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le. 13. Jahrgang Sonnsbenä, äen 27. April 1918 Nr. 97 'N 'S r- Wiederum befindet sich das kleine neutrale Nachbar. land im Nordwesten, Holland, in einer peinlichen Lage, (Amtlich.) die durch den wachsenden Druck der Ententestaaten hervorgerufen ist. Schon lange lastet ja insbesondere Englands Brutalität auf der kleineren Seemacht. fischen Absichten, die mein oder weniger auf eine milltck Krisis der cnglisch-'hoÜ'äiidischen Beziehungen hervvrgeruseu in r. /luer Tageblatt Mzeiger für das Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsbla«. WIMZLZ u'n» SprechstunS« »er «»»aküov mit Ausnahme öl Sonntag, nachmittag» 4—s Uhr. — Telrgramm.-Wrrsse, Lag-dlatt Kueerzgeblrg». Zernsprecher SS. 1'»»«';» Äu Zür unverlangt «ingefanSt, Manuskript, kann SrwShr nicht geleistet weröen. ma-unUUlchta.M M Wg! mW MMW Gröhe» Hauptquartier, 27. April. Westlicher Kriegsschauplatz. Nördlich von Wytschaete stießen wir bis an den Süd» l iaia rand von voormeeerle vor- Französische und englische Divi ¬ sor zwei fahren, nn April 1-1b, haluu brrntS oie e g» sionen versuchten vergeblich, uns den Kemmel wieder lischt! Absichten, dw mehr oder weniger auf eine nnüta. entreißen. Ahr« am Normittag auf der Front von "sch» s,"nnnVickevusch bl» Locker, in den Abendstunden au» der Gegend ? '"..r 7.'.: m7.r r'.t...» '«-r..:,.-.. Locker bi» weltlich von Dranudr angesetzten Angriffe Omnals hat sich das in unserem Feuer verlustreich zusammen. Wo der wie ein Mann erhoben ^ ^man konnte >age^, dah hntter ,u,s«re Linien erreichte, unterlag er im Nahkampf. Nördlich von Mer Ville, auf dem Südufer der Lys und -et Givenchy scheiterten feindliche Borstöße. Zwischen Searpe und Somme Erkundung,gefechte. Südlich von der Somme verblutete sich der Franzose in mehrfachem Ansturm bei und südlich von Billers-Bretonneu». Nach dem Scheitern stärkerer Frühangriff« im und nördlich vom Walde von Hangard faßt« der Feind am Nachmittag seine Kräfte — vornehmlich Marrokaner — zu erneuten Vorstößen gegen den Hangard-Wald und nördlich vom Luce-Bach zusammen. Der mehrfach wiederholte, durch stärkste» Artllleriefeuer «ingeleitete Versuch, unsere Linien zu durchstoßen, schlug fehl. Aus eigenem Entschluß schritten Jnfanterieabteilungen beiderseits de» Luce-Baches zum Angriff, säuberten mehrere Maschinengewehrneiter und nahmen hierbei Franzosen gefangen. An der übrig,» Front nichts von Bedeutung. Osten. Finnland. versuche de» Feindes, unsere Linien bet Latht nach Osts» zu durchbrechen, scheiterten. Der Erste Geueralquartiermetstcr Ludeu-orsf. Die Eroberung -es Kemmelberges. Ihre Se-euturrg für -ke Seörohung gperns. * ZranMsch-englisihe Gegenangriffe abgeschlagen. * Seörohliche Lage in Irland. 4 Mreife Kühlmanns und Surians nach Sukareft. * Kühne U-Soots-Taten. § Neichssteuern und Sunöesftaaten. , Torfe wurden ein französisches Bataillonskommando und Tausende von Franzosen und Engländern ile sangen. Nicht weniger als drei französische und englische Divisionen wurden hier auf ganz schmalem Raum eingesetzt. Tie Engländer machten aus ihrer Enttäusch ung über die geringe Widerstandskraft der Franzosen kein Hehl, die Franzosen andererseits sind nicht weniger erbittert darüber, daß sie überall für die Engländer die Kastanien aus dem Feuer holen allen. Tie deutschen Verluste sind auch hier wie der erfreulich gering, obwohl der Kemmel,Berg dem Feinde die Verteidigung außerordentlich! erleichterte. Ein gefangener englischer Offizier mußte gestehen, auf dem Wege bis zur Sammelstelle nicht einen einzigen toten Deutschen gesehen zu haben. Deutsche Flie ger griffen die Reserven und die zurückflutenden Ko lonnen des Feindes mit Maschinengelvehren, Handgra naten und Bomben an. Lite Bedeutung de» KemmetbergeS. Vier Kilometer westlich der von uns bet Whtschaete genommenen Stellungen liegt als östlichster Ausläufer des Höhengeländes der Beller-Höhen der oft genannte Kemmelberg. Mit seinen 156 Metern dürste er unseren Feldgrauen, soweit sie auf der Balkanhalbinsel, in den Karpathen und in Italien wirkliche Berge kennen lern ten, wohl wie ein Maulwurfshügel erschienen sein, wenn er nicht, aus der Ebene steil sich! erhebend, genau so schwierig zu erklimmen und zu erstür men wäre lote irgend eine Bergkuppe, der man sich bis zur steil ansteigenden und befestigten Spitze im Ge birge auf bequemen Wegen nähern konnte. Ter Kem melberg, an dessen Ostrand der Ort Kemmel selbst liegt, spielt eine beträchtliche Rolle in der Verteidigung der Flandernfront und Aperns, ganz beson ders, nachdem das letztere zum Angel, und Schwenkungs punkt des rechten englischen Flügels wurde. Sieben Kilometer rückwärts der durch! nichts gedeckten Stadt APern gelegen, beherrscht der Kemmelberg diese nicht nur, sondern auch die Straße und Eisenbahn über Po- pertnghe. Unser Vorstoß von BatHeul nach Vlengel Hoek ergänzte den von Whtschaete und damit von Osten vorgehenden Angriff auf den Berg durch eine Bedroh ung von Südwesten, da Vlengel Hoek etwa L'/i Kilo meter südwestlich des Kemmelbergjes liegt. Tie ver zweifelten Gegenangriffe des Feindes gegen unsere Trup pen bet Vlengel Hoek, von denen der Generalstabsbericht vorn 25. sprach, besagen zur Genüge, daß ver Feind sich der Gefahr bewußt war, die ihm von dorther für den Kemmelberg drohte. Mit der Eroberung de» Kemmel berg«» geht dem Feinde somit eine wichtige beherr schende Höhe verloren; die Folgen diese» Ver lustes werden sich bald genug bemerkbar machen. Der SieAeSsturm am -4. April. Am 24. April früh wurde von den deutschen Trup pen zwischen Warfusee—Abancourt und der Luce ein geplanter Angriff ausgeführt. Lie Artillerie vorbereitung war kurz, aber von größter Heftigkeit und Wirkung. Sie begann kur- nach! '4 Uh« LO Minuten vormittags und deckte die feindliche Artillerie, die an fangs zu erwidern versuchte, bald zu. Planmäßig um 7 Uhr trat die Infanterie zum Sturm auf die vordersten feindlichen Stellungen an, die sofort genom men wurden. Den Angriff begleiteten mehrer« Sturm, panzerwagen-Abtetlungen, die, mit der Infanterie vor gehend, die am stärksten ausgebauten feindlichen Stel lungen der ersten und zweiten feindlichen Linie mit Ge schützen und Maschinengewehren niederkämpsten. Mu rer Richtung von Warfusee—Mbancourt kam der An griff sehr schnell über die erste englische Stellung hin- tveg bi» an den Ostrand von Billers.Bretonneux. Hier leisteten die Engländer hartnäckigsten Wider- tand. Tie deutschen Sturmpanzerwagen unterstützten je doch durch Bestreichen der Tvrsstraßen und flankierend«» Eingreifen am Nord, und Südrand de» Torfe» sehr wirksam die Infanterie. Besonder» erbittert war der Kampf an der Bühn und am Kirchhof dicht südlich de» Orte». Liese Punkte versuchte der Engländer vergeblich zu-halten. Unterdessen hatten Welter südlich! gleichsam» von Sturmpanzerwagen unterstützt, di« deutschen Mn- grtffstruppen von Marcelcav« her di« südlich de» etwa S Kilometer entfernten Torfe» Cachh sich -tn-ichmd» Aühne Tat eines U»Bootes. rroso Tonnen versenkt! (Amtlich.) Berlin, 26. April. Neu« Erfolge unserer kkittelmeer-U-Boot« schädigten den Feind um 5 Dampfer »on zusammen etwa 2 4 000 Brt. OberleutnantS. Dönitz drang mit seinem U-Boot in den durch Sperren geschützten und durch Flieger bewachten Hasen von Auguste (Sizilien) ein, greff dort den englischen Dampfer Lyklops (9038 Brt.) an und lies trotz feindlicher Gegenmaßnahmen unbeschädigt wieder au». Eyklop» kenterte und sank. In der Otranta-Straß« wurde unter besonder» starker Gr- genwehr ein größerer Dampfer mit Passagieraufbauten, anscheinend einrr«pp«ntran»portdampfer versenkt. Der Lhef »e» Admiralstabe» »er Marin«. Meter nordwestlich Bailleul) hat die Armee de» Gene rals Sixt von Armin einen neuen großen Erfolg errungen. Erst vor wenigen Tagen hatten in diesem Abschnitte di« Franzosen am Kemmel.B«g, al» den wichtigsten der englischen Vertetdigungsfront, die arg mitgenommenen englischen Divisionen ab gelöst. In einem Tagesbefehl hätte Str Douglas Hatg auf dieses Eingreifen der Bundesgenossen hinge- wtesen, um den gesunkenen Mut seiner Truppen zu heben. Auch Lies« Hoffnung auf Frankreichs Hil fe, di« mehr und mehr von England in Anspruch ge nommen wird, hat sich! al» trügerisch erwiesen. Als in den Morgenstunden de» 2ü. April nach kurzer, aber außerordentlich wirkungsvoller Arttllerievorbevettung deutsch« Truppen die steilen Hänge de» Kcmmel-BergeS gewandt htnanstürmten, brach! der Widerstand der Fran, zosen genau so schnell zusammen, wie di« Ver teidigung der Engländer östlich und westlich des Kemmel-Berge». Nordwestlich Whtschaete jedoch lei stet« der Engländer in Betonbauten, die zum Teil noch aus der Zeit vor der Whtschaete.Schlachit stammen, hef tigen Widerstand. Er wurde in musterhaftem Zusammen arbeiten von Infanterie und Artillerie gebrochen. Drei stark« feindliche Stellungen wurden hin, teretnander im Sturm genommen. Ta» Dorf Dra- noutr« fiel nach! heftigem Kamps« den Bayern unter Führung de» Printzen Fran- in die Hänv«. Im holländischen Mcerdümmeu nne in alten Zeiten das holländische Schwert aufgeblitzt ist, und daß tue Gegner sich unter dem Eindruck dieser Geste schnell verzogen haben, ^ein Land hat ja schon in früherer Vergangenheit so sehr unter England gelitten wie Holland; die alten historischen ! Haßgefühle sind in unseren Tagen nur wiedererwacht. Was hat England alles getan? Es kontrolliert die Ein fuhr nach Holland in einem Grade, daß Holland nicht mehr imstande ist, sich ausreichend zu versorgen, geschweige denn, die notwendigen Vorräte zu sammeln. Im April 1916 hat England die deutschen Bunkerkahlen als Bannware erklärt und bestimmt, daß die englische Kohle nur gegen Abgabe von 3Oo/§ des Lagerraumes an die holländische Schiffahrt geliefert werden soll. Dadurch hat England die holländischen Schiffe und den holländischen Schiffsraum in sein Machtbereich gezogen Unvergeßlich ist ferner jener Geüeimbesehl der englischen Admiralität, nach dem alle holländischen Fischerfahrzeuge, deren man habhaft werden könne, nach England gebracht werden sollen. Die Empörung in Holland über diese Maß regel gegen das so Oberaus populäre Fischergewerbe war ungeheuer. Aber England bat sich nicht gescheut, sogar holländische Fischdampfer unter englischer Flagge fahren zu lassen, um so unsere Unterseeboote anzulocken und heim tückisch zu Obersallen. Wie sehr ist im Gegensatz dazu Deutschland den BcdOrfnissen des kleinen Nachbar» entgegengekommen! Noch in jOngster Zeit haben wir die Bedingungen für die Ausfahrt der Schiffe erleichtert und den holländisch-ameri kanischen Pendelverkehr in der entgegenkommendsten Weise uerc nfacht. Die Wirtschaftsverhandlungen, die gegenwärtig im Gange sind, setzen nur unser früheres Entgegenkommen fort und haben alle Aussicht, trotz der naturnvtwendig differierenden Interessen zu einem gedeihlichen Fortgang auch nach außen zu führen. Welchen Eindruck muß es da angesichts dieser Lage auf Holland machen, daß die Ver einigten Staaten entschlossen sind, die englische Ber- gewaltigungSpolitik durch eine Drohung an die Adresst der holländischen Negierung zu unterstützen! Aus Wo- shtngton wird verbreitet, daß Amerika das Angebot zurück ziehen würde, durch drei Schiffe 100000 Tonneu Getreide nach Holland zu bringen. Amerika würde, so heißt es, das Getreide zwar liefern wollen, Holland werde sich aber das Getreide selber holen müssen. Bewundernswert angesichts so vieler Schwierigkeiten ist bei alledem die Ruhe, die die holländische Bevölkerung bi» jetzt an der» Tag gelegt hat. Holland weiß ja wohl, was auf dem Spiel steht: schon ist die holländische Schiffahrt von Ost indien nach den britischen und amerikanischen Häfen gänzlich eingestellt — die holländischen Kolonien liegen unter der Faust Englands und Japans. Deutschland wird andererseits, bet aller Achtung vor neutralen Inter essen immer die Möglichkeit, sich in seinem Lebenskampf zum Siege durchzuschlagen, in jeder Weise wahren müssen. Die Niesenschlacht im Westen. Der gestrige Abenvbericht der HeereSlettung lautet, t . ! . > i , Gegenangriff« de» Feinde» gegen den Kemmel und im Kampfgebiet südlich von Vtllers-Bretonneux sind unter schweren Verlusten gescheitert. Die Eroberung de» Kemmel-Masstv». Mit der Eroberung de» Kemmel-Masstv» und der beiderseits angrenzenden Stellung de» Feinde» vom Ka nal mmine-s-Vpern bi» westlich! Liranoutre (4 Kilo.