Volltext Seite (XML)
»Utz, Du.? unenetn. ch«tzt»^n. gen. len » «ft«. ntndestrn» Sonnabenä, äen 18. Mai 191S 13. Zahrganli Mer Tageblatt MsHnzels« Mr Sas «rzg-blrs-,., mit Ser wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Auer Sonntagsblatt. sr«"«'u'n» Nn--ab.^-u«n,"f»w'! Eprechstunö« R«Saktl»n mit Ausnahme -«» Sonntag« nachmittag« 4—s Uhr. — r«l,aramm.stür,ss,r «ag«diatt flueerzgebtrg». Jernspnchn LS. »!-!»! , llnAA »«- »»»«->»»,i «-»«.,.»« i-».«,-«»- »>«< ,-»m< Nr. 114 »lauf sind -eichen. m »er L Vie srieüenzMnungen äes WManrlm. IrieSensgespräche km englischen Unterhaus. Vie Hamburger Sürgerschast fordert Kriegsentschädigungen. Vie Solschewlfleu erobern Baku. Ausbau der japanische« Kriegsflotte. Eine neue Vergewaltigung der Schweiz durch die Entente. Kein gemeinsame» deutsch-Sflerretchlsch-ungar. Ernährungsgebiet. Vertagung des Sächsischen Landtags. Vie Sozialisten stimme« gegen -en Etat. Der Reicbskainler über äen Ausbau äes Lweibunäes. Hoffnung auf Triebe» «och, i« diesem Jahre. In einer Unterredung^ die der Berliner Vertreter des Budapester „Az Est" mit dem Reichskanzler hatte, erklärte Graf Hertltng u. a.r Mit besonderer Freude erfüllt es mich, daß. ich so in einem Augenblick zur öffentlichen Meinung Ungarns frechen kann, wo durch den Abschlutz.deS Frieden» I:nit Rumänien die im Feldzug, in. Siebenbürgen und Rumänien so erprobte deutsch-ungarisch« Waf fenbrüderschaft da- gewitz befriedigende Ergebnis erzielt hat, Latz seine Grenzen fortan besser gegen einen rumänischen Angriff geschützt sind, und Ungarn auch sonst weitgehende Bürgschaften gegen die Wiederholung eines ähnlichen UeberfalleS und gegen feindliche Bestrebungen seines rumänischen Nachbar» er halten hat. Ich hoffe stark, datz ganz besonders diese bewährte Waffenbrüderschaft für alle Zetten dazu bei tragen wird, datz Deutschland und Ungarn ihrer ge meinsamen Interessen nie vergessen und in bleibender Freundschaft zu einander' stehen werden. Zu den Verhandlungen ' im Großen Hauptquartier über die Vertiefung und den AuS^ bau des Zweibunde» sagte der Kanzler» Es sind natürlich nur die grundlegenden Gedanken, die während der Verhandlungen im Hauptquartier be sprochen wurden. Me Feststellung der Einzelheiten Weibt späteren Verhandlungen überlassen. Tie Vertiefung urid Weiterentwicklung des von Len großen Staatsmännern Bismarck und Andrassh geschaffenen Werke» Mr Deutschland und Ungarn wird sicherlich von segensreichen Folgen sein. Ich mutz nicht besonders betonen, datz ich allen Besprechungen, die sonstwie dahin gehen, da» deutsch-ungarische Verhältnis zu bessern und die beiden Böller einander näher zu bringen, die wärmsten Sym pathien entgcgenbringe. Aus den Ergebnissen im Haupt, quartier wird Herr Clemeneeau, der sich dem Wahn hingegeben hat, unser festes Bündnis sprengen zu können, ersehen (können, welch« Frücht« sein« Intrigen gebracht Haven. Lier Zweibunbvertrag wird besonders zwei wichtige Teil« haben, die Wirt, schaftliche» und die militärisch«»» Verein, bar un gen. Ter wirtschaftliche Zusammenschluß Neutsch, lands und Oesterreich-Ungarn» hat keine Spitz« ge- gen irgend einen Staat. Darauf bin ich! vorbereitet, datz unsere Gegner uns aggressive Tendenzen unterschieben werden und die Parole ausgeben, jetzt kann der Wirtschaftskrieg nach, dem Kriege fetten» der Entente loögehen. Ties« Behauptung ist aber vollstän dig falsch. Wir wollen nichts andere» al» unseren Platz an der Sonne haben. Es ist unser gute» Necht, daß wir unsere gemeinsame« Interessen überein» stimmen lassen und gemeinsam Vorgehen. Wir wollen die Möglichkeiten, die uns durch einen Zusammenschluß gegeben werden, ausnützen und nicht» andere».. Was die militärische Seit« der Bespreuun gen anbetrtsft, so muß ich, betonen, daß unsere Verein barungen für die Zukunft keinen aggressiven Charakter hüben. Dir wollen (Mr die Konsolidierung der gegenwärtigen Verhältnisse und wollen auch nach dem Kriege ebenso eng verbunden bleiben, wie un» der Krieg einander näher gebracht hat. Ach, sprach, im Hauptquartier den General Ar», dann General, scldmarschall von Hindenburg und Ludendorff. All« drei haben sich sehr befriedigt geäußert. Wenn sich die Welt einmal zu einem FrtedenS- vund zusammenschlietzen wollte — so bemerkt« Graf Graf Hertling mit etwa» skeptischem Lächeln auf ein« Frag« nach einem Völkerbund der Nationen —, wenn die Nationen eine yriedensliga bilden würden, so würde Deutschland ohne Zögern und mit Freude bei treten. Leider geben di« jetzigen, Berhältnisse srHr wenig Hoffnung darauf. Unser Wunsch ist, den Frieden zu erkämpft« und den Frieden zu erhalten. Unsere Politik war immer ebenso «ine Politik d«» Frie den», wie unser Bündni» zur Schaltung de» Frieden» ist. wir kämpfen jetzt um unser Dasein, um uns«« Nr heutige auitWe MgsbeW Mottltch.) Groß«» Hauptquartier, 18. Wei. West! ich« »Krieg,schauplatz. An den Kampffronten nahm di« tagsüber schwach« Lr- ttlkrittLtigkeit vor Anbruch der Dunkelheit erheblich zu Starke» Stör«ng»fe«er hielt die Nacht hindurch an. Reg« ErkundungstStigkeit führt« in der Gegend von Lässig»? zu heftigen NahkSmpfen. Mehrfach umrden Gefangen« »ingebracht. Gestern wurden IS feindlich« Flugzeug« und 1 Fessel- ballon abgeschossen. von den anderen Kriegeschauplätzen nicht» Neue». Ger Srst» GeuerakquOrtiermotster Lndeuderss. 13000 Tonnen versenkt! (Amtlich.) Berlin, 17. Mai. Unsere U-Boote Haden i« Uermelkanal und an der vstküst« «ngland» wiederum l S Ova Brt. feindlichen Handel,schiff,raume» versenkt. Zwei Dampfer wurden au» stark gesicherten Geleitzügea Hera»» geschossen. »er Ähef »e» Admirakstabe» »er Mari»». Existenz und für den Frieden, den wir auch herbei sehnen. Ach bin noch immer gern« Optimist, um zu glau ben, datz wir noch in disfem Jahre den Frie den haben werden. 'Ich sag« Optimist, da die Ne ben, di« man von der Entente härt, noch immer von einer Zertrümmerung der Zentralmächt» spre chen. Man könnte glauben, datz die Angriffe auf Lloyd George, di« immerhin auf die Stärkung de» Frteden-gedanken» Hinweisen, den FriedenSmögltchdetten einen besseren Boden schaffen werden. Ta» war aber auch nicht der Fall. Ach, kann augenblicklich nicht mehr sagen, als datz ich die beste Zuversicht heg«, datz die wetteren Ereignisse im WestM un« dem baldigen End« näher bringen werden und datz dann da» im Kriege erprobte und ausgebaute Bündnis zwischen Teutschland und Oesterreich-Ungar« z» erneuter Blüte und reichem Gegen gelangen wird. KaUer Karls Siattirs-Srief im englileken Vnterbavs. ErklävunW«« de» wttutste«» Balfour. In der Sitzung de« englischen Unterhaus«» dvm IS. Mai fragt« der Abgeordnete Nuneiman den Minister Balfour, ob der Brief Kaiser Karl», al» er der französischen Regierung und von dieser dem eng lischen Premierminister rnttgeteiÜ wurde, auch irgend einem anderen Verbündeten bestnntge- geben war. .Hat die amerikanische Regierung von den Vorgängen irgendwelche Kenntnis verhalten? Hat der Premierminister zurzeit der Uebermtttelung da» Ministerium de» Auswärtigen benachrichtigt, datz die Mitteilung ihm gezeigt worden war? warum ließ man di« Verhandlungen fallen? Geschah «s aus Gründen rein territorialer Natur, geschah e», weil Frankreich nicht nur auf Elfaß-Lothrtngen, svndern auch auf di« Grenzen von 1814, sogar von 17V0 Anspruch erhob? Balfour antwortete, Runeimam Hub« mehrer« Fragen über «inen Gegenstand an ihn gerichtet^ der so wohl in England al» im Ausland große» Interesse er regt hat. AS«r wir habe« in keinem Augenblick Un terhandlungen dieser Art begonnen und haben auch niemals Besprechungen avgelehnt, wenn solche von anderer Sette gewünscht wurden. Wenn irgend «in Vertreter eine» der kriegführenden Länder den ernsten Wunsch hegte, un« Vorschläge M unterbreiten, so sind wir bereit, thn«n unser G»hlSr zu schenk»«. Selbstverständlich werden wir un» damit nicht befassen, ohne Borwissen unserer Alliierten. Der Brief, auf den die öffentlich« Aufmerksamkeit gelenkt worden ist. war ein Privatbrief Kaiser Karls, den er an «inen Verwandten geschrieben hatte, und den ptejftr Verwandt» dem französischen Präsidmrden und dem französischen MinisterMsidenten unter dem Siegel strengster Verschwiegenheit übevgeben hatte und M« Ge nehmigung, ihn einem anderen altz dem! Premiermini, ster und dem Monarchen unseres Landes mitzuteilen und ohne Erlaubnis, ihn dem Kabinett de» Premier ministers zugänglich zu machen. Der Brief wurde dem französischen Ministerpräsidenten unter dieser Zusiche. rung gegeben. Nuneiman hat gefragt, ob Wilson unterrichtet war. Di« amerikanische Regierung war zur- zeit nicht besser informiert über dies« Tatsache, al- ich selbst. Alber wenn irgend jemand deshalb annimmt, daß wir je Mangel an Vertrauen zur Regierung und dem Präsidenten per Vereinigten Staaten gezeigt hät ten, so gibt er sich einer starken Täuschung hin. Ich habe kein Geheimnis vor Wilson. Jeder Gedanke, der» ich über den Krieg und die mit dem Krieg zusammen hängend« Diplomatie Hütt«, ist Wilsvn so offenkundig wie jedem anderen Menschen. (Beifall.) Ich halt« es nicht für möglich, datz England Md di« Vereinigten Staaten da» groß» Werk, zu d«m sie sich verpflichtet hatten, oder auch nur einen Teil der mit jedem Tag verwtckelteren Probleme ohne das völlig« Vertrauen au», führen. Und so weit e» mich betrifft, werd« ich diese» völlig« Vertrauen stet» gewähren. Wir werden vielleicht niemals erfahren, welch« Be weggründe «» waren, die Graf Ezernin, Kaiser Karl und den Deutschen Kaiser antrieben. Ach Sin geneigt, anzunchmen, «S sei «in Teil der Friedensoffensive gewesen, durch welch« ein« Par tei Friedensvorschläge beabsichtigte, welche nicht den Frieden, sondern ihr« Gegner zu trennen wünscht«. Die Anregung ging, wie Elemeneeau auseinandergesetzt Hot, dahin, datz der ganze Krieg ge führt werd« zu dem Zweck, datz Frankreich Slsah- Lothringen, Italien ober nichts erhalten solle. Da wir es mit in ihren Methoden so zynischen Völkern wie den Mittemächten zu tun hatten, war «ine Art von Gegenangriff notwendig. Und der Gegenangriff Elemeneeau» scheint durchaus wirksam gewesen zu sein in dem Ginne, datz er in der klarsten Weise die Bew^gründ« offenlegte, von denen die Diplomatie Mitteleuropas beseelt war. Ich glaub«, die Anstrengungen der Mitternächte sind niemals im Interesse des Frieden» (li) gemacht worden, so«, dem immer zu dem Zwecke, di« Alliierten zu trennen. Weder jetzt, noch zu irgend einer andere» Zeit ist irgend ein Zeugnis vorhanden gewesen dafür, datz die deut schen RegterungSkretfe die Möglichkeit von einem Wie de» gatten, de« wir für billig halte» konn te», eine« Fried«, der di« Freiheit der Welt und derer, di« der Gefahr de» veutfch« Herrschaft ausge setzt waren, sicher« würde. Die Frage ist von der «o m- «tsstv» de» französische« Kammer untersucht worden und ohne Zweifel mit einer genaueren Kennt, ni» der Tatsachen, al» ich, st« dem Haus« mitteilen kann. Grotzbritannien Has nicht die für eine Art der Untersuchung nötigen Einrichtungen, wie diejenige, wel che die französisch« Kammer anstellte. Li» Franzosen Haven diese Einrichtung und benützen si« frei mit Nach sicht auf dies» besonder» Sach», und d«r Schluß, zu dem sie kamen, war der, datz Kaiser Karl» Brief» kein» bil lig« und befriedigend» GtMdlag» für ein«» ehrenvollen Frieden darvotrn. ES könne sein, sagte Balfour weiter, daß andere Be weggründe als die richterliche Rücksichtnahme auf Tat sachen auf da» Urteil etnwirkten, aber, wenn die Franzosen überhaupt von Borurtetlen eingenommen gewesen waren, so waren sie sicher für einen Frieden, der ihnen Elsaß- Lothringen geben würde, «eil Kaiser Karl ja einen Vorschlag gemacht hatte, zu welchem er nachher Deutschland hätte bewegen können und wodurch der Krieg beendet worden wäre und Frankreich Ansprüche auf Elsaß- Lothringen hätte machen könnens!) Wenn es überhaupt möglich gewesen wäre, daß die Dm schlüge wirklich die Keime eines ehrlichen Frieden» in sich getragen hätten, so ist r» nicht klar, daß dann die Kommission der franzö sischen Kammer in diesem Fall bedauert hätte, daß die Gelegenheit von der französischen Regierung oder vom französischen Ministerpräsident verpaßt worden war, jeden falls kann man un» nicht in dieser Sache selbstsüchtige Rück sichten vorwerftn. Niemand kann einen eifrigeren Wunsch hegen, den Krieg zu einem ehrenvollen Ende bringen, als die britische Reairrung, und wenn un» irgend welche Methoden, dieses -u erreichen, gezeigt werden, so