflsch.diutsch« Adkomm«» zum u u»t auschvon <S«fana»n«n d«batti«rt. Vabii gab man zu versteh««, daß auch di« , n g li s ch <n Gefangenen nicht in V«utschland bleib,n könnt«», fall» di« Franzos,» y«tmfahr«n. ,TkM«»* tadel» scharf di« Haltung d« englischen Autoritäten in dtes« Frag» und mißbilligen »», daß di« Regierung „»»»««lassen hat, g«m«in- schaftlich mit Frankreich und Italien vorzugehen. Da» sei der jäm. merltchst« Teil de» mangelhafte einheituchin Ausamm«nwirk«n» »nt« den AMi«rtn^ da» j«mal» vorgr/ommen s«i. Erst« Tagung d«» finnisch«» Landtag«». Der finnisch« Landtag trat zum ersten Mal« nach d« Revolution am Mittwoch zusammen. Der Vorsitzende «öffnete die Sitzung mit einer Rede, die « mit einem Uebesblick über den Freiheitikamvf »inleitete. Er verurteilt« scharf di« Taten der Rot« n und gedacht« d« S«. fallen»». Darauf nahm der Ministerpräsident Svinhufvud da» Wort; betonte, daß der Ursprung de» Aufruhr» in R u ß l and zu suchen s«i. Er schilderte dann di« Aufstellung d«» Ye««», Manner» hrim» glänzend« Leistungen und erwähnt«, wi« di« Deutschen beim Befreiungskampf« mitgewirkt hätten. Finnland» verhältm» zu den Au»land»mächten findet seinen Ausdruck in der Selbständigkeit de» Lande». Da, Abkommen mitveutschland solle dem Landtag vorgelegt werden: die Verbindungen mit Rußland seien abgebro. ch en, da die Bolschewik! die rote Regierung anerkannt hätten. Ge- neral Manner heim ist an der Spitze der finnischen Truppen in Helsingfor» eingezogen. Mannerheim begab sich in den Senat und sprach in einer Begrüßungsrede den Wunsch der finnischen Arme» au», Finnland möge in eine Mo nar ch i e omgewandelt werden. Derr Ministerpräsident Svinhufvud dankt« im Namen de, Vaterland«» der 'lrmee für ihre Tapferkeit und befreienden Laten. Ein großer englischer Zerstörer vernichtet! Der oesterr.-ungarische Kriegsbericht vom Sonnabend meldet i Ereignisse zur ?ee. Line» unserer A.Boot», Kommandant Ltnienschiffsleutnant ^olub, hat am Mat vor valona ^Albanien) einen großen eng- lischen Zerstörer durch Torpedoschuß versenkt. L.ine Spende de» Kaiser». Der Kaiser ließ dem Verein -ür das Deutschtum im Auslände in Berlin eine Spende von 200000 Mk. zugehen. Der Feld;ug gegen unser« Helden in (vstafrika. Zn portugiesisch (vstafrika befinden sich unsere Kolonnen auf dem Marsch 1 egen die Kauptm acht der veutschen, die sich in der Nähe von Nanuao unqefähr zso Meilen südlich de» Zusammenflüsse, der Rovuma und Lesende und ISO Meilen von Port Amelia landeinwärts -estgeseht hoeen sollen. Deutsche Teilkräfte, die unserem Vormarsch von Port Amelia aus widerstand entgegensetzten, ginnen kämpfend nach Nachhutsyefechten in schwierigem Gelände gegen Nanugo zurück, portugiesische Kolonnen operierten mit uns^zusammen im Norden de» Salufluffe» und südlich von Lurio. Lin Geleitzug in einem Vrkan. Da» Kopenhagener „Extrablndet" meldet aus Lhristiania: Lin Handelsgeleitzug ans 2? Slbiffen, der letzien Dienstag England auf der Reise nach Norwegen verließ, wurde in der Nordsee von einem Vrkan über, fallen und zerstreut, von -en 27 Schiffen sind bisher nur 20 in Bergen einaetroffen. z Dampfer stieß an der norwegischen Küste mit dein begleitenden englischen Torpedoboot zusammen und sank, wahr scheinlich handelt es sich um den dänischen Dampfer „Alery'. Der Pour le m^ri te. Dem bayrischen Generalmajor Prinz Franz von Bayern wurde der Grden pour le msrite verli?hen. Au» dem Reichstag, wie der »Bert Lok.-Anz.' aus par lamentarischen Kreisen hört, plant man für die Dauer der Erkrankung de Reickstagspräsidenten Vr. Kaempf die Stelle eine» vierten Präsidenten zu schaffen. Lhina und Iapan. Vas amerikanische Auswärtige Amt teilt den Empfang der amtlichen Bestätigung der Abschlusses einer Uebereinkunft zwischen Lhina und Japan über den S ch u tz des Friedens im fernen Gsten mit. Russen und Türken imKaukasu». Der türkischen Telegraphen-Agentur Milli wird aus Bat 0 m gemeldet: Den letzten Meldungen zufolge haben die B 0 lschewiki Derentkapö und p e - trowsk beseht. Vie Bolschewiki bemühen sich, den Engpaß von vartan, der zwischen Wladikawkas und Tiflis liegt, zu nehmen. Dank der heldenhaften Verteidigung der Muselmauen ist es ihnen bis jetzt nicht gelungen. Von Slaät unä Lanä. Aue, 21. Mai. Dom König. König Friedrich August traf am Sonnabend vormittag von dem Besuch seiner Truppen auf dem westlichen Kriegsschauplatz wieder in Dresden ein. Nachdem der König am 16. Mai abends im Großen Hauptquartier ein getroffen war, hörte er im Beisein des Chefs des Generalstabes des Feldheeres und des Ersten Eeneralpuartiermeisters einen Vortrag über die Lage auf den Kriegsschauplätzen. Freitag vor mittag stattete der König dem DeutschenKatser einen Besuch ab und trat am Nachmittag die Rückreise nach Dresden an. Während des Aufenthaltes an der Westfront verlieh der König dem Kronprinzen des Deutschen Reiches sowie dem Kronprinzen von Bayern das Großkreuz des Militär- St.» Heinrichsordens und überreichte diese Auszeichnungen per- svnüch. Dem Generalfeldmarschall v. Hindenburg über gab er den Hausorden der Rautenkrone, dem General Luden- darf da» Grotzkreuz des Militär-St.-Heinrichsordens. Bemerkenswerter veschlutz de» Deutschen Kriegerbunde«. Au» Berlin wird gemeldet r Al» Ergebnis seiner Pfingsttagung nahm der deutsche Kriegerbund eine Entschließung an, in wel scher dem Beschluß de» Kyffhäuserbundes beigetreten wird, künftig ohne Rücksicht auf d^ie Parteizugehörig keit jeden ehrenhaft gedienten Kameraden aufzunehmen, der sich zur Vaterlandsliebe, zur Treue gegen Kaiser und Reich bekennt. Es wird ein kraftvolles Eintreten für das Wohl aller bedürftigen Kriegsteilnehmer, auch der früheren Kriege gefordert. Freudig begrützt wird die Errichtung des Reichs- krtegerdanke», der für alle diejenigen sorgen will, die nicht kriegsbeschädigt, aber nach dem Kriege infolge Alters, Krankheit u.s.w. bedürftig sind. Dio Milderungen im Militärstrafgesetzbuch, die den Ge genstand eines am Donnerstag vom Bundesrat angenommme- nen Gesetzes bilden, betreffen die Umwandlung des stren gen Arrests in Mittelarre st für zahlreiche Fälle. Eine ganze Reihe von Paragraphen» bei denen bisher auf strengen Arrest erkannt werden mutzte, sind so geändert worden, daß nunmehr nur noch Mittelarrest verhängt zu werden braucht. * » n Alberoda, 21. Mai. Der seit 18 Jahren an der Spitze unserer Gemeinde stehende Herr Christian Schett- l e r hatte den Gemetnderat um Enthebung von seinem Amt für den 30. Juni d. I. gebeten. Als Nachfolger wählte der Gemelnderat einstimmig dessen Sohn Herrn Ernst Schettler, der schon bisher in der hiesigen Gemeindever waltung tätig war, als Gemeindevorstand. r Bockau, 21. Mai. Am 1. Pfingstfeiertag brachte Lehrer Büsch mit Schulkindern das Naglersche Heimatstück: „Mein Dörfchen" zur Aufführung. Auch dieses Stück Naglers fand, wie die beiden vorher schon aufgeführten, „Luther" u. „Du deutscher Wald!" freudige Aufnahme und reichen Beifall. * * * Lichtenstein, 18. Mai. T«em Leutnant» Paul Zierold aus Callnberg, Sohn des verstorbenen Hrn. Kommerzienrat Paul Zierow, wurde für hervorragende Tapferkeit vor dem Feinde das Ritterikreuz des Militär- St. Heinrichs-Ordens verliehen. Se. Majestät der Kö nig von Sachsen heftete dem Genannten selbst diesen höchsten Tapferkettsorden an die Brust. Herr Leutnant Zierold ist bereits Inhaber des Eisernen Krerp.es 1. K ässe ustv. ' Plagen, 28. Mai. Vor der Zivilkammer des hie sigen Landgerichts begann am Freitag der Prozeß des T^eaterdirektors Erler gegen 11 ehemalige Mit- g. jeder des hiesigen Stadttheaters auf Unterlassung verschiedener in einer Broschüre und einem offenen Bries enthaltene Behauptungen. Ter Prozeß, für den etwa 280 Zeugen benannt sind, dürfte sehr langwierig und kostspielig werden. Me Zeugen sind über ganz Deutschland zerstreut. Die gestrige Verhandlung be schränkte sich auf eine Besprechung der Klageanträge Tu diese zu unbestimmt gefaßt sind, wurde die weitere Verhandlung ausgesetzt, zunächst bis zum 28. Mai, wo eine Entscheidung verkündet werden soll. Freiberg, 20. Mai. Zur guten alten Zelt kehrt man auf vielen Bauernhöfen wieder zurück. Wie zu Großtaterszeiten, hält man wieder zu eigener Woll beschaffung seine 2 oder 3 Hausschafe, ebenso kommt das Spinnrad wieder zu Ehren. Tabei handelt es sich in der Hauptsache um die Beschaffung von Strickwolle zum Stricken von Strümpfen. Auch Flachs wird hier und da wieder gebaut und selbst verarbeitet. Neues aus aller Wett. Große Feuersbrunst. Nach einer Drahimeldung aus Göteborg (Dänemark) wurde der Stadtteil Hulmans Hilme Freitag nacht von einer großen Feuersbrunst heimgesucht, die fast den ganzen Stadtteil mit den Gebäuden und bedeutenden Warenlagern, die teilweise unersetzlich sind, zer störte. In einem Packhaus fielen 100 Tonnen Ma schinenöl den Flammen zum Opfer. Der Materialschaden ist sehr bedeutend. Von einsamen Menschen. Roman von Fritz Gantz« r. »of (Nachdruck verboten.) Matthias Warnick war auch nicht geneigt, es zu ver längern. Er tauchte die Feder mit einem kurzen Ruck ein, sog einige Male schnell hintereinander an der Pfeife, daß Wolfgang den grauen Kopf des Vaters in den wulstig aufouellenden Rauchschwaden nur als eine ungewisse Masse sab, und sagte: »Du stehst, daß ich noch vor dem Feste Notwendige» zu erledigen habe, und weißt, daß mir Störungen dabei nicht erwünscht sind. Du wirst später an dir selber erfahren, wie unangenehm einem das ist. Vas Fest wird uns ja manche stille Stunde bringen, und da kannst du mir dann von deinen Studien erzählen, fiebrigen» finde ich, daß du angegriffen und elend aus- pehst." Er musterte den Sohn plötzlich genauer und strich ihm in einer weichen Gefühlsaufwallung über den Arm. »Ueberarbeite dich nicht!" mahnte er noch, ehe er die Feder von neuem etntauchte. »Lieber ein Semester länger!" Er nickte ihm leise lächelnd zu und sah dann wieder mit dem alten träumerisch grübelnden Sestcht»au»druck in seine Arbeit. - Wolfgang schritt zur Tür. Auch er lächelt«. All« sein» Verbissenheit und viel Ironie lagtn in diesem Lächeln. fieberarb«iten i Er überlegte, daß er seit vierzehn Tagen keine Vorlesung gekört und nichts gearbeitet hab«. Ob er da» sagen würde, wenn er von seinen Studien be richten mußtet Ach, diese» ganze Elend! — Drüben im Wohnzimmer lud ein wohlbesetzter lisch freundlich «in. V«i seinem Anblick regt« sich der gesunde Hunger Wolfgang» mehr denn vorhin. Und in der Befriedigung dieselben vergab er für eine Weile alle» ander». Frau Regina la- ihm lächelnd zu. Und nachher sprachen st» von Rottraut Volk mann. — Der nächste Morgen hatte auch noch den Nackigen Schneefall und da» naßkalte Wehen des Vortage», auf der Straße standen Pfützen und Lachen, hier und dort lagen wie kleine Inseln schmutziggraue Schneestriifen, di» von ihrer Umgebung langsam hinwegaesressen wurden. Und Uber allem hing ein trüber Himmel. So blieb es den ganzen Tag. Gegen Abend setzte sogar ein feiner, schnell durchnässender Regen ein, und kle Christvesper war schlecht besucht. Da» Chor füllte zwar die flachsköpfige Schar derSchuljugend, aber im Schiff sah es leer au». Die dort saßen, waren meistens alte Mütter chen, die daheim keinen Baum hatten, und die sich einge funden hatten, um sich an den beiden mächtigen, den Altar flankierenden Tannen zu erfreuen. Als man heimging, hatte der Regen aufgebvrt, und in den trüben Wasserlachen spiegelten sich ein paar ver lorene Sterne. Der Wind blies heftiger und hatte einen eisigen Odem. „Das Wetter schlägt um", meinte Lewerenz zu Su sanne, als sie gerade in eine tiefe Pfütze getreten war und erschauernd ausschrie» al» das Wasser in ihre halben Schuhe quoll. „Was nur gut wäre,, entgegnete sie grollend, „dann gäbe es doch wenigsten» etwa» Vernünftige» zum Fest." Es kam, wie Lewerenz prophezeit hatte. Der Lhristmorgen war kalt und klar. Di» Wagengeletse standen hart und stets, und die Reste der Lachen waren zu El» erstarrt. Wolfgang freut« sich über da» Helle, trockene Wetter. Dabet mußte e» sich gut nach Betzdorf gehen lassen. Im Gedanken an seinen beabsichtigten Besuch kam etwas wie Weinachtssttmmung über ihn. Er brachte es sogar zu einem leise gesummten Weih- nachtslted«. Es war zunächst „O du fröhliche", ging aber dann plötzlich in di« Melodie von „Es ist «in Ros' ent sprungen^ über. Und immer war es ihm, al« ob er Rot traut» süße Stimm» dazu oern»hm». Er ging mit Heller»» Auge» durch da» Hau» und scherzte mit Susanne, die infolge de» Witterungswechsel« auch aufgeräumter war. Als er gleich nach Tisch sich auf den Weg machen wollte und schon im Flur stand, um den Mantel anzu ziehen, änderte er seinen anfänglichen Plan, dem Datei von dem Weggange nichts zu sagen, plötzlich und be schloß, ihm lieber doch Mitteilung von dem beabsichtigten Besuche zu machen. Er batte während des Vormittags verschiedentlich darüber nachgedacht, was besser sei, war aber zu keinem festen Entschluß gekommen. Einmal halt« er erwogen, daß es seinem Tun den Anstrich von etwas Unerlaubtem geben möchte, wenn er heimlich gehen würde. Und dann war ihm wieder der Gedanke gekommen, eine vorherige Mitteilung könnte den Anschein erwecken, er wolle eine Erlaubnis einholen. Und diese Vermutung sollte auf keinen Fall möglich sein. Da er aber nun plötz lich mehr zu der Ansicht neigte, ein Verschweigen seines Vorhabens könne zu der MeMung Veranlassung geben, er sei sich bewußt gewesen, etwas Unrechte» zu tun, entschied er sich doch für eine kurze Benachrichtigung und trat schnell entschlossen in seines Vaters Zimmer. Warnick saß auf dem Sofa und las sein» Zeitung. Er legte diese Zeitung sofort vor sich auf den Tisch, als er'den Sobn erblickte, und sagte: „Schön, daß du kommst Wolfgang, nun sollst du mir erzählen. Ich hab« mich schon seit vorgestern darauf gefreut." Es lag etwas in der Stimme und im Gesichtsaus druck Warnicks» da» Wolfgang davon abhielt, rundweg ab zulehnen und den eigentlichen Zweck seines Kommen» anzuaeben. Viel Freundlichkeit und freudige Erwartuyg. Und dem vermochte er nicht brüsk abweisend entgegen zutreten. Lange Zett würde sein Bericht ja auch gar nicht in Anspruch nehmen. Was hatte er denn viel zu erzählen! In einer kleinen Viertelstunde konnte die ganz» Geschichte erledigt sein. Und dann ging er eben. (Fortsetzung folgL) Nr. «»«ei «Pest testet« lt»»,et,I1«del> »ui 11«« k-, «euatltch 1 -li« I« »,« v k stuenotzm» !«tt»e«i,. Un I,«r und stu, « p»stanstalt, »mea »»stell M IN -kprtl liegerang le Schee« Die 1 Die -Ws nservative itschlossen üHrung lmZchten? eiten der x rs den Kr tts die Ar ?gen das K tun steht d arlament, ürtschaft u tik in die ! mehmen, 1 roße Mehr Ille Versru arteten wst ie restlos i he Führer lhlt, außer l Sicherhei ild zerstrer on ihnen 1 »schließen r onel Bratt, lit ihren Z ründen, gr wunde nim )man in di« lnhänger d< >it der Wez iegierungsn on allem < Freilich ehen. Lew nd scheint, - gestützt ai andzuhaltei affen, denn ertrage« vo te BolMer tgen prog uch die F> er Hetzerei isvollen Fo rtevungen l elmächte wa eren Derbst itschen Kt ine Frage aüffe. Sie wraussetzun ichen Draht mmer weite' »letnungsäul iichlich gibt i^inien ihnei Ich diese Fo chaftsziehun. Sahn. So II ebtldet, der ordern gesvi i» Rumänien st durch lai »irtschastlich« Seiner ganz« >el aufgedrü tttk jede Mt «ollen Weg s Bet etnei umiilntschen Hren dös S jasst) gab, t llrmee sei l »esten Fri lenen UmM >er größten rechtfertige, l Lqnd auf gu
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