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Heiteres. Er schläft welker. Unser Reglmentsarzt Ist ein älterer Zivilarzt, ebenso bie>» ehrlich und humorvoll wie unerschrocken. Als er sich neulich in seinem Unterstände auf dem Verbandsplatz dicht hinter der Front aufs Ohr gelegt hatte, um ein kleines NachmittagsschUischcn zu halten, streut plötzlich der Franzmann mit Artilleriefcuer energisch das Hiutcrgeläude ab und setzt ihm einen anständigen Brummer dicht vor seine Tür. Entsetzt stürzt der Unterarzt aus dem Nebeuraum herein und rüttelt den immer noch Schlafenden: Herr Doktor . die Franzosen be. schießen unfern Unterstand . . . Um Himmels willen stehen Sie auf! Da ertönt gelassen die Stimme unseres Regimentsnrztes in tiefstem Bierbatz : Na, meinen Sie vielleicht, wenn ich aufstehe, daß se dann n icht schietz en?, drehte sich um und schlief weiter. (Simplicissimns.) Vas beschlagnahmte Frauenhaar. Warum nur das Haar der Frauenköpfe? Dies zu begreifen, fällt mir recht schwer. Eibt's nicht im Reiche auch Männerzöpfe, Die zu beschlagnahmen ratsam wär'? NrreheirirnchL ichteir. Kt. ilicolni. Sonntag, den 28. April. (Kantate.) Norm. 9 Uhr Hnuptgottes- dienst mit Predigt: Pastor Kunde. Vorn,. 11 Uhr Kindergottesdienst der älteren Abteilung: Pastor Oertcl. Abends K Uhr Abendkonuuunion: Pastor Oertel. Abends >/,8 Uhr Jungfraucnverein. Abends 8 Uhr Jünglingsverein. — Mittwoch, den 1. Mai, abends 8 Uhr Kricgsbel- stünde, darnach Gelegenheit zur Beichte und Abendmnhlsfeicr: Pastor Kunde. — Donnerstag, den 2. Mai, abends 8 Uhr Mainudacht in Auerhammer: Pastor Kunde. Abends >/>>9 Uhr Männerverein. — Freitag, den 3. Mai, abends '/-9 Uhr Vorbereitung zum Kindcrgottes- dienst: Pfarrer Lesunüller Krisdsttskivch« z« !<»««. Sonntag Kantate, '/-k> Uhr: Beichte u. Abendmahl. 9 Uhr: Hauptgottesdienlt. — Mittwoch, den SO. April, 8 Uhr: Kriegsbelstunde, B. u. A. — Donnerstag, den 1. Mai, 8 Uhr: Vorbereitung für den Kindergottesdienst. Atsthobist«>»lkkrch«, «ist« >2. Sonntag 9 Uhr vorm. Gottesdienst: Prediger Dietze. 7 Uhr abends Hauptgattesdicnst: Prediger Mallhies Distr.-Borsl. aus Ehemnitz. — Freitag '/2V Uhr Kriegsbelstunde: Prediger Dietze, Jedermann hat freien Zutritt. Katholisch« tiivch«. 28. April: früh '/.7 hl. Messe mit Kittdcrlcnnuuuiou in Aue. '/,1O hl. Messe u. Predigt in Schwarzenberg. Naclnu. leine Andacht. Werktag« hl. Messe früh 7. keiap-silrarien mit Antwort sind zu haben in der Geschäftsstelle -es fluer Tageblattes. Lrnst-Papst-Ltraße (9. veüag« >u Rr. 97 de» Auer Tageblatt«» und Anzeiger» für da» Erzgebirge. Sonnabend, den 27. April 1918. Nus äem Aönlgreich Sachsen. Gbbn-ad». 2V. April. Johanne» Lenk,Hauptmann der Res. und Kommandeur der II. Abt. de» Yeldart.-Regt». Nr. 68, erhielt den österreichischen Mtlitär-Ver- dien starken mit der Kriegsdekoration. — Mit dem 1. Juni wird Herr Herm. Meinhardt die Bewirtschaf tung de» BahnbofSrestaurant», in Radebeul über nehmen. Man sieht Herrn M„ der in den 2 Jahren, während welcher er da» hiesige Bahnhofsrestaurant be wirtschaftete, sich infolge vorzüglicher Bedienung seiner Gäste großen Zuspruchs erfreute, nur ungern von hier scheiden. Annaberg, 26. April. In Buchholz fand die ordent liche Hauptversammlung der Aktionäre der Gesellschaft Grzgeb. Kraft-OmnibuSveretn in Geyer unter Vorsitz de» Bürgermeisteis Dr. Horn von Buchholz statt. Die Geschäftsberichte wurden genehmigt, ebenso die vor getragene Bilanz mit Gewinn- und Verlustrechnung, die eine Dividende von 4. Proz. vorsieht. In den Aufsichtsrat wurden an Stelle der ausgeschiedenen Bürgermeister Dr. Kühn in Ehrenfriedersdorf, AlbertBaumann nAue und Stadtrat Dr. Niedner in Annaberg gewählt: Bürger meister Dr. Dönitz in Ehrenfriedersdorf, Buchdruckereibe- sitzer Seidel in Buchholz und Bürgermeister Tauscher in Thum. Lichtenstein, 26. April. In der letzten Stadtverord netensitzung kam ein Erlaß polizeilicher Bestimmungen zur Erteilung von Tanzunterrtcht in Lichtenstein zur Sprache. Mehrere Eingaben, besonders aber das Auswachsen der Tanzstunden zu größeren Tanzbelustigungen — in einer der letzten sollen 125 Personen anwesend gewesen sein — veranlassen zu diesen polizeilichen Bestimmungen. Nach diesen ist es verboten, außer den Scholaren sogenannte Gastdamen und Gast Herren an den Tanzstunden teilnehmen zu lassen. Jede Veränderung in der Scholarzahl ist dem Stadtrate zu melden und eine genaue polizeiliche Kontrolle ist stets zu lässig. Der Schluß der Tanzstunden hat abends halb 10 Uhr zu erfolgen. Auslerne-Bälle oder -Kränzchen bedürfen der besonderen polizeilichen Genehmigung. Untersagt ist das Erheben von Eintritts- resp. Lichtgeld. Die Veröffentlichung dieser Bestimmungen soll in Kürze erfolgen. Die Mitglieder des Kollegiums nahmen nach dem Berichte des „L. Anz." von den polizeilichen Bestimmungen mit großer Befriedigung Kenntnis. Zwickau, 26. April. Die Zwickauer Mar-ienkir- chengemeinde feiert am 4. kommenden Monats mit Familienabend und am 5. Mai mit Festgottesdienst das 800jährige Bestehen der Propstei Zwickau. Die Marienkirche Zwickau ist von 1112—1118 erbaut. — Der Bezirksverband der Amtshauptmannschaft Zwickau hat für dieses Jahr die Bezirkssteuer auf 20 Pro zent festgesetzt, für nächstes Jahr aber eine Erhöhung auf 60 Prozent schon jetzt vorgesehen. Plauen, 25. April. Die Mißstände am Plau ener Stadttheater, von denen jüngst in öffentlicher Stadtverordnetensitzung andeutungsweise gesprochen wurde, sind noch immer nicht aufgeklärt worden. Jetzt geben drei viel beschäftigt „ewesene Mitglieder deS Schauspiels, die Herren Gembs, Nürnberger und Sauer, bekannt, daß sie vom Direktor Erler entlassen worden seien und gerichtlich gegen ihn vorgehen wollen. Leipzig, 25. April. Aus einer Rauchwarenblendeiei in Leipzig-Lindenau sind in der Nacht zum 21. April 1918 sehr wertvolle Felle im Werte von annähernd 22000 M. gestohlen worden, und zwar etwa 120 Stück Iltisfelle, 60 Stück Landfüchse, 5 Edelmarderfelle, 44 Stück Baum marderfelle, 60 schwarze Katzenfelle, 70 schwarzgefärbte Kaninchenfelle und noch vieles andere. Von den Dieben fehlt noch jede Spur. Leipzig, 26. April. Die Stadtverordueten haben einstimmig eine NatSvorlage über Teuerungszulagen in Höhe von annähernd 2'/« Mill. Mark angenommen. — Leipziger Kriminalbeamten gelang c», drei schwer vor bestrafte Berliner Einbrecher fcstzunehmen, die lediglich nach Leipzig gekommen waren, schwere Einbrüche auSzu- führen. Man fand bet ihnen außer neuen Waffen in einer großen Reisetasche eine Sammlung neuester Einbrecher werkzeuge, unter denen sich auch eine Strickleiter befand, sodaß mit Sicherheit anzunehmen ist, daß durch die Fest nahme dieser drei Personen sogenannte Deckeneinbrüche verhütet worden sind. Dresden, 25. April. Gestorben ist hier der lang jährige Wirt deS GewerbehauseS Stadtverordneter Paul Arlt. Der Heimgegangene erfreute sich in Dresdner Gastwtrtskreifen eine» besonder» guten Rufes >md wurde durch da» Vertrauen seiner Kollegen an die Spitze de« Verein» Dresdner Gastwirte berufen. —- Der Dresdner Gewerbeverein verfügte am 1.,Januar d. I. überein Vermögen von 607 575 M , während die Mitgliederzahl Ende März über 2000 betrug. — Hier verschied dieser Tage ein Fräulein Schenk, da» 7 7 Jahre in den gleichen Räumen gewohnt hat. — Das Landgericht verurteilte den vorbestraften Arbeiter Friedrich Trust Hempel au» Meißen, der in der Meißner Gegend IS schwere Diebstähle verübte und hierbei eine große Anzahl Hühner und Kaninchen im Gesamtwerte von mehr als 1000 M. erlangte, zu sechs Jahren Zuchthaus und sechsjährigem ThrenrechtS- Verlust. Dresden, 26 April. Der König besuchte gestern nachmittag in Bad Elster die Offiziere und Mannschaften im Sanatorium Dr. Köhler und im Medteo-mechanischen Institut. Heute vormittag traf der König in Glauchau ein, besuchte die König-Friedrich-August-Gewerbeschule nebst der Ausstellung Glauchauer Industrie-Erzeugnisse und erteilte Audienzen. Hierauf besichtigte er die Kriegsküche und begrüßte auf dem Markte Abordnungen der Glauchauer Militärvereine. Nach einem von der Stadt dargebotenen Frühstück kehrte der König nach Bad Elster zurück. Vermischtes. Reinfall. In ein Schuhgeschäft in Hof in Bayern kam eine Bauersfrau und wollte ein Paar Schuhe kaufen. Doch wurde ihr gleich geoffenbart, daß solche schon lange nicht mehr zu haben seien. Nach einigem Zögern sagte dann die Bäuerin: „Ich habe ein Töpfchen Schmalz mitge bracht, das ich gerne hergeben würde, wenn ich nur ein Paar Schuhe bekäme. — Pause. — Nun, ein Paar haben wir ja zurückgestellt, ob sie aber passen?" erhielt die Frau zur Ant wort. Die Schuhe wurden geholt, paßten tadellos — und wurden gekauft. Die Bauersfrau gab dann auch ihr Schmalz her, und ließ es sich samt Topf bezahlen und ging. Doch welche Ueberraschung für diejenigen die das Schmalz kauften. Oben eine Schicht Schmalz und dann — Kartoffelbrei. Teures Wasser. Einem Schankwirt in Berlin wurden kürzlich drei Fässer Sprit angeboten. Ta die Proben gut ausfielen, zahlte der Gastwirt anstandslos die verlangte Anzahlung von 4 0 0 0 0 M. Bei genauer Untersuchung stellte sich heraus, daß die Fässer nur mit reinem Wasser ge füllt waren. Der Verkäufer ist natürlich mit den 40000 M. verschwunden. Todesurteil vollstreckt. Der Schuhwarenagent Otto Gebhardt inPtrmasens, der wie wir seinerzeit berich teten, den Lederhändler Walter L öwenthal aus Char- lottenburg ermordet hatte und vom Standgericht Zweibrücken zum Tode verurteilt worden ist, wurde Donners tag früh auf dem Earnisonübungsplatze Zweibrücken erschos sen. Die von ihm geraubte Summe von 40 000 Mk. ist bis heute noch nicht aufgefunden. Heiratserlaubnis für die Wiener Ballettänzerinnen. Der oberste Chef dcr Wiener Hofiheuterbehörde, Oberst Hofmeister Prinz zu Hohenlohe, Hal den Bnllerinen der Hofoper Heiratsfreiheit gegeben. Bisher war es einer Tänzerin verboten, zu heiraten. Diese strenge Ueberliefernng hat man nnn „ans sozialen und im höhe ren Sinn sittlichen Gründen" aufgegeben. Von dieser Ehefreiheit haben bereits mehrere Damen des Ballets Gebrauch gemacht. Gute Ernteausslchten in Bulgarien. Ans Sofia wird mitgeteilt, daß die obwaltenden klimatischen Verhältnisse im ganzen Lande eine sehr gute Ernte versprechen, der Saatenbestand sei überall ausgezeichnet. 0—24 Uhr ln der Schweiz. Der Schweizer Bun- desrat hat beschlossen, daß die Transportanstalten, die Tele graphenverwaltung, der Zivildienst, die eidgenössischen Betriebe und die übrigen allgdmeinen Bundesverwaltungen mit dem Wiedereintritt normaler Verhältnisse, frühestens vom 1. Mai 1919 ab, die Tagesstunden mit Mitternach t beginnen und von 0 bis 24 durchzuzählen haben. Eine neue Kitchener-Legende. In einem Artikel des in New Pork erscheinenden naturwissenschaftlichen Wochenblattes „Scienttfic American" vom 2. März wird bei einer Besprechung der Verluste der englichen Kriegsflotte auch der Untergang des Kreuzers „New Hampshire" und dabei ein in Eng land noch heute in weiten Kreisen geglaubtes Gerücht erwähnt, das beweist, wie sehr die Person Kitcheners noch immer die englische Nolksphantasie beschäftigt. Es heißt da: Weite Kreise in England, darunter die Schwester Lord Kitcheners, sind noch heute der festen Ueberzeugung, daß der englische Feldmarschall bet dem Untergang der „New Hampshire,, von einem d eu t.s ch« nU-B oo t aus denWellen geret- tet wurde und jetzt heimlich in Deutschland als Gefangener gehalten wird (!!) Ein Dichter vor Gericht. Wie der „Voss. Ztg." auS Wien berichtet wird, ist gegen Karl Schön Herr, den Dichter von „Glaube und Heimat" und des „Weibs teufel" dieser Tage beim Zivillnndgericht Wien eine Klage auf Zahlung von 25 000 Kronen Angebracht worden. Klägerin war eine mittellose Arztwitwe Agn-S Eisner, die sich im Jahre 1892 des armen Tir ller Studenten Schönherr angenommen hatte, der in Wien studierte. Er wohnte sechs Jahre bei Dr. Eisner und seiner Frau, dichtete an einem „Judas" und lebte auf Kredit. Der „Judas" fiel im Theater a. d. Wien durch, Schönherr mußte Zahnarzt werden. Damals, in dieser Zeit schwerster Anfänge gab es nur zwei Leute, die unbe dingt an Schönherr glaubten, das Ehepaar Eisner. Im Jahre 1908 zog Schönherr wieder zu ihnen und wohnte 4 Jahre dort. Für diese Zeit verlangt nun Frau Eisner, die sogar ihre Lebensversicherung mit einem Darlehen von 6000 Kronen für den Dichter belastete, von dem nunmehr reich gewordenen Dichter Ersatz der Auslagen, für Miete 4200 Kronen, für Beköstigung, Beheizung, Beleuch tung 21000 Kronen, für Kleidungsstücke 1800 Kronen, ferner für Ausgaben an Aerzte, für die Kosten eines dem kranken Dichter notwendigen Landaufenthaltes, für seine Einrichtung als Zahnarzt, zusammen 42000 Kronen. Hier auf hat ihr Schönherr 1910 etwa 17 000 Kronen zurücker stattet, der Rest von 25000 Kronen sei noch unbeglichen. Die Klage der Frau wurde vom Gericht nicht gleich entschieden", sondern dem Vertreter des beklagten Dichters eine Frist von 4 Wochen zur Beantwortung der Klage eingeräumt. Es ist anzunehmen, daß Schönherr die leidige Angelegenheit anders ansieht als seine frühere Schützerin. Die Beträge, die Schönherr mit „Glaube und Heimat" sowie mit dem „Weibsteufel" verdient hat, wurden in dem Prozeß nicht ausdrücklich genannt, sie gehen in die Hunderttausende .... MIINIlllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllWIllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllD Ladlgor Kutscher b«t steter Wohnung und freier Kost außer dem Haus« für mlttl. Last- und Wagenfuhren In Wald und Stadt sofort gesucht, Aus- sahrltch« ««Werbungen mit Gehalteforderung erbeten an 0tts rcda-f.fsiltbalir SSdütz-khrenberg-celpUg. llllllllliullllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllin ^VerkreuTsckIosser In bauernde Stellung sofort gesucht, der selbständig Werkzeuge reparieren u. neue Werkzeuge — speziell Schnitt« o. Stanzen — Herstellen kann. Kantinenbekvsttgung. diiteeli» kileit-ikKeestii-kidslll ^Vsltvr Kissobel L Lo. m. d. N, l^edortevoNcevitr-l^eiprix. Mler, AuMkleiite, kAiMldler erhalt«, guttohnende, dauernd« Hausarbeit. Such nach auswärts. Hol, „L. Zuverlässige« Packer S Mart Pat»«rr», AtvchftvaH» 9. Illr Revision, leichte Arbeit und iVlaschInelwrdest werden Mte^verke ^klienjxesellsclistt vranck-krdisciork bei prslberx i. 8s. KM. MlnMcn Z"S> Machen W al» Aufwartung gesucht. AUftMktUtlA. wöchentl Zu meld» Wetttnerpl. 4, Pt. k. Zu erfragen im Auer Tageblatt.